pov: hope campbell
Ich konnte nicht aufhören zu lachen. Mein bester Freund Harrison kitzelte mich schon seit mehreren Minuten, obwohl er genau wusste, wie sehr ich es hasste. „Hör auf!" schrie ich lachend. „Hmm, lass mich mal kurz nachdenken... Ich glaube nicht." antwortete er. Plötzlich klingelte es an der Tür von Harrisons Apartment, sodass er endlich von mir abließ und von dem Sofa aufstand. „Wer ist das?" fragte ich verblüfft, da wir eigentlich den Abend alleine verbringen wollten. Um das von Anfang an klar zu stellen, Harrison war wie ein Bruder für mich. Wir kannten uns schon seitdem wir klein waren und waren seitdem unzertrennlich. Seit Jahren verbrachten wir eigentlich jeden zweiten Tag zusammen. Außer wenn ich unterwegs bin, was leider sehr oft der Fall war. Schauspielerin zu sein war schon mein Traum seitdem ich klein war gewesen und ich liebte alles an meinem Job. Das häufige Verreisen gehörten nunmal dazu. Es klingelte erneut. „Wer ist das, Harrison?" hakte ich ein weiteres Mal nach, da er mir immer noch nicht geantwortet hatte. Er biss sich auf die Lippe und kratzte sich am Hinterkopf. „Harrison..." „Ich weiß, ihr zwei seid nicht die besten Freunde, aber er wäre heute alleine gewesen und weil er mein bester Freund ist, dachte ich mir, dass er doch herkommen könnte... Mario Kart ist doch zu dritt auch viel lustiger." Das hätte ich mir ja denken können. „Ich dachte wir machen heute etwas alleine." „Ich weiß, aber er ist mein bester Freund..." „Und ich bin deine beste Freundin! Du weißt genau, dass ich ihn nicht ausstehen kann." „So schlimm ist er jetzt auch nicht." Ich zog eine Augenbraue hoch und seufzte. „Jetzt ist er ja sowieso schon da. Lass ihn rein." Harrison tat, was ich sagte und keine zehn Sekunden später stand kein geringer als Tom Holland in dem Wohnzimmer. Der Tom Holland, der vor einem Monat seine Freundin betrogen hatte und über den inzwischen so gut wie wöchentlich ein neuer Artikel erscheint. Inklusive einem Bild, wie er mit einer neuen Frau in seine Wohnung spaziert. Ich schaute in seine dunkelbraunen Augen und musterte ihn. Seine Haare waren leicht gelockt und eine tropfende Strähne hing ihm ins Gesicht. Offensichtlich regnete es draußen. Er trug ein olivgrünes Shirt und eine Baggy Jeans. „Hope." Ich schaut zurück in sein Augen. „Tom." Mehr sagten wir nicht. Zum Glück war Harrison anwesend, sonst wäre dieses „Gespräch" wohl an dieser Stelle beendet gewesen. „Also... Wollen wir etwas zu essen bestellen, bevor wir mit Mario Kart anfangen?" Ich stimmte seinem Vorschlag sofort zu. „Pizza, Burger, Chinesisch, was wollt ihr?" „Burger." entgegnete ich. „Pizza." Ich drehte mich zum Tom, der sich inzwischen neben mich auf die Couch gesetzt hätte. „Das hast du jetzt nur gesagt, weil ich Burger möchte, oder?" „Wie kommst du darauf? Was ist, wenn ich einfach keine Lust auf Burger habe?" „Keine Ahnung, vielleicht wolltest du einfach das Gegenteil von dem sagen, was ich möchte, um mich zu provozieren." „Du bist nicht der Mittelpunkt meiner Welt, ich hab einfach Lust auf Pizza." Ich spannte meinen Kiefer an und versuchte so gut wie möglich zu überspielen, dass ich kurz vorm explodieren war. Tom und ich konnten uns noch nie leiden. Er hatte völlig andere Ansichten und Meinungen und war einfach das komplette Gegenteil von mir. Die einzige Gemeinsamkeit, die wir hatten, war der Fakt, dass wir beide Schauspieler waren. „Wir bestellen einfach beides. Burger und Pizza." schlug Harrison vor, um die Stimmung etwas aufzuheitern, was ihm jedoch nur halbwegs gelang. Fünf Minuten später setzte sich Harrison zwischen uns, schaltete die Spielekonsole ein und gab jedem einen Controller. „Kannst du überhaupt Mario Kart spielen?" unterbrach Tom die Stille, indem er sich an mich wandte. Ich schaute ihn ungläubig an. War das Ernst gemeint? „Und wie ich Mario Kart spielen kann. Ich werde dich sowas von in Grund und Boden fahren." „Wird sie wirklich, ich glaube du unterschätzt sie." mischte sich Harrison in das Gespräch mit ein. Ich grinste triumphierend und wählte meinen Charakter aus. „Yoshi. Wirklich?" Ich schloss die Augen und seufzte. „Gibt es irgendwas, das du nicht an mir kritisieren willst?" Er überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Können wir bitte einfach spielen...?" Harrison suchte die Strecken aus und startete das Rennen. Mein Ehrgeiz hatte mich gepackt, ich wollte unbedingt gewinnen. Also wendete ich alle Tricks und Abkürzungen die ich kannte an, sodass ich letztendlich kurz vor Tom über die Ziellinie fuhr. Harrison folgte als dritter. „Jaaa!" schrie ich, während ich aufsprang. „Du hast geschummelt!" „Hab ich gar nicht! Du willst bloß nicht akzeptieren, dass ich gewonnen habe." „Pfff, stimmt doch gar nicht." „Du bist es halt gewöhnt, immer das zu bekommen, was du willst, deswegen bist du neidisch." „Auf was ist das jetzt bezogen?" „Schau in die Zeitung und du siehst, was ich meine. Ein neuer Tag, eine andere Frau." „Ja und?" „Ja und?!" Mein Wutlevel steigerte sich von 0 auf 100 innerhalb von wenigen Sekunden. Gerade wollte ich die Diskussion fortführen, als es an der Tür klingelte. Harrison sprang auf, nahm unser Essen an, setzte sich wieder zwischen uns und beendete somit das Gespräch. „Wollen wir einen Film schauen?" Ich ging nicht auf seine Frage ein, sondern starrte Tom mit einem wütenden Blick an. Ich konnte ihn einfach nicht ausstehen. Warum musste ausgerechnet er der beste Freund von meinem besten Freund sein? Harrison holte die Burger, die dazugehörigen Pommes und Toms Pizza aus der Tüte und stellte sie auf dem Wohnzimmertisch ab. „Also ich wäre ja für Spiderman." sagte Tom, während er den Deckel des Pizzakartons öffnete. Erneute verdrehte ich die Augen. Tom war seit einigen Jahren der neue Spiderman im MCU. Sehr zu meinem Bedauern, den eigentlich liebte ich die Marvel Filme und zugegebenermaßen war er echt gut darin, Peter Parker zu spielen. Trotzdem ging es mir extrem auf den Keks, dass er es ständig und überall erwähnte.
„Ich wäre für Aladdin." Tom gab ein Stöhnen von sich. „Aladdin. Ernsthaft? Das ist voll der Mädchenfilm." „Ist er gar nicht! Disney ist für Jungen und für Mädchen. Außerdem mag Harrison Aladdin auch." Tom ließ sich nach hinten fallen und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf. Mein Blick blieb an seinem Bizeps hängen. Tom war extrem gut gebaut, das musste man ihm lassen. „Von mir aus..." Triumphierend nahm ich Harrison die Fernbedienung aus der Hand, öffnete Disney+, startete Aladdin und biss genüsslich in meinen Burger. Das Leben konnte so schön sein, wenn man eine Diskussion gegen Tom gewann.

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𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮
FanfictionHope Campbell ist Schauspielerin und wohnt allein in einer Wohnung in London. Sie steht gerade am Anfang ihrer Karriere, als sie die Möglichkeit bekommt, die Hauptrolle in einem neuen Film, der ihr den endgültigen Durchbruch verschaffen könnte, zu s...