kapitel 22

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Mein Wecker klingelte um acht Uhr. Ich stand auf, zog mich um, wusch mein Gesicht, schminkte mich und stylte meine Haare. Anschließend machte ich mir mein Frühstück, das heute aus Porridge und einem Glas Orangensaft bestand. Nachdem ich alles aufgegessen hatte, räumte ich das dreckige Geschirr in die Spülmaschine, putzte Zähne und suchte meinen ganzen Kram zusammen. Ich warf mein Handy, meine Schlüssel, meinen Geldbeutel und meine Sonnenbrille in meine Tasche und schnappte mir das Drehbuch, das immer noch auf dem Wohnzimmertisch lag, sowie Tom's Hoodie. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe und verließ um 9:15 Uhr meine Wohnung. In meinem Auto gab ich die Adresse, die Hailee mir zuvor über WhatsApp geschickt hatte, in das Navi ein und fuhr los. Auf meinem Weg holte ich mir noch einen Kaffee, den ich auf dem Weg zum Filmstudio trank. Eine halbe Stunde später parkte ich mein Auto direkt neben Tom's auf dem Parkplatz, zu dem mich einer der Mitarbeiter geleitet hatte. Andrew musste stolz auf ihn sein, dass er pünktlich war. Schmunzelnd stieg ich aus, schnappte mir meine Tasche, das Drehbuch und den Hoodie vom Beifahrersitz, schloss das Auto ab und lief los. „Hope Campbell?" sagte plötzlich eine Stimme. Ich drehte mich um und sah ein Mädchen, das in einem Golfkart saß. „Ja?" „Ich soll dich zu der Halle bringen, wo der Film gedreht wird." „Oh wow, was ein Service." lachte ich und setzte mich neben sie in das Kart. „Hast du Tom Holland vorhin auch hingefahren?" fragte ich sie, während wir an den verschiednen Studios vorbeifuhren. „Ich sollte es zumindest, aber er wollte nicht. Er meinte, dass er nicht zu früh da sein wollte, da er sich sonst was von seinem Manager anhören müsste." Ich unterdrückte ein Schmunzeln. „Das klingt ganz nach Tom." „Hier wären wir." sagte das Mädchen. „Danke- Wie heißt du?" „Ari." „Danke, Ari." lächelte ich. „Sehr gerne." lächelte sie zurück. Ich betrat die Tür und fand mich in einer riesigen Halle wieder. „Hope!" Hailee winkte mir zu und ich schlängelte mich durch die Menschenmenge zu ihr durch. Neben ihr standen bereits Tom und Andrew. „Hii." sagte ich, während ich erst sie und dann Andrew umarmte. Vor Tom blieb ich stehen. Nicht, weil ich ihn nicht umarmen wollte. Ich war mir nur nicht sicher, wie er sich nach gestern verhalten oder drauf reagieren würde. Er nahm mir die Entscheidung ab und schloss mich stattdessen in eine Umarmung, die ich sofort erwiderte. „Fühlt sich gut an, früher als Hope Campbell am Set zu sein." scherzte er. Ich verdrehte die Augen, musste aber lächeln. „Ich muss zugeben, ich war auch überrascht, dass du mal pünktlich bist." sagte Andrew. „Pfff." Tom verschränkte seine Arme vor seiner Brust und schaute weg. Nach und nach kamen einige Menschen zu uns. Die Produzenten, die Regisseurin, Co-Darsteller, kurzum so ziemlich alle Leute, die an dem Film mitwirkten. Gerade als ich dachte, wir wären durch und würden uns jetzt alle an den großen Tisch, der in Hufeisenform aufgestellt war, setzten, ergriff Hailee das Wort. „Da kommen wohl noch ein paar Nachzügler." Ich drehte mich um und schaute in hellblaue Augen. Und ich kannte diese Augen. „Noah?!" Mir fiel fast die Kinnlade auf den Boden. Was machte der Junge vom Flughafen hier? „Überraschung?" schmunzelte er und kratzte sich dabei verlegen am Hinterkopf. „Was machst du hier?!" Hailee schaute verwirrt erst mich und dann Noah an. „Ihr zwei kennt euch?" fragte sie verblüfft. „Wir haben uns am Flughafen getroffen. Noah war so nett und hat mich begleitet, bis ich meinen Leihwagen hatte. Dass er auch eine Rolle im Film hat, hat er ausgelassen." „Überraschung?" schmunzelte er erneut. „Du bist unmöglich." lachte ich, während ich ihn umarmte. Aus meinem Augenwinkel sah ich, wie Tom uns anstarrte und seinen Kiefer anspannte. War er etwa eifersüchtig? Ich schlug mir diesen Gedanken sofort aus dem Kopf. Bleib realistisch, Hope. „Woher kennst du überhaupt Noah?" fragte ich Hailee nach einer Weile, während Noah Tom und Andrew begrüßte. „Ich bin gut mit seinem Manager befreundet, er hat es nur heute leider nicht geschafft, zu kommen. Hast du nicht auf der offiziellen Instagramseite von dem Film gesehen, dass er James' Kumpel Cyril spielt?" „Ich muss zugeben, dass ich mir nicht explizit jeden Namen eingeprägt habe." „Ist ja auch nicht schlimm, aber schön, dass ihr euch schon kennt." Noah schaute zu mir und lächelte mich an. Die Produzenten riefen uns kurze Zeit später zu sich und alle nahmen an dem Tisch Platz. Zu meiner Rechten saß Tom, zu meiner Linken Hailee. Noah's Namensschild stand schräg gegenüber von mir, sodass er sich dort hinsetzen musste, was mir sowas von Recht war, da dieser Tag wahrscheinlich nicht gut geendet hätte, wenn ich zwischen Tom und Noah gesessen hätte. „Guten Morgen alle zusammen." sagte einer der Produzenten und fing an zu erzählen, wie sie darauf gekommen sind, das Buch zu verfilmen, wie sie sich was vorstellen und noch vieles mehr. Nachdem die wichtigsten Personen sich vorgestellt und eine kurze Ansprache gehalten hatten, arbeiteten wir uns Stück für Stück durch das Drehbuch durch. Hin und wieder mussten einige Cast Mitglieder, also auch Tom und ich, einzelne Szenen vorlesen, um ein Gefühl für die Charaktere zu bekommen. Um etwa 14 Uhr machten wir eine Mittagspause und ich ging mit Tom an die frische Luft. „Hier ist übrigens noch dein Hoodie." sagte ich, während ich ihn Tom zurückgab. „Danke nochmal." „Immer wieder gerne." lächelte er. „Ich kann's kaum erwarten, dass der Dreh startet." wechselte ich das Thema. „Kaum zu glauben, dass ich das jetzt sage, aber ich auch. Wenn man bedenkt, wie wir uns vor einer Woche verhalten haben, als wir erfahren haben, dass wir Kollegen sein werden..." „Ich bin froh, dass ich nicht abgesagt hatte." „Glaub mir, ich auch." Ich schaute ihm ihn die Augen und lächelte. „Hör zu, wegen gestern, ich-" „Hier seid ihr!" unterbrach mich Noah. Schnell riss ich meinen Blick von Tom los und schaute zu ihm. „Unglaublich, dass ich wirklich neben Spiderman stehe. Ich bin ein großer Fan." Tom lachte ihn kurz gequält an und schaute dann wieder zu mir. Mir war jetzt schon klar, dass die beiden wahrscheinlich keine guten Freunde werden würden. „Hope?" wendete sich Noah an mich. „Hm?" „Also, ähm, ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust hast nach Feierabend noch was zu machen. Wir könnten uns zum Beispiel die Stadt zusammen anschauen?" Überrascht schaute ich ihn an. In meinem Augenwinkel sah ich, wie Tom eine Augenbraue hochzog und erst Noah und dann mich anschaute. „Tom hat mir gestern schon die Stadt gezeigt, also..." Diese Situation war mit einer der unangenehmsten, in der ich mich je befunden hatte. „Achso, hast du dann vielleicht Lust was essen zu gehen?" Ich überlegte kurz. Aber warum eigentlich nicht? Er war auch nur ein Kollege, der sich mit mir anfreunden wollte. „Gerne." sagte ich also. „Super. Dann hol ich dich um 18 Uhr ab?" Ich nickte und schickte ihm schnell meine Adresse, bevor Hailee mich rief. „Entschuldigt mich, Jungs." lächelte ich, bevor ich mich umdrehte.

𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt