Teambeschuss

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Kapitel 48:

Teambeschuss


Dank Vegetas Unfähigkeit die Wahrheit zu akzeptieren und sich auf den Kampf zu konzentrieren, sah sich Broly einem heftigen Kampf mit Freezer gegenüber. Der beste Freund Raikas schlug sich gut, aber ob das für den Sieg reichte? Der Kronprinz hatte es immerhin geschafft, seinen Blick von Kakarott und Raika zu lösen. Nun beobachtete er das Kampfgeschehen und versuchte es zu analysieren. Broly war stark. Sehr stark. Aber er hatte das gleiche Problem wie Raika. Er setzte mit jedem Schlag zu viel Energie frei. Ihm würde schon bald die Puste ausgehen… Freezer hingegen hatte noch reichlich Reserven. Er musste sich nicht einmal anstrengen und eine weitere Verwandlungsstufe hatte er auch noch in Petto.
Das sah wirklich nicht gut aus.
Zögerlich drehte Vegeta seinen Kopf wieder zu seinem ärgsten Rivalen und seiner großen Liebe, die miteinander gegen Cooler kämpften. Auch sie schlugen sich nicht schlecht, aber ihre Angriffe wirkten wenig koordiniert. Sie hatten eigentlich noch nie miteinander gekämpft und Kakarotts Kampfstil hatte sich so grundlegend verändert, dass Raika ihn kaum wiedererkannte. Es fiel ihr schwer, sich auf Goku einzustellen. Vegeta konnte erkennen, wie schwer sich die beiden damit taten, sich aneinander anzupassen.
Des Prinzen Herz wurde schwer bei dem Gedanken daran, wie er und Raika im Kampf miteinander harmonierten. Sie wussten blind, wo sich der andere gerade aufhielt und wussten immer genau, was der andere vorhatte. Würde er an ihrer Seite kämpfen, würden sie Cooler richtig einheizen.
Aber er hatte diese Chance auf einen gemeinsamen Kampf selbst zerstört. Er hatte sie weggeschickt. Er hatte sie vergrault und nun kämpfte sie an der Seite dieses Unterklassekriegers, obwohl ihre Gewinnchance dadurch massiv verringert war. Sie ging also ganz bewusst das Risiko ein, zu sterben, anstatt Seite an Seite mit Vegeta zu kämpfen.
Und wer konnte ihr das verübeln? Er hatte sie geküsst, aus einem Affekt heraus. Er hatte sie bedrängt, hatte sie angeschrien und sämtliche Schuld von sich gewiesen. Er hatte nichts aus all dem gelernt.

Vegeta konnte und wollte nicht mehr kämpfen. Was würde es schon bringen? Worauf sollte er sich noch freuen? Was brachte ihm ein Sieg? Mit wem sollte er auf den Thron steigen, wenn nicht mit Raika? Mit wem an seiner Seite würde er über sein Volk herrschen, wenn nicht mit ihr? Wofür das Ganze? Wofür sollte er sich in einen Kampf stürzen, wenn er sich nicht mal bei einem Sieg über das Ergebnis freuen können würde?
Vielleicht wäre es besser, wenn seine gesamte Art hier und jetzt ein Ende finden würde, so konnte er dieser Schmach wenigstens entgegen. Er hatte sich seine Verlobte von diesem mickrigen Unterklassenschwächling ausspannen lassen. Seine Untertanen würden ihn auslachen und das völlig zurecht. Kakarott – dieser elende Dreckskerl – war an allem schuld! Wie konnte dieser Clown Raika nur wieder von sich über von sich überzeugen?
Vegeta wusste zwar, dass Raika weit davon entfernt war, sich jetzt in diesem Moment an Goku heranzumachen, immerhin hatte sie gerade Wichtigeres im Kopf. Allerdings gab es da immer noch diese doppelten Prägung. Wenn sie diesen Kampf gegen die Frost-Brüder gewinnen und zur Erde zurückkehren würden, würden sie sich sicher wieder ineinander verlieben. Es musste nur ein bisschen Ruhe einkehren und schon wäre es nicht mehr abzuwenden. Genau darauf würde es hinauslaufen. Früher oder später würde Raika wieder mit Kakarott zusammenkommen.

Der Prinz dachte an ihr Aufeinandertreffen vor wenigen Stunden zurück. Kakarott hatte sich schützend vor Raika gestellt, hatte für sie Partei ergriffen, als sie es nicht konnte, obwohl er nicht einmal wusste, worum es ging. Sein Konkurrent war um ein Vielfaches stärker geworden. Kakarott war nicht mehr mit dem zu vergleichen, der er vor seinem Tod gewesen war. Das Jenseits hatte ihn wirklich verändert.
Wütend verengte der Prinz seinen Blick. Er musste unbedingt verhindern, dass sich Raika und Kakarott wieder einander annäherten. So weit durfte es auf keinen Fall kommen! Ansonsten wären seine ganzen Bemühungen über die letzten Jahre vergebens gewesen. Seit knapp vier Jahren arbeitete er schließlich schon daran, Raika an sich zu binden. Er hatte sich ja sogar mit ihr verlobt! Aber all das war jetzt hinfällig. Er hatte zu viel Scheiße gebaut. Es würde Jahre dauern, bis er sich Raika wieder annähern und eine Vertrauensbasis schaffen können würde. In der Zwischenzeit würde Kakarott sie für sich gewinnen und…

Plötzlich huschte Vegeta ein dezentes Lächeln über die Lippen und seine Augen weiteten sich einen kurzen Moment, bevor sie sich motiviert zusammen zogen.
»Das ist es! Raika hat Kakarott schon einmal abserviert, weil er so ein Vollidiot und ein Schwächling ist. Sie wird es wieder tun! Ich muss nur geduldig sein...«, dachte der Kronprinz und ballte motiviert seine Fäuste. »Ich muss einfach abwarten und ihr die nötige Zeit geben, mit all dem abzuschließen. Bis dahin darf ich mich nicht so hängen lassen! Ich muss meine Gefühle zur Seite schieben, damit wir diese widerlichen Dreckssäcke besiegen können. Um alles andere kann und werde ich mich später kümmern. Wenn ich Freezer und Cooler vernichtet habe, wird Raika mir sicherlich noch eine Chance geben, mit ihr in Ruhe darüber zu reden. Ich werde ihr klarmachen, dass ich aus dieser Geschichte gelernt habe und, dass sie mir vertrauen kann. Und spätestens, wenn sie von Kakarott die Schnauze voll hat, wird sie von ganz alleine zu mir zurückkommen... Lange wird sie es mit diesem Clown eh nicht aushalten«.
Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde selbstbewusster und verwandelte sich in ein fieses Grinsen. Es war leichter, sich auf Kakarotts Schwäche zu konzentrieren, als auf seine eigenen. Es war noch nicht alles verloren. Er musste ihr nur Zeit lassen. Und diese Zeit konnte und würde er dafür nutzen, über sich hinauszuwachsen und Raika von sich zu überzeugen.

Vegeta spannte kurzentschlossen seine gesamte Muskulatur an und drückte sich vom Boden ab. Unter einem lauten Brüllen ließ er seine Kampfkraft explosionsartig in die Höhe schnellen. Voller neuer Energie und Motivation stürzte sich der Blaublütige wieder ins Getümmel und kämpfte nun Seite an Seite mit Broly gegen Freezer.
Und tatsächlich! Zu zweit konnten die Saiyajin ihm wirklich zusetzen. Beide wurden durch ihre Wut angetrieben und brachten den Alien immer mehr in Bedrängnis. Da sich Broly und Vegeta mittlerweile schon einige Jahre kannten und seit langer Zeit miteinander trainierten, kannten sie den Kampfstil des anderen auswendig. Sie konnten sich ideal aufeinander abstimmen. Ihre Angriffe waren koordiniert, schnell und fügten dem eiskalten Tyrannen immer mehr Schaden zu.
Jetzt wurde auch dem stolzen Prinzen klar, dass es wohl besser gewesen wäre, wenn sie von Anfang an in Teams gekämpft hätten. Doch die allgemein sturen und unbelehrbaren Saiyajin mussten ihre Lektion mal wieder auf die harte Tour lernen. Jeder von ihnen kämpfte grundsätzlich lieber allein, doch in Paaren sahen ihre Chancen gegen diese übermächtigen Gegner deutlich besser aus.

~

Raika und Kakarott taten sich in ihrem Kampf deutlich schwerer. Der Stil Gokus hatte sich durch sein Training im Jenseits grundlegend verändert. Doch mit der Zeit schafften sie es, sich einander anzupassen und ihren Gegner immer mehr in die Enge zu treiben.
Die Gleichaltrigen schoben Cooler gerade mit einer gemeinsamen Strahlenattacke auf Abstand und ließen schnaubend ihre Hände sinken. Über die Schulter hinweg nickten sie sich kurz flüchtig lächelnd zu. Trotz ihrer Unterschiede waren sie ein gutes Team.
Die Langhaarige hätte sich niemals zu träumen gewagt, mal mit Goku auf einer Augenhöhe zu stehen. Zwar war sie immer davon überzeugt gewesen, dass er ein wahnsinnig großes Potential hatte und, dass er es eines Tages in die Elite schaffen würde, aber… Dass er sie innerhalb so kurzer Zeit einholen würde, hätte sie niemals gedacht. Sein Training im Jenseits muss wirklich hart gewesen sein. Dass das überhaupt möglich war, grenzte an ein Wunder. Aber hier stand er mit einer ähnlich hohen Kampfkraft wie ihre und einem völlig veränderten Stil. Goku strahlte eine gewisse innere Ruhe aus, die sich auch auf Raika auswirkte und ihr vermittelte, dass alles gut werden würde. Der Gleichaltrige gab ihr ein Gefühl von Beständigkeit, Hoffnung und Frieden.
Sie war immer wieder versucht, Kakarott länger anzublicken und zu mustern, aber der Kampf, in dem sie sich befanden, forderte ihre gesamte Aufmerksamkeit. Sich jetzt ablenken zu lassen würde vermutlich ihr Ende bedeuten. Freezer würde jeden noch so kleinen Fehler ausnutzen.

Leicht angekratzt und hustend, erhob sich der Freezer aus der Staubwolke. Knurrend wischte er sich das Blut aus seinem Mundwinkel. „Ihr bereitet mir größere Schwierigkeiten, als ich gedacht hatte… Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich euch trotzdem vernichten werden. Vergesst nicht, dass ich noch eine weitere Verwandlungsform besitze!“, provozierte der Tyrann und legte ein selbstsicheres Grinsen auf.
„Noch eine Verwandlung?“, harkte der größere Saiyajin nach und keuchte ernüchtert auf.
„Wir müssen ihn erledigen, bevor er sich transformieren kann! Beeilung, Goku!“, schlug Raika aufgeregt vor und lud ihr Ki.
Der Angesprochene nickte ihr zustimmend zu und spannte sich ebenfalls an. Während die Muskulatur der Langhaarigen anschwoll, wuchs die rote Aura um Kakarott weiter an. „VIERFACHE KAIOKEN!“, brüllte der Wiederbelebte und stürmte voller Tatendrang auf Cooler zu.
Raika wollte ihm gerade hinterhereilen, da fiel ihr Blick eher unbewusst auf Broly. Sie hielt inne und gefror für einen Moment zu Eis. Ihr war gerade erst aufgefallen, dass dieser wieder auf den Beinen war. »Broly lebt?! Wie kann das sein?«, fragte sie sich und verengte skeptisch ihren Blick. Beim zweiten Hinsehen bemerkte sie, dass ihr bester Freund und Vegeta wild miteinander diskutierten. »Ist das deren scheiß Ernst?« Freezer transformierte sich gerade in seine vierte und letzte Form und diese gottverdammten Idioten hatten nichts Besseres zu tun, als sich zu streiten?

~

„Verdammt noch mal, Broly! Du sollst mich angreifen!“, forderte der Saiyajinprinz harsch und blickte seinen Teamkameraden durchdringend an. „Wenn ich den Tod noch ein einziges Mal überwinde, werde ich garantiert zum Supersaiyajin!“
„Und du bist dir da sicher?“ Der Größere war sichtlich verunsichert und konnte dies auch vor seinem Vorgesetzten nicht verbergen. „Wenn das schief geht, will ich nicht für deinen Tod verantwortlich sein“.
„Uns bleibt keine andere Wahl! Schnell – bevor sich Freezer in seine finale Form verwandelt!“ Vegeta kam näher auf den Größeren zu.
Doch Broly zögerte immer noch. „Vegeta… Wenn das schiefgeht… Dein Bruder wird mir das niemals verzeihen…“. Er wendete seinen Blick ab und murmelte weiter: „Nicht zu vergessen Raika… Sie wird völlig durchdrehen“.
Die Erwähnung ihres Namens löste beim Prinzen eine unangenehme Gänsehaus aus. Er hatte sich eigentlich verboten, in diesem wichtigen Kampf noch länger über sie nachzudenken. So packte er seinen Teamkameraden unsanft am Kragen, zerrte ihn auf Augenhöhe herab und fauchte: „Sei nicht so eine verdammte Pussy, Broly! Das war ein Befehl! Und wenn du diesen nicht befolgst, werde ich dafür sorgen, dass du Namek nicht mehr lebend verlässt! Haben wir uns da verstanden?“

Broly wollte am liebsten die Flucht ergreifen. Das konnte Vegeta doch nicht ernst meinen! Vegeta verhielt sich doch sonst nicht so ihm gegenüber. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es etwas mit der Missachtung von Befehlen zu tun hatte. Wahrscheinlich lag es eher an dem Kampf gegen Freezer und ihren geringen Erfolgschancen? Oder lag es vielleicht sogar daran, dass er Raikas Namen erwähnt hatte? Irgendetwas hatte sich zwischen Raika und Vegeta verändert, nachdem Kakarott wieder aufgetaucht war. Broly hatte nur am Rande mitbekommen, dass es irgendeinen Streit zwischen ihnen gab. Aber worum es ging, wusste er nicht. Und ehrlich gesagt, war dies auch nicht der richtige Zeitpunkt, um sich darüber Gedanken zu machen.
Es blieb ihm wohl keine andere Wahl. Was sollte er sonst tun? Sich dem Befehl verweigern, Vegetas Zorn auf sich ziehen und damit sein eigenes Leben riskieren? Nein, sicher nicht. Wenn er davon überzeugt war, durch diese rabiate und wahnsinnige Aktion zu einem Supersaiyajin werden zu können, dann konnte er das haben. Mit Raikas uns Tarbles Unmut würde er mit Sicherheit irgendwann klarkommen. Hoffentlich würde der Namekianer ihn rechtzeitig heilen.

Schluckend nickte Broly schlussendlich, sodass Vegeta von ihm abließ und einen Schritt zurücktrat. Ohne Hinzusehen streckte der Größere seine Hand nach vorne aus, lud seine Energie und durchbohrte den Bauch des Prinzen mit einem Ki-Strahl.
Ein Ruck ging durch Vegetas Körper. Seine Lippen formten ein zufriedenes Lächeln. In dem Moment, als sich sein Mund öffnete, lief ein Schwall Blut aus diesem heraus. Die rote Flüssigkeit umspülte seine Zähne, quoll über seine Lippen und rann an seinem Kinn herunter. Im selben Moment sank der stolze Thronfolger in die Knie und kippte bewusstlos nach vorne.

~

Für Raika blieb in diesem Moment die Zeit stehen. Sie verstand nicht, was gerade vor sich ging. In welcher Realität ergab es Sinn, dass Broly Vegeta angriff?! Was war hier los?
Fassungslos blickte sie ihren besten Freund an. Sie fand überhaupt keine Worte für das Bild, welches sich ihr gerade bot. Ihr Gehirn raste, aber es lieferte keine passende Antwort. Was hatte ihn dazu bewegt, das zu tun? War Broly völlig verrückt geworden? Das ergab doch alles keinen Sinn!
Bevor sie sich in irgendeiner Weise klarmachen konnte, was da gerade passiert war, kam Broly schon auf die Langhaare zugeflogen und rief aufgeregt: „Raika! Wir müssen sofort hier weg!“ Er packte sie am Handgelenk und zog sie mit sich, bevor sie reagieren konnte.
Vollkommen perplex hatte die Kleinere mittlerweile völlig vergessen, dass sie eigentlich Goku bei seinem Angriff unterstützen wollte.
Die Ex-Verlobte des Prinzen wusste gar nicht, wohin sie zuerst blicken sollte. Zu ihrem besten Freund, der gerade Vegeta zu Fall gebracht hatte und sie nun mit sich riss? Zu Goku, der alles daran setzte Cooler davon abzuhalten, sich zu transformieren? Oder zu Vegeta, der blutüberströmt am Boden lag und dessen Aura mit jedem Sekundenbruchteil kleiner und schwächer wurde?
Was zur Hölle ging hier vor?

Plötzlich tauchte ein junger Namekianer auf, der auf den bewusstlosen Körper Vegetas zulief, sich sofort neben ihm zu Boden sinken ließ und seine Hände über ihn legte. Innerhalb eines Wimpernschlages stabilisierte sich Vegetas Aura. Aber nicht nur das – sie wurde in kürzester Zeit um einiges stärker.
»Ach so ist das!«, dachte Raika erleichtert und verstand endlich, was der Zweck hinter diesem Angriff aus den eigenen Reihen war. Ihr bester Freund hatte also nicht den Verstand verloren. Vegeta wollte einen Zenkai-Boost auslösen, um seine Chancen gegen Freezer zu verbessern. Das war natürlich mit einem hohen Risiko verbunden, aber der Effekt dürfte gewaltig sein. Zum Glück war dieser Namekianer in der Nähe. Dieser hatte wohl auch Broly geheilt. Das war eine erleichternde Erkenntnis.
Raika atmete tief durch. Zumindest verstand sie wieder, was ihre Freunde da veranstalteten. Jetzt konnte sie sich auch wieder auf ihre Gegner fokussieren.

~

Zu ihrem Pech waren die Transformationen von Freezer und Cooler mittlerweile nicht mehr aufzuhalten. Hätten sie schneller reagiert und sie gemeinsam effektiv angegriffen, dann hätten sie sie vielleicht noch stoppen können. Aber es war zu spät. Die Auren der Brüder fraßen sich in den äußeren Mantel des Planeten und breiteten sich immer weiter aus. Die Saiyajin kamen nicht mehr an sie heran.
Gemeinsam flogen Broly und Raika zu Vegeta und ließen sich ebenfalls von dem Namekianer heilen. Zumindest konnten sie mal kurz durchatmen und sich eine kleine Pause gönnen. Auch Kakarott stieß zu ihnen, denn dieser hatte ebenfalls gemerkt, dass es keinen Sinn mehr machte, die Transformation aufzuhalten. Sie mussten abwarten, bis diese vollendet war und dann ihr Glück erneut versuchen.

Unterdessen bebte die Erde. Die sonst so friedliche Landschaft Nameks wurde von heftigen Winden durchzogen. Der grasbewachsene Boden wies immer mehr Risse auf, während das Meer zunehmend größere Wellen schlug. Zwei gewaltige Energien brauten sich zusammen. Energien, so hoch, wie sie noch niemand von ihnen jemals in seinem Leben gespürt hatte.

