Start in ein neues Leben

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Kapitel 59:

Start in ein neues Leben


Nach einem kurzen Nickerchen und ausgiebigen Kuscheleinheiten hatten sich die beiden saiyanischen Krieger von ihrem Liebesspiel erholt. Kakarott hatte seine Atmung wieder unter Kontrolle gebracht und streichelte nun sanft über den Raikas nackten Rücken.
Die Langhaarige grummelte schlaftrunken und schmiegte sich an ihn. Blinzelnd drehte sie sich auf den Rücken und lächelte den Gleichaltrigen an. Dieser Moment hätte nicht schöner sein können. Seit Ewigkeiten hatte sie sich nicht mehr so wohl und frei gefühlt.

„Du, Raika?“, fragte Goku nach einer Weile des friedvollen Schweigens.
„Was denn?“
„Wie… Wie kann es sein, dass du immer noch nach Vegeta riechst?“
Goku hatte große Sorge, dass diese Markierung nicht alles war, was ihren intensiven Duft begründete. Irgendwie verstand er das alles immer noch nicht so ganz. Wie sollte Vegetas Geruch so lange an Raika haften, wenn sie sich doch nicht mehr sahen? Oder hatten sie sich doch noch vor Kurzem getroffen? Hatten sie nach ihrer Trennung vielleicht sogar miteinander geschlafen? Der gut herzige Saiyajin musste es einfach wissen. Eifersucht brannte in seinem Herzen. Er wollte Raika ganz für sich allein haben. Es war ein unangenehmes, ungewohntes Gefühl. So unangenehm, dass er es möglichst schnell wieder loswerden musste.
„Wann habt ihr euch das letzte Mal gesehen?“, setzte er nach, um seine Frage zu präzisieren.

Raika drückte sich gegen seine Umarmung und richtete sich auf, sodass sie ihm in die Augen schauen konnte. Sein Blick sagte ihr, dass er ziemlich in Sorge war und lange mit sich gerungen hatte, um diese Frage überhaupt auszusprechen. Die Eifersucht schien schon wieder Besitz von ihm ergriffen zu haben. Auch, wenn sie das Thema gestern schon einmal angeschnitten hatte, wollte sie ihm seine Sorge nehmen. Er hatte keinen Grund eifersüchtig zu sein.
„Tatsächlich haben wir uns noch einmal nach unserer Trennung auf Namek gesehen. Als ich erfahren habe, dass er schon wieder auf der Erde war, habe ich ihn aufgesucht, um alles über den Kampf zu erfahren… Rückblickend eine verdammt dumme Idee. Das Gespräch ist mal wieder völlig eskaliert. Wir haben uns nur angeschrien und beleidigt. Das ist aber auch schon gut acht Monate her“, erklärte sie ihm ruhig und fügte an: „Am liebsten würde ich ihn nie wiedersehen“.
„Was ist da nur zwischen euch vorgefallen?“
Raika wendete ihren Blick ab. „Das ist schwer zu erklären…“.
„Ich würde es gerne verstehen, um nicht dieselben Fehler zu machen…“.
Ein ernüchtertes Lachen entfloh eher unwillkürlich ihren Lippen. „Solche Fehler würdest du niemals machen. Keine Sorge“.
Goku beäugte die Kleinere mitleidig. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, was Vegeta angestellt haben könnte. Er wusste, dass er sie belogen hatte und dass sie nichts von seinem Tod gewusst hatte, aber war das wirklich der Grund, warum sie sich getrennt hatten? War das der Grund, weswegen Raika ihn nie wiedersehen wollte? Oder war da noch mehr? Hing es vielleicht mit ihrer Zeit in dem Verließ auf Vegeta-Sai zusammen? Aber Vegeta hatte sie doch gerettet. Goku hatte sich extra zurückgehalten, damit Vegeta seine Freundin aus den Fängen des Königs befreien konnte. Hatte das etwa nicht geholfen?

Ein tiefer, seufzender Atemzug riss Goku aus seinen kreisenden Gedanken. Er bekam das Gefühl, dass sie noch nicht bereit war, darüber zu sprechen, also versuchte er zum eigentlichen Thema zurückzukommen. „Und riechst du dann immer noch nach ihm?“, harkte Goku wiederholt nach.
„Wie ich gestern schon sagte… Er hat mich markiert“. Raika sprach leise, mit deutlichem Rotschimmer auf den Wangen.
Es war ihr unangenehm. Denn für einen Saiyajin war eine Markierung eigentlich eine Sache, die sich nicht widerrufen ließ. Aber leider hatte Vegeta ihr diese Bisswunde recht leichtfertig und unüberlegt zugefügt. Am liebsten hätte sie eine Entscheidung dieser Tragweite mit ihm zusammen getroffen, nur hatten weibliche Saiyajin in den allermeisten Fällen kein Mitspracherecht, weil eine Markierung hauptsächlich während des Aktes oder kurz danach vollzogen wurde. Was hätte sie also dagegen tun sollen?
Die Langhaarige deutete auf die kleine verblasste Narbe an ihrem Hals. „Sein Geruch wird wohl ewig an mir haften“.

Goku verengte seinen Blick minimal. Er verstand immer noch nicht ganz, was das bedeuten sollte. „Ein einfacher Biss und… Und der Duft von Vegeta hängt für immer an dir?“
„Ja…“.
„Weißt du, ob man irgendetwas dagegen tun kann?“, wollte er wissen und beobachtete ihre ausgeprägte Mimik. Er war keineswegs böse deswegen. Für ihn zählte nur, was sie jetzt empfand. Außerdem wollte er es um jeden Preis vermeiden, sie zu verletzen oder etwas anzusprechen, worüber sie nicht reden wollte. Daher musste er sehr aufmerksam bleiben und die feinen Unterschiede in ihrer Mimik sofort erkennen.
Resigniert schüttelte Raika ihren Kopf. „Ich wünschte, ich könnte diese Markierung rückgängig machen. Aber das wird wohl nicht möglich sein“.
„Was ist, wenn… Wenn wir Shenlong um Hilfe bitten?“, schlug Goku vor.
Mit großen Augen sah sie den Gleichaltrigen an. Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Allerdings kamen ihr im selben Moment auch schon jede Menge Zweifel. „Ich weiß nicht. Wäre das nicht Verschwendung?“, fragte sie unsicher darüber, ob sie die magischen Kugeln, die sie so dringend für wichtigere Dinge brauchten, für die Probleme ihres Liebeslebens einsetzen sollte. „Der nächste Wunsch ja schon reserviert… Vegeta-Sai muss an seine ursprüngliche Position. Und was ist, wenn wir die Kugeln in naher Zukunft noch mal brauchen? Vielleicht werden wir angegriffen. Was, wenn die Cyborgs in vier Jahren nicht die einzige Gefahr sind, die uns droht?“

Goku schnaufte. Ihre Argumente waren wie immer logisch und nachvollziehbar. Niemand konnte sagen, wann die nächste Katastrophe über sie hereinbrechen würde. Und wenn sie dann – wegen eines egoistischen Wunsches – ohne Dragonballs dastünden, könnte er sich das niemals verzeihen. Die Dragonballs fielen also weg. Wie konnte er den Geruch seines Widersachers loswerden? Müsste er wirklich lernen, damit zu leben, oder konnte er ihn irgendwie überdecken?
„Und was ist, wenn…“. Dem Größeren kam eine Idee. Er grinste leicht, kam ihrem Ohr ganz nah und flüsterte hinein: „…wenn ich dich markiere?“
Der Langhaarigen fuhr ein heißkalter Schauer über den Rücken. Gänsehaut breitete sich auf ihrem gesamten Körper aus. „Das…“. Sie schluckte auffällig. Das war wohl die einzige Möglichkeit. „Das könnte seinen Geruch tatsächlich überdecken“.
„Also? Sollen wir?“, fragte Goku und sah ihr vorfreudig, beinahe euphorisch in die Augen.

Raika überlegte kurz. War das nicht wieder zu früh und übereilt? Hatte sie sich nicht eben selbst noch gesagt, dass sie sich gewünscht hätte, Vegeta hätte etwas länger darüber nachgedacht? Dass eine Entscheidung wie diese nicht leichtfertig getroffen werden durfte?
Andererseits sah sie Goku an, wie sehr er darunter litt, immer wieder mit dem Duft seines Widersachers konfrontiert zu sein, wenn er mit ihr zusammen war. Und das würde mit Sicherheit nicht besser werden. Es würde mit der Zeit nur schlimmer werden. Er sollte nicht leiden. Nicht schon wieder.
Außerdem wurde sie selbst durch diesen intensiven Geruch kontinuierlich daran erinnert, dass sie eigentlich immer noch dem Prinzen gehörte. Immer wieder drang sein Duft in ihre Nase. Immer wieder kamen Erinnerungen hoch. So würde sie Vegeta niemals vergessen oder mit ihm abschließen können.

Raika sah ihr Gegenüber an, der sie verliebt anlächelte und geduldig auf eine Antwort wartete. Was hatte sie schon zu verlieren? Es gab mehr Punkte, die dafür sprachen als dagegen.
Zu viel darüber nachzudenken brachte sowieso nichts. Goku liebte sie und sie liebte ihn. Vegeta war weit weg, sie wollte ihn nie wieder sehen und daran würde sich wohl auch nichts mehr ändern. Solange sie mit Goku hier auf der Erde verbleiben würde, würde sie dem Prinzen auch nicht mehr gegenübertreten müssen. Erst in vier Jahren, beim Eintreffen der Cyborgs, würden sie wieder aufeinandertreffen. Bis dahin – das nahm sie sich fest vor – wollte sie sich nur noch auf Goku konzentrieren und Vegeta endgültig vergessen.
Was sollte also schief gehen?

Kurzentschlossen lächelte sie und nickte Kakarott zu. „In Ordnung. Markiere mich und vertreibe Vegetas Duft! Ich bin bereit“.
Der Angesprochene grinste, während Raika bereitwillig ihren Hals zur Seite dehnte und die Augen schloss. Goku ließ sich von seinen Instinkten leiten, die ihm in diesem Fall sagten, was er zu tun hatte. Er öffnete seinen Mund weit und versenkte seine Zähne in ihrem zarten Fleisch, bis ihm der metallische Geschmack ihres Blutes in den Mund strömte und sie unter einem unterdrückten Keuchen leicht zusammenzuckte. Nur ein paar Tropfen des Lebenssaftes sickerten aus der Wunde und benetzten seine Zunge, doch das reichte schon. Dieser Akt und der Geschmack ihres Blutes sorgte für eine intensive Gänsehaut auf seinem gesamten Körper. Selbst die Haare seines Schweifes stellten sich auf, sodass dieser viel voluminöser wirkte. Ein leises, animalisches Grollen verließ seine Lippen.
Gleich darauf löste er sich von ihr und sah ihr tief in die Augen. Die verliebten Saiyajin küssten sich innig. Dieser zärtliche und intensive Moment fand jedoch ein jähes Ende, als sich Gokus Magen schon das zweite Mal an diesem Tage so unsanft meldete.

„Da hat wohl jemand Hunger“. Die frisch Markierte richtete sich freudig grinsend auf.
Jede ihrer Halsseiten zierte nun eine Bisswunde. Aber das störte sie nicht. Dank der vielen Kämpfe war ihr Körper schon übersät von Unebenheiten, Narben und Wunden. Besonders die Haut an ihrem Hals hatte durch die vielen Stromschläge ständig leiden müssen.
Für einen Saiyajin waren Narben nichts Schlechtes. Sie waren eher wie eine Trophäe. Ein Zeichen für harte Kämpfe, einen starken Geist und viel Durchhaltevermögen. Außerdem konnte ein Saiyajin die ein oder andere spannende Geschichte erzählen.
„Ja...“, gestand Goku verlegen und grinste sie anschließend an. „Vielleicht sollte ich einfach dich essen“.
„Bist wohl auf den Geschmack gekommen, hm?“, stichelte sie und stach ihm mit dem Ellbogen in die Seite. „Bulma hat doch bestimmt genug Essen im Haus“.
Der Größere nickte zustimmend und sah zum Fenster hinaus. Er spürte die Energiesignaturen seiner Eltern, die sich näherten. Ein friedliches Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Wie passend. Meine Eltern sind auch gleich wieder hier. Dann können wir alle zusammen etwas essen. Mit meinen Eltern habe ich seit meiner Wiedererweckung kaum sprechen können“.

Bei dem Gedanken an Kakarotts Eltern rutschte Raikas Herz beinahe in ihre Hose. Ihr wurde klar, dass vor allem Gine gestern Abend wirklich nicht gut darauf reagiert hatte, was geschehen war. Und über Bardock konnte sie gar nicht nachdenken, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
»Shit! Das wird sie mir sicherlich noch übel nehmen! Anscheinend mochte sie Chichi wirklich gerne… Und was wird Bulma nur dazu sagen?« Ihre Gesichtszüge entglitten und sie wurde bleich im Gesicht. »Und ich Idiotin habe mich auch noch direkt von Goku markieren lassen! Bardock und Gine riechen das doch sofort. Fuck! Warum habe ich darüber nicht früher nachgedacht? Die werden mich für die größte Schlampe überhaupt halten! Was mache ich denn jetzt nur« Apathisch starrte Raika mit geweiteten Augen zum Fenster heraus, bis Goku mit einer Hand vor ihrem Gesicht wedelte.

„Hallo? Jemand zuhause?“, fragte der Größere grinsend und doch mit leichter Besorgnis in der Stimme. Er reichte ihr eine Hand zum Aufstehen. Er war schon aus dem Bett gestiegen und hatte eigentlich vor, gemeinsam mit ihr zurück in die Haupthalle der Capsule Corporation zu gehen, um dort seine Eltern in Empfang zu nehmen.
Raika schüttelte ihren Kopf, um ihre lästigen Gedanken loszuwerden und wieder in die Realität zurückzukehren. Ein tiefes, resigniertes Seufzen verließ ihre Lippen. „Deine Eltern sind garantiert noch sauer auf mich“.
„Ach, Quatsch! Du kennst doch meine Mam“. Goku lächelte und winkte ab. „Sie hat sich gestern einfach nur erschrocken. Sie liebt dich und das weißt du. Und mein Vater war dir gestern schon nicht böse. Du hast ihn doch gehört – er hat von Chichi sowieso nicht viel gehalten. Vertrau mir, das wird schon“.
„Und was ist mit dir?“
„Hm?“ Goku verstand diese Frage nicht.
„Vertraust du mir?“
„Ja, selbstverständlich“.
Raika sah zu ihm auf und zog ihre Augenbrauen misstrauisch in ihr Gesicht. „Wie kannst du mir noch vertrauen? Ich habe deinen Vater getötet!“

Nun war es Goku der ein ernüchtertes Seufzen ausstieß. „Raika – ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dir deswegen nicht böse bin. Jetzt hör bitte auf damit. Für mich ist die Sache erledigt. Und für meinen Vater auch“.
„Aber irgendwie musst du mir das doch übel nehmen“. Die Langhaarige kämpfte mit ihren Tränen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, so viel Verständnis und Mitgefühl zu spüren. Das war sie einfach nicht gewohnt. Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie das verdient hatte.
Ihr Gedankenchaos wurde unterbrochen, als Goku seine Lippen auf Ihre legte. Etwas erschrocken weitete sie ihre Augen, hatte mit dieser Reaktion überhaupt nicht gerechnet.
Er beendete den Kuss und sah sie aufmunternd an. „Es war nicht deine Absicht, Raika“.
„A-aber er ist doch dein Dad und ich… Ich habe ihn umgebracht!“, schluchzte sie aufgewühlt, nicht verstehend, wie er für all das Verständnis haben und sie immer noch so liebevoll anlächeln konnte.
„War mein Bruder dir deswegen böse? Oder meine Schwester?“
„Nein, aber-“.
„Na siehst du…“. Goku legte eine Hand an ihr Gesicht und wischte ihre Tränen weg. „Hör auf zu weinen! Ich bin dir nicht böse und meine Eltern sind es auch nicht“.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das einfach so wegsteckst“.
„So ist es aber, Raika“. Er setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm. „Mach dich nicht fertig deswegen. Niemand ist dir böse. Und wir alle vertrauen dir. Du wirst noch lernen, deine Kraft vollständig zu kontrollieren. Und dabei kann ich dir helfen“.
„Meinst du?“
„Na klar! Wenn einer mit deiner dämonischen Kraft mithalten kann, dann wohl ein Supersaiyajin, oder?“ Er grinste erneut und stach ihr aufmunternd mit dem Ellbogen in die Seite.
Nun konnte auch Raika ein dezentes Lächeln nicht länger unterdrücken. Es war so schön, wie er mit ihr umging. Ungewohnt, aber wunderschön.
Der Größere gab ihr einen zweiten sanften Kuss. Anschließend stand er auf und reichte ihr lächelnd die Hand. „Lass uns etwas essen. Ich bin am Verhungern!“

Sein Lächeln war so ansteckend, dass auch sie ein leichtes Schmunzeln nicht länger unterdrücken konnte. Sie wurde von ihm auf die Beine gezogen und ließ sich in seine Arme fallen.
„Ich danke dir, Goku“, hauchte sie in sein Ohr und schmiegte sich fest an ihn.
„Nichts zu danken, Raika“. Er legte seine Arme um sie und drückte sie an sich. Unbewusst atmete er tief ein und roch nun auch seinen eigenen Körpergeruch an ihrem Leib. Ihm lief ein unglaublich wohliger Schauer über den Rücken. Er hatte endlich das Gefühl, nicht mehr mit einem anderen, um Raika konkurrieren zu müssen. Es war, als wäre eine tonnenschwere Last von seinen Schultern gefallen. „Ich kann dir einfach nicht böse sein. Niemals…“, fügte er schnurrend an und fuhr mit seiner Nase durch ihren Nacken.

Während ihrer innigen Umarmung fiel ihnen auf, dass sie immer noch nackt waren. Also zogen sich die beiden Saiyajin bequeme Trainingsklamotten an und gingen anschließend zum Speisesaal der Capsule Corporation. Zum Glück gab es in beinahe jedem Gästezimmer der Capsule Corporation für jeden Saiyajin das richtige Outfit in mehrfacher Ausführung. Familie Briefs bewirtete die außerirdischen Gäste nun schon seit mehreren Jahren. Bulma kannte ihre saiyanischen Freunde, kannte ihre Vorlieben und war auf jede Eventualität vorbereitet.
Nur Gokus orangefarbener Gi war natürlich nicht im Sortiment. Immerhin gehörte er bislang noch nicht zu den Dauergästen der reichen Familie. Deswegen kleidete er sich in eine anthrazitgraue Gi-Hose und ein enganliegendes, schwarzes Oberteil eines Kampfanzuges.

~

Gine und Bardock saßen bereits an der langen Tafel im Speisezimmer. Der dreifache Vater war schon hinter einem Berg von Tellern und Schüsseln verschwunden, während sich Gine angeregt mit Bulma unterhielt. Nachdem Raika und Goku den Raum betreten hatten, sprang Gokus Mutter von ihrem Stuhl auf und lief ihrem jüngsten Sohn freudig entgegen.
„Kakarott, mein Liebling!“ Gine schloss ihren Sohn liebevoll in die Arme.
Goku erwiderte die Umarmung seiner Mutter und kuschelte sich an sie. „Hey Mam…“, flüsterte er und genoss die mütterliche Geste ihrerseits.
Gine löste sich von ihrem Sohn, blickte kurz zu Raika und wollte diese gerade ebenso freudig begrüßen, da stieg ihr ein bekannter Geruch in die Nase und es war nicht der Geruch des Prinzen, der sonst an Raika geklebt hatte. Wissend sprang ihr Blick zurück zu ihrem Sohn und dann wieder zu der Langhaarigen.
„Ich wollte schon fragen, wie ihr eure Nacht verbracht habt. Aber die Frage ist wohl überflüssig, was?“
„Maaaaam!“
Die Mutter Gokus grinste und winkte ab. „Ich versteh‘ schon. Ihr beide seid also wieder offiziell…?“, deutete sie fragend an.
„Maaam!“, ermahnte Kakarott seine Mutter erneut und warf ihr einen flehenden Blick zu, keine Fragen diesbezüglich zu stellen.
Die dreifache Mutter verstand die Andeutung und wechselte das Thema: „Wie geht es dir, mein Junge? Bist du wohl auf? Wir haben nach deinem Kampf gegen diesen Tyrannen kaum miteinander gesprochen! Komm doch erst mal an den Tisch und iss etwas!“
„Ja, alles bestens“, antwortete ihr Zweitgeborener nickend. „Essen klingt super“.
Gemeinsam mit seiner Mutter und Raika ging der Saiyajinkrieger zum Tisch. Die Ex-Verlobte des Prinzen war sichtlich froh, dass das Thema damit vorerst abgehakt zu sein schien. Hoffentlich würde Bulma nicht neugierig werden. Aber jeder der Anwesenden hatte mitbekommen, was am Vorabend geschehen war. Da würde es ihnen wahrscheinlich schwerfallen, keine Fragen diesbezüglich zu stellen.

Am Esstisch angekommen begrüßte Goku seinen Vater mit einem männlichen Handschlag. Bardock blickte seinen Sohn überaus zufrieden an und mit einem mürrischen Seitenblick zu seiner Frau sprach er: „Da ich das Thema gestern schon nicht ansprechen durfte… Mein Sohn, der Supersaiyajin! Und das, obwohl du mit einer so mickrigen Kampfkraft geboren wurdest. Ich bin unfassbar stolz auf dich, mein Sohn!“
„Danke, Dad“.
Es war dem Helden ein bisschen unangenehm, von seinem Vater so sehr gelobt zu werden. Er war es noch nicht gewohnt, diese Art von Stolz und Wertschätzung von seinen Artgenossen zu erfahren. Goku lief er leicht rot an und kratzte sich beschämt am Hinterkopf.
Bulma hatte schnell gemerkt, dass das auf dem Tisch stehende Essen nicht für noch zwei weitere hungrige Saiyajin ausreichen würde. Zum Glück stand in der Küche noch genug. So holte sie nach und nach weitere Teller und Schüsseln mit Fleisch und Gemüse aus der Küche.
„Bulma hat uns alles erzählt, was auf Namek passiert ist! Du musst mir den Supersaiyajin nach dem Essen unbedingt mal zeigen!“, forderte der ältere Saiyajin aufgeregt und bekam glänzende Augen, während sich die Krieger anfingen zu speisen.
„Gern“.
„Auch ein kleines Kräftemessen? Ich will den Supersaiyajin nicht nur sehen, sondern auch spüren!“
Doch entgegen aller Erwartung lehnte Goku ab. „Heute eher nicht mehr, Dad. Gestern war ein langer Tag und ich habe ehrlich gesagt noch einen leichten Kater“. Sein Blick huschte zu Raika herüber. „Ich würde mich nachher gerne mit Raika zurückziehen und mich den Rest des Tages ausruhen. Wir haben eine Menge nachzuholen“.

Bardock sah seinen Sohn verblüfft an. Normalerweise würde dieser das Angebot eines Trainings niemals ablehnen, oder seinem Vater eine solche Bitte ausschlagen. Das war mehr als untypisch für den gutherzigen Saiyajin.
Verwundert blickte Bardock zu Raika, die wenig überrascht zu sein schien und verstand so langsam, was dahinter steckte. Er nickte ihr leicht schmunzelnd zu. „Alles klar. Mit deiner Freundin würde ich mich auch nicht noch einmal anlegen“.

Kakarott weitete erschrocken seine Augen und verschluckte sich an seinem Essen. Hustend versuchte er, den Fremdkörper aus seiner Luftröhre herauszubekommen. Dabei lief er hoch rot an und protestierte: „Dad! Sag doch… Sag doch so was nicht!“
„Was denn? Ich rieche doch, dass du sie markiert hast. Vegeta hat wohl richtig Scheiße gebaut, hm?“ Bardocks Mundwinkel zuckten amüsiert nach oben, als seine Blicke von seinem Sohn wieder zu der Langhaarigen wechselten.
„Oh ja! Das hat er“, antwortete Raika leicht gereizt. Sie legte ihr Besteck ab und klopfte Goku auf den Rücken, sodass sich dessen Atmung wieder normalisieren konnte.
Bulma, die gerade mit den restlichen Platten zurück zum Tisch kam und die wesentliche Hälfte des Gesprächs mitbekommen hatte, fragte einfach gerade heraus: „Also, seid ihr jetzt wieder richtig zusammen, oder wie?“
„W-wir… A-also… Darüber haben wir noch nicht-“, stammelte Kakarott unsicher. Sein Kopf verfärbte sich dunkelrot, obwohl seine Atmung nicht mehr blockiert war.

„Ja, wir sind wieder ein Paar“, unterbrach Raika den Gleichaltrigen, sah ihn lächelnd an, nahm seine Hand und streichelte mit ihrem Daumen sanft darüber.
Der Größere sah ihr für einen Moment erstaunt ins Gesicht. Natürlich wollte er nichts lieber als, Raika wieder seine Freundin nennen zu dürfen. Er hatte nur solche Angst, zu vorschnell zu handeln, oder sie einzuengen, dass ihm die Fragerei seiner Eltern einfach unangenehm geworden war. Viel lieber hätte er das mit Raika unter vier Augen besprochen.
Doch so, wie sie ihn gerade ansah; so, wie sie es gerade ausgesprochen hatte, war die Sache ganz klar. Auf Kakarotts Gesicht breitete sich ein überglückliches Lächeln aus, woraufhin er seine Freundin kurz, aber intensiv auf den Mund küsste.
Raika schmunzelte in den Kuss hinein und lächelte ihn anschließend ebenso glücklich an. Er hatte sie ohne zu Zögern vor seinen Eltern und vor Bulma geküsst. Das hätte Vegeta niemals getan…

„Wo wart ihr eigentlich die ganze Nacht?“, wollte Bulma schließlich wissen.
„Wir waren auf der Schildkröteninsel und haben dort am Strand geschlafen“, erklärte die Kriegerin, während sie ihren Freund weiterhin verliebt anblickte.
'Ihr Freund'. Das klang in ihren Gedanken noch so merkwürdig und doch so vertraut… Schließlich hatten sie schon eine lange gemeinsame Geschichte und waren bereits vor über drei Jahren ein Paar gewesen. Und doch war es ungewohnt, ihn wieder auf diese Weise zu bezeichnen. Ungewohnt, aber wunderschön.

„Viel geschlafen habt ihr wohl nicht“, deutete Bardock grinsend an.
„Irgs! Im Beisein des alten Lüstlings?“ Angewidert verzog das blauhaarige Genie ihr Gesicht.
Raika schüttelte abwehrend den Kopf. „Oh Gott – nein! Gestern Nacht haben wir wirklich nur geschlafen“.
Die frisch Markierte behielt das, was eben passiert war für sich und biss sich beim Gedanken daran leicht auf die Unterlippe. Eine dezente Röte stieg in ihr Gesicht und als Goku sie ansah, tat er es ihr gleich.
„Und was musstet ihr eben so dring-? …oh…“. Bulma fiel es wie Schuppen von den Augen.
Die beiden Saiyajin hatten ihre Gastfreundschaft ausgenutzt, um hier Unterschlupf zu suchen und übereinander herzufallen. Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, während sie leicht ihren Kopf schüttelte.
»Nicht zu fassen… Die benehmen sich echt wie frisch verliebte Teenager«, dachte die Blauhaarige etwas schwermütig. Eigentlich verspürte sie sogar Neid auf die beiden. Immerhin wünschte sie sich seit vielen Jahren genau das, was sie jetzt hatten. Aber sie musste zugeben, dass Goku und Raika wirklich süß zusammen waren, auch, wenn der Abend gestern etwas holprig abgelaufen war.

„Heißt das, ihr beiden wohnt jetzt hier?“, fragte die Erfinderin weiter und musterte Goku und Raika eindringlich.
„Für's Erste, ja… Natürlich nur, wenn das für dich in Ordnung ist“. Goku sah seine beste Freundin mit großen Augen an. Er wusste genau, dass sie ihm diese Bitte nicht ausschlagen konnte. „Immerhin müssen wir uns ja auch auf den Kampf gegen die Cyborgs vorbereiten und ich weiß wirklich nicht, wo wir sonst-“
„Schon gut“, unterbrach Bulma den Jüngeren und seufzte. „Ihr seid ja nicht die ersten Saiyajin, die ich hier bewirte… Bleibt so lange, wie ihr wollt“.
Die Verliebten bedankten sich herzlich bei der Erdenfrau. Manchmal wussten sie wirklich nicht, was sie ohne die Erfinderin machen sollten. Sie war ein essenzieller und unersetzbarer Bestandteil ihrer Gruppe geworden.

„Ich freue mich so sehr für euch!“ Gine grinste ihren Sohn „Nicht nur, dass mein Sohn wieder lebt. Nein, er ist auch endlich wieder mit seiner großen Liebe zusammen!“ Raika sah Gine etwas verwundert an, woraufhin sie sich erklärte: „Tut mir leid, dass ich gestern so blöd reagiert habe. Chichi tat mir echt leid, aber…na ja… Bardock hat schon recht. Sie wäre auf Dauer nicht die Richtige für dich gewesen“.
„Ach, jetzt auf einmal habe ich doch recht?“, grummelte Bardock mit einem genervten Seitenblick. Dem Rest ihrer Aussage stimmte er jedoch nickend zu und sah zur neuen und alten Freundin seines Sohnes. „Verstehe mich nicht falsch, Raika. Ich mag Vegeta und ich habe mich auch für euch gefreut. Aber Kakarott hat nach eurer Trennung wirklich in einer Tour von dir geschwärmt, wenn er nicht gerade trainiert oder gegessen hat. Manchmal sogar währenddessen. Ich bin nur froh, dass das jetzt ein Ende hat“.
Goku und Raika liefen wieder rot an. Das Gespräch mit den Eltern des Supersaiyajin war viel unangenehmer geworden, als sie angenommen hatten, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise. Peinlich berührt senkten sie ihre Blicke und versuchten die Mahlzeit ohne weitere Fragen hinter sich bringen zu können.

~

Nach dem Essen gingen Raika und Goku gemeinsam mit Bardock und Gine in den Garten der Capsule Corporation. Mit etwas Abstand stellten sich die vier Saiyajin voneinander auf, um dem Supersaiyajin genug Platz für seine Verwandlung zu lassen. Dieses Schauspiel wollte keiner von ihnen verpassen. Selbst Raika hatte Goku noch nie in diesem Zustand gesehen.
Der gutherzige Saiyajin ging leicht in die Knie und verdunkelte seinen Gesichtsausdruck. Sofort schoss sein Ki in die Höhe. Ein kräftiger Windhauch umhüllte ihn, ließ die Blätter der Bäume rascheln und durch den Garten fliegen. Gokus schwarze, wilde Mähne wehte im Wind nach oben und leuchtete golden auf.
Ein kurzer, aber kräftiger Schrei verließ seine Kehle. Er ließ sein Ki in Form einer golden schimmernden Aura aus sich herausbrechen. Seine Haare blieben aufgerichtet und tanzen im Strom seiner Aura. Nur ein paar einzelne, blonde Strähne fielen noch in sein Gesicht.

„Wow!“ Bardock war der erste, der seine Sprache wiederfand. Er war absolut begeistert, schließlich konnte er den gigantischen Unterschied in der Ki-Signatur seines Sohnes spüren. „Oh, Wahnsinn! Ich will das unbedingt auch können! Los! Los – greif mich an, Kakarott!“
Auch Gine war völlig sprachlos. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Das war also ein Supersaiyajin. Beeindruckend war gar kein Ausdruck für das, was sich ihr gerade bot.
Raika hingegen war ein bisschen erschrocken. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Supersaiyajin von Goku, dem von Vegeta so ähnlich sieht. Selbst die Frisur ähnelte sich, dadurch dass die meisten von Gokus Haaren nun genauso aufrecht standen, wie die des Prinzen. Wenn man von der Größe und den wenigen Strähnen mal absah, sahen sie sich zum Verwechseln ähnlich. Selbst der Ausdruck in Gokus Gesicht war der gleiche. Kühl, stolz, unnahbar, arrogant. Wie von selbst wich Raika zurück.
Doch bevor sie das Weite suchen konnte, weichte Gokus Mimik plötzlich auf. Er zeigte einen fast entspannten, fröhlichen Ausdruck, als er mit seinem Vater sprach. „Willst du das wirklich, Dad? Ich will dir nicht wehtun“.
„Erzähl‘ doch keinen Stuss! Na los, jetzt mach schon! Ich bin schon ganz kribbelig!“ Der dreifache Vater sprang vor Vorfreude auf der Stelle hin und her. Er versuchte sich und seine Muskulatur zu lockern, um dem Angriff eines Supersaiyajin möglichst unbeschadet zu entgehen.
„Na gut. Aber nur ein kurzer Angriff“. Er ging wieder tiefer in seine Kampfstellung und konzentrierte sich. Kurz bevor es losging, sah der gutherzige Supersaiyajin zu seiner Freundin herüber und lächelte ihr zu. „Schließlich möchte ich den Rest des Tages mit meiner Freundin verbringen“.

Raika lief schlagartig rot an und blieb auf der Stelle stehen. Was hatte sie nur erwartet? Goku würde niemals so sein wie Vegeta. Auch nicht als Supersaiyajin. Er war ein komplett anderer, auch wenn sie sich in dieser Form ähnlich sahen. Charakterlich waren sie grundverschieden.

Goku fokussierte sich wieder auf seinen Vater. „Bereit?“
„Ja, verdammt! Jetzt mal endlich!“
„Wie du willst“. Der Jüngere konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Diese Forderung würde sein Vater noch bereuen. Er sprang auf Bardock zu, der es bei dieser enormen Geschwindigkeit nur noch knapp schaffte, seine Arme verschränkt vor sein Gesicht zu halten, um den Faustschlag abzublocken.
Durch die Wucht des Schlages wurde Bardock quer durch den Garten geschoben und steuerte nun ungebremst auf das Raumschiff zu, welches im hinteren Teil des Gartens abgestellt war.
„GOKU!“, kreischte Bulma aufgeregt. „Das Raumschiff! Tu doch was!“
Der Supersaiyajin reagierte blitzschnell, legte seinen Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn und teleportierte sich direkt hinter seinen Vater, um diesen vor einem Zusammenprall mit dem Raumschiff zu bewahren. Er fing Bardock ab und bremste ihn gerade noch rechtzeitig.
Sie hatten zwar eine Menge Staub aufgewirbelt und eine kleine Schneise in dem Rasen hinterlassen, aber mehr war zum Glück nicht passiert.

Bardock drehte sich euphorisch grinsend zu seinem Sohn herum. „Oh, fuck! Das war ja der absolute Wahnsinn! Du oder Vegeta – einer von euch beiden muss mir das unbedingt beibringen! Das will ich auch können!“
Goku erwiderte sein Grinsen. „Ich bin mir sicher, dass du es auch lernen wirst“.
Von Stolz erfüllt schlug der dreifache Vater mit seinem jüngsten Sohn ein und zog ihn in eine kurze Umarmung. „Ich will euch nicht länger aufhalten. Genießt den Tag“.
„Danke, Dad!“ Mit einem Lächeln verwandelte sich der Jüngere zurück und winkte seine Freundin zu sich. „Lass uns aufbrechen“.
„Gern“, erwiderte sie nickend. „Aber morgen beginnen wir mit dem Training, einverstanden? Ich will deine neue Kraft auch am eigenen Leib erfahren“.
„Das wirst du“.

Goku hatte im Vorfeld vorgeschlagen, einen Ausflug bei diesem herrlichen Wetter zu machen. Training konnten sie an diesem Tag sowieso vergessen. Der Kater steckte ihnen noch zu sehr in den Knochen. Die kurze Verwandlung hatte ihn schon viel mehr Energie gekostet, als er eigentlich an diesem Tag ausgeben wollte. Dennoch wollten sie ihre Zeit gemeinsam verbringen.
So kam Goku auf die Idee, Raika ein paar Dinge auf der Erde zu zeigen, die sie noch nicht kannte. Wie zum Beispiel die alte Hütte im Wald beim Berg Paozu, in der Goku vor vielen, vielen Jahren mit seinem Großvater Son Gohan gelebt hatte. Er erzählte ihr von seiner Kindheit, wie er Bulma kennengelernt hatte und von ihren ersten gemeinsamen Abenteuern. Während ihrer ersten Beziehung hatte er ihr zwar schon im Groben davon erzählt, aber da sie jetzt hier waren und all die Geschichten mit Bildern und Orten verknüpfen konnte, ließ er es sich nicht nehmen, ihr einen tieferen Einblick von seinem Leben auf der Erde zu geben.

~

Erst als die Sonne untergegangen war und die Sterne am Himmelszelt funkelten, kehrten sie mitteln Momentaner Teleportation zurück zur Capsule Corperation. Die Aura, die Goku ausgemacht hatte, war die seines Vaters, der noch mit seiner Frau Gine im großen Wohnzimmer auf einer gemütlichen dunkelgrauen Couch saß und mit ihr zusammen fernsah.
„Und? War’s gut?“, fragte Bardock flüsternd, ohne seinen Blick vom Fernseher abzuwenden.
„Es war wunderschön“, antwortete Goku in normaler Lautstärke, woraufhin ihn sein Vater weiterhin leise sprechend ermahnte: „Scht! Deine Mutter schläft bereits, Kakarott“.
„Oh“, flüsterte nun auch die optische Kopie seines Vaters und warf einen prüfenden Blick über die Couchlehne. Gine hatte ihren Kopf auf dem Schoß ihres Mannes gebettet und schlummerte friedlich. Dieser Anblick ließ den gutherzigen Saiyajin zufrieden schmunzeln. Zwar wusste und spürte er, dass sich seine Eltern liebten, aber sie zickten sich doch oft an oder waren unterschiedlicher Meinung. Umso schöner war, sie jetzt in so friedlicher Eintracht zu sehen.
„Dann lasst euch nicht stören. Gute Nacht, Dad“.
Der ältere Saiyajin nickte ihm zu und hob zum Abschied die Hand. Raika wünschte ebenfalls in leisem Tonfall Gute Nacht und die Verliebten gingen Hand in Hand zurück in ihr Gästezimmer.

Dort angekommen ließ sich die Langhaarige auf das große Bett fallen und schnaufte lautstark. „Das waren wirklich zwei anstrengende und lange Tage“, ließ sie verlauten, streckte alle Viere von sich und schloss die Augen.
Goku streifte sich die Schweißbänder von den Handgelenken und kickte seine Schuhe in die nächste Ecke. Nachdem er auch sein Oberteil ausgezogen hatte, ging er auf das Bett zu und stellte sich auf allen Vieren über die Kleinere. Langsam senkte er seinen Leib auf Ihren und drückte sie somit dichter ins Laken.
„Aber die ganze Aufregung hat sich gelohnt“, hauchte er leise in ihr Ohr und knabberte daran.
Raika stöhnte unbewusst auf, schlang ihre Arme um seinen Hals und schnurrte: „Oh ja - und wie!“
Kakarott ließ seine Nase ihren Hals entlang gleiten, bis er sich ein Stück weit von ihr erhob und sie innig küsste. Die Gleichaltrige erwiderte seinen Kuss und ließ ihre Hände langsam seinen Rücken hinabfahren. Beide genossen die zärtlichen und liebevollen Berührungen des jeweils anderen.
Doch bevor sie sich richtig fallenlassen konnten, brach Raika den Kuss ab und sah ihm tief in die Augen. Ihre Stimme war nur ein zärtliches Hauchen. „Wir sollten schlafen“.
„Miteinander?“, fragte er mit einem schelmischen Grinsen.
Doch die Gefragte schüttelte langsam ihren Kopf. Sie senkte ihren Blick und schob den Größeren von sich. „Ich bin wirklich müde, Goku. Ich habe ewig nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen…“.
Etwas verwundert blickte Goku der Kleineren hinterher, die sich gerade an die Bettkante setzte und ihre Klamotten abstreifte.
„Habe ich etwas falsch gemacht?“
Raika sah zu ihm und lächelte ihn aufmunternd an. „Du hast gar nichts falsch gemacht, mein Schatz. Da ist einfach so viel, was ich noch verarbeiten muss…“
„Möchtest du darüber reden?“, fragte er mitfühlend, küsste ihren mittlerweile unbedeckten Rücken.
„Das ist lieb von dir. Heute nicht… Aber bald. Bald werde ich dir alles erzählen“. Die Langhaarige legte sich zurück ins Bett und kuschelte sich unter die Bettdecke. „Ich bin wirklich froh, dass du bei mir bist, Kakarott“.
„Ich bin froh, dass ich bei dir sein darf“.

Wenig später hatten die beiden Krieger ihre gesamte Kleidung ausgezogen und lagen nebeneinander in dem Bett, wobei Goku hinter seiner Freundin lag und schützend seine starken Arme um ihren Körper legte.
Raika lächelte unwillkürlich. Dieser Mann machte sie einfach so glücklich. Er beschützte sie, war liebevoll und zärtlich. Nichts konnte ihr widerfahren, wenn sie bei ihm war. So wohl und geborgen hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt. Alle Zweifel, die sie in den letzten Tagen gehegt hatte, waren wie weggeblasen.
Erschöpft, aber glücklich schliefen die beiden Krieger schon nach wenigen Augenblicken Arm in Arm ein.

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Vegeta: *schüttelt sich angewidert* Schlimmer ging's echt nicht, oder?
Meike: Was denn? *unschuldig pfeif*
Vegeta: Immer dieser Kitsch und diese heitere Liebe... Da kriegt man ja das kalte Kotzen!
Goku: *beleidigt seine Wangen aufblas*
Vegeta: Halt dich daraus, Kakarott! Du hast auch dieses Mal noch nichts zu melden! -.-
Goku: *denk: Zum Glück darf ich im nächsten Abspann wieder sprechen...* *seufz*
Meike: Komm runter, Vegeta! Du hast nicht mehr viel Geschnulze zu ertragen.
Vegeta: Das Geschnulze nervt mich nur sekundär. Primär geht mir diese Hackfresse gegen den Strich... *auf Goku zeig*
Goku: *genervt seine Augen roll und leise knurr*
Meike: O.o Vegeta, wenn du so weiter machst, wird Goku noch so ein miesgelaunter Kotzbrocken wie du...
Vegeta: Wie war das? -.-
Meike: Ähm... Ich mein' ja nur... Das wäre doch einfach zu viel des Guten. Eure Gegensätzlichkeiten machen schließlich eure Rivalität aus... Na ja, und, dass ihr auf die selbe Frau steht.
Vegeta: ... *lässt das einfach so stehen* Also geht's im nächsten Kapitel wieder richtig los mit der Story?
Meike: Jein. Wir bewegen uns mit großen Schritten auf die Ankunft der Cyborgs zu, aber wir werden uns ab nächster Woche mal ansehen, was für ein Training nun auf dem Plan steht. Schließlich müsst ihr euch alle vorbereiten und noch viel, viel stärker werden.
Vegeta: Diese Schrotthaufen werden uns sicherlich nicht auslöschen!
Meike: Das ist die richtige Einstellung! *zu den Lesern guck* Also ihr Lieben! Ich wünsche wie immer einen wundervollen Restabend und hoffe, ihr hattet viel Spaß bei dem heutigen Kapitel. ♥
Vegeta: Nächstes Mal sind wir auch wieder in üblicher Konstellation und Kakarott darf zu meinem Leidwesen wieder sprechen.
Goku: *fröhlich grins* ^__^
Meike: So ist es! Dann bis zum nächsten Mal und bleibt gesund. ♥
Vegeta: *zum Abschied nick*
Goku: *wink* :)

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt