Ethan P.O.V.
Ohne Proteste ließ ich mich von den Polizisten abführen, mit einigen anderen Personen in einen Mannschaftswagen verfrachten und Richtung Polizeiwache chauffieren.
Die Stunden rannen dahin, wir wurden von einem kalten Raum zum Nächsten geschoben, Leute kamen und gingen und nur die Erinnerungen an die vorangegangen schönen Stunden und die bleierne Müdigkeit, die über mir hing, hielten mich davon ab komplett durchzudrehen.
Draußen erhellen schon die ersten Sonnenstrahlen des noch jungen, neuen Morgens Rom, als ein jugendlich wirkender Polizist auf mich zutritt.
„Signor Torchio, würden sie mir bitte folgen?"
Schwerfällig rapple ich mich von der unangenehmen, metallischen Bank hoch, auf die ich vor einiger Zeit verfrachtet wurde und wanke dem schmächtigen Kerl hinterher.
Er führt mich erneut in ein Vernehmungszimmer, wo ich an einem dunklen Tisch Platz nehmen muss, er mir gegenüber.
„Signor Torchio, wir haben sie gegen zwei Uhr morgens hinter dem Gelände des berüchtigten „L'arte di Roma" gefunden. Sie hatten keine Ausweisdokumente dabei, aber wir konnten Ihnen nun endgültig ihre Identität zuordnen."
Nickend gebe ich dem Kleineren, der mir ein wenig zu sehr in seiner Rolle aufzugehen scheint, zu verstehen, dass ich seinem Gerede folge.
„Was sich mir nun aber nicht erschließt", fährt er fort und innerlich seufze ich genervt, zu groß war meine Hoffnung, jetzt endlich gehen zu dürfen.
„Was haben sie dort zu suchen gehabt? Kollegen von mir haben beobachtet, wie sie wohl in Begleitung einer jungen Frau den Markt verlassen haben, aber sie bestreiten weiterhin, dort auf dem Markt gewesen zu sein, geschweigen denn uns den Namen der Frau geben zu können?"
Fast möchte ich über die Ironie seiner Worte lachen, zu sehr wünsche ich mir, dass ich den Namen der Unbekannten wirklich kennen würde.
„Ich habe ihren Kollegen bereits alles gesagt und ich bleibe bei meiner Aussage", rechtfertige ich mich mit rauer Stimme.
„Außerdem verstehe ich nicht, warum sie mich weiter hier festhalten, ohne meinen Anwalt werde ich keine weiteren Aussagen machen."
Böse mustere ich meinen Gegenüber, der tatsächlich kurz zusammenzuckt, sich dann aber wieder darauf besinnt, dass er hier in der Machtposition ist und möglichst selbstbewusst seine Schultern strafft.
Was für ein lästiger Terrier, denke ich mir entnervt, als mein Gegenüber zu einem Plädoyer über Gerechtigkeit ansetzt und mir erklärt, wie viele Steuern Mutter Staat verloren gehen, weil die Unbekannte aus letzter Nacht nicht aufzufinden ist. Es freut mich aus seinen Erzählungen zu erfahren, dass sie entkommen konnte und doch schmerzt es mich, wohl nie zu erfahren, wie sie heißt und wer sie ist, geschweige denn sie je wiederzusehen.
Der Signor Vorzeigepolizist mir Gegenüber, will sich gerade richtig hochschaukeln in seiner Rede, der ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr lausche, als es energisch an der Tür klopft.
Genervt springt er auf und rauscht aus eben dieser, während ich ausgelaugt meinen Kopf in den Nacken fallen lasse. Ich sehne mich nach meiner Wohnung, nach etwas zu trinken und einer Mütze Schlaf.
Lange muss ich nicht auf die Rückkehr des Polizisten warten, denn nicht einmal zwei Minuten später stürmt eben dieser mit rotem Kopf wieder herein.
„Signor Torchio, Sie können gehen, ihr Manager wartet vor der Tür. Sie werden in den nächsten Tagen noch Post von der Polizei Rom erhalten, in dem wir Ihnen mitteilen, ob es zu einer Anzeige kommt, oder die Vorwürfe fallen gelassen werden.", teilt er mir stumpf mit.
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Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️
Fanfiction[„Ich liebe dich", schreien meine Augen, doch mein Mund bleibt stumm. Statt mich seiner Liebkosung hinzugeben, ziehe ich meine Hand unter seiner hervor, um mit dieser vorsichtig seine Finger von meiner Wange zu lösen." ] Seit dem Gewinn des Sanremo...