„Verfluchter Mist! Das sieht übel aus!“ Raika sah verzweifelt zum Horizont. Sie wusste, dass sie stark war. Sie wusste auch, dass ihre Freunde stark waren. Aber das…? Die Energien von Freezer und Cooler stellten eine völlig neue Dimension dar.
Ihr Ex schnaubte hingegen nur, sah an sich herunter und ballte seine Fäuste. Sein Brustpanzer wies ein großes Loch auf, doch die Verletzungen waren vollständig verheilt. Der Namekianer hatte sein Ki wiederhergestellt. Ein zufriedenes, selbstverliebtes Grinsen zeichnete sein Gesicht. „Keine Sorge, Süße – ich regle das schon!“
„Süße?!“ Erschrocken atmete Raika ein und stemmte prompt ihre Hände in ihre Hüfte. „Hast du immer noch nicht verstanden, dass wir getrennt sind?!“
Vegetas Lächeln brach nicht ab. Sein Körper wurde durchflutet von Arroganz und neuem Selbstbewusstsein. Es triefte aus all seinen Poren. „Doch. Das habe ich verstanden“. Er drehte seinen Kopf zu ihr. „Du wirst dennoch immer meine Süße bleiben. Und du wirst mich nicht davon abhalten können, dich so zu nennen. Du wirst mich nicht davon abhalten können, um dich zu kämpfen. Ich werde nicht aufgeben, Raika. Ich gebe niemals auf. Das sollte dir bewusst sein“.
Raikas Herz wurde von einem stechenden Schmerz durchzogen, der ihr Gehirn aussetzen ließ. Sie wollte sauer sein, aber seine Worte rührten sie. Irgendwie war es genau das, was sie sich wünschte… Dass er um sie kämpfte und sie nicht aufgab. Und doch… Unwillkürlich drehte sie ihren Kopf zu Goku. Ihr Verstand sagte ihr ganz deutlich, dass sie mit Goku glücklicher werden würde. Dass er sie niemals so verletzen würde. Dass er sie niemals anlügen würde. Dass sie wegen ihm nie durch die Hölle gehen müsste.
Vegeta folgte ihrem Blick. Er kam auf sie zu legte sanft eine Hand an ihre Wange und drehte ihr Gesicht zurück, sodass sie sich wieder ansahen.
Die Jüngere war viel zu perplex und viel zu eigenommen von seiner intensiven Ausstrahlung und seinem unwiderstehlichen Selbstbewusstsein, als dass sie sich hätte gegen seine Avancen wehren können.
„Du denkst noch an ihn, weil er sein Leben für dich gegeben hat. Weil er ein Held ist. Aber soll ich dir mal was über Helden erzählen? Ein Held würde dich sterben lassen, für einen höheren Zweck… Ich hingegen bin kein Held. Ich werde nie einer sein. Solche Werte stehen mir nicht im Weg“. Vegetas Blick intensivierte sich. Seine Augenlider senkten sich langsam, während er ihrem Gesicht immer näher kam, sie mit seiner Art hypnotisierte. „Ich würde die Welt niederbrennen…nur für dich“.
Bevor Raika reagieren konnte, überwand Vegeta den letzten Zentimeter zwischen ihnen und küsste sie innig. Direkt vor den irritierten Blicken von Broly und Goku, die sich verwundert ansahen und nicht begriffen, was das alles zu bedeuten hatte.
Goku wusste ja selbst nicht, was zwischen Vegeta und Raika vorgefallen war. Niemand wusste, warum die beiden gestritten hatten und nicht mehr zusammen waren. Aber der gutherzige Saiyajin von der Erde spürte, wie er ins Schwitzen geraten war, nachdem Raika ihn angesehen hatte. Hatte dieser Blick etwas zu bedeuten gehabt? Und was sollte dieser Spruch von Vegeta? Sah er ihn wirklich als Konkurrenz? Hatte er… Hatte er noch echte Chancen bei Raika?

Vegeta löste sich von seiner Angebeteten, schenkte ihr noch ein selbstverliebtes Lächeln, bevor er seinen Blick von ihr abwendete, seine Muskeln anspannte und Freezer entgegenflog.
Mit offenem Mund sah sie ihm hinterher. Ein Teil von ihr sehnte sich danach, den Kuss bald fortzusetzen. Aber kaum hatte er ihr den Rücken gekehrt, setzte langsam, aber sicher ihr Verstand wieder ein. „Dieses verfluchte Arschloch! Kann der mal aufhören, sich so arrogant aufzuspielen? Auch jetzt wird er gegen Freezers finale Form nichts ausrichten können!“, fauchte sie aufgebracht. „Und was fällt ihm eigentlich ein, mich zu küssen?!“

„Aber…“. Goku sah sie irritiert an. „Du hast es doch zugelassen…?“
Mit einem Ruck drehte Raika ihren Kopf zu dem Gleichaltrigen herum und funkelte ihn wütend an. Das wollte sie gerade wirklich nicht hören. Sie hatte sie von Vegetas Art einnehmen lassen. Sie hatte sich um den Finger wickeln lassen. Und Goku war mit seinen schlauen Sprüchen gerade keine Hilfe! Auch wenn er eigentlich nur die Wahrheit sagte.
Beschwichtigend hob er seine Hände und versuchte sie nicht noch weiter zu reizen. Offenbar hatte er gerade einen wunden Punkt erwischt. Er wollte sicherlich nicht zwischen die Fronten geraten, oder Raikas Wut auf sich ziehen.
Broly legte derweil eine Hand auf die Schulter seiner besten Freundin und versuchte sie zu beruhigen. „Du weißt doch, wie Vegeta ist. Sobald er die erste Klatsche von Freezer kassiert hat, kommt er wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und spielt sich nicht mehr so auf. Er muss nur mal wieder einen Dämpfer bekommen“.

Währenddessen hatte der Tyrann, der die Saiyajin schon seit vielen Jahren ausnutzte, seine Verwandlung beendet.
Entgegen jeglicher Erwartung war Freezers finale Form recht schlicht gehalten. Im Gegensatz zu den vorherigen Variationen war sein Körper diesmal ohne irgendeine Art von Stacheln, oder Auswüchsen ausgestattet. Die Haut des Tyrannen war nun komplett weiß, die Gesichtszüge feiner. Nur am oberen Teil seines Kopfes, an den Schultern, an den Unterarmen, an den Schienbeinen und unterhalb der Rippen waren lilafarbene Stellen zu sehen, die verstärkt wirkten.
Ohne seine Miene zu verziehen, hob Freezer seinen Finger und schoss einen Ki-Strahl direkt auf Vegeta zu. Im letzten Moment gelang es dem Prinzen dem blitzschnellen Geschoss auszuweichen. Mit Schweißperlen auf der Stirn war er für einen Augenblick froh darüber, nicht getroffen worden zu sein, doch bemerkte er dann, dass eben dieser Strahl zielsicher das Herz des jungen Namekianers durchbohrt hatte. Der Bewohner Nameks sackte augenblicklich leblos in sich zusammen.
„So, euer Heiler ist damit Geschichte. Jetzt könnt ihr mich nicht länger verarschen!“ Freezer grinste diabolisch. Diese Attacke sollte Vegeta gar nicht treffen. Der Tyrann hatte einkalkuliert, dass der Saiyajinprinz ausweichen würde.

Cooler nutzte die Gelegenheit, den kurzen Moment, in dem alle Saiyajin geschockt zu dem toten Namekianer sahen, um auf Goku zuzustürmen. Er überrumpelte ihn, trat ihn gewaltsam zu Boden, sodass der Leib des Saiyajin einen Krater im Boden hinterließ. Auch der Ältere der Frost-Brüder hatte seine finale Form erreicht. Seine letzte Stufe glich der seines Bruder, bis auf die Farbe der Haut, die sich weiterhin in einem dunklen violetten Farbton zeigte.

Erschrocken hatte Raika das Schauspiel verfolgt. Wieder geschah so viel auf einmal, dass sie kaum hinterherkam. Aber nun war keine Zeit für irgendwelche ablenkenden Gedanken. Sofort sah die Langhaarige zu ihrem besten Freund herüber und forderte: „Gib mir die letzte Bohne, Broly! Wir brauchen Goku im Kampf!“
Der Angesprochene nickte und überreichte ihr das Säckchen mit der letzten Hülsenfrucht. Anschließend stürmte Broly auf Cooler zu, um diesen abzulenken, damit er von Kakarott abließ und ihn nicht direkt töten konnte.
Die besorgte Langhaarige flog in Windeseile zu Goku. Dort angekommen sank sie neben ihm zu Boden, stützte ihn und richtete seinen verwundeten Körper auf.
„Verdammt! Die... Die sind...ganz schön stark“, keuchte Kakarott erschöpft. Er konnte seine Augen kaum noch offen halten.
„Hier! Nimm die Bohne, Goku!“ Raika hielt ihm die magische Medizin direkt vor das Gesicht.
„Aber...das ist doch die...Letzte“, warf er ein und hustete anschließend, wodurch er schmerzhaft das Gesicht verzog. Eine seiner Rippen war gebrochen und bohrte sich gerade in seine Lunge, wodurch seine Atmung erschwert wurde und ihm höllische Schmerzen bereitete.
„Jetzt iss schon!“, forderte sie nun ruppiger. Raika spürte, wie der Druck hinter ihren Augen größer wurde. Nur mit größter Mühe konnte sie ihre Tränen zurückhalten. „Wir brauchen dich! Du darfst nicht schon wieder sterben!“
Etwas verwundert sah der Verletzte die Gleichaltrige an und bemerkte, dass sie mit den Tränen kämpfte. War sie wegen ihm so emotional? Oder wegen der Situation mit Vegeta vor wenigen Minuten? Goku hatte sie bislang nicht einmal richtig begrüßen, geschweige denn mit ihr reden können. Der Kampf gegen Freezer und Cooler stand nun mal im Vordergrund. Vegeta, Broly und Raika würden diese Tyrannen zwar aufhalten können, doch die Frage war, wie lange sie das durchhalten würden. Er musste ihnen helfen. So lange hatte er sich im Jenseits auf diesen Moment vorbereitet. Seit dem Tag, an dem er Raika kennengelernt hatte, hatte er sich erträumt mit ihr zu kämpfen. Seite an Seite. Und auf Augenhöhe.

Goku nickte, nahm die Senzu-Bohne entgegen und führte sich diese zu Gemüte.
Raika atmete erleichtert durch und ließ von ihm ab. Besorgt lenkte sie ihr Augenmerkt wieder auf die Kämpfe. Vegeta schlug sich bislang recht gut – seine lebensmüde Aktion schien eine Menge ausgelöst zu haben – doch bei Broly sah es schlechter aus. Trotz seiner enormen Kampfkraft und seiner Wut gelang es ihm nicht, den Berserker in sich zu wecken. Irgendetwas hinderte ihn, völlig loszulassen. Er hielt sich zurück – bewusst oder unbewusst. Jedenfalls hätte er deutlich bessere Chancen, wenn er seiner volle Kampfkraft freien Lauf ließe.
Die 20-Jährige hatte Verständnis dafür. Auch für sie war es momentan unmöglich ihren gesamten Zorn herauszulassen. Bei ihrem letzten Wutausbruch hatte sie ihre Freunde attackiert und sogar Bardock umgebracht. Und auch wenn sie es sich gerade herbeiwünschte, um diesen hässlichen Echsen endlich den Gar auszumachen, konnte sie nicht auf Kommando ihre Selbstkontrolle verlieren. Irgendetwas blockierte sie. Vielleicht war es die Angst davor, ihren Mitstreitern zu schaden, oder die Angst vor diesen übermächtigen Gegner. Auf jeden Fall spürte sie große Furcht und eine immense innere Spannung, die sie beinahe zu lähmen schien.

Goku war zum Glück wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Er richtete sich auf, legte der Gleichaltrigen eine Hand auf die Schulter und schenkte ihr ein motiviertes, hoffnungsvolles Lächeln. Er kannte den Ausdruck in ihren Augen und wusste, dass sie sich große Sorgen machte. Mit nur einem Blick seinerseits, wollte er ihr vermitteln, dass er das schon richten würde.
Die Kleinere musste kräftig schlucken, nickte ihm dennoch zu. Er wirkte so selbstsicher. Diese Zuversicht in seinen Augen… Das hatte ihr wirklich gefehlt. Niemand konnte ihr so ein Gefühl von Ruhe und Sicherheit vermitteln, wie es Goku in diesem Moment mit nur einem einzigen Blick vermochte. Sie vertraute ihm. Auch wenn sie wusste, dass ihre Chancen schlecht standen. Goku würde für den entscheidenden Unterschied sorgen.
Raika sah ihm noch hinterher, während der motivierte Krieger seinem Gegner entgegenpreschte, und wünschte ihm gedanklich viel Erfolg.

~

Broly bekam gerade eine unablässige Schlagkombination seines Gegners zu spüren, die ihn zurückdrängte und ihn in die Arme Kakarotts fliegen ließ. Der Jüngere fing ihn auf. Broly schien schon jetzt vollkommen entkräftet und schwer verwundet zu sein. In so kurzer Zeit hatte Cooler ihn bereits übel zugerichtet. Mit der vierten Form des Tyrannen war wahrlich nicht zu spaßen.
Knurrend wendete sich der gutherzige Saiyajin zu Raika um und warf ihr den Verletzten zu. „Mach dich mit Broly aus dem Staub, Raika!“, schrie Goku fordernd, woraufhin die Gleichaltrige nur stumm nickte. Sein wütender und entschlossener Blick ließ keinen Spielraum für Diskussionen.
Sie tat also wie befohlen und verließ das Kampfgeschehen, um Broly in Sicherheit zu bringen, bevor er seinen Verletzungen erliegen würde.

Cooler wollte die Fliehenden gerade mit einem Ki-Strahl aufhalten, da blockiert Goku seinen Weg und seine freie Sicht.
„Du wirst die beiden in Ruhe lassen! Ich bin jetzt dein Gegner!“, stellte er unmissverständlich klar.
„Du? Du warst doch eben schon nicht in der Lage, mich aufzuhalten!“, lachte der Angesprochene höhnisch. „Gib lieber auf!“
„Erst wenn der letzte Tropfen Blut aus unseren Adern fließt, werden wir auch nur einen Gedanken ans Aufgeben verschwenden!“
„Das ließe sich einrichten“. Erneut erklang das diabolische Kichern seines Gegners. „Ich weiß gerade nicht, ob ich euren Heldenmut amüsant oder nur noch peinlich finden soll“.
„Dir wird das Lachen schon noch vergehen, Cooler!“, entgegnete der Saiyajin, spannte seinen Körper an und ließ seine Kampfkraft angestrengt nach oben schnellen.
Den Alien beeindruckte das herzlich wenig. Ohne eine Miene zu verziehen, hob auch dieser mal wieder seinen Zeigefinger und schoss seinen Energiestrahl auf Goku, doch dieser lenkte ihn mit einer Hand mühelos ab. Verärgert über diesen Misserfolg feuerte der Tyrann gleich mehrere dieser Strahlen hintereinander auf den Krieger – aber auch diese trafen ihr Ziel nicht, sondern wurden in andere Richtungen umgelenkt oder verliefen schlicht ins Leere.

„Wie zur Hölle bist du auf einmal so viel stärker geworden?“, wollte Cooler knurrend wissen. „Du warst eben noch so lahm wie eine Schnecke!“
„Betriebsgeheimnis“. Kakarott grinste leicht und fuhr mit ernster Miene fort: „Für mein Volk – für das Leben aller Namekianer und all Jener, die du sonst noch auf dem Gewissen hast – für den Frieden des Universums werde ich dich vernichten!“
„Du spuckst ja ganz schön große Töne“, lachte der lilafarbene Alien amüsiert, doch schon im nächsten Moment schoss Goku, eingehüllt in eine rot leuchtende Aura, auf seinen Gegner zu und verwickelte ihn in einen Schlagabtausch.
Der Saiyajin versuchte seinen Widersacher am Kopf zu erwischen, doch dieser ging nun auch ernsthafter und weniger überheblich an den Kampf heran. Diese Saiyajin waren sicherlich nicht zu unterschätzen. Cooler duckte sich unter seinem Schlag weg und schoss ihm zwei Strahlen entgegen, die aus seinen Augen hervorschossen. Diesem Angriff konnte Goku entkommen, indem er sich hinter den Tyrannen bewegte und ihm mit der Handkante am Nacken traf. Scheinbar beeindruckte ihn dieser Schlag kaum. Cooler tauchte innerhalb eines Sekundenbruchteils hinter dem Unterklassenkrieger auf, streckte seine Arme nach vorn und warf ihm eine große, blasslilafarbene Ki-Kugel entgegen. Goku gelang es gerade noch, sich rechtzeitig umzudrehen. Mit aller Macht stemmte er sich gegen den Angriff, doch er wurde immer weiter zurückgedrängt und schließlich in einen Felsen gedrückt. Der Krieger schaffte es in letzter Sekunde den Angriff nach oben zu lenken, sodass er keinen weiteren Schaden nehmen musste. Goku sprang aus dem Felsen heraus und stellte sich in Kampfstellung seinem Gegner gegenüber.

~

Währenddessen standen sich auch Freezer und Vegeta gegenüber, suchten in der Deckung des jeweils anderen nach Lücken.
„Du wirst mich nicht besiegen, Freezer! Vor dir steht der legendäre Supersaiyajin!“
Der Angesprochene verließ seine Kampfstellung und lachte erheitert auf. „Guter Witz, Vegeta! Du scheinst mittlerweile fernab jeglicher Realität zu leben“.
„Dein dämliches Lachen werde ich aus deiner hässlichen Fresse prügeln!“, fauchte der Saiyajinprinz. Er ließ sich gar nicht weiter provozieren. Er würde diesem Tyrannen schon zeigen, was in ihm steckte. Und so legte er ein selbstsicheres Grinsen auf, ballte seine Fäuste und sprang Freezer entgegen.
„So ein aufgeblasenes Arschloch!“, schimpfte der dunkle Imperator. Er bewegte sich keinen Millimeter, ließ nur durch das Aufblitzen seiner Augen eine Druckwelle entstehen, die dem Prinzen entgegenflog.
Doch dieser Druckwelle wich der Prinz gekonnt aus und bewegte sich mit einer Drehung so, dass er oberhalb des Aliens erst wieder zum Stehen kam. Dort warf er ihm eine Salve Ki-Bälle entgegen, die Freezer umringten und nacheinander um ihn herum detonierten. Der Tyrann konnte sich mit einem Energieschild rechtzeitig vor größerem Schaden bewahren. Als er den Schild wieder auflöste, hatte sich Vegeta bereits hinter ihn bewegt und trat ihn mit beiden Füßen voran in den Rücken, wodurch der Imperator kopfüber ins grüne Wasser befördert wurde.

Vegeta hatte jedoch nur wenige Sekunden, um durchzuatmen, denn sein Gegner tauchte gleich darauf wieder auf, zorniger und aufgebrachter denn je. Freezer hob seine Hände, wodurch er einige größere Steine hinter sich schweben ließ. Mit der nächsten nach vorne schnellenden Handbewegung beförderte er das Geröll auf Vegeta zu. Der Prinz wich den meisten Felsbrocken spielend leicht aus, die Übrigen zerstörte er mit einfachen Ki-Bällen. Abgelenkt durch die Steine bemerkte der Elitekrieger aber nicht, dass sich Freezer bereits über ihm in Stellung gebracht hatte und ihn mit einem ausgestreckten Arm fixierte.
„Hab dich!“, rief er grinsend und feuerte einen hellen Energieball auf den Saiyajinprinzen, der sich um ihn legte und ihn einschloss.
„Ich kann mich nicht bewegen!“, fauchte Vegeta wütend und wehrte sich mit aller Kraft, doch dieser Ki-Ball hinderte ihn an jeglicher Bewegung.
Freezer grinste hämisch. Sein Plan war aufgegangen. Jetzt würde er seinen Spaß haben. Der Tyrann trat den eingesperrten Saiyajinprinzen zurück Richtung Boden, sodass der Ki-Ball detonierte und dem Thronfolger erheblichen Schaden zufügte.
Doch Vegeta war es gelungen, kurz vor dem Aufprall einen eigenen Schild aus reiner Energie zu beschwören, welches den Großteil des Schadens abfangen konnte. Er hatte zum Glück nur ein paar Schrammen und Schürfwunden davongetragen, sodass er direkt wieder einsatzfähig war und Freezer gleich wieder ins Visier nahm. Mit enormer Geschwindigkeit bewegte er sich hinter den Tyrannen und ergriff seinen langen Echsenschwanz. Daran festhaltend drehte sich Vegeta um seine eigene Achse, holte Schwung und warf ihn in Richtung einer entfernten Insel, auf der der Imperator in einen Felsen krachte.

Als Vegeta bei ihm ankam, hatte sich der Alien bereits wieder aufgerappelt und wartete am Boden auf ihn. Der Prinz landete ein paar Meter von ihm entfernt und ließ seine Fäuste knacken.
„Machen wir am Boden weiter?“, schlug Freezer vor.
„Von mir aus“, murrte der Saiyajin zurück und begab sich in Kampfstellung.
„Ich mache dir ein Angebot: Ich werde meine beiden Hände nicht benutzen. Wie klingt das?“
Der Tyrann schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Dabei hatte er doch innerhalb dieses Kampfes mindestens genauso viel einstecken müssen, wie Vegeta. Woher kam also dieses übertrieben Selbstbewusstsein? Hatte er noch ein Ass im Ärmel? Oder bluffte er diesmal wirklich nur, um Vegeta zu verunsichern?
Verunsichern lassen würde er von dieser Echse ganz sicher nicht! Vegeta schnaubte abfällig. Zwar war er sich nicht ganz sicher, was Freezer damit bezwecken wollte, aber er würde es wohl nur herausfinden, wenn er auf diesen Deal einging. „Deine Überheblichkeit wird dir noch zum Verhängnis. Aber bitte – tu, was du nicht lassen kannst“, willigte der Prinz ein. „Solange wir ab jetzt vernünftig kämpfen und du mich nicht weiter langweilst, ist mir alles egal“.
Freezer verschränkte also seine Arme vor der Brust und lachte abfällig. „Ach, Vegeta! Wir sind doch gerade mal beim Aufwärmen. Ich komme jetzt erst richtig in Fahrt!“
„Wie du meinst“. Der Blaublütige interessierte sich nicht für Freezer Großspurigkeit. Er wollte endlich weitermachen.
Also sprang er im nächsten Augenblick auf seinen Gegner zu. Dieser duckte sich unter dem herannahenden Schlag weg, vollführte einen Salto und schlug den Prinzen mit seinem Echsenschwanz gegen den Hinterkopf, sodass dieser mit dem Gesicht voran im Dreck landete.

Etwas überrumpelt ging Vegeta zu Boden, schwang sich aber so schnell er konnte wieder auf die Beine und wischte sich den Dreck aus seinem Gesicht. „Ich schwöre es dir… Dieses Scheißding schneide ich dir heute noch ab!“, drohte Vegeta knurrend.
Freezer quittierte dies nur mit einem müden Lächeln. Drohungen wie diese hörte er beinahe täglich, aber umgesetzt hatte sie bislang noch niemand. Und das würde sich auch heute nicht ändern.
Einen Wimpernschlag später verwickelten sie sich gegenseitig in einen heftigen Faustkampf, bei dem beide wesentlich ernster vorgingen und erheblichen Schaden austeilen konnten.

~

Etwa zur selben Zeit waren auch Kakarott und Cooler gerade in einen Schlagabtausch verstrickt, bei dem sie ungefähr gleichauf waren. Goku trat dem älteren Frost-Bruder gerade in die Magengrube, sodass dieser zurück gedrängt wurde, da schlang Cooler seinen Echsenschwanz um die Kehle des Saiyajin, um sich dort festzuhalten. Der Unterklassenkrieger versuchte sich zu befreien und seine Hände unter das glatte Anhängsel zu schieben. Jedoch reichte es nicht aus, um sich gänzlich von dieser Lage zu befreien. Verzweiflung machte sich in dem saiyanischen Krieger breit. So langsam ging ihm die Luft aus und jetzt wurden auch noch seine Hände taub. Ihm blieb nur eine einzige Möglichkeit.
Ohne darüber nachzudenken, zog Goku mit aller Kraft den Echsenschwanz Coolers nach vorne und riss seinen Mund weit auf, um ihm die Zähne ins Fleisch zu rammen.
Fluchend schrie der Tyrann auf und löste sich reflexartig von seinem Gegner. Hektisch zog er seinen Schwanz zurück und wollte sich gerade darüber echauffieren, woher dieser Affe die Frechheit besaß, ihn zu beißen, doch diesen kurzen Moment nutzte Goku und griff ihn erneut an. Er traf die Echse empfindlich am Kopf und sorgte darüber, dass Cooler zu Boden ging.

Grummelnd hievte sich der ältere der Frost-Brüder wieder auf die Füße und klopfte sich den Staub von den Beinen. „Um ehrlich zu sein, habe ich nicht damit gerechnet, dass gerade du mir solche Schwierigkeiten bereitest. Diesen Broly hatte ich viel mächtiger eingeschätzt als dich“.
Goku schwieg dazu. Sollte er ihn doch unterschätzen. Er hatte ja selbst nicht geglaubt, wie groß seine Fortschritte wirklich waren. Auf Meister Kaios Planeten hatte er seine Fähigkeiten nicht austesten können. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Außerdem musste er sich selbst noch an seine neue Kraft und Ausdauer gewöhnen. Er wusste nur, dass er noch nicht an seinem Limit war. Aber das war sein Gegner mit Sicherheit auch noch nicht. Das würde also noch spannend werden. Goku musterte sein Gegenüber genau und ließ ihn nicht aus den Augen.
„Wer bist du eigentlich? Du bist auch ein Saiyajin – keine Frage – aber du gehörst nicht zur Eliteeinheit der königlichen Garde“.
„Mein saiyanischer Name ist Kakarott... Ich bin allerdings auf der Erde aufgewachsen und bekam dort den Namen Son Goku“, erklärte der Angesprochene mit ernstem Blick.
„Du bist also dieser Kakarott? Du hast damals den anderen Affen zur Flucht verholfen, als mein Bruder euch ausrotten wollte, richtig?“, wollte Cooler wissen.
„Exakt“, stimmte Kakarott ihm nickend zu.
„Du bist damals draufgegangen! Also funktionieren diese Dragonballs tatsächlich!“, kombinierte der Tyrann mit einem erfreuten Lächeln.
Goku zog einen Mundwinkel nach oben. „Gut erkannt“.
„Interessant…“, gab der lilafarbene Alien zu. „Wie schade. Deine Wiederbelebung wird sich wohl kaum gelohnt haben, wenn du gleich wieder stirbst“.
„Wir werden sehen“, gab der Saiyajinkrieger zurück. Auch er war sich seiner Sache sicher. Einfach würde er es diesem Monster mit Sicherheit nicht machen. Und bis jetzt sahen seine Chancen gar nicht mal so schlecht aus.
Auch Cooler konnte ein kampflustiges Grinsen nicht unterdrücken. Dieser Kampf bereitete ihm mehr Freude als gedacht. Er hatte lange nicht so viel Energie einsetzen müssen. Doch er hatte das Gefühl, dass es zu gefährlich wurde, wenn er dem Saiyajin noch mehr Zeit gäbe, über sich hinauszuwachsen. Also musste er diesen Kampf bald beenden. Die Saiyajin waren dafür bekannt, in brenzligen Situation immer stärker und stärker zu werden. Diese Möglichkeit wollte er seinem Gegner nicht bieten.

Cooler ging wieder in Kampfstellung und winkelte seine Arme an. „Ich werde das jetzt hier beenden! Nur um sicher zu gehen: Du willst nicht zufällig für uns arbeiten? Es wäre eine Schande um deine Kraft. Außerdem haben wir grade einige Stellen frei“.
„Netter Versuch, aber ich verzichte“.
„Dachte ich mir. Seis drum. Wir finden schon neue Leute für unsere Armee“. Unbeeindruckt zuckte der Tyrann mit den Schultern und fuhr fort: „Aber auch, wenn du für einen Saiyajin recht talentiert bist, ist hier für dich Endstation. Ich werde jetzt mal 50% auf meiner Gesamtstärke erhöhen“, kündigte der große Bruder Freezers an und hob grinsend einen Mundwinkel.
„Jetzt übertreibst du aber“, entgegnete Goku ihm selbstbewusst. Das musste einfach gelogen sein. So viel Spielraum konnte auch dieses Monster nicht mehr haben. Denn wenn das tatsächlich stimmte… Dann würden seine Chancen ganz schön schlecht aussehen.

Cooler bewegte sich nicht vom Fleck, er konzentrierte sich nur kurz und schoss im nächsten Moment auf seinen Gegner zu. Goku bemerkte sofort, dass seine Kampfkraft erneut um einiges angestiegen war. Blitzschnell war der Tyrann zu ihm gelang und rammte ihm seinen Ellbogen mitten ins Gesicht. Die Echse bückte er sich und trat dem Saiyajin die Beine weg, wickelte seinen langen Echsenschwanz erneut um Gokus Hals, zog ihn daran herunter und versenkte sein Knie in der Magengrube des gutherzigen Kämpfers, der daraufhin kopfüber in den Boden krachte.

»Fuck! Das sieht nicht gut aus!«, dachte Kakarott panisch, nachdem er sich mühevoll aufgerichtet hatte. Sein Blick glitt zu dem Tyrannen, der mit einem siegessicheren Grinsen über ihm schwebte.
„Na? Denkst du immer noch, ich würde übertreiben?“
Goku antwortete nicht. Ihm blieb keine andere Wahl… Konzentriert schloss er seine Augen und fokussierte seine Energie. „ZEHNFACHE KAIOKEN!“
Die rote Aura umhüllte ihn, diesmal größer als bisher. Er schoss nach oben, doch Cooler wich spielend leicht nach oben aus und trat dem hinterher eilenden Krieger ins Gesicht, sodass dieser wieder zu Boden ging.
Goku wischte sich das Blut von seiner Nase und keuchte frustriert. »Das reicht immer noch nicht?! Ich muss wirklich eine zwanzigfache Kaioken versuchen... Das ist meine letzte Möglichkeit diesen Mistkerl zu besiegen!«, schoss ihm durch den Kopf. Er musste es riskieren, auch wenn sein Körper eventuell daran zugrunde gehen würde.
Angestrengt konzentrierte er sich und ließ die Aura um sich immer größer werden. Sein gesamter Körper bebte und pulsierte. Seine Muskeln brannten vor Anspannung und fühlten sich so an, als stünden sie kurz davor, zu platzen. Die Kraft der zwanzigfachen Kaioken brachte seinen Leib an die äußersten Grenzen. Doch er schaffte es tatsächlich, dem Druck standzuhalten. Die Frage war nur, wie lange er das aushielt.

Erneut sprang er auf seinen Gegner zu, schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht. Erfreut stellte Goku nun fest, dass er Cooler dank der zwanzigfachen Kaioken etwas mehr entgegensetzen konnte. Es zeigte Effekt! Endlich! Motiviert prügelte Kakarott weiter auf seinen Gegner ein und drängte ihn immer weiter zurück. Währenddessen lud er sein Ki für ein Kamehame-Ha. Als er Cooler auf Abstand gebracht hatte, führte er seine Hände vor seinen Körper und feuerte ihm den Angriff unter einem lauten Schrei entgegen. Der bläuliche Energiestrahl erwischte den Tyrannen direkt und detonierte an seinem Körper.
Doch entgegen aller Hoffnung kam Cooler nach dem Angriff beinahe unversehrt durch den Rauch hindurchgeschwebt. Sein Körper wies einige Schrammen und Blessuren auf. An einigen Stellen blutete er sogar, doch wirklich schwer verletzt war er nicht.

„Verdammter Mist!“, fluchte Goku verzweifelt. Er atmete schwer und ließ frustriert seine Arme hängen. Sein Körper schmerzte jetzt schon. Eine dreißigfache Kaioken war völlig ausgeschlossen. Aber was sollte er noch tun? So langsam gingen ihm die Ideen aus.
„Brauchst du vielleicht Hilfe, Bruderherz?“, fragte auf einmal eine Stimme hinter ihm.
„Radditz! Was machst du denn hier?“, fragte Kakarott erschrocken, nachdem er sich zu ihm umgedreht hatte.
„Na, was wohl? Ich werde dir unter die Arme greifen!“
„Aber Radditz...“, begann Goku besorgt. Ihm war bewusst, dass er seinen Bruder mittlerweile kräftemäßig hinter sich gelassen hatte und wusste, dass er in diesem Kampf nicht viel würde ausrichten können.
„Nichts aber! Ich werde nicht dabei zusehen, wie mein Bruder ein weiteres Mal dabei draufgeht, uns alle zu retten!“ Seine Stimme klang entschlossen. Er hatte schon von Weitem bemerkt, wie sein Bruder hier am Limit seiner Kräfte kämpfte. Und auch, dass er selbst hier nicht hätte mitmischen können. Aber er würde lieber sterben, als untätig danebenzustehen, wenn sein kleiner Bruder mal wieder sein Lebens aufs Spiel setzte. Der langhaarige Krieger begab sich in Kampfstellung und ließ sein Ki schlagartig nach oben schießen. „Erhol' dich ein bisschen, Kakarott und überleg dir was! Ich halte diesen Dreckskerl so lange in Schach!“

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Meike: Ohhhh, es wird immer spannender Freunde!
Goku: Hoffentlich überschätzt sich Radditz nicht... :\
Vegeta: Dann lass dir was einfallen, Kakarott! Ansonsten kratzt er auch noch ab!
Meike: Awww, machst du dir etwa Sorgen um deinen besten Freund?
Vegeta: W-was?! Nein! *wird dezent rot*
Goku: Keine Sorge, mir fällt schon noch was ein. (: Dank Radditz kann ich wenigstens mal kurz durchatmen und meine Gedanken sammeln.
Vegeta: Und ich werde Freezer in der Zeit ganz alleine bezwingen!
Meike: Da bin ich ja mal gespannt, ob es klappt... :)
Vegeta: Du solltest das Ergebnis schon kennen, immerhin ist dies ja nur eine Überarbeitung. Am Ausgang des Kampfes wirst du ja nichts ändern, oder?
Meike: Richtig, aber es wird natürlich nichts verraten. Das dauert noch so ein-zwei Kapitel *grins*
Goku: Ich bin jedenfalls hoch motiviert!
Vegeta: Na ja... Broly ist schwer verletzt, Raika ist damit beschäftigt ihn aus der Schussbahn zu bringen, wir haben keine magischen Bohnen mehr, ein heilender Namekianer ist auch nicht in greifbarer Nähe... Unsere Hoffnung liegt auf mir und darauf, dass dir noch etwas einfällt, bevor Radditz ins Gras beißt...
Goku: Was willst du damit andeuten? o.O
Vegeta: Dass unsere Chancen ziemlich bescheiden sind!
Goku: Das Blatt kann sich immer noch wenden!
Vegeta: Du bist ein hoffnungsloser Optimist.
Goku: Das bin ich wohl ^^'
Meike: Na, zumindest könnt ihr beide noch kämpfen und die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt. (: Ich widme mich mal kurz den Lesern: Ich hoffe, dass euch das heutige Kapitel gefallen hat! Tut mir leid, dass in den letzten Wochen nicht wirklich was kam. Unser Büro ist komplett umgebaut worden, außerdem hab ich die letzten Wochen in Hogwarts Legacy verbracht... ^^ Ja, da habe ich jetzt schon über 80 Spielstunden.  *hust* *hust* Wie auch immer... Ich werde mich bemühen, mich in den nächsten Tagen und Wochen mal wieder häufiger an den PC zu setzen und die Überarbeitung wieder voll in Angriff zu nehmen. Bis zum nächsten Mal ihr Lieben. <3
Goku: Bis demnächst! *winkt*
Vegeta: *hebt eine Hand und nickt zum Abschied*

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt