72. Angriff der Cyborgs

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Kapitel 72:
Angriff der Cyborgs


Abgelenkt von den vorangegangenen Ereignissen schwebte Vegeta über den südlichen Randbezirk seiner Stadt. Momentan war alles still. Nichts bewegte sich. In seiner direkten Umgebung hielten sich nur Broly und Tarble auf, die ebenfalls patrouillierten. Wenig hundert Meter weiter entfernt spürte er viele kleinere Energien, die Einheit der Mittelklasse, die von Kakarotts kleiner Schwester angeführt wurde und durch die Straßen lief, auf der Suche nach ungewöhnlichen Vorkommnissen. Leider wusste niemand, wie diese Cyborgs aussahen, oder woran man sie erkennen konnte, was die Suche deutlich erschwerte.
>>Brolys Sprössling hätte uns wenigstens ein Bild oder eine Beschreibung von diesen Dingern mitgeben sollen...<<, dachte der Kronprinz verärgert.
Ohne es bewusst zu steuern, verlagerte sich seine Aufmerksamkeit immer wieder zum Inneren der Krankenstation. Bulma war mittlerweile bei Raika eingetroffen, aber die Aura seiner Traumfrau war noch immer unverändert gering.
Ein leises Knurren drang abermals durch seine Lippen.
>>Verdammt! Ich muss mich konzentrieren... Warum musste sie ausgerechnet jetzt auftauchen? Ich bin gar nicht richtig bei der Sache...<<
Radditz und Kakarott schienen auch endlich auf ihren Posten zu sein, sodass einem erfolgreichen Start nichts mehr im Wege stand. Es blieb nur die Frage, wie lange es noch dauern würde. Vegeta schob seinen Handschuh zurück und warf einen prüfenden Blick auf den Kommunikator an seinem Handgelenk, der auch die genaue Uhrzeit anzeigte.
>>Schon kurz nach Zehn... Wenn dieser Bengel Scheiße verzapft hat, dann setzt es was!<<
Genervt ließ der unruhige Prinz seine Augen über die einfachen Behausungen des Randbezirkes gleiten. Irgendetwas musste doch jetzt passieren.

Plötzlich ertönte ein lauter Knall unweit seiner Position. Nur Tarble war noch näher am Ort des Geschehens. Erschrocken blickte Vegeta in die Richtung, aus der er den Krach vernommen hatte und sah, dass von jetzt auf gleich zwei Häuser in Flammen standen. Dichte Rauchschwaden stiegen empor.
>>Es geht los!<<
Die Mundwinkel des Kronprinzen zuckten erfreut nach oben. Wie sehr hatte er die Ankunft dieser ominösen Cyborgs schon herbeigesehnt. Endlich wieder starke Gegner. Endlich wieder ein Kampf auf Leben und Tod - eine echte Herausforderung!
Vegeta war sogleich losgeflogen, spürte einen starken Abfall der Energiesignatur seines kleinen Bruders, der sich offenbar schon ins Getümmel gestürzt hatte.

~

Bei diesem angekommen verschaffte sich Vegeta erst einmal einen Überblick.
>>Diese Cyborgs scheinen keine Aura zu besitzen. Zumindest habe ich keinen Angriff gespürt...<<
Also folgte er kurzentschlossen der Aura Tarbles. Der jüngere Prinz lag zwischen den Trümmern der Behausungen auf dem Boden und hatte eine blutende Kopfverletzung.
Tarble sah seinen Bruder auf sich zu fliegen und schrie diesem aufgebracht entgegen: „Komm nicht näher!“
Sofort stoppte der Angesprochene mitten im Flug und weitete verwundert seine Augen. Noch im selben Moment sprang eine Gestalt aus den Schatten, die hämisch lachte und mit den Knien voran in Tarbles Bauch landete, wodurch der am Boden liegende einen schmerzerfüllten Schrei ausstieß und einen Schwall Blut spuckte.
Diese Person hatte kein Ki, sah aber genauso aus, wie ein einfacher Saiyajinkrieger niederem Rangs. Mit dem Unterschied, dass dieser in Klamotten gekleidet war, die eher auf der Erde zu finden waren. Der Saiyajin hatte kurzes, struppiges, schwarzes Haar und eine schlanke, wenig muskulös erscheinende Figur. Eine dunkelblaue Jeans kleidete seine Beine, dazu trug er ein einfaches, schwarzes T-Shirt und grüne Turnschuhe. Den Saiyajinschweif ließ er locker hinter sich her schwingen.

Wütend knurrte der Thronfolger auf, stürmte auf den Angreifer zu. Doch bevor er diesen erreichte, traf ihn ein unerwarteter Ki-Strahl von der Seite, der ihn in ein Haus krachen ließ.
Der männliche Angreifer ließ von seinem Opfer ab und rief: „Hey, Schwesterherz. Du kannst gerne hier übernehmen, dann knöpfe ich mir Prinz Vegeta vor!“
„Untersteh dich!“, giftete die junge Frau, die Prinz Vegeta getroffen hatte und flog ein paar Meter nach oben. „Vegeta gehört mir! Hast du etwa unsere Abmachung vergessen?“
Ein Seufzen drang durch die Lippen des jungen Mannes. „Nein, habe ich natürlich nicht... Die anderen Idioten dürften auch gleich hier sein, also entsorgen wir schon mal den Sondermüll!“
Grinsend wendete er sich wieder Tarble zu und lud einen Ki-Ball direkt vor dessen Gesicht.
Der junge Prinz kniff panisch seine Augen zusammen. >>Das ist also mein Ende...<< Gedanklich verabschiedete er sich schon von seinem Leben. Im letzten Moment wurde der Angreifer von Broly weggetreten, der gerade dazu kam und sofort handelte, statt wertvolle Sekunden zu verlieren. Gleich hinter ihm waren auch Goku und Radditz, die ebenfalls zur Stelle geeilt waren.
Vegeta hatte sich derweil aus dem Geröll befreit und begab sich wieder in Kampfposition. Erschrocken löste er diese wieder auf, als er die junge Frau erkannte, die ihn davon abgehalten hatte, seinem Bruder zu Hilfe zu kommen.

„Leekie!“, fauchte er mit zu Schlitzen verengten Augen. „Was zur Hölle machst du denn hier?!“
Broly half Tarble auf die Beine und sah ebenfalls zu der jungen Frau. Tatsächlich, es war Leekie, die brünette Ex-Freundin von Vegeta, die sie vor gut vier Jahren nach der Machtübernahme verbannt hatten. Fassungslos musterte er die Jüngere, nachdem Vegetas Bruder dank der Einnahme einer magischen Bohne wieder einen halbwegs sicheren Stand hatte.
Leekie hatte sich kaum verändert, nur war sie diesmal in eher untypische Klamotten gekleidet. Sie trug schwarze Stiefeletten, eine schwarze Nylonstrumpfhose, einen Jeansrock und eine weiße Bluse.
Grinsend strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Ihr habt mich also wiedererkannt, wie schön“.
Radditz kochte innerlich vor Wut. Diese Schnepfe hatte ihnen gerade noch gefehlt. „Leekie, zisch ab! Wir warten hier auf die Cyborgs, wir haben keine Zeit für irgendwelche Spielchen!“
„Ach, wir wurden erwartet?“ Etwas überrascht hob sie eine Augenbraue und zuckte anschließend gleichgültig mit ihren Schultern. „Soll mir egal sein. Aber falls ihr begriffsstutzigen Vollidioten es noch nicht kapiert habt... Wir sind die Cyborgs, nach denen ihr sucht!“

Reihum fiel allen Anwesenden die Kinnlade ein gutes Stück tiefer.
„W-wie kann das sein?“, fragte Broly verwundert. „Du wurdest verbannt, Leekie!“
Die Angesprochene grinste nur abermals. „Ich heiße nicht mehr Leekie. Mein Name ist jetzt C16! Ich bin von dem großartigen Doktor Gero zu einer perfekten Symbiose aus Saiyajin und Maschine geworden! Und darf ich vorstellen?“ Sie deutete auf ihren Bruder, der sich ohne einen sichtbaren Kratzer wieder aufgerappelt hatte und sich mit einem ähnlich überheblichen Grinsen neben sie gestellt hatte. „Mein Bruder Maniok, oder besser gesagt - C17!“
Nach dieser Vorstellung blickte sich Leekie suchend um und knurrte: „Wo ist diese verdammte Göre schon wieder?“
Ihr Bruder seufzte genervt und rief: „C18! Angetreten!“
Ein paar Sekunden verstrichen, bis ein zierliches Mädchen aus den Ruinen des brennenden Hauses hervor kam, wahrscheinlich gerade Anfang 20. Sie hatte ebenso braunes Haar, wie C16, doch ihres war deutlich länger und zu zwei geflochtenen Zöpfen gebunden. Sie trug eine Latzhose mit sehr kurzen Hosenbeinen aus Jeansstoff und darunter ein weißes T-Shirt.
„Ahhh“. Auf den Lippen von Vegetas Ex-Freundin breitete sich wieder ein erfreutes Grinsen aus. „Das ist unsere kleine Schwester, C18 – früher Tapioka“.
Die Benannte schwebte neben ihre Geschwister und wirkte neben diesen eher eingeschüchtert, unsicher und irgendwie fehl am Platz, als wolle sie gar nicht bei ihnen sein.

Vegeta kam aus dem Knurren gar nicht mehr heraus. Warum waren es plötzlich drei Cyborgs? Hatte der Junge aus der Zukunft nicht was von Zweien erzählt? Und warum war ausgerechnet seine Ex-Freundin zu einem Cyborg geworden? Wie war das nur möglich?
Unter lautstarkem Grummeln erhob er das Wort: „Sind wir fertig mit dem Kaffeeklatsch? Kann ich dir jetzt endlich deine hässliche Fresse einschlagen?“
„Immer noch so ein Hitzkopf“, lachte Leekie amüsiert und zwinkerte dem Prinzen verführerisch zu. „Von mir aus gern, mein geliebter Prinz“.
„Dich mache ich kalt!“, brüllte der Thronfolger schnaubend vor Zorn, verwandelte sich ohne zu zögern in einen Supersaiyajin und stürmte auf die Angreiferin zu.
Doch Goku teleportierte sich dazwischen und hielt den Prinzen auf. „Vegeta, warte!“
Der Ältere stoppte und sah seinen Rivalen wütend an. Vegeta hatte wirklich keine Lust auf weitere Verzögerungen. Diese Entwicklung hatte ihm gezeigt, dass auch seine allererste Entscheidung als Oberhaupt der Saiyajin ein schwerwiegender Fehler gewesen war. Er hätte Leekie sofort hinrichten lassen sollen. Er verfluchte sich für dieses gnädige Urteil. Erst diese Blamage mit Nappa und jetzt das? Das ging wirklich zu weit!
Goku fort erklärend fuhr: „Wir sollten den Kampfplatz verlegen. Ansonsten geht hier einfach zu viel zu Bruch“.
„Als würdet ihr Elitefutzies euch einen Dreck darum scheren, wie es den einfachen Leuten hier draußen ergeht!“, zischte C17 verärgert.
„Wie war das?!“, fauchte der Thronfolger zurück.
„Du hast mich schon richtig verstanden, Arschloch!“
Vegeta zog seine Augenbrauen schmerzhaft tief in sein Gesicht und knurrte immer wütender. Er konnte es einfach nicht fassen. Schon wieder dieses Thema? Kümmerte er sich vielleicht wirklich zu wenig um die Interessen der Unterklassekrieger? Nachher war es noch seine Schuld, dass diese Cyborgs in der Vergangenheit so viel Unheil angerichtet hatten. Er wollte doch ein besserer König als sein Vater werden. Wollte sein Volk beschützen und es nicht gleich in das nächste Unglück stürzen.
Vor lauter Zorn ballte er seine Fäuste. Eine pochende Vene trat an seiner Schläfe hervor und seine Kampfkraft stieg rasend schnell an. Gerade wollte der Prinz auf seine Gegner zustürmen, da schossen ihm die Worte von Kakarott durch seine Gedanken. Er hielt inne und dachte kurz nach.
Plötzlich verwandelte Vegeta sich zurück und atmete einmal ruhig durch.
„Gut...“. Mit entschlossenem Blick fixierte er seine Ex-Freundin. „Suchen wir uns einen anderen Ort“.
Kurz nickte er seinem Bruder zu und sagte diesem, er solle sich zurück ziehen. Der ältere Prinz hätte es nicht verkraftet seinen Bruder noch einmal sterben zu sehen. Für diesen Kampf war er einfach nicht stark genug. Anschließend schoss Vegeta voraus, die drei Cyborgs und die restlichen Mitglieder seines Teams folgten ihm.

~

Einige Kilometer außerhalb der Stadt in einer kaum bewachsenen Einöde, landeten die Saiyajinkrieger. Es gab hier draußen einige hohe Felsen, die etwas Deckung boten. Doch konnte an diesem Ort nichts und niemand in Mitleidenschaft gezogen werden.
„Okay, hier ist es besser“, murmelte Goku, der von dem kurzen Flug ein bisschen außer Puste geraten zu sein schien und ein paar Mal tief Luft holte. Währenddessen sah er die Androiden wieder an und fragte: „Was genau wollt ihr hier?“
„Ähm...“. Radditz sah kurz irritiert zu seinem kleinen Bruder, hob jedoch dann einen Zeigefinger und wagte sich einen Schritt nach vorn. „Mich würde viel mehr interessieren, wie zur Hölle ihr zu Cyborgs wurdet...“.
„Kurze Geschichtsstunde? Von mir aus...“. Leekie legte wieder ein fieses Grinsen auf und streckte ihren filigranen Körper. „Nachdem mich Eure Hoheiten in die Verbannung geschickt haben, habe ich natürlich meinen kleinen Bruder und seine Zwillingsschwester eingepackt. Da die Erde zu dem Zeitpunkt noch so schön nah war, wurde sie unser Zufluchtsort. Zum Glück hatten wir damals schon gelernt unsere Auren zu unterdrücken, sodass uns niemand bemerken konnte“.
Maniok fügte an: „Wir haben uns anfangs ziemlich bedeckt gehalten und irgendwann lernten wir einen sehr interessanten Mann kennen, Doktor Gero. Dieser hat uns von seinen Racheplänen gegenüber Kakarott berichtet und das passte ziemlich gut zu unserem Plan, Rache an Vegeta und seinen Speichelleckern zu nehmen. Also haben wir von Doktor Gero die ein oder andere Verbesserung bekommen. Zusätzlich hat er unser Hirn mit Platinen versehen, die mit unzähligen Daten zu jedem einzelnen von euch bespielt wurden“.
„Die Daten wurden von kleinen Aufnahmegeräten gesammelt, die wie kleine Käfer die ganze Zeit um euch herum geschwirrt sind“, ergänzte seine Zwillingsschwester Tapioka mit einem schüchternen Grinsen. Kurz sah sie fragend zu ihrem Bruder, der ihr jedoch nur flüchtig zunickte, woraufhin sie weiter erzählte: „Sie sammeln diese Daten schon seit dem 22ten Kampfsportturnier, welches auf der Erde stattgefunden hat“.

„Also, wisst ihr alles, ab dem Zeitpunkt, als ich das erste Mal gegen Raika gekämpft habe?“, fragte Goku erstaunt.
„Korrekt. Apropos...“. Leekie sah sich neugierig um. „Wo ist die kleine Raika überhaupt?“
„Nicht hier!“, knurrte Vegeta. „Und wage es dich ihren Namen noch ein mal in den Mund zu nehmen!“
„Oh... Gefällt dir 'kleine Bitch' besser?“, provozierte sie den Kronprinzen ganz bewusst.
„Jetzt reicht's mir endgültig!“
Der impulsive Thronfolger konnte sich nicht mehr halten. Erneut verwandelte er sich voller Wut in einen Supersaiyajin, riss mit seiner Auradetonation einen kleinen Krater in den Boden und sprang seiner Ex-Freundin entgegen, die sich grinsend vor Vorfreude in Kampfstellung begab.
Kurz bevor er sie erreichte, ließ auch sie ihre Aura explodieren und ihre Haare blond werden. Geschockt weitete Vegeta seine Augen, doch es war zu spät. Die Kriegerin war zu schnell, blockte seine herannahende Faust ab, packte ihn am Arm und warf den Prinzen mit einer geschickten Drehung zu Boden.
„Un...möglich!“, hustete dieser, während er mit seinem Rücken auf dem steinigen Untergrund aufschlug.

„VEGETA, ich helfe dir!“, schrie Goku, transformierte sich ebenfalls in einen Supersaiyajin und stürmte auf den Prinzen zu, doch Maniok hielt ihn auf und schnitt ihm den Weg ab.
„Na, na! Du willst dich doch nicht etwa einmischen, Kakarott? Dieser Kampf gehört ganz meiner Schwester. Du kannst gerne gegen mich kämpfen!“
Goku erkannte sofort, dass der Cyborg deutlich schneller war, als er angenommen hatte. Das würde schwer werden. Grummelnd verengte auch der Saiyajin von der Erde seinen Blick und nahm das Angebot an. Er wusste zwar, dass er und Vegeta etwa auf einem Level waren, was auch bedeutete, dass die Cyborgs noch stärker zu sein schienen, dennoch kribbelte sein gesamter Körper vor Aufregung. Seitdem er auf Namek gegen Cooler gekämpft hatte, hatte er keinen Kampf mehr geführt, der auch nur annähernd diese Ernsthaftigkeit ausstrahlte. Mit diesen Gegnern war sicherlich nicht zu spaßen. Er durfte also keine Zeit verlieren und so verwickelte er seinen Gegner schon im nächsten Moment in einen Schlagabtausch.
C17 grinste, während er die Angriffe spielerisch abblockte.
„Ist das etwa schon alles? Von dem Saiyajin, der Cooler zur Strecke gebracht hat, habe ich wirklich ein bisschen mehr erwartet!“
Kakarott kam jetzt schon an die äußersten Grenzen seiner Möglichkeiten. Wie war das nur möglich? Sie kämpften doch erst seit wenigen Augenblicken. Warum war er jetzt schon so erschöpft? War dieser Gegner ihm wirklich so haushoch überlegen? Dieser Cyborg verwandelte sich ja nicht einmal. Oder konnte nur Leekie zum Supersaiyajin werden?
Ein merkwürdiges Stechen durchzog seinen Herzmuskel und breitete sich von dort in seinem gesamten Körper aus, wodurch Goku kurzzeitig schmerzverzerrt die Augen zusammen kniff. Der Cyborg nutzte diesen Moment sofort aus und trat ihn aus einer Drehung heraus zu Boden. Dort kam Goku hart auf und hinterließ eine tiefe Schneise bei seiner Landung.
„Ich bin schwer enttäuscht! Ich musste ja nicht einmal zum Supersaiyajin werden“. Demonstrativ gähnte Maniok und lachte daraufhin abfällig. Kurz entschlossen blickte er zu den restlichen Kriegern. „Na los! Greift ruhig alle an! Ich will ein bisschen Spaß haben!“
Das ließen sich Broly und Radditz nicht zweimal sagen, powerten sich auf und versuchten ihr Glück bei dem männlichen Cyborg.

Währenddessen hielt sich Tapioka im Hintergrund auf und beobachtete das Kampfgeschehen genauestens. Für sie war schnell klar, dass ihre Geschwister die Auseinandersetzung ganz eindeutig dominierten. Selbst in Überzahl konnte diese Witzfiguren ihnen nichts anhaben. Sie musste sich nicht einmal einmischen. So war es ihr aber auch lieber. Immerhin konnte sie so nichts falsch machen und ihre Geschwister konnten ihren Spaß haben. Sie schienen wirklich Freude zu haben. Ein dezentes Lächeln umspielte ihre Lippen. Tapioka freute sich darüber, ihre Geschwister so ausgelassen zu erleben. Einen Kampf zwischen so vielen starken Saiyajinkriegern zu sehen, war wirklich aufregend.
Auf einmal vernahm die kleinste der Cyborgs ein leises Röcheln und senkte ihren Blick vom Kampfgeschehen zurück zum Boden, wo Goku sich gerade mühevoll aufrichtete. Seine Haare waren schwarz geworden, er atmete hektisch und irgendwie verkrampft. Eine seiner Hände griff an sein Herz und krallte sich dort in den Stoff seines Gis, dennoch versuchte er sich weiterhin auf den Kampf, der über ihm stattfand, zu konzentrieren.
C18 verengte skeptisch ihren Blick und beobachtete ihn eine Weile lang. Doch statt, dass er durch seine kurze Pause wieder zu Kräften käme, schien es ihm immer schlechter zu gehen. Sein gesamter Körper schwitzte und zitterte.
Ohne weiter darüber nachzudenken hob sie ihren Blick zu den kämpfenden Kriegern und rief: „Hey! Ich unterbreche euch ja nur ungern...aber ich glaube...euer Freund krepiert gleich“.

Radditz verharrte in seiner Bewegung und sah hinab zu seinem kleinen Bruder, der gerade wieder in sich zusammen sackte, sich sein Herz hielt und schließlich schweißgebadet in Ohnmacht fiel.
„Ahhrgs! Dieser Vollidiot!“, fluchte der Langhaarige und ließ sich zu Boden sinken. C17 wollte ihn aufhalten, doch Broly stellte sich ihm in den Weg.
„Geh mir aus der Sonne, Muskelprotz!“, zischte der Kleinere, verwandelte sich schließlich auch in einen Supersaiyajin, bewegte sich mit einer blitzschnellen Bewegung hinter den Hühnen und trat ihm mit beiden Beinen in den Rücken. Gleichzeitig hielt er ihn an seinem Affenschwanz fest, wodurch Broly schmerzerfüllt aufschrie. Zwar hatte der junge Vater diese Schwachstelle trainiert, allerdings war ein direkter Angriff an dieser Stelle immer noch schmerzhaft, besonders in dieser Intensität.
Im nächsten Moment schleuderte C17 seinen Gegner um die eigene Achse, warf ihn in die Luft und feuerte gleich ein Dutzend Ki-Bälle hinterher. Diese detonierten um den geschwächten Broly herum, der es gerade noch geschafft hatte, einen Schutzschild zu erschaffen, der den gröbsten Schaden von ihm abhielt. Doch als er diesen löste, tauchte der männliche Cyborg direkt über ihm auf und schlug ihn mit gefalteten Händen zu Boden, wo der Größere regungslos liegen blieb. Die grüne Aura um ihn herum erlosch.

