75. Unausweichlich

51 5 0
                                    

Kapitel 75: Unausweichlich


Unaufhaltsam bewegte sich Leekies riesige, dunkelrote Energiekugel auf die Beschützer Vegeta-Sais zu.
Radditz sah voller Panik zu Broly, der zusammengesackt auf dem Boden hockte und seinen Blick nicht von dem drohenden Untergang abwenden konnte. Anschließend wanderten seine Augen zu seiner kleinen Schwester, die mit letzter Kraft zu ihrem Freund gerutscht war und nun den bewusstlosen Prinzen in den Armen hielt. Auch sein Vater lag nur unweit von ihnen entfernt. Dieser war ebenfalls nicht mehr bei Bewusstsein. Zum einen war das natürlich schlecht, weil auch er ihnen nicht helfen konnte. Aber zumindest blieben ihm so die letzten Sekunden in Angst und voller Schmerzen erspart, die nun auf die Krieger warteten.
„Sch...scheiße verdammt...das war's dann wohl...“, murmelte Radditz und schluckte unwillkürlich, während er seinen Kopf wieder zum rot leuchtenden Ungetüm wendete.
Broly reagierte erst jetzt und schaffte es sein Augenmerk von dem Angriff des Cyborgs abzulenken. Er sah ein letztes Mal zu seiner Schwester im Geiste, die immer noch wie versteinert dastand, den Kopf gesenkt hatte und offenbar nicht wahrnahm, was um sie herum passierte.

„Nein...“, wisperte der frischgebackene Vater plötzlich.
Seine letzten Reserven mobilisierend richtete er sich auf, presste seine Zähne zusammen und kämpfte gegen den Schmerz, der seinen gesamten Körper durchflutete.
Völlig fassungslos sah Radditz seinem Teamkameraden dabei zu, wie er sich auf Raika zu bewegte.
„Wa...was hast du vor, Broly?“
„RAIKA!“, schrie er heiser aus seinen geschundenen Lungen heraus, die vom langen Kampf brannten. Ebenso wie die Wunde an seiner Schulter, die immer mehr Blut nach außen beförderte. Doch er musste die Schmerzen unterdrücken, bis er sein Ziel erreicht hatte. Es blieb ihnen keine andere Wahl – Raika war ihre einzige Chance, lebend aus dieser Situation heraus zu kommen!
Humpelnd und keuchend kam Broly seiner Schwester näher, während die gesamte Kampffläche zu beben begann. Der Bereich wurde in ein unheilvolles, dunkelrotes Licht gehüllt. Kleinere Steine tanzten in der Luft und lösten sich näher an den Angriff heranschwebend in Staub auf.
Jedem Anwesenden, der noch registrierte, was hier geschah, wurde unweigerlich bewusst, das dies das Ende war. Das unausweichliche, bittere Ende.

Voller Frust, dass seine Worte kein Gehör fanden, schrie Broly immer wieder und wieder ihren Namen. Aber keine seiner Versuche erzielte die gewünschte Wirkung.
„RAIKA! Verdammte Scheiße! Komm zu dir...! Du bist unsere letzte Hoffnung!“
Erschöpft sank er in die Knie, stützte sich mit beiden Händen auf den vibrierenden Boden.
Was sollte er noch tun? Er konnte Leekie nicht aufhalten. Er konnte sich ihrer Attacke nicht entgegenstellen. Es würde absolut nichts bringen. Die Einzige, die noch genügend Kraft übrig hatte, diese Ki-Kugel abzuwehren oder zumindest umzulenken, war Raika.
Der alles vernichtende Angriff war schon beinahe am Boden angekommen, erhitzte die Luft um sie herum, machte das Atmen für alle immer schwerer. In tiefer Verzweiflung griff er nach einem nahegelegenen Stein und schmiss ihn seiner besten Freundin direkt an den Kopf.

In diesem Moment riss Raika ihre Augen auf und wendete ihr Haupt erschrocken zu der Richtung, aus der der Stein geworfen worden war. Als sie das sorgenvolle Gesicht Brolys sah, was sich ein Stück weit aufhellte, weil sie endlich reagierte, realisierte sie so langsam, was hier gerade vor sich ging.
Um sie herum schien alles in Zeitlupe abzulaufen.
Raika sah, wie Oniara ihren Prinzen fest im Arm hielt, ihn schützend an sich zog. Radditz starrte mit offenem Mund in das dunkelrote Leuchten hinein, war wie hypnotisiert davon. Wie eine Mücke von dem flackernden Licht einer Lampe. Doch sein Gesicht war völlig gelähmt von seiner Furcht. Und Broly...? Er schien sich zu freuen, dass sie endlich auf ihn reagierte und dennoch drückte er so viel Verzweiflung aus.

»Es ist zu spät! Du kannst nur noch aufgeben!«, versuchte die dröhnende Stimme in Raika sie wieder auf die dunkle Seite zu ziehen.
„Nein... Erst wenn der letzte Tropfen Blut aus meinen Adern rinnt – erst dann ist es zu spät! Solange ich mein Herz noch schlagen spüre... Solange kann ich uns alle retten!“, setzte sie der Stimme entgegen und ballte entschlossen ihre Fäuste.

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt