zeitsprung: dezember
„Und...cut!" rief der Regisseur. Ich entfernte mich von Tom, den ich gerade geküsst hatte und lächelte ihn an, während mir eine Träne über die Wange lief. „Was ist?" fragte er besorgt und strich mit seinem Finger über meine Wange. „Ich kann einfach nicht glauben, dass wir fertig sind." „Ich auch nicht. Aber hey, wenn der Film gut ankommt folgen ja noch zwei andere Teile." Ich nickte und lächelte dann. Unser Moment wurde von unseren Schauspielkollegen und allen anderen Leuten, die an dem Film mitgewirkt hatten, unterbrochen. Die letzte Monate waren wie im Flug vergangen. Tom und ich hatten so gut wie jede Sekunde miteinander verbracht und die Zeit mehr als nur genossen. Es hatte auch nicht lange gedauert, bis alle am Set von unserer Beziehung wussten. Zu meiner Erleichterung hatte sich auch Noah für uns gefreut und es gab niemanden, der einen blöden Kommentar von sich gegeben hatte. Die Presse und einige andere Menschen hatten in den ersten Wochen zwar immer wieder ihren Senf zu unserer Beziehung gegeben, wenn wir öffentlich gesichtet wurden, aber auch das hatte sich inzwischen gelegt. Inzwischen hatte ich die Hoffnung, dass alle dieses Thema hinter sich lassen konnten und Tom endlich wieder ein „normales" Leben führen konnte. Tom hatte auch seine Eltern recht schnell eingeweiht und wir hatten jetzt schon geplant, dass ich zurück in London mal zum Essen kommen würde, worauf sich seine ganze Familie mindestens genauso freute, wie ich. „Kommt ihr heute Abend auch?" fragte ich meine Make-Up und Hair-Stylisten, die ich gerade umarmt hatte, nachdem mir ein Blumenstrauß gegeben wurde. Der Produzent des Films hatte heute Abend eine riesige Party in seinem Anwesen organisiert, zu der alle Mitwirkenden des Films und einige andere bekannte Persönlichkeiten eingeladen waren. „Na klar." lächelt mich Carlie an. „Yayy! Dann sehen wir uns heute Abend!" Mit diesen Worten verabschiedete ich mich und hakte mich bei Tom ein, der gerade mit dem Regisseur redete.
Etwa eine halbe Stunde später verließen Tom und ich das Studio, das wir aber vermutlich für Reshoots nochmal betreten würden. „Hast du inzwischen schon entschieden, was du heute Abend anziehst?" fragte er mich, während wir in sein Auto einstiegen. „Ich schwanke noch zwischen rot und blau." Obwohl er mich in den letzten Wochen immer wieder dazu gedrängt hatte, ihn in meine Kleiderauswahl einzubeziehen, hatte ich mich immer geweigert. Ich wollte den Überraschungsmoment aufbewahren. „Ich kann dir bei der Entscheidung helfen." grinste er. „Nope, keine Chance." Tom stöhnte laut auf. „Na gut... Dann nehm das was ich dir leichter vom Körper reißen kann." Schmunzelnd verdrehte ich die Augen. „Du bist unmöglich." „Und dafür liebst du mich." „Vielleicht." Tom beugte sich zu mir rüber und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor er das Auto anschaltete und losfuhr.
„Dann hole ich dich um 18 Uhr ab?" fragte er, als er vor meiner Wohnung parkte. „Das sollte reichen, ja." „Gut, dann bis später." „Bis später." lächelte ich und küsste ihn ein letztes Mal, bevor ich ausstieg. „Ich liebe dich, mein Engel." „Ich liebe dich viel mehr." Mit einem Lächeln im Gesicht warf ich die Tür hinter mir zu und ging hoch in meine Wohnung, wo ich direkt Summer anrief. Ich hatte sie extra darum gebeten, heute etwas länger wachzubleiben, damit sie mir bei meiner Vorbereitung helfen konnte. „Wenn du wieder zurück bist, musst du mich zum Essen einladen." war das Erste, was ich von ihr zu hören bekam, nachdem sie meinen Anruf angenommen hatte. Ich lachte und öffnete meinen Schrank. „Geht klar. Also, rot oder blau?" fragte ich sie und drehte meine Kamera, sodass sie die beiden Kleider betrachten konnte. „Hängt davon ab, wie lange du heute Abend auf dieser Feier sein möchtest..." „Wie meinst du das?" „Naja, wenn du in dem roten Kleid aufkreuzt, wird Tom nicht die Finger von dir lassen können und möglichst schnell von dieser Party verschwinden wollen." Ich merkte, wie mir die Hitze in die Wangen stieg. In diesem Moment war ich recht glücklich, dass Summer mich nicht sehen konnte. „Also rot?" fragte ich sie. „Zieh es mal an." Ich stellte mein Handy auf dem Tisch neben dem Schrank ab und zog mich schnell im Bad um. Wieder zurück stellte ich mich vor das Handy und schaute Summer erwartungsvoll an. „Was?" fragte ich zögerlich, nachdem sie nach einer geschlagenen Minute immer noch nichts gesagt hatte. „Ich hinterfrage gerade eben meine sexuelle Orientierung." klärte sie mich auf. Ich schnaufte und lächelte dann. „Also das?" „Definitiv das. Eigentlich schade um's Kleid, wenn Tom es dir innerhalb von zehn Sekunden vom Körper reißen wird." „Sehr witzig. Okay, ich zieh mich schnell um und dann machen wir noch Haare und Make-Up?" „Geht klar, ich hab eh nix besseres zutun. Außer vielleicht zu schlafen." Ich verdrehte lachend die Augen und verschwand aus Summers Blickfeld.
Um kurz 18 Uhr stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mich von oben bis unten. Summer und ich hatten vor etwa einer Stunde aufgehört zu telefonieren, da sie kurz vorm einschlafen gewesen war. Also lief ich seit einer Stunde aufgeregt in der Wohnung herum, ohne wirklich zu wissen, warum. Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. „Ja?" „Ich steh unten." sagte Tom. „Okay, bin gleich da." Ich legte wieder auf und warf einen letzten Blick in den Spiegel, bevor ich nach meiner Tasche griff und die Tür hinter mir zuzog. Unten angekommen sah ich bereits Tom, der an seinem Auto lehnte und gerade von seinem Handy aufschaute, als ich auf ihn zukam. Ich sah, wie er schluckte und mich von unten bis oben musterte. „Fuck." flüsterte er, was mir ein Lächeln entlockte. „Wie sehe ich aus?" „Ich-" Er machte eine kurze Pause und presste seine Lippen aufeinander. „Du siehst unglaublich aus, Hope." Meine Wangen liefen rot an und ich senkte meinen Blick. „Dankeschön. Du siehst aber auch nicht übel aus." Und wie gut er aussah. Tom trug ein eng anliegendes weißes Hemd und eine schwarze Anzughose mit passenden Schuhen. In seine Haare hatte er ein wenig Haarspray gepackt, jedoch hing eine Strähne in sein Gesicht. „Eigentlich können wir gleich wieder zu dir hochgehen. Auf dieser Party werden wir eh nicht lange bleiben, wenn du so aussiehst." Ich lachte und richtete den Kragen seines Hemds, bevor ich ihn küsste. „Du schaffst das schon." schmunzelte ich, ging dann um das Auto herum und stieg ein. „Na wenn du das sagst..." sagte er und stieg ebenfalls ein.pov:tom
An der Location angekommen parkte ich mein Auto, stieg aus und öffnete die Beifahrertür, um Hope aus dem Auto zu helfen. Ich biss mir auf die Lippe, als sie ihr Kleid richtete und ihre Haare zurückwarf. Keine Ahnung, wie ich diesen Abend aushalten sollte. Nachdem ich das Auto abgesperrt hatte, hakte sie sich bei mir ein und wir gingen gemeinsam in das riesige Anwesen des Produzenten. Es dauerte nicht lange, bis die Villa gut gefüllt war. Die Gespräche verstummten, als der Produzent auf eine kleine Bühne stieg und ein Mikrofon in die Hand nahm. „Hallo alle zusammen! Es freut mich wirklich sehr, dass wir heute alle zusammenkommen konnten!" Kurze Zeit später kam auch der Regisseur des Films hinzu und verlor auch noch einige Worte. „Das alles wäre nicht möglich gewesen, ohne unseren zwei grandiosen Hauptdarsteller... Hope, Tom? Kommt ihr kurz zu mir?" Hope schaute mich verdutzt an. Ich zuckte mit den Schultern, griff nach ihrer Hand und ging mit ihr zusammen auf die Bühne. „Auch wenn aller Anfang schwer war, habt ihr zwei wirklich eine unglaubliche Leistung vollbracht. Ich denke wir alle hoffen, dass das Publikum den Film genauso lieben wird wie wir, sodass wir euch zwei auch nächstes Mal wieder zusammen vor der Kamera sehen können." Hope lächelte und hob das Mikrofon an, das ihr in die Hand gedrückt wurde. „Ich glaube ich spreche hier für uns beide, wenn ich sage, dass wir beide die letzten Monate mehr als nur genossen haben. Wie du schon gesagt hast, der Anfang war schwer, weil Mister Holland wohl der Meinung war, ein bisschen den Macho raushängen lassen zu müssen." Die Zuschauer, der Produzent und der Regisseur lachten. „Aber ich hoffe, dass wir trotzdem unseren Charakteren - Ruby und James - gerecht werden konnten und dass die Fans zufrieden mit der Auswahl der Schauspieler sein werden. Ich bin wirklich mehr als nur dankbar, diese Chance bekommen zu haben." Während Hope redete, ließ ich meinen Blick durch die Menschenmenge schweifen, um zu schauen, wen ich alles erkannte. Mein Körper versteifte sich, als ich an einer Person hängen blieb. Claire. Was machte meine Ex-Freundin hier? Angespannt starrte ich in ihre blauen Augen, die mich durchbohrten.
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𝐢𝐭 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐲𝐨𝐮
FanfictionHope Campbell ist Schauspielerin und wohnt allein in einer Wohnung in London. Sie steht gerade am Anfang ihrer Karriere, als sie die Möglichkeit bekommt, die Hauptrolle in einem neuen Film, der ihr den endgültigen Durchbruch verschaffen könnte, zu s...