kapitel 32

372 18 0
                                    

Den Rest des Tages lag ich hauptsächlich auf meiner Couch, gammelte vor mich hin und genoss es, einfach mal nichts zu tun. Zugegebenermaßen versuchte ich außerdem, mich durch alles möglich von dem Fakt, Tom morgen live ohne Shirt zu sehen, abzulenken. So hatte ich mir das wirklich nicht vorgestellt. Gegen 19 Uhr machte ich mir mein Abendessen und aß dieses genüsslich während einer Folge meiner Lieblingsserie. Anschließend räumte ich alles auf, machte mich bettfertig und kuschelte mich schließlich in meine Decke und mein Kissen. Ich hatte genug vom Fernsehen, sodass ich stattdessen nach meinem Buch griff und die Seite aufschlug, bei der ich stehengeblieben war. Um 22 Uhr legte ich es dann zurück in die Schublade und scrollte noch ein wenig durch Instagram. Ich ertappte mich dabei, auf Toms Account zu gehen und ein wenig durch seine Posts zu scrollen. Bei einem Bild blieb mein Blick hängen. Das Foto war am Strand entstanden und Tom trug kein Shirt. Meine Augen brannten diesen Anblick in mein Gedächtnis und ein kalter Schauer lief mir über meinen Rücken. Keine zehn Sekunden später riss ich meinen Blick los und kniff die Augen zusammen. Das konnte was werden. Ich schluckte, schloss Instagram, stellte mir einen Wecker, machte mein Handy aus und legte es auf den Nachttisch. Anschließend knipste ich das Licht aus, drehte mich auf meine Schlafseite und schlief schließlich ein.

