kapitel 2

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23 uhr
Der Film war vorbei und ich beschloss zu gehen. „Jetzt schon?" fragte mich Harrison traurig. „Summer hatte heute ein Date und ich habe ihr versprochen, sie anzurufen..." Summer war meine beste Freundin seit dem Kindergarten. Ab einem gewissen Grad Bekanntheit muss man extrem aufpassen, welche Leute wirkliche wahre Freunde sind und welche nicht. Seitdem ich einige meiner ehemaligen Freunde aus meinem Leben gestrichen habe, bin ich extrem vorsichtig, was neue Leute angeht. Genau aus diesem Grund bin ich überglücklich, solche Leute wie Harrison und Summer um mich herum zu haben. „Oh ja, dann kann sie dir ja mal berichten, wie sowas abläuft!" scherzte Tom. Ich verdrehte die Augen und ging nicht weiter drauf ein. Er hatte mich heute schon genug Nerven gekostet. „Bis dann." schmunzelte ich, bevor ich Harrison fest in meine Arme schloss. „Bis dann, Hope." Er lächelte mich an und ging dann mit mir zu Tür. „Wir sehen uns." rief ich Tom zu. „Ich hoffe nicht." erwiderte er. „Sehr witzig." Ich wollte gerade gehen, als Harrison meine Hand nahm. „Sorry nochmal, dass ich Tom eingeladen habe. Ich weiß, ihr zwei seid nicht die besten Freunde und der Abend war für uns bestimmt, aber-„ „Es ist alles gut." unterbrach ich Harrison. „Klar, ich könnte mir schöneres vorstellen, als mit Tom den ganzen Abend lang auf einem Sofa zu sitzen, aber es gibt auch schlimmeres. Und wir hatten ja im Großen und Ganzen auch eine schöne Zeit zusammen." Harrison lächelte. „Nächstes Mal sind wir für uns alleine, versprochen." Ich nickte und umarmte ihn erneut. „Bis dann." „Bis dann." Ich tapste die Stufen runter, öffnete mein Auto, ließ mich auf den Sitz fallen und startete den Motor. London bei Nacht war einfach wunderschön. Seitdem ich klein war lebte ich hier und ich könnte mir niemals vorstellen, für immer von hier wegzuziehen. Die Leute, die Pubs, die Parks, die kleinen Details an jeder Ecke, einfach alles war perfekt. An meiner Wohnung angekommen stieg ich aus und atmete die warme Sommerluft ein. Mit meinem Autoschlüssel schloss ich mein Auto zu, stieg in den Aufzug und fuhr nach oben. In der obersten Etage stieg ich aus und öffnete wenige Meter neben dem Aufzug die Tür zu meiner Wohnung. Die Lichter schalteten sich automatisch langsam an, während ich die Tür schloss. Schnell schlüpfte ich aus meinen Schuhen und lief in Richtung Terrasse, auf der ich mich auf meine Lounge fallen ließ. Auch wenn meine Wohnung nicht die größte war, reichte sie für eine Person völlig aus und war modern eingerichtet. Zudem war bei meiner Suche damals die Aussicht und Lage wichtiger als die Größe gewesen, sodass ich jetzt auf London schauen konnte. Ich genoss kurz den Augenblick, bevor ich Summer per Facetime anrief. Keine fünf Sekunden später ging sie ran. „Hiii." sagte sie, während sie ihr Handy an etwas anlehnte und sich hinsetzte. „Und...?" grinste ich sie an. Ich bekam nur ein lautes Stöhnen von ihr zu hören. „So schlimm?" „Eine Katastrophe um es genauer zu sagen." „Oje... Dabei sah er doch so gut aus." „Aber er hatte nichts in der Birne. Außerdem hat das einfach nicht gepasst. Vielleicht sollte ich mich wirklich damit anfreunden, mit 40 Katzen alleine zu sterben." „Summer, sag sowas nicht!" „Okay, dann zieh ich halt zu Harrison und dir und kümmer' mich um eure sechs Kinder." Ich verdrehte die Augen. „Ich hab dir doch schon so oft gesagt, dass da nichts läuft. Wir sind nur Freunde." „Das siehst vielleicht du so. Er sieht das anders." „Und das weißt du, weil..." „Merkst du denn nicht, wie er dich anschaut?" „Wie seine beste Freundin. Er ist wie ein Bruder für mich, mehr wird da niemals laufen." „Wenn du das sagst..." „Summer!" „Was denn?" lachte sie. Jetzt musste ich auch schmunzeln. „Dieses Gespräch rettet mir echt den Tag." „War es so schlimm mit Harrison?" „Mit ihm nicht, aber mit Tom." „Tom war auch da?!" „Ja..." knirschte ich. „Harrison hat ihn eingeladen, weil er wohl alleine war und gefragt hat, ob die beiden nicht etwas zusammen machen wollen." „Und?" „Ist die Frage Ernst gemeint? Du kennst doch Tom." „Was heißt kennen. Du bist hier die bekannte Schauspielerin, die solche Leute wie Tom Holland kennt. Ich bin nur die beste Freundin, die Tom aus den Nachrichten kennt." „Das reicht doch schon." „Aber mal vom Charakter abgesehen, er sieht echt verdammt gut aus." Sofort schossen mir die Bilder von seinem Bizeps in den Kopf. Ich schluckte, fokussierte mich dann aber wieder auf Summer. „Kann schon sein. Trotzdem ist er ein Ars|chloch." „Du musst ihn ja nicht gleich heiraten." „Und darüber bin ich heil froh. Stell dir vor ich müsste mit ihm zusammen einen Film machen!" Allein die Vorstellung daran ließ mich erschaudern. „Apropos Film, hast du schon eine Rückmeldung vom Casting?" fragte mich Summer. Ich war vor einigen Wochen bei einem Casting für eine der Hauptrollen für einen neuen Film. Es ging um die Verfilmung eines sehr erfolgreichen Liebesromans, die sich viele Fans seit langem gewünscht hatten. Zu diesen Fans gehörten auch Summer und ich, sodass ich mich natürlich sofort zum Casting angemeldet hatte. Wenn ich die Hauptrolle tatsächlich bekommen würde, würde ein Traum für mich in Erfüllung gehen. „Nein, noch nicht... So langsam gebe ich die Hoffnung auf. So lange musste ich noch nie auf eine Antwort warten." „Mach dir nicht so einen Kopf. Die melden sich bestimmt bald. Ruf mich sofort an, wenn du was weißt okay?" „Mach ich." Ich gähnte und schaute auf die Uhr. „ Es ist ja schon kurz vor zwölf... Reden wir morgen weiter?" „Klar, träum süß von Tom." grinste sie. „Ha-ha. Träum du schön von deinem Date." „Ugh, erinner' mich bitte nicht dran." Ich lachte. „Na dann, bis morgen!" „Bis morgen!" Lächelnd legte ich auf und ging rein. Nachdem ich noch ein Glas Wasser getrunken hatte machte ich überall das Licht aus und ging ins Bad, um mich umzuziehen, abzuschminken und Zähne zu putzen. Anschließend legte ich mich in mein Bett und scrollte noch ein wenig durch die Instagram Posts von meinen Fans. Ich liebte es, ihre Edits und Videos anzuschauen. Es war unglaublich, wie viel Zeit sie für mich investierten, dafür war ich auch wirklich mehr als nur dankbar. Nachdem ich einige der Posts geliket hatte, schaltete ich mein Handy auf Flugmodus, legte es neben mich auf den Nachttisch und schaltete das Licht aus.

𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt