Ich schlüpfte in Unterwäsche und kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Baumwolle in hellblau. Nicht wirklich sexy. Aber wenigstens passten die beiden Teile zusammen. Nicht selten trug ich unter meinen Jeans blaue Slips. Dazu aber weiße, rote, grüne BHs. Eben je nachdem, was ich als Oberteil trug.
Ich schlüpfte in meinen Pyjama und dann trat ich zu Dawson. Inzwischen hatte dieser sich aus der Lederjacke geschält und auch aus der Hose und trug Shorts die er aus seinem Rucksack gezaubert hatte.
Er starrte einen Moment auf meine nackten Beine. Dann sah er mir in die Augen. Ein Lächeln lag um seinen Mund. Es wirkte angespannt und bemüht.
Neben Dawson ließ ich mich auf das Bett fallen. Besonders breit war es nicht. Vielleicht einen Meter und zwanzig. Mehr jedenfalls nicht.
Ich kuschelte mich an Dawsons breite Brust und er schnupperte an meinen Haaren. „Ich weiß, dass ich nach Chlor rieche", brummte ich.
„Ich mag es, wie du riechst."
„Ich nicht", gestand ich, nach einer Überleitung zu meiner Frage suchend. „Aber jeder hat wohl so seinen eigenen Duft, den er nicht los wird. Die von McDonalds riechen sicher immer nach Frittierfett. Die aus der Pizzeria nach warmen Käse und die vom Alibaba's Grill nach Knoblauch."
„Vermutlich", stimmte mir Dawson zu.
„Weißt du, was ich mich nur frage?", ging ich zum Angriff über.
„Nein, keine Ahnung. Wie sollte ich?"
„Warum du so oft nach Wärmesalbe riechst."
Dawson versteifte sich. „Tu ich doch gar nicht", behauptete er gleichgültig.
Ich setzte mich auf. „Ich will nur sicher gehen, dass du sie auch richtig anwendest", gab ich zurück. Ich ließ ihn nicht aus den Augen, um seine Reaktion abzuschätzen. Seine Mine verzog sich mürrisch.
„Hör auf damit!", forderte er. Nur hatte ich keine Ahnung, was genau er meinte.
„Womit? Dich anzustarren?"
„Nein. Meine Worte zu verdrehen", feuerte Dawson gereizt zurück. Er fuhr sich durch seine nussbraunen Haare. „Und ja, hör verdammt nochmal auch auf, mich anzustarren!"
„Entschuldige", ruderte ich zurück. „Ich wollte dich nicht drängen. Ich mache mir einfach nur Sorgen."
„Und genau das kann ich nicht gebrauchen", gab er zurück seine Tonlage war distanziert, kalt und lag nur knapp über dem Gefrierpunkt.
„Verstehe ich nicht", gab ich auf die Gefahr hin zu, dass er mich als unreif und kindisch abstempeln würde.
„Sieh mal, Riley", begann Dawson und nahm meine Hand. Behutsam strich er über meinen Handrücken. „Du bist jetzt sechzehn, naja, beinahe siebzehn. Ich möchte dich nicht noch mehr mit meiner Vergangenheit belasten. Ich hab dir ohnehin schon viel anvertraut. Alles weitere könnte dich aber beeinflussen. In einer Art, die ich mir nicht für dich wünsche. Das heißt nicht, dass ich Geheimnisse haben will. Ich möchte nur sicherstellen, dass dich das, was ich dir erzähle, nicht überfordert und auch deinem Alter angemessen ist."
„Dein Ernst? Meinem Alter angemessen? Wann meinst du, bin ich alt genug, um zu verkraften, dass du Verspannungen hast?", erkundigte ich mich verärgert. „Meinst du achtzehn reicht? Oder willst du lieber warten, bis ich einundzwanzig bin?"
„Riley hier geht es nicht um ein paar Verspannungen, verdammt!", fluchte er laut.
Verzweifelt warf ich die Hände in die Luft. „Worum denn dann? Ich begreife es nicht Dawson!" Tränen sammelten sich in meinen Augen.
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Finally - Falling for you
RomanceBand 1 der "Finally"- Reihe. Die tiefsten Wunden bluten nicht. Schon seit frühester Jugend schwärmt die sechzehnjährige Riley für den attraktiven, aber launischen Dawson, der sie konsequent auf Abstand hält. Der Altersunterschied von sechs Jahren zw...