nächster tag
Ich war bereits seit knapp zwei Stunden wach und hatte mich geduscht, umgezogen und fertig gemacht. Tom würde in einer knappen halben Stunde da sein, also fing ich langsam an, meine Sachen in eine Tasche zu schmeißen. Ich packte alles von Sonnecreme bis hin zu Snacks ein und stand schließlich vor meinem Kleiderschrank, um mir noch einen Bikini zum Wechseln rauszusuchen. So viel Auswahl hatte ich nicht, da ich in London so gut wie nie schwimmen war, also griff ich nach meinem zweitliebsten Bikini - meinen Lieblingsbikini hatte ich schon an - und warf ihn in die Tasche. Schnell schlüpfte ich noch in meine Schuhe und betrachtete mich im Spiegel. Heute hatte ich mich für ein luftiges, hellblaues Sommerkleid entschieden und meine Haare zu einem hohen Zopf zusammengebunden und leicht gelockt. Alles hätte so schön sein können, wenn ich vorgeschlagen hätte, spazieren zu gehen oder ähnliches. Aber nein - ich hatte natürlich das Erstbeste, was mir eingefallen war, genommen. Mein Klingelton riss mich aus meinen Gedanken. Ich schüttelte meinen Kopf, griff nach meinem Handy und schaute auf das Display. Tom rief mich an. „Ja?" sagte ich, nachdem ich den Anruf angenommen hatte. „Hey, ich wollte nur schnell Bescheid geben, dass ich gleich da bin, kannst dich ja schonmal rausstellen." „Okay, bin schon unterwegs. Bis gleich." „Bis gleich." Ich legte wieder auf, warf nochmal einen flüchtigen Blick in den Spiegel, schaute, ob ich alles ausgemacht hatte, schnappte mir dann meine Tasche und verließ die Wohnung. Wenn ich heute Abend wieder hier sein würde, hatte ich einen ganzen Tag am Strand mit Tom Holland hinter mir. Ich kniff meine Augen zusammen und seufzte. Entspann dich, Hope. Das wird super. Entschlossen fuhr ich mit dem Aufzug nach unten und stellte mich an den Straßenrand. Keine drei Minuten später parkte Tom direkt vor meiner Nase. „Hey." sagte er, während er ausstieg und mich umarmte. „Hii." lächelte ich und zog den lieblichen Duft seines Parfums ein. Konzentrier dich, Hope. „Willst du deine Tasche auch in den Kofferraum packen?" „Das wäre super." Ich drückte ihm meine Tasche in die Hand und zog leise scharf die Luft ein, als sich unsere Hände kurz berührten. Gott, das konnte heute heiter werden, wenn ich schon beim kleinsten Hautkontakt die Krise bekam. Während Tom meine Sachen hinten einräumte, stieg ich schonmal in das Auto und schnallte mich an. Ein paar Sekunden später saß Tom neben mir und musterte mich. „Was ist?" fragte ich. Tom riss sich von meiner nackten Haut loß und schaute mir in die Augen. „Nichts... Es ist nur - du siehst wirklich gut aus." Ich merkte, wie mir warm wurde und ein Lächeln über mein Gesicht huschte. „Danke... Du aber auch." schmunzelte ich. Und das war absolut nicht gelogen. Tom trug eine kurze beige Hose und ein weißes, etwas engeres Shirt. Zwar nichts außergewöhnliches, trotzdem musste ich mich dazu zwingen, mir nicht auf die Lippe zu beißen. Ich wendete meinen Blick von seinem Bizeps ab und schaute auf die Straße. In meinem Augenwinkel sah ich, dass Tom vor sich hin grinste. Hatte er etwa gesehen, dass ich ihn auch gemustert hatte? Um mich aus der Situation zu befreien, räusperte ich mich und richtete mein Kleid. „Fahren wir los?" fragte ich. Tom schmunzelte, nickte und startete dann den Motor.
Tom fuhr zwar schnell, trotzdem brauchten wir eine knappe Stunde, bis wir angekommen waren. Stören tat mich dies jedoch nicht, von mir aus hätte ich auch den ganzen Tag in diesem Auto mit Tom sitzen können. Wir hatten während der kompletten Fahrt über die größte Carpool-Karaoke meines Lebens veranstaltet und relativ schnell gemerkt, dass wir denselben Musikgeschmack hatten. „Wenn ich morgen keine Stimme mehr habe, bist du Schuld." lachte ich leicht, während ich aus dem Auto ausstieg und zum Kofferraum lief. „Kann ich was dafür, dass du so rumschreist?" „Ich schreie nicht rum. Ich singe." „Darüber kann man streiten." „Hallo?! Was soll das denn heißen?!" „Sagen wir es mal so - gut, dass du Schauspielerin und nicht Sängerin geworden bist." Grinsend schaute er mich an. Ich verdrehte die Augen und schlug ihm leicht auf seine Brust, was mir jedoch wahrscheinlich mehr weh tat als ihm, weil sein Muskel verdammt hart war. „Zu meiner Verteidigung - bei One Direction kann man nur laut mitsingen." „In dem Punkt geb ich dir Recht. Du kannst aber trotzdem nicht singen." „Pfff." Tom öffnete den Kofferraum, nahm meine und seine Tasche raus und schloss dann das Auto ab. „Wohin müssen wir?" fragte ich ihn schließlich, nachdem ich mich einmal im Kreis gedreht hatte. Zum Hauptstrand geht es da lang, aber bei dem Wetter wird es dort extrem voll sein. Etwa einen halben Kilometer von hier gibt's aber noch einen etwas abgelegeneren Strand." „Ein halber Kilometer?! Hätten wir nicht dahin fahren können?" „Also erstmal gibt es da so gut wie keine Parkmöglichkeiten. Und zweitens ist der Strand abgelegen, also kann ich dich sowieso leider nicht direkt vor dem Wasser absetzen." Ich verdrehte die Augen. „Mir geht es gar nicht um die Entfernung, es ist nur so unfassbar warm." „Gut, dass wir ein 19 Grad warmes Meer direkt vor unserer Nase haben." „Du meinst wohl 19 Grad kaltes Meer." entgegnete ich. „Darüber kann man streiten. Du wirst schon sehen, das Wasser ist wärmer als man denkt." „Das wage ich zu bezweifeln." „Spätestens wenn ich dich ins Wasser geschmissen habe, bist du sowieso nass. Dann lohnt sich es auch nicht mehr, wieder raus zu gehen." „Wer sagt hier, dass du mich ins Wasser schmeißen darfst?" „Na ich." „Das glaube ich aber nicht." „Ich schon." „Jaja, träum weiter. Lass uns lieber mal losgehen, sonst verbrennen wir hier noch." Tom stimmte mir zu und wir liefen los in Richtung Strand. Der Weg zog sich hin wie Kaugummi, vermutlich trug die extreme Hitze dazu bei, dass sich 15 Minuten wie eine Stunde anfühlten. Umso erleichterter war ich, als wir endlich angekommen waren.

𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt