Ethan P.O.V
Besorgt mustere ich Cara, die wie ein Häufchen Elend an meiner Brust schnieft. Ihr Gesicht presst sich an meine nackte Brust und ich spüre, wie sie zittert.
Das Hoheitsgefühl, welches ich nach dem Aufwachen und dieser grandiosen Nacht hatte, war mit einem Schlag verpufft, als ich meine Freundin so leidend auf dem Sofa entdeckt habe. Ihr stand die Furcht förmlich in die Augen geschrieben und für einen Moment hatte ich das Gefühl, dass meine Worte überhaupt nicht bei ihr ankommen. Sie schien in einem Kokon aus Angst und blanker Panik gefangen und noch immer weiß ich nicht, was diese Gefühle in ihr ausgelöst haben.
Es schmerzt mich, sie davor nicht beschützt zu haben und ich schwöre mir innerlich, alles zu geben, dass ihr so etwas noch nicht einmal widerfährt.
„Cara?", wispere ich leise und streichle ihr vorsichtig durch ihre zerzausten und trotzdem wunderschönen lockigen Haare.
„Geht es wieder?"
Sorge schwingt in meinen Worten mit und Caras brüchig gemurmeltes „Ja", beruhigt mich nur wenig. Nichtsdestotrotz will ich unbedingt wissen, was der Auslöser hinter ihrer heftigen Reaktion war.
„Magst du mir erzählen, was passiert ist? Lag es an der Nacht mit mir, bereust du es?", taste ich mich langsam vorwärts und schaffe es mit meiner Frage, dass Cara das erste Mal ihren Kopf hebt. Ihre geröteten Augen treffen meine, ehe sie spricht:
„Nein, Ethan, ich bereue nichts, es war wunderschön." Sie hält kurz inne und ich kann nicht anders als leicht zu lächeln, da ihre Worte wie von selbst warme Strahlen durch meinen Körper schicken. Auch ich habe die gemeinsamen Stunden sehr genossen und ich glaube es gibt nichts Schöneres auf dieser Welt, als Cara nahe zu sein. Ihr Körper an meinem, sie unter, über und neben mir und schließlich wir miteinander vereint - ich werde diese Nacht nie vergessen.
„Fand ich auch", flüstere ich leise und schaffe es sogar, dass sich ihre Lippen zu einem minimalen Lächeln verziehen, bevor sich erneut ein düsterer Schleier über ihr Gesicht legt.
Unsicher näselt sie an ihren Fingern herum, bevor ich ihr Tun unterbreche, in dem ich ihre schmalen, kalten Hände sanft in meine Großen lege.
„Cara, egal, was dich so aus der Bahn geworfen hat: Du weißt, dass ich immer für dich da bin und dich unterstützen werde!"
Meine Worte lassen die junge Frau erneut schniefen und vereinzelte Tränen stehlen sich aus ihren Augen.
„Gestern, die Paparazzi", beginnt sie sich mir zu öffnen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass die Bilder so eine Welle schlagen, aber ich habe vorhin auf mein Handy geguckt und wurde überrollt von Nachrichten. Sie sind überall, jeder schreibt über uns und unsere Beziehung und plötzlich probiert die ganze Welt herauszufinden, wer ich bin und was ich von ihrem erfolgreichen Liebling will."
Ich atme scharf ein bei ihren niederschmetternden Worten und spüre den Hauch von Bitterkeit, der mitschwingt.
„Ich habe nicht einmal meinen Eltern mitteilen können, dass ich in einer festen Beziehung bin und jetzt erfahren sie es durch eine italienische Klatschzeitung!"
Gequält schluchzt sie erneut und mir wird eng um mein Herz.
„Es tut mir so leid, Cara", entschuldige ich mich und bemerke zu deutlich, wie sehr sie die plötzliche Popularität überfordert. Für mich ist es nicht das erste Mal, dass sensible Situationen aus meinem Privatleben in der Zeitung erscheinen und plötzlich die ganze Welt über mich, meine Kleidung oder meine Entscheidungen mitdiskutiert, aber Cara trifft diese Welle zum ersten Mal und mit voller Wucht.
„Es ist ja nicht deine Schuld", schnieft sie leise.
„Ich wusste worauf ich mich einlasse, wenn ich eine Beziehung mit dir führe, aber nie hätte ich gedacht, dass einfach so über Nacht –", sie beendet ihren Satz nicht, doch ich weiß genau, was sie mir probiert mitzuteilen.
Für Cara muss es absolut surreal sein, dass von einem auf den anderen Moment, ja, im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht, ihre Welt Kopf steht und jeder nicht nur ihr Gesicht kennt, sondern sich auch brennend für sie interessiert.
Ich weiß, dass es in einer Beziehung mit mir unweigerlich zu dem Punkt kommen musste und erneut zermartre ich mir den Kopf, ob ich sie nicht besser hätte schützen können.
„Es war gerade einfach alles etwas viel und dann auch noch diese Artikel, in denen schmierige Andeutungen stehen, ob ich nur an dein Geld will, wie können sich diese Leute erlauben über uns zu urteilen?" Verzweifelt schaut sie zu mir und ihre Worte machen mich wütend.
„Cara, mia Bella!", sage ich voller ernst.
„Du darfst solchen Artikeln, oder Kommentaren im Internet nie, hörst du, niemals auch nur in irgendeiner Weise Gehör schenken, oder sogar dran glauben! Diese Personen verzapfen einen Haufen Blödsinn aus lauter Langeweile und Sensationsgier, aber das einzige, was zählt, sind wir!"
Meine Augen verhaken sich in ihren und stumm nickt sie.
„Dass mit deiner Familie tut mir leid und dass dich die Nachrichten so unerwartet erwischt haben, aber ich habe letzte Nacht eine Entscheidung getroffen. Ich stehe zu dir, unserer Beziehung und meiner Liebe zu dir. Und kein dämlicher Zeitungsartikel, keine hyperventillierenden Fangirls und keine aufdringlichen Paparazzi werden daran etwas ändern!" Jedes meiner Worte ist zu 100% ernst gemeint und ich habe das Gefühl, dass sie bei Cara ankommen.
Ihr Blick wird weicher und endlich scheinen sich ihre angespannten Gesichtszüge etwas zu legen.
„Danke Ethan", haucht sie leise und ich bemerke sowohl die Erschöpfung, Sorge und vielleicht auch Angst vor der Zukunft in ihrer Stimme, aber gleichzeitig auch die unendliche Zuneigung und Wärme für mich. Für einen Moment, ein stummes Übereinkommen versinken wir in den Augen des jeweils anderen und dann überrascht sie mich.
„Ich liebe dich, Ethan."
Ihre Worte sind klar und deutlich, strotzen nur so vor Ehrlichkeit und Licht, aber es dauert trotzdem eine kleine Ewigkeit bis ich sie verarbeitet habe. Meine Miene scheint dementsprechend perplex und als ich nicht reagiere, wirkt Cara merklich verunsichert.
Ehe sie aber einen Rückzieher machen kann, scheint mein Gehirn das Gesagte endlich verarbeitet zu haben und ein Feuerwerk an Gefühlen explodiert in mir. Auf einmal wird mir merkwürdig leicht zumute und ich kann nicht anders als zu lächeln. All die Probleme und Sorgen, die mir bis vor einem Moment noch das Atmen erschwert haben, scheinen verflogen und ich habe das Gefühl vor Glück gleich zu schweben.
Sie liebt mich.
Sanft umfasse ich mit einer Hand Caras Hüfte und greife mit der anderen unter ihr Kinn, um den Blickkontakt erneut zu mir aufzubauen, den sie in ihrer Panik unterbrochen hat. Für einen Moment kann ich nicht anders als in ihren wunderschönen, braunen Augen zu versinken, die bis auf den Grund meiner Seele schauen und alle Antworten für die ungeklärten Fragen in meinem Leben bereit halten zu scheinen. Dann reagiere ich.
„Und ich liebe dich, Caralina"
Ganz sanft wispere ich die Worte und hauche ihren Namen, wie das Kostbarste auf dieser Welt, denn das ist sie für mich: Mit ihr scheine ich vollkommen, sie war das fehlende Puzzlestück in meinem Leben und um nichts in der Welt möchte ich sie verlieren.
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Einmal bitte ein ganz großes "Naaaw" für unsere Beiden<3
Vielleicht ein bisschen kürzeres Kapitel, aber dafür umso süßer. Hättet ihr vermutet, dass Cara als erstes ihre Liebe gestehen wird?^^
Ich probiere so bald wie möglich wieder zu updaten, aber lasst unbedingt Feedback da und vergesst nicht zu voten -> Means Motivation
xx
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Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️
Fanfiction[„Ich liebe dich", schreien meine Augen, doch mein Mund bleibt stumm. Statt mich seiner Liebkosung hinzugeben, ziehe ich meine Hand unter seiner hervor, um mit dieser vorsichtig seine Finger von meiner Wange zu lösen." ] Seit dem Gewinn des Sanremo...