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Sein Kompliment verschlug mir die Sprache, seine Lippen an meinem Hals verursachten mir eine Gänsehaut und mein Gesicht brannte. Ich schob ihn von mir und flüchtete in die Kabine. Mein Gesicht leuchtete mir im Spiegel entgegen. Ich presste meine Hände auf die erhitzten Wangen, aber das Rot verschwand nicht.

Das nächste Oberteil war cremig weiß und bauchfrei. Außerdem schulterfrei. Da war eine Menge frei. Das Zittern meiner Finger erschwerte mir das Schließen der winzigen Knöpfe. Bewundernd sah ich in den Spiegel. Mein Bauch und die gebräunte Haut kamen perfekt zur Geltung und mein Hintern wirkte wirklich super knackig. Justin hatte definitiv ein Auge dafür, was mir stand. Mit etwas mehr Selbstbewusstsein als vorher führte ich die Bluse vor und er strahlte.

„Einfach wow, Riley!", urteilte er und entlockte mir ein glückliches Lächeln.

Das dritte Oberteil war ganz anders geschnitten als die vorherigen. Das helle Shirt war eher oversized, so dass es beinahe von meiner Schulter rutschte. Der Ausschnitt war ziemlich tief. Von dem war ich nicht ganz überzeugt, trotzdem zeigte ich es brav vor.

„Das ist mein neues Lieblingsoberteil", behauptete Justin begeistert.

„Warum?" Von dem Urteil war ich nun wirklich überrascht.

„Komm her, dann zeig ich es dir", lockte er mit samtiger Stimme.

Er drehte mich einmal um mich selbst, bis ich mit Blick Richtung eines Spiegels vor ihm stand. Justin legte meine Haare über meine rechte Schulter. Dann nahm er einen Finger, zog ein wenig an dem Stoff des Shirts. Jetzt rutschte es wirklich über meine linke Schulter. Im Spiegel fixierte er meinen Blick und senkte dann seine Lippen auf die nackte Haut, die er gerade freigelegt hatte. Gebannt und mit rasendem Herzen sah ich ihm zu, wie er eine Spur von Küssen über meine Haut zog . Justins rechte Hand schob er unter das weiße T-Shirt und strich über meinen Bauch, ganau dort, wo tausende hektischer Schmetterlinge flatterten und mich völlig kribbelig machten.
„Darum", hauchte er, als würde das bereits alles erklären. Eigentlich war damit auch alles gesagt.

Er zog mich gegen seine Brust und wanderte mit den Lippen bis zum Hals. Mein Atem beschleunigte sich. Bei allem, was er tat, beobachtete Justin mich die ganze Zeit im Spiegel. Mein Körper kribbelte unter seinem heißen Blick bis in die Zehen. „Du bist unglaublich sexy in diesem Shirt", wisperte Justin. „Das solltest du unbedingt nehmen."

Klar ist er nett. Er will dir ja auch an die Wäsche.

Das musste mir ausgerechnet jetzt einfallen? Dawson war eine wahre Giftspritze und seine Stichelei wirkte. Sie verunsicherte mich ausgerechnet in diesem Augenblick bis in die Knochen.

„Okay, dann nehme ich alle drei Oberteile", teilte ich Justin mit und kämpfte dabei gegen mein ungutes Gefühl.

„Ich freue mich schon, dir jedes einzelne auszuziehen." Justin grinste frech und ich fragte mich langsam, wo der schüchterne Junge geblieben war, der mich verunsichert nach einem Date gefragt hatte. War das nur eine Masche gewesen?

Die Jeans und die Oberteile sprengten vollkommen mein Budget. Doch noch nie hatte ich mich in Kleidung wohler gefühlt als in dieser. Damit war die Investition gerechtfertigt.

Beim Starbucks bestellte ich einen Cappuccino. Nur einen kleinen. Was ich an einem Ende verpulverte, musste ich an einem anderen eben wieder reinholen.

„Zeigst du mir dieses Schönschreibe-Ding? Oder ist das eine geheime Leidenschaft?", wollte Justin wissen, nachdem wir unseren Kaffee hatten.

Sein Interesse machte mich glücklich. Er schaffte es mit wenigen Sätzen, einem Blick, einem Lächeln, dass ich mich fühlte, als sei ich der Mittelpunkt der Welt.

Finally - Falling for you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt