Numero Quarantacinque

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Ethan P.O.V

Ich genieße die Zeit mit Cara sehr. Es tut gut sie in meinen Armen zu wissen. Ihr Geruch umnebelt mich und am liebsten würde ich für immer mit ihr so liegen bleiben.

Nachdem ich nach dem kleinen Abstecher in die Notaufnahme endlich Livia losgeworden war, die mir versichert hat, keinerlei Schadensersatz zu fordern, oder eine Anzeige zu schreiben, konnte ich erleichtert in meine Wohnung zurückkehren.

Eigentlich wollte ich bereist zu diesem Zeitpunkt endlich Cara schreiben, doch dann hatte sich Thomas bei mir gemeldet, mit einer existenziellen Krise, was seine neue, italienische Bekanntschaft angeht, bei der er wohl aufgrund einiger unüberlegter Aussagen kurz vor dem aus stand.

Nach dem ich also auch noch meinen Kumpel in Punkto Beziehungen auf die Sprünge geholfen habe, als ob ich der große Experte wäre, hatte ich endlich Cara anrufen können. Ich wollte ihr von dem Fantreffen vor dem Fitnessstudio und dem Unfall erzählen, aber sie war nicht erreichbar.

Kurzer Hand war ich also zu ihrer Wohnung gefahren und Alessia war so freundlich mich reinzulassen und wie der größte Psycho hatte ich Cara anschließend minutenlang nur beim Schlafen zugeguckt. Wie ein friedlicher Engel lag sie dort in ihrem Bett und die Wärme und Liebe, welche mich bei ihrem Anblick durchflutete, ist kaum zu beschreiben.

Cara und ich liegen noch eine ganze Weile schweigend nebeneinander, ehe ich mir ein Herz fasse und ihr von meinem Tag berichte. Erst hatte ich überlegt, die ganze Angelegenheit zu verschweigen, dem ganzen nicht mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als nötig, aber ich weiß, wie sehr mich das Erlebte aufgewühlt hat und dass ich mich besser fühle, wenn ich weiß, dass sie eingeweiht ist.

„Und dann habe ich sie auf dem Rückweg an einer U-Bahn Station rausgelassen und ihr gute Besserung gewünscht", beende ich meine Erzählung über Livias und meine erneute Begegnung.

Nach meiner langen Erklärung schweigt Cara erst mal und gerade, als ich nachfragen will, ob alles in Ordnung ist, räuspert sie sich.

„Hast du vor, sie wiederzusehen?"

Ihre Frage überrascht mich und ich habe sofort eine Antwort parat: „Nein, natürlich nicht. Sie ist immer noch ein Fan und mir ist zwar ein riesen Missgeschick passiert, aber das heißt nicht, dass sie eine Rolle in meinem Privatleben spielen wird!"

Caras Brust senkt sich erleichtert, als sie ausatmet und ich drehe ihr Gesicht etwas zu mir, so dass sie mir in die Augen gucken muss.

„Bella, ich weiß, dass du über die Geschichte nachdenkst, bitte, sprich mit mir, sag mir, was du denkst." Ich flehe fast schon und versinke, wie so oft in ihren unendlich tiefen Augen.

„Ich kann selbst nicht einmal genau erklären, was es ist, aber irgendwie habe ich bei ihr ein komisches Gefühl. Vielleicht spielt mein Bauch und meine Hormone auch nur verrückt, aber irgendwas in mir sagt, dass wir aufpassen müssen." Sie schaut unsicher zu mir, als ob ich sie für ihre Worte auslachen würde, doch das könnte ich niemals.

„Cara, ich verstehe dich, sie kam mir auch etwas komisch vor, aber ich verspreche dir, dass sie keine Rolle mehr in meinem Leben und damit auch nicht in deinem spielen wird."

Ich umfasse Caras weiches Gesicht mit meinen Händen und streichle hauchzart über ihre Wangen.

„Alles wird gut, Principessa (Prinzessin). Ich liebe dich."

Endlich scheinen sich auch die letzten Sorgenfältchen auf Caras Stirn zu glätten und fast lautlos antwortet sie, die für mich schönsten Worte der Welt: „Und ich liebe dich, Ethan."

***

Nachdem sich sowohl Cara, als auch ich nach dem Gespräch seltsam erleichtert gefühlt haben, entscheiden wir uns noch Pizza zu bestellen. Während wir auf unsere Bestellung warten, frage ich Cara etwas nach ihren Tag in der Uni aus, aber viel erzählt sie nicht.

Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt