kapitel 46

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nächster morgen
Ich wachte etwa gegen zehn Uhr auf, öffnete langsam meine Augen und gähnte. Erst jetzt realisierte ich, dass ich nicht alleine in meinem Bett lag. Schmunzelnd musterte ich Tom, der immer noch tief und fest schlief und dabei unglaublich niedlich aussah. Mein Tom. Vorsichtig stieg ich aus dem Bett, öffnete leise die Tür und schloss sie anschließend wieder, da ich ihn nicht aufwecken wollte. Ich merkte bei jedem Schritt ein leichtes Ziehen in meinem Unterleib und Oberschenkeln, das jedoch gerade noch aushaltbar und  überspielbar war. Wenn ich wirklich keinen Fuß vor den andere hätte mehr setzen können, hätte ich ein großes Problem gehabt. Ich schnappte mir Tom's Shirt, das er gestern ins Bad gelegt hatte, und zog es mir über. Ich schloss die Augen und zog den Duft seines Parfüms ein. Sofort spürte ich, wie mein Bauch anfing zu kribbeln und mein Herz schneller schlug. Worte könnten niemals ausdrücken, wie sehr ich ihn liebte. Mit einem Lächeln im Gesicht tapste ich in die Küche, deckte den Tisch für Tom und mich und bereitete das Frühstück vor. Gerade, als ich das letzte Glas Marmelade auf den Tisch gestellt hatte, hörte ich, wie sich die Schlafzimmertür öffnete. Keine zwei Sekunden später trottete Tom halb verschlafen in die Küche. Erst, als er mich sah, öffnete er komplett seine Augen und fing an zu schmunzeln. „Was...?" fragte ich verlegen. „Du hast mein T-Shirt an." stellte er fest. „Wenn du willst kann ich es dir wieder geben. Es lag nur vorhin im Bad, da dachte ich mir-" Tom kam auf mich zu, schloss mich in eine Umarmung und unterbrach so meinen Satz. „Behalte es. Dir steht es doppelt so gut wie mir." Ich schloss die Augen und drückte ihn eng an mich. Am liebsten wollte ich ihn nie wieder loslassen. „Ich liebe dich." flüsterte Tom mir ins Ohr, bevor er mich küsste. „Ich liebe dich auch." Wir lächelten uns an, bevor wir uns an den Tisch setzten und anfingen, zu frühstücken. „Was ist der Plan für heute?" setzte Tom nach einer Weile an. Der Fakt, dass er mir gerade gegenüber saß und auf sein Brötchen Nutella schmierte, als ob es das normalste der Welt wäre, dies nur in Unterhose zu tun, lenkte mich ein wenig von seiner Frage ab. Ich räusperte mich und riss mich von seinen Muskeln los. „Harrison und Summer unternehmen heute etwas alleine. Ich habe Sofia versprochen, ihr das Filmstudio zu zeigen. Hailee hat schon alles abgesprochen, deswegen hole ich meine Eltern und Sofia gegen fünfzehn Uhr vom Hotel ab. Dann zeige ich ihnen das Set und danach essen wir bei mir daheim." antwortete ich. „Erzählst du deiner Familie heute von uns?" fragte Tom. Ich ließ von meinem Brötchen ab und schaute ihm in die Augen. „Sagen wir es mal so..." Ich strich meine Haare beiseite sodass Tom einen Blick auf meinen Hals werfen konnte. „Die Knutschflecken, die du mir gestern verpasst hast, werden Fragen aufwerfen." lachte ich. Auch Tom fing an zu lachen. „Ist das okay für dich? Also dass ich es meinen Eltern erzähle?" „Natürlich." Ich zog meinen rechten Mundwinkel nach oben und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. „Was machst du heute?" „Eigentlich nichts. Heute Abend muss ich nur alles für Harry vorbereiten; er landet ja morgen in L.A. und ich hab ihm gesagt, dass er bei mir schlafen kann." „Was unternehmt ihr morgen?" „Keine Ahnung, ich denke wir werden erstmal viel Gesprächsbedarf haben... Wenn du willst können wir uns Freitag treffen. Harry würde sich bestimmt freuen, dich kennenzulernen." Ich fing an zu lächeln. „Sehr gerne. Du kannst ja heute mit ans Set kommen, meine Eltern würden dich bestimmt gerne besser kennenlernen, nachdem sie erfahren haben, dass du mein Freund bist. Vor allem Sofia, sie wird dich vermutlich zu Tode knuddeln." „Bin dabei. Aber ich hoffe dein Vater bringt mich nicht um." „Wird er nicht. Denke ich zumindest." „Hope!" „War doch nur ein Spaß." Wir fingen beide an zu lachen, bevor Tom über den Tisch nach meiner Hand griff und sanft mit seinem Daumen über meine Haut strich. Ich schaute erst auf unsere Hände und dann zurück zu Tom. „Womit habe ich dich verdient?"
Nach dem Frühstück räumten wir alles auf, bevor ich Tom sein Shirt zurück gab, da er ja sonst nichts anderes dabei hatte und irgendwie zu seiner Wohnung kommen musste. Und oberkörperfrei aus meiner Wohnung zu kommen und Auto zu fahren könnte für Schlagzeilen sorgen. „Dann treffen wir uns um kurz nach 15 Uhr am Parkplatz der Filmstudios?" fragte er, während wir an der Tür standen. Ich nickte zustimmend und schloss ihn in eine letzte Umarmung. „Bis später." flüsterte ich und drückte ihn eng an mich. Wir waren nur wenige Stunden voneinander getrennt und trotzdem war auch diese kurze Zeitspanne für meine Verhältnisse viel zu lang. „Bis später, mein Engel." lächelte Tom und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er meine Wohnung verließ und ich die Tür schloss. Ich hoffe inständig, dass das mit uns beiden nie wieder enden würde.

15 uhr
Ich hatte meine Familie von dem Hotel abgeholt sodass wir gerade auf dem Weg zu dem Studio waren. Überraschenderweise war noch keinem die dunklen Flecken an meinem Hals aufgefallen. Vielleicht lag dies auf einfach daran, dass ich meine Haare heute offen trug. So oder so war es aber egal, da sie in ein paar Minuten sowieso von unserer Beziehung erfahren würden.
Ich parkte das Auto auf dem Parkplatz direkt neben Toms Auto. „Ich hoffe es ist okay, dass Tom auch dabei ist." sagte ich, während ich Sofia die Tür öffnete und die aus dem Auto hob. „Aber natürlich, Schatz." sagte meine Mum lächelnd, während sie auf Tom zulief, der an einen Pfosten lehnend einige Meter von uns entfernt stand. Und dabei nebenbei extrem gut aussah. Sein eng anliegendes Shirt betonte die Wölbung seines Bizeps und seiner Brustmuskeln. Offenbar hatte er vorhin nochmal geduscht, da ihm eine noch nasse Strähne ins Gesicht hing. Ich schluckte den Klos, der sich in meinem Hals gebildete hatte, runter und ignorierte das Kribbeln in meinem Unterleib. Nicht. Jetzt. „Hii." sagte ich zu Tom und umarmte ihn. Am liebsten hätte ich ihn sofort geküsst, jedoch wollte ich meine Eltern nicht sofort mit dieser neuen Information überrumpeln. Tom begrüßte auch meine Eltern und Sofia, bevor wir losliefen. Sofia hatte meine Hand genommen und zog mich praktisch in die Richtung des Studios, in der „Save Me" gedreht wurde. „Komm schon, Hope!" sagte sie aufgeregt und hüpfte auf und ab. Lachend legte ich einen Schritt zu und sah von weitem Hailee, die vor einer der Eingangstüren stand. „Was machst du denn hier?" fragte ich überrascht, bevor ich sie umarmte. „Ich habe deine Familie lange nicht mehr gesehen und dachte mir, dass das doch ein passender Zeitpunkt wäre. Tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe, wenn ihr Zeit alleine verbringen wollt, dann-" „Du gehörst doch praktisch auch zur Familie." unterbrach ich sie. Hailee lächelte mich an und wandte sich dann an meine Eltern. Seitdem Hailee meine Agentin war, hatten wir sie schon des Öfteren zu uns eingeladen, da sie so viel für mich tat. Meinen Eltern und sie verstanden sich prächtig und auch Sofia liebte sie, wofür ich unglaublich dankbar war. „Gehen wir jetzt endlich rein?" fraget Sofia ungeduldig und bewegte sich langsam in Richtung Tür. Lachend nickte ich ihr zu. Gerade, als ich loslaufen wollte, hielt Haillee mich zurück, während meine Familie und Tom schonmal das Set betraten. „Was ist?" fragte ich sie. Ein Grinsen breitete sich auf Hailees Gesicht aus. „Was?" lachte ich leicht nervös. Hailee zog eine Augenbraue hoch. „Du weißt genau, was ich meine." Ich schüttelte den Kopf. Sie hob die Hand an und strich mir die Haare leicht beiseite. Die Knutschflecken. „Ach das..." Ich biss mir lächelnd auf die Lippe. „Muss ich etwas wissen?" grinste sie. „Später, okay?" Hailee schob ihre Unterlippe nach vorne und seufzte dann. „Okay." Sie machte eine kurze Pause. „Kenne ich ihn?" fragte sie enthusiastisch. „Hailee..." „Was denn? Darf ich nicht neugierig sein?" Ich schnaufte und schüttelte leicht den Kopf. „Ja, du kennst ihn." „Omg. Ist es Noah?" Ich nahm sie an die Hand und zog sie langsam mit mir nach innen. „Es ist Noah." stellte sie fest, ohne eine Antwort von mir abzuwarten. „Nein, es ist nicht Noah." „Aber wer ist- Omg." Sie blieb stehen und schaute mich mit großen Augen an. Sie wusste es. Das sah ich ihr an. „Es ist Tom." Ich merkte, wie meine Wangen sich rot färbten und ich ein Lächeln unterdrücken musste. „Omg." wiederholte sie. „Das hattest du jetzt schon einige Male gesagt." stellte ich fest. „Weil ich es nicht glauben kann. Tom und du? Ich meine, ich habe dich immer damit aufgezogen. Aber dass ihr jetzt wirklich zusammen seid ist...wow." „Ich weiß, ich muss alles erstmal selbst verarbeiten." Eine kurze Pause unterbrach unser Gespräch ein, bevor sich ein weiches Lächeln auf Hailees Gesicht abbildete. „Ich freue mich so sehr für dich. Oder eher für euch. Wer hätte das gedacht. Hope Holland." „Hailee! Wir sind gerade einmal seit ein paar Tagen zusammen." „So wie er dich anschaut hat er schon seine ganze Zukunft mit der geplant, glaub mir." Ich schmunzelte vor mich hin. „Aber bitte lass dir nichts anmerken, ich muss es noch meiner Familie sagen." „Uns was sagen?" mischte sich meine Mutter ein. Ich drehte mich zu ihr um und schaute sie an. Der Moment war wohl gekommen.

𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt