Numero Ventinove

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Ethan P.O.V

Winkend entferne ich mich von den Fans und folge unserem Leadsänger. 

Ich schlage noch kurz zur Verabschiedung nach diesem gelungenen Abend mit ihm ein, ehe der Sänger in den Van zu seiner Freundin steigt. Ausgelaugt schlurfe ich nach vorne zu dem anderen Auto, wo mich Alessia und Cara schon erwarten.

Alessia sitzt entgegen der Fahrtrichtung und tippt auf ihrem Handy herum, während sich Cara ihr gegenüber in die Ecke gekauert hat und meine große Lederjacke, um sich geschlungen trägt. Ich schmunzle bei ihrem niedlichen Anblick und entdecke ihre müden Augen, die mich träge mustern.

Ich rutsche neben sie und gebe dem Fahrer ein Zeichen, das wir loskönnen.

„Und wie war es mit den Fans?", fragt sie mich schläfrig und kuschelt sich an mich. Nach dem ich mich angeschnallt habe, schlinge ich meinen Arm wie selbstverständlich um sie und bette ihren Kopf auf meiner Brust.

„Sie haben sich sehr gefreut uns noch gesehen zu haben und das Konzert hat ihnen auch allen gefallen", berichte ich ihr.

„Oh und ein Fan hat mir sogar dieses Armband geschenkt, das ist echt cool!", ziehe ich das angesprochene dunkle Armband aus meiner Tasche und baumle es kurz vor Caras Gesicht hin und her, bevor ich es wieder in meiner Hosentasche verstaue.

„Das ist aber lieb von dem Fan, die sind schon alle sehr süß und begeistert von euch", gähnt sie nur noch halb wach und lächelnd streiche ich ihr eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.

„Hat es dir denn gefallen?", wispere ich ihr zu.

„Ja, es war super, ihr –", beginnt sie immer leiser werdend, dann verstummt ihre Stimme. Ich merke, wie ruhig und gleichmäßig ihre Atemzüge gehen und ahne, dass die junge Frau nun endgültig vom Schlaf übermannt wurde.

Sanft halte ich sie in meinen Armen, während wir durch das nächtliche Rom gebracht werden und bald darauf erreichen wir das Haus, in dem die beiden Frauen wohnen.

„Wecken wir sie jetzt?", fragt mich Alessia ratlos und wir beide mustern, die schlafende Cara.

„Nein, das geht auch so", bestimme ich und schnalle erst vorsichtig mich, dann Cara ab.

Alessia ist so blickig und versteht sofort was ich vorhabe. Sie öffnet uns die Tür und nimmt Caras Tasche, ehe ich die zierliche Italienerin vorsichtig im Brautstil hochnehme. Ich muss mich wirklich konzentrieren, dass wir beide durch die schmale Autotür passen, aber irgendwie bekomme ich es hin.

Auch die Haustür hat uns Alessia schon geöffnet, sowie das Licht im Flur angemacht, so dass ich zumindest alles gut sehen kann.

Schwankend erklimme ich Stufe für Stufe, als sich Cara auf meinen Armen etwas regt und ihre Augen zu flattern beginnen.

„Was ist los?", ertönt ihre sehr verschwommene Stimme und ich ahne, dass sie immer noch im Halbschlaf ist.

„Alles gut, ich bringe dich nur in dein Bett, schlaf ruhig weiter", flüstere ich ihr leise zu und zustimmend schnauft sie, bevor ihre Augen wieder zu fallen.

Tatsächlich schaffe ich es sie heil durch den engen Flur und bis in ihr Zimmer zu bugsieren und glücklicherweise wird sie nicht noch einmal wach.

 Ich ziehe noch ihre Schuhe aus, allerdings lasse ich ihr ihre normale Kleidung, froh, dass Alessia sich darum noch kümmern möchte. Ich kann mir vorstellen, dass es Cara äußerst unangenehm wäre, wenn ich ihren schlafenden Zustand ausnutze, um sie ohne ihre Einverständnis ihrer Kleidung zu entledigen.

„Gute Nacht, Cara", hauche ich ihr leise einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich von ihrem Bett erhebe. Die junge Frau schmatzt leise vor sich hin und hat ein friedliches Lächeln auf den Lippen, was mich schmunzeln lässt.

Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt