Numero Diciassette

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Ethan P.O.V

Die Komödie plätschert so vor sich hin und mehr oder weniger gespannt verfolge ich die Szenen auf dem Bildschirm. Cara neben mir hat den Anfang der Handlung noch genau verfolgt und an den richtigen Stellen gelacht, sowie penibel darauf geachtet in dem kleinen Bett möglichst etwas Abstand zwischen uns zu halten, doch ich merke, wie sie ruhiger und ruhiger wird.

Der Film geht auf das letzte Drittel seiner Zeit zu, als ich erneut einen Blick zu der Schwarzhaarigen werfe und realisiere, wie sie ihre Augen geschlossen hat und ihr Atem gleichmäßig geht. Wie in Zeitlupe rutschen ihr Kopf und ihr Oberkörper zur Seite und einen Augenblick später liegt die zierliche Person unbequem verrenkt halb auf mir.

Kurz überlege ich, ob ich sie jetzt wecken soll, doch dann siegt mein Egoismus: wie selbstverständlich schlinge ich meinen Arm um sie und bette ihren Kopf einigermaßen bequem auf meiner Brust. Ein angenehmer Schauer durchfährt meinen Körper und ich kann nicht anders als einmal mit meinen Fingern durch ihre durcheinandergewirbelten Haare zu fahren.

Trotz meinem hin und her Gewackel, um es für uns beide so angenehm wie möglich zu machen, wacht die junge Studentin nicht auf und tatsächlich scheint sie sich im Schlaf noch einmal näher an mich zu kuscheln, ein friedliches Lächeln auf ihren Lippen. Ich bin froh, dass niemand sonst anwesend ist, der sehen würde, welches grenzdebile Grinsen mein Gesicht ziert liegt. Der Film ist mittlerweile zur Nebensache geworden, denn immer wieder fliegt mein Blick zu der wunderschönen Frau an meiner Seite und ich frage mich, wie es wäre, wenn wir immer so einschlafen und aufwachen würden. Nebeneinander.

***

Irgendwann scheine auch ich weggenickt zu sein, denn ich erwache das nächste Mal, als sich Cara neben mir zu bewegen beginnt und mir dabei unabsichtlich ihren Arm in die Seite rammt. Es ist mittlerweile dunkel draußen und da das Zimmer wohl zum Hinterhof hinausgeht, spendet auch keine Laterne von draußen Licht.

„Ethan?", höre ich sie neben mir verwirrt murmeln.

„Ja, anwesend", räuspere ich mich verschlafen.

„Bin ich, sind wir eingeschlafen?", will sie peinlich berührt wissen und erneut legt sich ein Grinsen auf meine Lippen.

„Jep, vielleicht solltest du deine Filmauswahl überdenken", necke ich sie und meine sie ein tonloses „wie unangenehm", wispern zu hören.

„Entschuldige", ertönt ihre zerknirschte Stimme und umständlich rapple ich mich etwas hoch. Ich sehe nur ihren schemenhaften Umriss in der Dunkelheit, aber ich erkenne trotzdem, wie unwohl sie sich fühlt. Schlagartig überkommt mich ein schlechtes Gewissen, sie nicht doch geweckt zu haben, sondern einfach ihre Nähe für selbstverständlich zu nehmen.

„Nein, mir tut es leid, ich war noch wach, aber hab dich nicht geweckt und dann muss ich auch eingeschlafen sein", entschuldigen wir uns plötzlich gegenseitig und als wir das realisieren, fängt die Schwarzhaarige auf einmal an zu kichern.

„Oh man, wir sind schon ein perfektes Duo, Hilfe", jammert sie ironisch und ich reiße mich zusammen mit darüber zu lachen.

„Ich sollte langsam los, ich muss für unseren Trip ja noch einiges vorbereiten", fange ich ein neues Thema an und ich höre Cara schwer seufzen: „Ja, da hast du wohl recht"

Vorsichtig steige ich aus ihrem Bett und verschlafen folgt mir Cara. Sie begleitet mich zurück in den Flur, wo ich mich zum Glück noch daran erinnere, ihr die Nummer von Giorgia zu geben.

„Schreib ihr einfach und einigt euch auf einen Zeitraum, den ihr uns schreibt und dann kümmern wir uns um den Rest!", stecke ich mein Handy wieder ein, wovon aus, ich Cara den Kontakt gesendet habe. Natürlich lassen meine Worte sie skeptisch gucken.

Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt