zeitsprung
Elf Stunden später landete das Flugzeug am Los Angeles International Airport. Aufgrund der Zeitverschiebung war es hier Freitag, 23 Uhr und nicht Samstag, 7 Uhr, wie in England. Ich hatte im Flugzeug geschlafen und packte gerade, noch etwas neben der Spur, meine Sache zusammen. Etwa 15 Minuten später war ich aus dem Flugzeug draußen und lief in Richtung Kofferausgabe. Natürlich war mein Koffer einer der letzen, der auf dem Rollband erschien. Gerade wollte ich meinen Koffer nehmen, als mich eine männliche Stimme aus den Gedanken riss. „Kann ich dir helfen? Ich meine nur, der Koffer sieht schwer aus..." Ich drehte mich um und schaute in hellblaue Augen. „Ich - ähm - ja gerne." lächelte ich. Der Mann, ich schätze ihn auf 25, nahm den Koffer und hievte ihn auf den Boden. Dabei blieben meine Augen an seinem Bizeps hängen, der durch sein enges, schwarzes Shirt besonders zur Geltung kam. Ich räusperte mich und schaute ihn an. „Danke, wirklich." „Gern geschehen." Er musterte mich. „Warte... Irgendwie kommst du mir bekannt vor... Hope Campbell, nicht wahr?" „So offensichtlich?" lachte ich leicht. „Ich fürchte ja. Diese strahlend blauen Augen würde ich immer wieder erkennen." Ich lief leicht rot an. „Noah Bellini." „Hope Campbell. Aber das weißt du ja schon." Wir umarmten uns kurz. „Willst du ein Foto?" fragte ich. „Nein, alles gut. Versteh mich nicht falsch, aber ich finde eine Unterhaltung ist eine schönere Erinnerung, als ein Foto." Erstaunt schaute ich ihn an. Nicht im negativen Sinne, ganz im Gegenteil. „Ich muss zum Autoverleih, willst du mich vielleicht begleiten?" fragte ich ihn. Normalerweise hätte ich das wahrscheinlich nicht gemacht, aber Noah schien nett zu sein. „Klar, gerne." Wir nahmen beide unsere Koffer und zogen sie hinter uns her, während wir durch die Drehtür gingen. In der Halle, wo wir rauskamen, standen einige Fans, mit denen ich mich kurz unterhielt und schnell einige Fotos machte. „Und warum bist du hier?" fragte ich, nachdem wir weitergegangen waren. „Geschäftliches. Klingt seriöser als es eigentlich ist." lachte er. „Und du? Du drehst wahrscheinlich den Film mit Tom Holland, oder?" Ich spannte meinen Kiefer an. „Ja, genau." Ich zwang mir ein Lächeln aufs Gesicht. Warum konnte nicht jemand wie Noah James spielen? „Das klang aber nicht sehr enthusiastisch." Er war immer noch ein Fremder, ich konnte ihm nicht erzählen, dass ich mich nicht all zu gut mit Tom verstand. „Nein, nein. Ich freue mich wirklich total, bin einfach nur müde." log ich. Er musterte mich kurz und nickte dann. „Da wären wir." lächelte er und zeigte auf einen Schalter. „Perfekt. Wartest du noch oder musst du weiter?" „Ich kann noch warten." Ich nickte lächelnd, ließ den Koffer bei ihm stehen und ging zu dem Mann am Schalter. Während dieser nach einer Menge Papierkram den Schlüssel holte musterte ich Noah. Modebewusst war er auf jeden Fall. Er trug er eine graue lockere Hose aus Cord und dazu ein paar weiße Sneaker. Über seine Schultern hatte er einen grauen Hoodie gehängt, dessen Ärmel er vor seiner Brust zusammengebunden hatte. „Wie war dein Nachname nochmal?" fragte ich ihn. „Bellini." „Italienisch?" Er nickte. „Mütterlichseits. Mein Vater kommt aus Amerika." „Oh wow, cool. Woher kommst du dann?" „Aus der Nähe von New York." „Dein Leben wird ja immer cooler." lachte ich. „Ich war bis jetzt einmal in New York und ich habe es geliebt. Die Stadt ist so magisch." ergänzte ich. „Das ist sie. Falls du mal wieder da sein solltest, sag mir Bescheid, ich führ' dich rum." „Mach ich." schmunzelte ich. So locker hatte ich mich noch nie mit einem Fan unterhalten. Obwohl ich Noah nicht wirklich als Fan bezeichnen würde. Der Mann von der Autovermietung unterbrach unser Gespräch und gab mir den Schlüssel sowie die Fahrzeugpapiere und anderen Papierkram. „Wenn Sie wieder abfliegen, einfach hierherkommen und alles abgeben." „Super, mache ich. Vielen Dank!" Er lächelte mich an, bevor ich mir meinen Koffer schnappte und zu meinem Auto ging. Kaum waren wir aus dem Flughafen draußen kam mir ein warmer Windstoß entgegen. Wir hatten schon halb zwölf abends, jedoch war es immer noch warm, was ich absolut nicht gewohnt war. „Das müsste er sein." Ich drückte auf den Autoschlüssel und die Lichter meines Autos leuchteten auf. Noah half mir noch, alles in den Kofferraum zu laden, bevor ich mich verabschiedete. „Danke nochmal. Für's Koffer heben und mich nicht alleine lassen." „War mir eine Freude. Weißt du, warum ich dich so mag? Auf Social Media gibt es so viele Menschen, die sich verstellen. Auch wenn es nur eine knappe halbe Stunde war, die wir zusammen verbracht haben - du bist wirklich eine der authentischsten berühmten Personen." Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Brustkorb aus. Noah wusste wirklich, wie man Frauen schmeicheln konnte. „Du weißt gar nicht, was mir das bedeutet. Tausend Dank, wirklich." Ich schloss ihn in eine Umarmung und ließ ihn dann wieder los. „Viel Spaß beim Dreh. Ich werde mir den Film ganz sicher ansehen." Ich schmunzelte. „Und dir viel Spaß beim „geschäftlichen"". „Danke." lachte er. „Werde ich haben, da bin ich mir sicher." Ich lächelte ihn ein letztes Mal an, bevor ich in das Auto stieg, die Adresse von meiner Wohnung eingab, mich anschnallte und losfuhr.
Etwa 25 Minuten später kam ich, nachdem ich mich zwei Mal verfahren hatte, an. Die Wohnung lag etwas außerhalb von Los Angeles, aber auch nicht zu weit ab vom Schuss. Gähnend öffnete ich den Kofferraum, holte alles raus und ging zum Eingang. Oder versuchte es zumindest. Was würde ich jetzt nicht alles für einen Noah tun, der mir half. Ich hievte alles durch die Tür und war in diesem Moment den Erbauern des Hauses unglaublich dankbar, dass sie einen Aufzug haben einbauen lassen. Meine Wohnung lag ganz oben und hatte einen wunderschönen Blick über Los Angeles, was ich bereits den Bildern entnehmen konnte. Oben angekommen schloss ich die Tür auf und betrat mein neues Zuhause für die nächsten Monate. Ich stellte erstmal alles ab und schaute mich um. Die Wohnung war modern, aber gemütlich eingerichtet und fast etwas zu groß für mich alleine. Völlig fertig schmiss ich mich auf das Bett und schaute durch das große Fenster, dass sich einige Meter vor dem Bett befand und einen wunderschönen Blick auf die ganzen Lichter der Stadt gab. Ich liebte es jetzt schon hier. Auch wenn ich am liebsten liegengeblieben wäre, quälte ich mich dazu, aufzustehen und zumindest den ersten Teil meines Koffers auszupacken, da ich sowieso meine Schlafsachen brauchte. Den Rest würde ich morgen machen. Nachdem ich die ersten Sachen im Schrank verstaut hatte, zog ich mich um, putzte Zähne und schminkte mich ab, bevor ich mich in das Bett kuschelte. Ich schrieb noch schnell meiner Familie und Harrison, dass ich angekommen war und legte mein Handy dann beiseite und versuchte einzuschlafen, was sich jedoch aufgrund der Zeitverschiebung anfangs als schwierig gestaltete.
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𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮
FanfictionHope Campbell ist Schauspielerin und wohnt allein in einer Wohnung in London. Sie steht gerade am Anfang ihrer Karriere, als sie die Möglichkeit bekommt, die Hauptrolle in einem neuen Film, der ihr den endgültigen Durchbruch verschaffen könnte, zu s...