Ethan P.O.V
Perplex und heillos überfordert starre ich in Caras so wunderschöne Augen. Weder Giorgia noch Damiano hatten es wohl für nötig gehalten, mich über ihr kommen zu informieren.
Seit meinem Abgang aus unserer Wohnung und unserer damit verbundenen Trennung war der Kontakt zwischen uns komplett erloschen. Ich hatte probiert mich bestmöglich abzulenken und nach vorne zu schauen, doch ihre pure Anwesenheit reicht aus, um mich aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Mein Herz schlägt wie wild in meiner Brust, als ich bemerke, wie sie auch mich erkennt und meinen Blick erwidert. Wie schon oft, wenn sie nervös war, streicht sie sich auch jetzt eine übermütige dunkle Locke aus ihrem Gesicht und diese vertraute Geste sticht mitten in mein Herz.
Ihr Gesicht ist für Caras Verhältnisse stark geschminkt und das kurze, schwarz und weiß gemusterte Kleid, was sie trägt, steht ihr unglaublich gut. Ich bin so beschäftigt damit ihr Ebenbild zu mustern, das ich kaum Mitbekomme, wie sich Giorgia an mir vorbei drängelt. Erst als sich die beiden Frauen laut kreischend in die Arme fallen, werde ich aus meinen Gedanken gerissen und muss nun doch Grinsen bei dem Anblick der beiden feiernden Frauen.
„Ohh, ich freue mich so, dass du gekommen bist, Cara", zwitschert Giorgia aufgedreht und lässt Cara so hell auflachen. Ihr wunderschönes Lachen ist wie in Musik in meinen Ohren und so oft ich mir in den letzten Tagen eingeredet habe, dass ich über sie hinweg bin – diese zwei Minuten in ihrer Anwesenheit beweisen das absolute Gegenteil.
„Du sahst fantastisch aus Gio, ich bin so stolz auf dich", hören wir Cara antworten, ehe die beiden ihre Stimmen senken und uns so das Mithören erschweren.
Sanft drängt Giorgia die Dunkelhaarige in unsere Richtung und kichernd kommen sie schließlich kurz vor uns zum Stehen.
„Hey Cara, schön dich zu sehen", ergreift Damiano das Wort und tritt nach vorne, um Cara einmal zu umarmen.
Auch sie lächelt und pflichtet ihm bei und nur am Rande bemerke ich, wie die junge Frau, die bis eben noch neben Damiano stand nun zu mir auf rutscht.
„Ist das DIE Cara, Bruderherz", will meine kleine Schwester Jackie neugierig wissen, während sie sich zu mir lehnt und mich so ihre lockigen, schwarzen Afrohaare kitzeln.
„Ach, du musst mir gar nicht antworten, deine verkrampfte Körperhaltung sagt alles", wispert sie weiter und stupst mich in die Seite. Einmal mehr bereue ich es Jackie mitgenommen zu haben, die Frau hat definitiv zu viel Energie und mischt sich in Angelegenheiten ein, die sie nichts angehen.
Doch bei ihrem Kurzbesuch bei mir in Rom, welcher gestern kurzfristig gestartet hatte, als sie unerwartet vor meiner Haustür stand, konnte ich sie schlecht alleine in meiner Wohnung versauern lassen.
So kam es kurzer Hand, dass ich Giorgia um ein weiteres Ticket gebeten hatte und so meine Schwester immerhin etwas ablenken kann. Den ganzen gestrigen Abend hatte sie mich verhört, wollte alles von der Band und schließlich auch von meiner Beziehung wissen. Sie hatte nicht locker gelassen und wurde lediglich durch meine Erzählungen schon zu einem Fan von Cara und mir, ohne sie überhaupt jemals kennengelernt zu haben.
Mehrfach hatte ich ihr erklärt, dass sie das Ganze nichts angeht, aber da konnte sich meine Schwester geschickt taub stellen.
Eben dies will ich ihr gerade noch einmal erklären, als sich Cara genau in diesem Moment von Damiano löst und nun vor Jackie und mir zum Stehen kommt. Ihr eben noch freudig verzogenes Gesicht verändert sich schlagartig, als ihr Blick erst auf mich und dann meine kleine Schwester fällt, die sich gerade wieder zu mir gebeugt hat, um mir etwas in mein Ohr zu flüstern.
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Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️
Fanfic[„Ich liebe dich", schreien meine Augen, doch mein Mund bleibt stumm. Statt mich seiner Liebkosung hinzugeben, ziehe ich meine Hand unter seiner hervor, um mit dieser vorsichtig seine Finger von meiner Wange zu lösen." ] Seit dem Gewinn des Sanremo...