Erst danach fuhr ich mit dem Aufzug nach oben und schmiss mich auf mein Bett. Völlig neben der Spur starrte ich an die Decke. Ich musste mit jemanden reden. Jetzt. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir kurz vor Mitternacht hatten. Summer würde bestimmt sowieso bald aufstehen, also wählte ich ihre Nummer. „Es ist hier gerade mal kurz vor acht, was ist so wichtig, dass du mich jetzt anrufst?" sagte sie mit einer verschlafenen Stimme, nachdem sie den Anruf angenommen hatte. „Es geht um Tom." Sofort schien sie hell wach zu sein. „Ihr habt euch geküsst?!" schrie sie förmlich in ihr Handy. „Nein, nein." „Dann sag doch, was passiert ist!" Ich erzählte ihr von dem Tag, bis zu der Sekunde, als wir uns vor dem Restaurant von Hailee und Andrew verabschiedet hatten. „Und dann?" fragte sie. „Dann hat er mich an einen wunderschönen Ort gebracht. Weit abgelegen von anderen Leuten, mit einer wunderschönen Sich auf Los Angeles." „Und dann habt ihr euch geküsst?!" schrie sie erneut. „Summer..." lachte ich leicht. „Okay, okay, erzähl weiter." Kurz überlegte ich, ob ich ihr die ganze Geschichte erzählen sollte. Harrison hatte mir schließlich auch nie etwas erzählt, vielleicht wollte es Tom nicht an die große Glocke hängen. Aber Summer war meine beste Freundin... „Erzähl das niemanden, okay?" setzte ich also an. „Mache ich nicht, versprochen." Ich erzählte ihr das, was Tom mir vor etwa zwei Stunden gesagt hatte. Zwischendurch musste ich selbst kurz eine Pause machen, da ich merkte, wie meine Augen anfingen zu brennen. Ihn so verletzlich zu sehen, brach mir das Herz. Ich kannte ihn schließlich nur als den toughen, starken Mann, der nur wenige Leute an sich ran ließ. „Oh mein Gott." war das erste, was Summer sagte, nachdem ich fertig war. „Ich weiß. Überleg mal, was er alles durchmachen musste. Die ganzen Artikel über ihn. Die ganzen Kommentare und Nachrichten." „Das muss schrecklich gewesen sein..." „Das schlimmste ist, dass ich auch so war. Ich habe mich ihm gegenüber so unfair ihm verhalten." „Gib dir keine Schuld, Hope..." „Sollte ich aber." Ich schwieg, als eine Träne über meine Wange kullerte. „Die ganze Zeit über habe ich ihm Unrecht getan. Er hat mir heute sein Herz ausgeschüttet. Mir." „Scheint wohl, dass er auch spürt, dass da irgendetwas zwischen euch ist." „Selbst wenn, er meinte, dass er keine Beziehung mehr eingehen will." „Das sagt er jetzt. Wer weiß, was passiert, wenn er sich wieder verliebt." grinste sie leicht. Ich wusste genau, auf was sie hinaus wollte. „Um ehrlich zu sein, gerade eben bin ich glücklich darüber, mit ihm halbwegs befreundet zu sein. Und außerdem - es ist immer noch Tom Holland. Klar, wir sind nicht mehr so verfeindet wie früher, aber denkst du wirklich, dass man jemanden lieben kann, den man jahrelang verabscheut hat?" „Du hast die ganze Zeit nur das gesehen, was du sehen wolltest. Gib dem ganzen noch ein bisschen Zeit, dann wirst du den wahren Tom kennenlernen." lächelte Summer mich durch das Display an. „Ich weiß, das ist jetzt vielleicht der falsche Zeitpunkt, aber woher ist der Hoodie? Ich hab den noch nie an dir gesehen." fragte sie kurz darauf. Ich räusperte mich und zog die Ärmel so weit nach unten, bis meine Hände vollständig verschwunden waren. „Was das angeht... Eventuell ist das Tom's Hoodie." Ich biss mir auf die Lippe und schaute sie unschuldig an. „Das ist jetzt ein Scherz." sagte Summer. „Ich fürchte nicht. Mir war kalt und-" „Und er hat dir seinen Hoodie gegeben, schon klar. Ich hab alle Liebesfilme angeschaut, die es auf dieser Welt gibt. Dabei liegt die Betonung auf Liebesfilm." „Er wollte nur nicht, dass ich krank werde." „Weil er sich um dich sorgt, du Nuss." „Er will nur nicht alleine am Set sein." Summer zog eine Augenbraue hoch. „Versteh mich nicht falsch, ich hab dich total lieb, aber du raffst ja echt gar nichts." „Er will nichts von mir. Und ich will nichts von ihm." „Pass auf, wir verschieben dieses Gespräch einfach und reden in ein paar Wochen nochmal drüber, okay?" „Bis dahin wird sich rein gar nichts geändert haben." „Jaja." „Summer!" Wir lachten zusammen los. Es tat gut, mir ihr zu sprechen. Jemanden zu haben, der mir zuhörte. Wir redeten noch etwas länger, bis ich schließlich auflegte, da ich morgen fit sein musste. Ich machte mich schnell bettfertig, trank noch ein Glas Wasser und legte mich dann in mein Bett. Tom's Hoodie lag auf dem Sessel. Ich hatte mich fast dabei ertappt, ihn zum Schlafen anzuziehen, aber dafür war es einfach zu warm. Nachdem ich das Licht ausgeknipst hatte, kuschelte ich mich in meine Bettdecke. Meine Gedanken verweilten noch eine ganze Weile bei dem gestrigen Tag und Tom, bevor ich einschlief.
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𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮
FanfictionHope Campbell ist Schauspielerin und wohnt allein in einer Wohnung in London. Sie steht gerade am Anfang ihrer Karriere, als sie die Möglichkeit bekommt, die Hauptrolle in einem neuen Film, der ihr den endgültigen Durchbruch verschaffen könnte, zu s...