kapitel 5

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30 minuten später
Ich war wieder daheim und saß auf meinem Sofa. Vor mir lag mein Handy auf dem Wohnzimmertisch, auf dem die Nummer von Hailee abgebildet war. Schon seit zehn Minuten saß ich regungslos dar und starte auf das Display. Wenn ich einmal zugesagt hatte, konnte ich es nicht mehr ändern. Dann musste ich mit Tom Holland einen Film drehen und so tun, als wäre ich in ihn verliebt. Der Gedanke daran ließ mich erschaudern. Auf der anderen Seite hallte ständig die Stimme von meiner Mutter und Summer in meinem Kopf. „Du darfst diese Möglichkeit wegen ihm nicht verstreichen lassen." murmelte ich vor mich hin. Sie hatten Recht. Wenn Tom das raus bekommen würde, würde er mich damit die nächsten Jahre die ganze Zeit aufziehen. Entschlossen nahm ich mein Handy in die Hand und drückte auf das Telefonsymbol. Es klingelte kurz, bevor ich Hailees Stimme hörte. „Hope?" „Ich mache es." Jetzt hatte ich es gesagt. Es gab kein zurück mehr. „Wirklich?! Das ist super! Heute Morgen hatte ich das noch gar nicht gesagt, aber ich freue mich wirklich so sehr für dich! Ich bin wirklich so stolz auf dich, dieser Film wird dich so weit bringen, das verspreche ich dir." „Aww, danke Hailee." schmunzelte ich. „Und wenn doch irgendetwas wegen Tom sein sollte, ruf mich an, okay? Ich wende mich sofort an den Regisseur, das bekommen wir schon hin." Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, jemanden wie Hailee als Managerin zu haben. „Danke. Wirklich." „Kein Problem, Hope. Montag geht es los, hatte ich dir ja schon geschrieben." „Hab's gelesen. Ich nehme den Spätflieger am Freitag, damit ich mich ein bisschen einleben und umsehen kann." „Okay, super. Ich fliege erst am Sonntag rüber, wenn du willst können wir abends essen gehen." „Ja, gute Idee! Dann bin ich wenigstens nicht das komplette Wochenende alleine." „Du bist nicht alleine, du hast doch Tom." scherzte sie. „Ha-ha, sehr witzig. Mir reicht es eigentlich, wenn ich ihn am Set sehe." Hailee lachte, obwohl es mein voller Ernst war. „Naja, ich glaube ich gehe dann mal schlafen. Ereignisreicher Tag." sagte ich. „Alles klar, wenn ich noch mehr Infos bekommen sollte, sag ich Bescheid." „Super, danke! Dann bis dann." „Bis dann." lächelte Hailee, bevor sie auflegte. Erst jetzt realisierte ich, was ich gerade getan hatte. Ab Montag drehte ich einen Film mit Tom Holland. Das konnte was werden. Ich schaute auf mein Handy und sah, dass Summer mir eine Nachricht geschickt hatte, in der stand, dass ich sie anrufen sollte. Vermutlich wollte sie wissen, für was ich mich entschieden hatte. Also rief ich sie per Facetime an. „Hiii." grinste sie. „Hiii! Was gibt's?" „Na was denkst du denn? Machst du es?" Ich nickte leicht und lächelte dann. „Omg. Ernsthaft?!" schrie sie. „Meine beste Freundin spielt Ruby! Das wird so toll!" Lachend schaute ich sie an. „Hast du es Harrison schon erzählt?" „Nein... Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich es ihm sagen soll. Er war ja offensichtlich davon nicht so wirklich begeistert. Warum auch immer..." Summer zog eine Augenbraue nach oben. „Was?" fragte ich. „Der ist eifersüchtig, deswegen ist er dagegen." „Ach komm, jetzt komm nicht wieder mit der Tour." „Hast du nicht seinen Gesichtsausdruck und seine Körperhaltung gesehen? Natürlich findet er das nicht gut, dass du mehrere Monate mit Tom auf einem Haufen sitzt und ihr euch küssen müsst." „Aber er ist mein bester Freund, warum sollte er da eifersüchtig sein?" „Gott, Hope, du raffst aber auch gar nichts." lachte sie. „Sagen musst du es ihm aber trotzdem. Und wenn er wirklich dein bester Freund ist, sollte er sich auch für dich freuen." Bei den Worten „bester Freund" machte sie mit ihren Zeige- und Mittelfingern Gänsefüßchen. Ich verdrehte lächelnd die Augen. „Du hast ja Recht. Aber das verschiebe ich auf morgen. Heute war anstrengend genug." „Wo wird eigentlich gedreht?" „Los Angeles." „Oh wow, wie krass! Wann fliegst du?" „Freitag Abend." „Schon?" fragte sie verblüfft. „Montag bekomme ich das Drehbuch und die ersten Vorgespräche fangen an, wie genau sich die Produzenten und Regisseure was vorstellen." „Wie lange bist du dann weg?" „Keine Ahnung, ich schätze der Dreh wird insgesamt um die zweieinhalb Monate gehen, dazwischen liegt aber noch eine Drehpause von zwei Wochen, in der ich auf jeden Fall wieder nach London komme." „Sprich du kommst so in sechs bis sieben Wochen wieder?" „Pi mal Daumen, ja." „Das ist eine lange Zeit." „Ich weiß... Aber wir können telefonieren. Oder noch besser! Harrison und du besuchen mich mal am Set!" Summers Augen fingen an zu strahlen. „Warum eigentlich nicht? Ich bespreche das mal mit ihm." „Perfekt! Ich glaube ich kann euch zwei als Abwechslung wirklich gut gebrauchen, dann muss ich nicht ständig mit Tom abhängen." lachte ich. „Wer weiß, vielleicht ist er ja gar nicht so schlimm, wie du denkst." „Ja ähm, also ich denke mal eher nicht. Aber wir werden sehen." Ich gähnte und schaute auf die Uhr. „Naja, ich würde dann Schluss machen. Wir reden morgen, okay?" „Geht klar. Schlaf schön." „Du auch." lächelte ich, bevor ich auflegte. Müde schaltete ich überall das Licht aus, tapste ich in mein Bad, machte mich bettfertig und legte mich dann in mein Bett. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das Verlangen, mir Toms Instagram Account anzuschauen. 45 Millionen Follower. Da konnte ich mit meinen 20 Millionen Followern einpacken, auch wenn ich für diese Zahl schon mehr als dankbar war. Ich scrollte ein wenig durch seinen Feed. Damn, er war wirklich attraktiv. „Stopp." sagte ich zu mir selbst. Es war immer noch Tom. Mein Blick blieb an dem „Abonnieren" Button hängen. Sollte ich ihm folgen? Früher oder später würde ich es sowieso tun müssen, sonst würden die Fans sich vermutlich wundern. Ich drückte also auf den blauen Button und schaltete schnell mein Handy aus. Was machte ich hier nur?

𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt