Cara P.O.V
Aufgeregt starre ich immer wieder auf das Handy in meiner Hand, welches mir gerade die neue Nachricht von Ethan zeigt: drei rote Herzen.
Vorfreudig grinsend verstaue ich mein Telefon wieder in meiner Tasche, bevor ich den vollen Bahnsteig Roms um mich herum mustere.
„Wir sind richtig", ertönt auf einmal die atemlose Stimme meiner Mitfahrerin neben mir und ich drehe mich zu ihr.
„Ich habe gerade noch einmal vorne gefragt, in 10 Minuten geht von diesem Gleis der Zug nach Mailand", erklärt sie mir, während sie an ihrer großen Handtasche einer hiesigen Luxusmarke herum fummelt und mir schließlich ein Zugticket präsentiert.
„Danke Giorgia", bedanke ich mich artig bei der unglaublich hübschen, schwarzhaarigen Italienerin, welche ich erst vor einigen Minuten persönlich kennengelernt habe. Wir hatten ein paarmal miteinander geschrieben und uns letztlich auf einen Zeitraum einigen können, in dem wir gemeinsam die Band besuchen wollen. Erneut mustere ich mit einer Spur von Neid, ihr makellos wirkendes Outfit.
Es besteht aus einer schwarzen enganliegenden Stoffhose, einer weißen weit geschnittenen Bluse und darüber einem überdimensionalen, grau gemusterten Blazer. Ihre Haare sind kunstvoll hochgesteckt und werden von einem schwarzen, schmalen Bandana zusammengehalten.
Wenn ich meine Haare so tragen würde, würde mich jeder für die Putzfrau vom Dienst halten, doch bei ihr wirkt es unglaublich elegant, so wie eigentlich auch jede ihrer Bewegungen.
Noch nie habe ich jemanden so anmutig und doch natürlich auf einen Zug warten, oder einen Koffer ziehen sehen und schlagartig fühle ich mich wie das größte Trampeltier neben ihr.
Ich habe mich für meine bequemsten, aber schon etwas abgelaufenen ehemals weißen, jetzt eher grauen Turnschuhe, eine schlichte Jeansshorts, sowie ein überdimensionales graues Shirt entschieden, was ich kunstvoll vor meinem Bauch mit einem Haargummi zusammen geknotet habe. Meine Naturlocken fallen mir unsortiert um mein Gesicht und im Gegensatz zu Giorgia habe ich auch auf Make Up verzichtet.
Doch nichtsdestotrotz verhält sich die junge Frau unglaublich herzlich und schafft es mit der Zeit sogar, dass ich mich nicht mehr so schäbig neben ihr fühle. Mit keinem Wort wird mein Look oder mein überdimensionaler, alter Rucksack kommentiert, in dem ich mein Hab und Gut mitschleppe, während sie ihr glänzendes Köfferchen neben sich herschiebt.
Als der Zug einfährt, möchte ich mich mit den anderen Passagieren zu den Türen drängen, aber die Italienerin hält mich zurück.
„Komm, wir gehen nach vorne, wir sitzen in der ersten Klasse"
Sprachlos starre ich sie an, ehe ich ihr zu unserem Abteil hinterher stolpere.
Einige Augenblicke später nehmen wir auf unseren äußerst komfortablen, breiten Sitzen Platz und überwältigt mustere ich das vornehme Abteil. In meinem ganzen Leben bin ich noch nie in der ersten Klasse verreist, da wir das Geld schlichtweg in wichtigere Dinge, als ein paar mehr Zentimeter Beinfreiheit investieren mussten.
„Reist du immer so?", frage ich sie, überrascht von der Selbstverständlichkeit mit der sie das alles hinnimmt.
„Nein, vor allem früher nicht", lacht sie, als ob sie sich an alte Zeiten zurück erinnert.
„Aber gerade seit meine Followerzahlen gestiegen sind und insbesondere, wenn ich für Damiano umher reise, sind solche luxuriösen Reisen schon häufiger geworden."
Meine Miene wird nachdenklich und insgeheim frage ich mich, ob mir das in Zukunft auch öfter passieren würde.
„Hey Cara", zieht die junge Frau meine Aufmerksamkeit auf sich.
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Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️
Fanfiction[„Ich liebe dich", schreien meine Augen, doch mein Mund bleibt stumm. Statt mich seiner Liebkosung hinzugeben, ziehe ich meine Hand unter seiner hervor, um mit dieser vorsichtig seine Finger von meiner Wange zu lösen." ] Seit dem Gewinn des Sanremo...