Radditz hatte sich derweil neben seinem ohnmächtigen Bruder positioniert und begutachtete seinen geschwächten Körper. Mit einem lauten Knurren und besorgter Miene richtete er seine Aufmerksamkeit nach oben, wo Vegeta weiterhin mit Leekie kämpfte.
Der Thronfolger hielt sich wacker, aber auch sein Kraftniveau begann zu sinken. Diese Cyborgs schienen im Gegensatz zu ihnen keinerlei Ausdauer zu verlieren. Es wirkte ganz so, als hätten sie ihren Kraftverbrauch auch als Supersaiyajin perfektioniert.
Die umgebaute Ex-Freundin des Prinzen lachte wie eine Verrückte, während sie ihre Aura erneut aufflackern ließ. Schnell bewegte sie sich über den herannahenden Vegeta und trat ihn schwungvoll zu Boden. Noch im selben Moment schoss sie seinem herabstürzendem Körper hinterher.
Der Thronfolger hatte sich gerade noch abfangen können, da landete sie auch schon hinter ihm und trat ihm mit voller Wucht gegen den rechten Arm, der unter lautem Knacken brach. Schmerzerfüllt schrie Vegeta auf, ging in die Knie und hielt sich seinen verdrehten und zertrümmerten Arm.
In der nächsten Sekunde tauchte Leekie schon vor dem Prinzen auf, stemmte ihren Fuß gegen seinen Brustkorb und lehnte sich gegen ihn, sodass er immer tiefer in die Knie sank.
„Mein geliebter Vegeta... Ich werde jeden einzelnen deiner Knochen und deinen Willen brechen, bis du schließlich aufgibst und mich zu deiner Frau nimmst“.
„N-Nie...mals!“, knurrte er gegen seine Schmerzen an.
Erneut lachte C16 auf, verlagerte noch mehr von ihrem Gewicht auf seine Brust.
Mit gefährlich freundlicher Stimme flötete sie: „Du kniest schon vor mir, mein Hübscher. Diesen Anblick habe ich mir immer gewünscht! Du kannst mir nicht das Wasser reichen... Was willst du also dagegen tun?“
Anschließend ließ sie ihren Schweif von ihrer Hüfte sinken, pendelte diesen ein paar Mal hin und her und schlug dann mit ihrem pelzigen Anhängsel gegen Vegetas verwundeten Arm.
Erneut folgte er schriller Aufschrei des Prinzen und er sackte noch weiter in sich zusammen. Der Schmerz forderte seinen Tribut und ließ ihn plötzlich ohnmächtig nach hinten kippen. Auch seine Supersaiyajinaura hatte sich im Wind aufgelöst.

Verwundert hob Leekie eine Augenbraue.
„Das war's schon?“
Ein enttäuschtes Schnaufen entfloh ihren Lippen, während sie sich umsah und sich zurück verwandelte. Broly lag bewusstlos am Boden, genauso wie Kakarott. Nur Radditz hockte mit apathischem Gesichtsausdruck neben seinem Bruder. Aber dieser stellte nun wirklich keine Gefahr für die Cyborgs dar. Gerade wollte C17 auf den Langhaarigen zustürmen, da pfiff seine ältere Schwester ihn zurück.
„Was soll das? Lass sie uns doch direkt platt machen!“
„Nein, C17. Dieser Kampf hat mich schwer enttäuscht. So macht mir das einfach keinen Spaß...“. Erneut sah sie zu Radditz und rief ihm zu: „Sieh zu, dass ihr euch erholt und ein bisschen stärker werdet. Wir warten auf eine richtige Herausforderung!“
Anschließend wendete sie sich ab und stieß sich vom Boden ab. Maniok folgte ihr sogleich.
Knurrend richtete sich der beste Freund des Prinzen auf und fragte: „W-Was habt ihr jetzt vor?!“
Leekie verharrte in ihrer Bewegung, sah über ihre Schulter hinweg zu dem Langhaarigen und zuckte mit den Schultern.
„Wir schauen uns erst mal um und sehen, was sich hier in den letzten Jahren verändert hat... Vielleicht überfallen wir ein paar Läden. Vielleicht amüsieren wir uns solange mit eurer Armee. Wer weiß?“ Erneut ertönte ein kurzes, wahnsinnig klingendes Lachen von der ältesten der Cyborg-Geschwister.
Tapioka war noch kurz am Boden geblieben, blickte zu Radditz und schenkte ihm unwillkürlich ein leichtes Lächeln.
„Bis dann“, hauchte sie und flog ihren Geschwistern hinterher.

Radditz blieb irritiert zurück und war einen Moment lang mehr als sprachlos. Doch das schmerzerfüllte Stöhnen seines Bruders holte ihn zurück in die Realität. Er erinnerte sich daran, dass er noch ein paar magische Bohnen übrig hatte und verteilte diese an seine verwundeten Kameraden. Nur bei Kakarott hatte es offenbar keinen Effekt. Deshalb nahm er diesen in seine Arme, berichtete den Anderen, was passiert war und zog sich anschließend mit ihnen in den Palast zurück.

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt