Numero Trentotto

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Cara P.O.V

Für einen Moment scheint alles wie eingefroren, alle Probleme, die mir bis vor wenigen Minuten noch die Luft zum Atmen geraubt haben, rücken in den Hintergrund und die überwältigende Liebe, die ich für Ethan spüre, durchflutet meinen Körper. Ich liebe ihn und er liebt mich.

Seine Antwort macht mich glücklicher als alles andere und ich frage mich erneut, womit ich ihn verdient habe.

Am liebsten würde ich für immer hier sitzen bleiben, sicher an seiner Seite und beschützt vor dem Rest der Welt, doch das laute Klingeln von Ethans Handy aus dem Schlafzimmer durchbricht unsere Blase. Mein schützender Raum bekommt Risse, als mich Ethan entschuldigend von seinem Schoß schiebt und dann in Richtung des Klingelns eilt.

Ich höre, wie er ein atemloses „Hallo" in den Hörer ruft und mit dem Gerät an seinem Ohr zurück in das Wohnzimmer kommt.

Lange bleibt er stumm, während sogar ich aus der Distanz mitbekomme, wie ihn eine aufgeregte Stimme aus dem Gerät entgegen blökt. Angespannt tigert der junge Mann durch den Raum und streicht sich dabei immer wieder seine schwarzen Haare nach hinten.

„Antonio!", unterbricht Ethan endlich den Redeschwall des Anrufers und aus Erzählungen von Ethan weiß ich, dass das der Name seines Managers ist. Die nächsten Worte von Ethan bestätigen mich in meiner Vermutung, dass er seinen Manager am Telefon hat.

„Ich habe die Paparazzi weder einbestellt, noch dort erwartet. Natürlich hätten wir vorsichtiger sein können, aber ist es denn verwerflich, dass wir alle einfach nur einen entspannten Abend zusammen verbringen wollten?!"

Kurz lauscht der Schwarzhaarige den weiteren Worten aus dem Handy, ehe er wieder spricht:

„Hör auf mir weiter Vorwürfe zu machen. Ich bin nicht verpflichtet, dir alles aus meinem Privatleben zu berichten, oder dir von meiner Beziehung zu erzählen. Ich weiß selber, dass die Lage nicht ideal ist, glaub mir, das meiste bekommen immer noch Cara und ich ab!"

Seine Miene wird wütender und ich merke, wie sich der Drummer in Rage redet.

„Antonio, ich weiß, dass du nur das Beste für uns willst und du als mein Manager eine große Verantwortung trägst, deshalb bitte ich dich inständig uns nicht weiter in den Rücken zu fallen, sondern uns lieber zu unterstützen!"

Er wirkt aufgebracht, als er vor dem großen Fenster stehen bleibt und ich nur noch seinen angespannten Rücken sehe. Unruhig rutsche ich auf meinem Sitz hin und her.

„Ja, das können wir so machen", antwortet er schließlich auf einen weiteren Schwall an Worten.

„Ja, sie kommt mit. Bis gleich!"

Dann legt er auf. Er strafft noch einmal seine Schultern, ehe er sich zu mir umdreht. Seine Gesichtszüge wirken hart, doch kaum fällt sein Blick auf meine unsichere Miene, erweichen sie sich merklich.

„Das war mein Manager Antonio. Er ist am Durchdrehen, weil ihm die Reporter fast die Bude einrennen. Er hatte auch schon bessere Nerven", grinst Ethan schief und kehrt zu mir zurück. Ich finde seine Aussage eher weniger witzig, weswegen Ethan schnell wieder ernst wird.

„Wir haben in einer Stunde hier im Konferenzraum ein Meeting mit ihm. Ich habe gesagt, dass du mitkommen wirst und dann werden wir das weitere Vorgehen besprechen, ist das okay?", fragt er mich vorsichtig und zögerlich stimme ich zu.

***

Die Zeit bis zu dem Meeting, wo ich auch Ethans Manager zum ersten Mal persönlich treffen werde, nutze ich damit, Alessia zu antworten und meine Mutter anzurufen.

Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt