nächster morgen
Ich hatte mir extra keinen Wecker gestellt, da ich wusste, dass ich sowieso nicht all zu lange schlafen würde. Trotzdem versuchte ich, nachdem ich um sieben Uhr aufgewacht war, nochmal einzuschlafen, um mich an die Zeitverschiebung zu gewöhnen, was mir jedoch nicht wirklich gelang. Seufzend stand ich auf und ging in die Küche, bis mir einfiel, dass dort rein gar nichts stand. Kein Wunder. Mein Bauch machte sich durch ein Grummeln bemerkbar und ich seufzte erneut. Ich musste dringend einkaufen gehen. Schnell kramte ich aus meinem Koffer etwas zum anziehen, machte mich im Bad fertig, schnappte mir meinen Geldbeutel, meine Schlüssel und mein Handy, warf alles in meine Tasche und ging runter zu meinem Auto. Ich hatte mich schon auf dem Flug informiert, wo sich der nächste Supermarkt befand, also gab ich den Namen in Google Maps ein und fuhr los. Keine fünf Minuten später parkte ich auf dem riesigen Parkplatz. Als ich ausstieg schaute ich erst in den strahlend blauen Himmel und dann an mir herunter. Die lange Hose und die Sneaker waren wohl doch etwas übertrieben gewesen. Die pralle Sonne schien direkt auf mich und trug dazu bei, dass eine Außentemperatur von 35 Grad herrschte. Gott, freute ich mich darauf, wieder in meiner Wohnung mit Klimaanlage zu sein. Nachdem ich mir einen Einkaufswagen geschnappt hatte, schlich ich durch die Gänge und nahm einige Dinge mit, die ich mir auch immer in England kaufte. Ich befüllte anschließend das Rollband der Kasse mit meinen Einkäufen, bezahlte und räumte alles in Papiertüten, in der Hoffnung, dass diese nicht reißen würden. Nachdem ich alles in den Kofferraum geladen und den Wagen zurückgebracht hatte, machte ich noch einen kurzen Stopp bei Starbucks und holte mir einen Kaffee und einen Bagel, da mein Magen es nicht mehr aushielt, weiterhin hungrig zu bleiben. Genüsslich biss ich in diesen rein und nahm einen Schluck von dem Kaffee, während ich dem Treiben auf den Straßen von L.A. zuschaute. Es war gerade einmal kurz vor neun und es war jetzt schon gefühlt halb L.A. auf den Beinen. Inklusive mir, aber ich hatte auch meine Gründe. Morgen konnte ich hoffentlich länger schlafen. Oh Gott. Morgen. Das Treffen mit Tom hatte ich total verdrängt. Ich schluckte den Rest Kaffee runter, der jetzt plötzlich irgendwie bitterer schmeckte. Vielleicht hatte er es ja vergessen, sonst hätte er mir bestimmt schon geschrieben. Genau in diesem Moment gab mein Handy einen Laut von sich. Eine unbekannte Nummer hatte mir eine Nachricht auf WhatsApp geschickt. Vor einigen Monaten war meine Nummer an die Öffentlichkeit gelangt, sodass ich sie wechseln musste, da mich tausende von Fans kontaktiert hatten. Mit einer unbekannten Nummer hatte es angefangen, deswegen hoffte ich innerlich, dass sich das Ganze nicht wiederholte. Zögernd klickte ich auf den Chat. Puh. Entwarnung. Es war nur Tom. Moment. Woher hatte er meine Nummer?
T: Hey, Harrison hat mir deine Nummer gegeben, ich mag Instagram nicht so und dein Chat geht da total unter.
Das beantwortete meine Frage. Und natürlich ging meine Nachricht unter, wenn er parallel mit 20 anderen Frauen schrieb.
T: Ich bin gerade in Los Angeles angekommen. Wegen morgen. Wie sieht's mit 13 Uhr aus? Ich schickt dir die Adresse, wo wir uns treffen können. Andrew meinte das mit dem Essen wäre eine tolle Idee (ob ich auch so empfinde sei mal dahingestellt), also kann deine Managerin oder du für vier Personen reservieren...
Ende der Nachricht. Speicherte ich gerade wirklich die Nummer von Tom Holland in meine Handy ein? Mein erster Blick fiel auf sein Profilbild. Es war ein Bild von einem Fotoshoot für die British GQ. Und meine Güte, er sah verdammt gut in der Jeans und dem Haiwaiihemd aus. Ob ich ihn nicht ausstehen konnte hin oder her, er war der Traumtyp tausender Frauen, das musste man ihm einfach lassen. Aus meinem Mund hören würde er das trotzdem nie. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, um mich aus der Trance zu befreien, in der ich mich befand, während ich das Bild anstarrte und schrieb ihm zurück.
H: Hii, 13 Uhr morgen geht klar. Und ich sag Hailee Bescheid, dass sie einen Tisch für vier reservieren soll.
Abgeschickt. Ein paar Sekunden später färbten sich die Häkchen blau und Tom's Status veränderte sich von "online" in "schreibt...". Das ging schnell.
T: Du kannst ihr von mir aus auch sagen, dass sie zwei Mal jeweils einen Tisch für zwei reservieren soll. Dann sitzt ihr beide in der einen Ecke und Andrew und ich in der anderen Ecke des Restaurants. (:
Ich verdrehte die Augen, musste mir aber, warum auch immer, ein Schmunzeln verdrücken.
H: Idiot.
T: War ja nur ein lieb gemeinter Vorschlag. Ich glaub du kannst dir auch was schöneres vorstellen, als den ganzen Tag mit mir zu verbringen.
H: Korrigiere. Die nächsten Monate.
T: Hab ich schon längst verdrängt.
H: Da müssen wir wohl durch.
T: Ich glaube ich schicke in die Kussszenen mein Stunt Double.
H: Der wäre mir ehrlich gesagt sowieso lieber.
T: Oha.
H: Dein Vorschlag, also trag die Konsequenzen...
T: Pfff.
H: Also, ich muss Schluss machen, sonst schmelzen meine Einkäufe bei der Hitze. Wir sehen uns. Juhu?
T: "Juhu?" trifft es ganz gut.
Zugegebenermaßen hatte ich tief in meinem Inneren immer noch Hoffnung, dass morgen doch keine so große Katastrophe werden würde, wie ich erwartete.

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𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮
FanficHope Campbell ist Schauspielerin und wohnt allein in einer Wohnung in London. Sie steht gerade am Anfang ihrer Karriere, als sie die Möglichkeit bekommt, die Hauptrolle in einem neuen Film, der ihr den endgültigen Durchbruch verschaffen könnte, zu s...