kapitel 18

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Nachdem wir ein Mal Achterbahn und Riesenrad gefahren waren, hatte Tom mir noch eine Zuckerwatte gekauft. „Danke." schmunzelte ich, als er mir den Stiel in die Hand drückte. Er lächelte mich an, bevor wir weitergingen. „Omg!"  hörte ich plötzlich jemanden rufen. Ich drehte mich um und schaute zu einer Gruppe von Mädchen, die auf uns zeigten. Lächelnd winkte ich ihnen zu, während sie auf uns zukamen. Wundern tat es mich nicht, dass uns jemand ansprach. Schließlich war das hier offensichtlich kein Ort, an dem wir alleine waren. Inzwischen hatte sich auch Tom umgedreht. „Omg." sagte das etwas jüngeres Mädchen erneut und fing an zu weinen. „Ohh, nicht weinen, komm her." Schnell schloss ich sie in meine Arme und fuhr ihr sanft über den Rücken. Danach umarmte sie Tom und ich begrüßte auch die anderen Mädchen mit einer Umarmung. „Hätte mir heute morgen jemand gesagt, dass ich Tom Holland und Hope Campbell treffe, hätte ich ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt." lachte eines der Mädchen leicht. „Was macht ihr überhaupt hier?" fragte eines der anderen. „Ich war noch nie in Los Angeles, deswegen zeigt Tom mir ein bisschen was." „Wenn ihr beide hier seid - heißt das ihr habt schon angefangen zu filmen?" Tom verneinte die Frage und erzählte, dass die Dreharbeiten erst nächste Woche losgingen. Während er mit den Fans redete, blieb mein Blick an ihm hängen. Aus einem unerklärlichen Grund huschte mir ein kleines Lächeln über mein Gesicht. „Können wir ein Foto machen?" fragten die Mädchen schließlich und rissen mich somit aus meinen Gedanken. „Klar doch."  Ein Mädchen gab ihr Handy einem etwas älteren Mann - vermutlich ihrem Vater - und stellte sich zu uns. Nachdem er einige Male den Auslöser betätig hatte, bedankten sie sich und gingen weiter. Das Problem war nur, dass diese Aktion die Aufmerksamkeit der anderen Leute auf uns gerichtet hatte und somit jetzt noch einige andere Leute ein Fotos machen wollten. Am Anfang war es noch ganz lustig, irgendwann wurde es jedoch zu viel. Von allen Seiten hörte ich jemanden Toms oder meinen Namen rufen. Als hätte er meine Gedanken gelesen, nahm Tom plötzlich meine Hand und zog mich aus der Menschenmenge raus. „Tut uns wirklich leid, aber wir müssen dringend weiter! Danke für alles!" Mit schnellen Schritten entfernten wir uns von dem Santa Monica Pier und liefen in Richtung Auto. In meiner einen Hand trug ich immer noch meine Zuckerwatte, die inzwischen um einiges geschrumpft war, in der anderen Hand hielt ich immer noch Toms Hand. Ob er es nicht merkte? Vielleicht war es ihm aber auch bewusst und er wollte einfach nicht loslassen? Ich kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Hope, denk realistisch. Also räusperte ich mich und lenkte so seine Aufmerksamkeit auf mich. „Was ist?" Ich zeigte mit meinen Augen auf unsere Hände. „Oh... Sorry..." Schnell nahm er seine Hand weg und steckte sie in seine Hosentasche. Entweder er hatte gerade sehr gut geschauspielert, oder er hatte es wirklich nicht bemerkt, dass wir immer noch Hände gehalten hatten. „Zuckerwatte?" fragte ich ihn, um uns aus dieser unangenehmen Situation zu bringen. Er nickte nur lächelnd und zupfte etwas ab. „Man, das Zeug ist echt klebrig." murmelte er, nachdem er seine Finger abgeleckt hatte. Wie konnte man sogar dabei attraktiv aussehen? „Passiert dir sowas öfters?" fragte ich ihn schließlich. „Du meinst, dass Fans mich ansprechen?" „Nicht nur ein Fan. Sowas wie das gerade eben habe ich noch nie erlebt. Die waren bestimmt fast alle nur wegen dir da." „Eigentlich vermeide ich es, an solche Orte zu gehen. Genau aus diesen Gründen. Versteh mich nicht falsch, ich liebe meine Fans, aber seitdem ich Spiderman bin, ist es schwer, ein normales Leben zu führen." „Wow, das ist krass." „Gewöhn dich schonmal dran. Ich meine, du bist jetzt schon bekannt. Warte ab, bis der Film draußen ist." Ich schluckte. Der Gedanke bereitet mir ein mulmiges Gefühl. Tom schient das zu bemerken, blieb stehen und legte seine Hand auf meine Schulter. „Hey, keine Sorge, man gewöhnt sich dran. Und wenn du dann doch mal in einer Situation wie gerade eben steckst, geh einfach, wenn es zu viel wird. Ich weiß, das klingt einfacher, als es ist, aber du bist auch nur ein Mensch. Das müssen die anderen Leute verstehen." Ich lächelte ihn an. „Danke. Wirklich." „Kein Problem. Wollen wir weiter?" Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, dass wir vor seinem Auto standen. Ich nickte und setzte mich in das Auto. „Eigentlich wollte ich als nächstes mit dir zum Walk of Fame fahren, aber ich kann dir natürlich nicht versichern, dass dort nicht dasselbe passiert." Ich biss mir auf die Lippe. „Ist schon okay. Ich wollte schon immer mal dorthin. Und du hast es vorhin ganz gut getroffen - wir sind auch nur normale Menschen. Diesen Tag möchte ich mir von niemanden nehmen lassen." Tom lächelte. „Dann fahren wir mal los." Ich schaute aus dem Fenster, während sämtliche Palmen an mir vorbei zogen. Dann schwenkte mein Blick zu Tom. Jetzt bemerkte ich erst, dass ich mir diesen Tag so viel schlimmer vorgestellt hatte, als er eigentlich war. Natürlich waren Tom und ich immer noch keine besten Freunde, aber definitiv keine Feinde mehr. Ein Schritt in die richtige Richtung war es auf jeden Fall.

𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt