Ethan P.O.V.
Wir kehren zurück in den Raum, wo ich Antonio direkt entdecke. Er ist gerade dabei sich mit einem weißen Stofftaschentuch ein paar Schweißperlen von seiner Stirn zu tupfen, doch als er auf uns Aufmerksam wird, verstaut er dieses sorgfältig in seinem schwarzen Sakko.
„Damiano, Ethan", nickt er uns jeweils zu und mir fällt direkt auf, dass auch er angestrengt wirkt. Eine unangenehme Stimmung herrscht und meine Bandmitglieder merken, dass hier etwas im Busch ist.
„Möchtest du draußen mit mir reden...?", beginnt mein Manager schließlich und ich winke eilig ab. Die Drei sind wie meine Familie und meine besten Freunde zugleich, so etwas möchte ich ihnen nicht verheimlichen, auch wenn es mir schwer fällt, das Erlebte in Worte zu fassen.
„Nein, alles, was du mir zu sagen hast, kannst du auch vor ihnen sagen."
Der Italiener nickt zustimmend und weist auf den Tisch am Fenster, wo wir uns schließlich alle niederlassen. Dann berichtet er über die Neuigkeiten.
„Die Polizei hat sich vor einer Stunde bei mir beziehungsweise unserem Anwalt gemeldet. Sie werden keine Anzeige erstatten, da dir nichts nachzuweisen ist. Du hast dich außerhalb des verdächtigen Areals befunden und keine Gegenstände bei dir gehabt, die einen Verdacht gegen dich erhärtet hatten. Und wir sind immer noch in einem Land, wo keine Ausweispflicht herrscht, das heißt, sie können dir auch keinen Strick daraus drehen, dass du ohne Ausweis unterwegs warst."
Kurz ist es still, dann seufze ich erleichtert und merke erst, wie die mich quälende Anspannung ein Stück weit von mir abfällt: „Danke Antonio"
Er nickt mir gönnerhaft zu, bevor sich Victoria in das Gespräch einmischt. Sowohl ihre Miene, als auch die von Thomas und Damiano schwanken irgendwo zwischen verwirrt, besorgt und schockiert.
„Ethan, was ist bitte vorgefallen, ich verstehe gar nichts mehr!", fordert sie zu wissen.
„Nunja", druckse ich herum.
„Es könnte vielleicht sein, dass ich letzte Nacht von der Polizei eingesammelt wurde, weil ich unter Verdacht stand, auf einem Kunstmarkt ohne Lizenz Gegenstände verkauft zu haben und dann weggerannt bin?", erkläre ich unsicher.
„Und dann hat unser lieber Ethan die Nacht auf dem Polizeirevier abgesessen, weil er sich nicht ausweisen konnte und ich durfte den Retter spielen.", kommentiert Antonio trocken seinen Part und sorgt dafür für allgemeines, scharfes Luft einziehen.
„Ethan du Unschuldslamm, ich wusste doch, du hast es Faustdick hinter den Ohren", fängt sich Damiano als Erster und muss breit grinsen.
„Kann man mal machen", feixt nun auch Thomas und ich entdecke seine zuckenden Mundwinkel.
Räuspernd bringt sich unser Manager zurück in das Gespräch: „Ich hoffe, dir ist das eine Lehre, Ethan und ihr Anderen lasst euch bloß nicht inspirieren!", droht er einmal allgemein in die Runde, während ich den Schalk schon aus Damianos und Thomas Augen nur so triefen sehe.
„Niemals", beteuert unser Leadsänger und ich ahne, dass ich mich gleich einem sehr intensiven Verhör meiner Kollegen stellen darf. Ihre Neugier scheint unendlich groß.
Wenige Minuten später verlässt uns Antonio wieder, um uns in Ruhe proben zu lassen, doch kaum ist er aus dem Raum werde ich mit Fragen bestürzt. Meine drei Bandkollegen wollen förmlich jedes Detail wissen und sie geben keine Ruhe bis ich ihnen nicht alles ganz genau geschildert habe. Ich erzähle von meinem nächtlichen Spaziergang, wie ich in die unbekannte Studentin gerannt bin und als Widergutmachung mit ihr zum Markt gekommen bin. Wie ich ihr beim Verkaufen geholfen habe und schließlich die Polizei kam. Ich beteuere mehrfach, dass ich nichts von den nicht vorhandenen Lizenzen wusste und mir wirklich nichts nachzuweisen ist.
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Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️
Fanfiction[„Ich liebe dich", schreien meine Augen, doch mein Mund bleibt stumm. Statt mich seiner Liebkosung hinzugeben, ziehe ich meine Hand unter seiner hervor, um mit dieser vorsichtig seine Finger von meiner Wange zu lösen." ] Seit dem Gewinn des Sanremo...