Cara. P.O.V
Dass unser gemeinsamer Abstecher zum Gebäude des Managements nicht unsere beste Idee ist, realisieren wir erst, als wir knapp eine Stunde später in dem Auto vom Ethan einige Meter vor dem Tor zum Stehen kommen, durch welches wir eigentlich auf den privaten Parkplatz des Managements kommen sollen. Unser Weg wird allerdings durch eine Traube von vielleicht zwanzig Menschen versperrt, wobei der Großteil Reporter zu sein scheinen, die mit ihren Kameras aufdringlich durch die Scheiben in unser Auto fotografieren.
Unwohl schiebe ich mir meine große Sonnenbrille noch etwas höher auf die Nase und werfe mir die Kapuze meines Hoodies über den Kopf. Währenddessen telefoniert Ethan neben mir aufgebracht mit Antonio und es dauert glücklicherweise kaum zwei Minuten, bis sich das Tor öffnet und einige große Security Männer heraustreten. Mit energischen Gesten verscheuchen sie die wartende Menge und kurz darauf ist der Weg frei, so dass wir auf das Gelände fahren können. Direkt hinter uns schließt sich das blickdichte Tor und gewährt uns so etwas Privatsphäre.
„Wie Hunde, die Blut geleckt haben", kommentiere ich das Verhalten der Reporter und Ethan seufzt genervt.
„ich habe sie so satt", rauft er sich seine Haare und schaut verzweifelt zu mir.
„Ich hätte dich da nie rein ziehen dürfen, Cara", flüstert er erschöpft und ich erkenne seine Augenringe. Die Vorwürfe machen dem jungen Mann deutlich zu schaffen und mein Herz schmerzt bei seinem Anblick.
„Ethan wir schaffen das gemeinsam. Alles wird gut", probiere ich ihn aufzumuntern und schicke ihm ein möglichst aufbauendes Lächeln. Zwar schafft er es noch nicht, die Geste zu erwidern, aber ich merke, wie sich seine Schultern etwas lockern und seine Augen nicht mehr ganz so rastlos hin und her wandern.
***
Gemeinsam bringen wir das Treffen mit Antonio hinter uns, wobei ich Ethans Hand stets auf meinem Oberschenkel spüre und so nie das Gefühl habe, alleine zu sein. Wir schildern noch einmal die Ereignisse und was wirklich mit meinem Auge passiert ist, bevor uns Ethans Manager erklärt, dass das Management komplett hinter uns steht und sie die Zeitung nicht mit diesen Falschaussagen durchkommen lassen wollen.
Antonios kämpferische und aufbauende Rede ist genau das, was Ethan und mein angeschlagenes Ego jetzt brauchen und ich spüre, wie wir beide bei unserer Rückkehr zum Auto deutlich entspannter sind.
„Soll ich dich zu deiner Wohnung fahren?", fragt mich Ethan, als wir wieder im Wagen sitzen und kurz überlege ich. Am liebsten würde ich mit ihm zusammen zum Arzt fahren, aber ich weiß auch, dass ein Haufen an Arbeit für die Uni Zuhause auf mich wartet.
„Das wäre super, ich habe eindeutig noch zu viel unerledigten Unikram", teile ich ihm wehleidig meine Entscheidung mit und zum ersten Mal an diesem Tag zucken seine Mundwinkel nach oben.
„Arme Cara", ärgert er mich und ich tue so, als ob ich schmollen würde, in dem ich meinen Mund zu einem Duckface verziehe, bevor ich laut lache.
„Vielleicht hätte ich auch Musikerin werden sollen, weniger Papierkram", feixe ich, was mir nur einen schiefen Blick von Ethan einbringt.
Zu gut erinnert er sich wohl noch daran, wie er mir vor einigen Tagen ein paar einfache Rhythmen auf dem Schlagzeug zeigen wollte. Er hatte sich wirklich alle Mühe gegeben und war bis zum Ende äußerst geduldig mit mir, aber selbst bei den einfachsten Melodien konnte ich nicht den Takt halten und lag mit meinen rhythmischen Einschätzungen gänzlich falsch.
„Ja, das ist auf jeden Fall deins", kommt prompt seine ironische Antwort, was uns Beide Lachen lässt, bevor Ethan den Motor startet und wir dank der diesmal vorbereiteten Security ohne Probleme das Gelände wieder verlassen können.
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Accusa Ingiusta (Ethan Torchio | Måneskin) ✅️
Fanfiction[„Ich liebe dich", schreien meine Augen, doch mein Mund bleibt stumm. Statt mich seiner Liebkosung hinzugeben, ziehe ich meine Hand unter seiner hervor, um mit dieser vorsichtig seine Finger von meiner Wange zu lösen." ] Seit dem Gewinn des Sanremo...