kapitel 19

386 18 0
                                    

zeitsprung: 18 uhr
Tom hielt mir die Tür auf, als wir das Restaurant, in dem Hailee einen Tisch reserviert hatte, betraten. Sie sah uns sofort und winkte uns lächelnd zu. „Hiii." sagte ich, während ich sie umarmte. Ich begrüßte auch Toms Manager Andrew und setzte mich dann neben Tom auf die Bank. „Das ist also ein typisch amerikanisches Diner." murmelte ich. „Glaub mir, du willst nie wieder andere Burger essen." entgegnete Tom, während er die Karte aufschlug und sich durch die Gerichte und Getränke blätterte. „Wie war euer Tag?" fragte Hailee nach einer Weile. „Unglaublich schön. Tom könnte als Nebenjob definitiv anfangen, Touristen durch Los Angeles zu führen. Ich hab schon einen Namen: „Holland Tours"." scherzte ich. Tom verdrehte die Augen, musste aber grinsen. „Aber mal Spaß beiseite, die Stadt ist wirklich sehr schön." „Was habt ihr euch alles angeschaut?" fragte Andrew. „Santa Monica Pier, Venice Beach, Walk of Fame, Beverly Hills und das Hollywood sign. Und noch ein paar kleinere Ecken, ein paar Geheimtipps von mir." erzählte Tom. „Das klingt nach einer Menge Programm." sagte Hailee. „Und nach einer Menge von Fans." ergänzte Andrew. „Das kannst du laut sagen. Aber zum Glück war Tom da, er kann mit diesen Situationen definitiv besser umgehen, als ich." Die Bedienung unterbrach unser Gespräch und nahm erstmal nur die Getränkebestellung auf, da ich noch keinen Schimmer hatte, was ich essen wollte. „Gott, diese Auswahl überfordert mich." Meine Augen flogen über die ganzen Burger. „Wie kommt man überhaupt auf solche Kombinationen?" „Willkommen in Amerika." lachte Tom. Vorsichtig rutschte er etwas näher an mich ran und beugte sich über die Karte. Seine Nähe machte mich nervös, jedoch versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. „Der ist gut." sagte er, während er mit seinem Finger auf den American-Cheeseburger zeigte. Mein Blick wanderte von seinem Finger zu seinen Augen, die nur wenige Zentimeter von mir entfernt waren und mich ebenfalls anschauten. Ich schluckte und presste meine Lippen aufeinander. Erst einige Sekunden später fiel mir ein, dass wir nicht alleine waren. Also räusperte ich mich und riss meinen Blick von ihm los. „Dann probiere ich mal den Cheeseburger." verkündigte ich und klappte die Karte zu. Ich schaute hoch und merkte, dass Hailee mich anschaute. Und ich kannte diesen Blick. „Was war das gerade?" formte sie mit ihren Lippen, während Tom und Andrew sich über Golf unterhielten. „Was denn?" antwortete ich. Sie warf mir einen „du-weißt-genau-was-ich-meine-Blick" zu. „Später." sagte ich. Obwohl ich keine Ahnung hatte, was ich ihr später sagen würde. Nachdem die Bedienung auch den Rest unserer Bestellung aufgenommen hatte, dauert es 20 Minuten, bis sie die Teller mit den Burgern brachte. „Von dem Teller könnten ja zwei Leute essen." sagte ich, als mein Essen letztendlich vor mir stand. „Du kannst ja nächstes Mal von der Kinderkarte bestellen." scherzte Tom. „Ha-ha. Sehr witzig." Wir wünschten uns alle einen guten Appetit und ich biss genüsslich in den Burger, nachdem ich mehrere Anläufe gebraucht hatte, ihn so hochzunehmen, dass er nicht auf halbem Weg zu meinem Mund in seine Einzelteile zerfiel. „Oh wow..." nuschelte ich mit vollem Mund. „Das ist der beste Burger, den ich je gegessen habe." „Meine Rede." sagte Tom, bevor er einen weiteren Bissen nahm. „Erzähl doch mal was über dich, Hope. Du bist zwar bekannt, aber die privaten Details bleiben ja meistens aus. Hailee meinte du hast eine kleine Schwester?" fragte mich Andrew plötzlich. Ich nickte lächelnd und spürte, wie mein Herz sich zusammenzog, als ich an Sofia dachte. „Sie heißt Sofia und ist acht Jahre alt und wirklich eines der klügsten Mädchen, das ich kenne. Wir waren schon immer unzertrennlich, deswegen vermisse ich sie wirklich sehr." „Das kann ich verstehen. Tom vermisst seine Familie auch immer." sagte Andrew. Ich zog meine Augenbrauen hoch und schaute ihn an. Tom war also ein Familienmensch. „Überrascht?" fragte Tom mich. „Etwas. Aber ich finde es schön. Meine Familie und meine Freunde sind das, was mich am Boden hält." Ich nahm einen weiteren Bissen von meinem Burger und einen Schluck von meiner Limonade. „Wann geht es morgen eigentlich los?" fragte Tom nach einer Weile. „Ihr solltet beide morgen etwa um zehn Uhr bei den Studios sein. Die Adresse schicken wir euch noch. Wenn ihr da seid, sollte es kein Problem sein, zu der Halle zu finden, in der wir drehen und die Vorgespräche haben." antwortete Andrew. „Und vergesst euer Drehbuch nicht." ergänzte Hailee. „Apropos Drehbuch, ich hab es gestern fertig gelesen und wow. Wenn alles so umgesetzt wird, wie ich es mir vorstelle, wird dieser Film definitiv dem Buch gerecht." Tom stimmte mir direkt zu und wir unterhielten uns daraufhin noch eine ganze Weile über das Buch und den Film.
Um etwa 22 Uhr bezahlten wir, standen auf und gingen aus dem Restaurant. Warme Luft strömte mir entgegen und obwohl es definitiv abgekühlt hatte, war mir trotz meines knappen Outfits nicht kalt. „Und seid morgen pünktlich." ermahnte uns Andrew. „War ich jemals unpünktlich?" fragte Tom. „Soll ich dir eine Liste geben?" „Okay, okay, hab's verstanden. Ich werde da sein." „Ich verlass mich drauf. Dann bis morgen." Die beiden umarmten sich, während ich Hailee in meine Arme schloss. „Bis morgen." lächelte ich. „Bis morgen. Und wir müssen mal ein Wörtchen miteinander reden." „Ich hatte schon gehofft, dass du es vergessen hast." „Nichts da." Ich verdrehte die Augen, lächelte sie aber an, als wir uns voneinander lösten. Nachdem ich mich auch von Andrew und Tom von Hailee verabschiedet hatte, stiegen wir in Toms Auto. „Bereit für meinen Lieblingsort?" sagte er, nachdem wir uns angeschnallt hatten. „Ich warte schon den ganzen Tag drauf." Er startete den Motor und fuhr los.

𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt