Ich ließ mich nach der Suche von Ebru nachhause fahren. Während der Fahrt schwieg ich und Ebru tat es mir gleich.
Eigentlich gab es so viel nach der Entdeckung zu erzählen, doch uns beiden hatte es die Sprache verschlagen.Wie konnte es möglich sein, dass ausgerechnet die Überwachungen am Parkplatz verschwunden waren ?
Die Tatsache, dass die Akte meiner Mutter ebenfalls weg war, ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen
Es war kein Unfall.Plötzlich hielt der Wagen an, wodurch ich aus meinen Gedanken entzogen wurde. Benommen richtete ich mich auf und öffnete den Gurt, um auszusteigen.
„Was wirst du jetzt tun ?" , fragte Ebru währenddessen. Ich hielt in meiner Bewegung inne und bemerkte nicht, wie das Seil aus meinen Händen glitt.
Die Räder in meinem Kopf rasten, doch eine Antwort auf Ebru's Frage konnten sie mir nicht geben. Ein Seufzer verließ meinen Mund und ich fuhr mir durch das Gesicht.
„Ich..Ich weiß es nicht."Eine Mitteilung unterbrach die Stille nach meinen Worten. Ebru kramte in ihrer Tasche und wurde schließlich fündig.
Ich vergaß, auszusteigen und verlief mich erneut in meiner Gedankenwelt.„Dazu können wir uns später Gedanken machen. Wie es aussieht hat Kerem wieder Mist gebaut." , meinte meine Freundin gereizt. „Wann wird dieser Junge bloß erwachsen ?"
Ich verdrehte die Augen und fragte bloß : „Was hat er nun angestellt ?"
„Weiß nicht. Aber es sieht nicht gut aus für unseren Trip nach Paris."
Ich hörte die Verzweiflung aus ihr heraus und wusste nicht, zu antworten. Auch wenn deren Liebe zueinander gewaltig war, hatte sie ihre Höhen und Tiefen. Mein Bruder würde bald heiraten und noch immer war ihm diese Tatsache nicht klar geworden. Es wunderte mich, dass Ebru das alles noch mitmachte.
Ich strich ihr aufmunternd den Rücken und
versuchte sie, mit Worten zu besänftigen. Vielleicht war es doch besser, wenn ich mich mit solchen Problemen nicht abgab.Wir verabschiedeten uns darauf und so lief ich durch den Eingang nachhause. Der Wachmann vor dem Tor wünschte mir einen guten Abend, welchen ich zwangshaft erwiderte. Als ich die Haustür entriegelte, hörte ich schon Vater's Gebrüll durch die Wände hallen.
Ich fasste mir an den Kopf und wusste, dass ich am Ende meiner Kräfte war. Am liebsten würde ich mich in mein Zimmer verkriechen, doch ich musste erfahren, was Kerem getan hatte.
„Mir ist das Geld egal, klar ? Von mir aus könnt ihr alles aus dem Keller ausgeben !" ,
schrie Vater erneut und bei der Betonung für mehrere Menschen wurde mir klar, dass Berkan ebenfalls in der Sache verwickelt war. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn es nur einer von ihnen wäre.„Baba versprochen wir-"
„Jedes Mal wenn ich glaube, dass ihr zu Männern geworden seid, legt ihr einen drauf und kämpft jetzt bei Wettkämpfen mit. Wettkämpfen !"
Fassungslos schmiss ich meine Jacke an die Garderobe. Dass die sich in solche Sachen einlassen würden, hätte ich nicht gedacht. Ich stampfte in Richtung Wohnzimmer, wo man mich bereits schweigend erwartete. Könnte ich nun sehen, hätte ich beiden Blödmännern eine reingehauen.
„Schäm dich, Kerem. Deine Zukünftige zählt die Tage zur Hochzeit ab, während du noch weiter ein Kind bist !" , rief ich und ignorierte dabei das Pochen an meinem Kopf. „Was heißt hier Wettkämpfe ? Seid ihr eigentlich wahnsinnig ?"
„Züleyha.." , meinte Berkan langsam, doch ich ließ ihn nicht ausreden. Meine Wut schäumte, denn ich war enttäuscht.
„Von dir hätte ich wenigstens etwas Anstand erwartet. Utanın !"
(Schämt euch !)
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Feinde liebt man nicht
Lãng mạn„Du bist mein Untergang, Yilmaz. Das mit uns..wird nicht gut enden." „Dann lass uns gemeinsam versinken, Züleyha. Nur du und ich, gegen den Rest der Welt." ∞ Züleyha Altintas verliert an einem Unfall das Augenlicht und gleichzeitig ihre Mutter...