Cara P.O.V
Zögerlich lotse ich den Schwarzhaarigen in unseren schmalen Flur und ich bemerke, wie er sich neugierig umblickt.
„Deine Schuhe kannst du einfach ausziehen und zu den Anderen stellen", biete ich ihn an und zeige auf die zwei Paar an der Seite. Sofort kommt er meiner Aufforderung nach, dann geht es in die Küche weiter.
„Hast du Lust auf Pizza? Wir haben heute Nachmittag Hefeteig vorbereitet", frage ich den Musiker, der sich in unserer spärlichen Küche umschaut.
„Ja, klar gerne", antwortet er mir und wie aus dem nichts, zaubert er eine Flasche Rotwein hinter seinem Rücken hervor.
„Ich dachte, ich steuer auch noch etwas bei", grinst er schief und lachend hole ich zwei Weingläser aus dem oberen Schrank.
Mit einer einladenden Geste, bitte ich ihn an unserem kleinen Tisch Platz zu nehmen, während ich die Gläser befülle.
„Auf einen schönen Abend", erhebe ich mein Glas und meine Worte wiederholend stößt Ethan sein Glas gegen meins, bevor wir beide uns einen Schluck genehmigen.
Ich stelle mein Glas wieder zurück auf den Tisch, ehe ich den Teig hervorhole und alles für die Pizza vorbereite.
„Ich kann dir auch helfen", bietet der Schwarzhaarige freundlich, wie eh und je an.
„In der kleinen Küche hier, ist es immer schwierig, wenn zwei Leute herumwuseln, aber ich kann dir gerne Gemüse zum Schneiden geben!"
Zustimmend nickt Ethan und nur einige Minuten später, sitzt der Musiker hochkonzentriert an meinem kleinen wackligen Küchentisch und probiert Paprika und Champignons in gleich große Stücke zu schneiden, während ich mich darum kümmere, den Teig auf dem Backblech auszurollen.
Angestrengt kämpfe ich mit dem klebrigen Teig, als auf einmal wie aus dem nichts Ethans Stimme nah an meinem Ohr erklingt:
„Du musst noch ein bisschen mehr Mehl nutzen", erklärt er mir fachmännisch und ehe ich mich versehen kann, hat er mit seiner rechten Hand an mir vorbei nach dem Mehl gelangt und etwas davon auf dem Backblech verteilt.
Im nächsten Moment greifen seine Arme von links und rechts an mir vorbei und überfordert bleibe ich einfach stehen, während der Musiker seelenruhig wenige Zentimeter hinter mir steht und ich seinen warmen Körper nur zu deutlich spüre. Tiefenentspannt knetet er mit seinen wohlgeformten, großen Händen den Teig zurecht.
„Fertig", haucht er mir schließlich in mein Ohr und zieht sich wieder ein wenig zurück. Meine Gefühle überfordern mich vollkommen. War er nur so nah an mich herangetreten, weil in der Küche einfach wenig Platz ist?
Der Moment erinnert mich sehr an den Augenblick nach unserem Besuch bei Monika. Unter dieser Lampe, an diesem Abend – für eine Sekunde war ich mir sicher, dass er mich hätte küssen wollen. Ich hatte lange gegrübelt, stundenlang wachgelegen und in mich hineingehört und war zu dem Schluss gekommen: Ich hätte es gewollt.
In dieser kurzen Zeit ist Ethan mir schon so unglaublich wichtig geworden und jedes Mal, wenn er mir schreibt oder wir zusammen etwas unternehmen, flattert es in meinem Bauch, wie wild. Wenn er lacht, muss ich automatisch mitlachen und ich habe das Gefühl in seiner Gegenwart ich selbst sein zu können und trotzdem genau von ihm ergänzt zu werden.
Aber woher soll ich wissen, ob es ihm ähnlich geht? Er ist unglaublich berühmt, sieht gut aus und hat den idealen Charakter. Er muss Traumfrauen, wie Motten das Licht anziehen, während ich nur eine unwichtige Studentin bin, deren Bruchbude von Wohnung wahrscheinlich nicht einmal so groß, wie sein Eingangsbereich ist.
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Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️
Fanfiction[„Ich liebe dich", schreien meine Augen, doch mein Mund bleibt stumm. Statt mich seiner Liebkosung hinzugeben, ziehe ich meine Hand unter seiner hervor, um mit dieser vorsichtig seine Finger von meiner Wange zu lösen." ] Seit dem Gewinn des Sanremo...