Y I L M A Z
Ich zog mir die Schuhe am Eingang aus, als ich zuhause ankam. Aus dem Wohnzimmer hörte ich die Jungs an der Konsole spielen.
Mein Blick fiel auf Züleyha's Tasche, die ich noch immer festhielt. Ungewollt musste ich schmunzeln bei dem Gedanke, dass Züleyha mich, trotz ihrer Drohung, wohl oder übel erneut treffen musste. um sie zurückzubekommen.
Gelassen steckte ich die Hände in die Hosentasche und lief so ins Wohnzimmer hinein. Ömer sprang schon gespannt auf und erwartete anscheinend, dass Züleyha mit mir gekommen war.
Ich sah ihm schmunzelnd zu, wie er hinter meinem Rücken spähte und darauf den Flur kontrollierte. Emir verdrehte die Augen und ließ von seiner Konsole ab.
„Wie ist es gelaufen ?" , fragte er und setzte sich zu mir auf das Sofa. Verwirrt nahm er mir die Tasche aus der Hand und begutachtete sie.
Bevor ich antworten konnte, kam Ömer wieder zurückgerannt und entgegnete bestürzt : „Wie es aussieht gar nicht gut ! Ich habe dir gesagt, dass du sie hierher bringen solltest. Was hast du wieder angestellt, huh ? Sag mir nicht, dass du sie wie letztes Mal zum Weinen gebracht hast !"
Seitdem dieser Idiot Bekanntschaft mit Züleyha gemacht hatte, warf er mir vielsagende Andeutungen über sie zu. Er tat nichts anderes, als sie anzuhimmeln und zu sagen, dass sie mit den anderen Alintas's keine geringste Ähnlichkeit besaß.
Durch Emir verstand ich, dass er dadurch versuchte, uns zu verkuppeln, warum auch immer. Dabei musste er doch wissen, wie sehr ich sie und ihre Familie verabscheute. Was dachte er sich nur dabei ?
Ömer bestätigt Emir's Worte, indem er mir vor wenigen Tagen ein Bild von Züleyha und Berkan schickte, wie sie in einem Restaurant miteinander Zeit verbrachten.
Sein Plan war es anscheinend gewesen, mich anzuspornen, was jedoch das Gegenteil bewies. Es interessierte mich nicht, zumindest fragte ich mich bloß, wann Züleyha raffen würde, dass der Junge in sie verschossen war.
Ich hatte Ömer dazu aufgerufen, sich wichtigeren Dingen zu widmen. Schließlich würde es niemals dazu kommen, dass ich gegenüber Züleyha andere Gefühle als Hass hegen würde. Sie war die Tochter meines Feindes, was Grund genug dazu war.
Dennoch konnte Ömer es nicht, wie in diesem Moment, lassen, seinen Willen durchzusetzen.„Nerv mich nicht, Ömer." , meinte ich nur und wandte mich Emir zu, um seine Frage zu beantworten. Ömer fluchte leise und ließ sich gereizt neben mich fallen.
„Felix Webel ist natürlich abgehauen. Aber dadurch hat sie wenigstens verstanden, dass der Unfall wirklich keiner war. Züleyha wollte deswegen wissen, wer der Mörder ist und ich erfüllte ihr den Wunsch." , erzählte ich erschöpft. „Natürlich dreht sie durch und glaubt mir nicht. Ende des Liedes: Bis das Altintas-Mädchen es rafft, machen wir mit Plan B weiter."
Emir nickte und fing an, darüber zu sprechen, dass der Plan mit Züleyha reine Zeitverschwendung gewesen war. Ich seufzte und konnte seine Worte bloß bestätigen. Dabei hatte ich mir so sehr erhofft, dass Züleyha uns mehr Informationen verschaffen könnte.
„Und die Verletzungen hast du von Webel ?", fragte mein Cousin und deutete dabei auf die Wunden im Gesicht. Ich nickte gereizt und begründete dies durch die Tatsache, dass ich Felix weniger Stärke zugetraut hätte.
„Sag mir wenigstens, ob zwischen euch etwas besonderes vorgefallen ist." ,unterbrach uns Ömer verzweifelt.
Ich begegnete seinen Blick, der mit letzter Hoffnung gefüllt war. Mein Griff um die Wasserflasche verkrampfte sich.
Emir fiel ins Gelächter und packte Ömer am Hals, weshalb dieser widerwillig seine Augen von mir abnehmen musste.
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Feinde liebt man nicht
Romance„Du bist mein Untergang, Yilmaz. Das mit uns..wird nicht gut enden." „Dann lass uns gemeinsam versinken, Züleyha. Nur du und ich, gegen den Rest der Welt." ∞ Züleyha Altintas verliert an einem Unfall das Augenlicht und gleichzeitig ihre Mutter...