77. Geros Monster

63 6 4
                                    

Kapitel 77: Geros Monster


Raika, Broly und Trunks waren in der Zwischenzeit am Labor von Doktor Gero angekommen. Eine ganze Weile hatten sie suchen müssen, da es in dem schneebedeckten Gebirge wirklich nicht einfach war, ein Labor zu finden, welches in den Berg hineingearbeitet war. Aber nachdem sie sich aufgeteilt und die Gegend aufmerksam inspiziert hatten, hatte Trunks ein großes Metalltor entdeckt, vor dem sie sich jetzt versammelten.

„Sollen wir es einfach sprengen?“, fragte Broly und ging näher auf das Tor zu.
„Vielleicht ist es besser, wenn wir erst mal versuchen es ohne Ki-Explosionen zu öffnen... Nicht, dass noch irgendetwas Wichtiges dabei kaputt geht“, erwiderte Raika mit skeptischem Blick.
„Raika hat Recht...“, stimmte der Halbsaiyajin mit den blauen Augen zu, näherte sich dabei der Pforte.
Der junge Vater strich darüber und klopfte dagegen. „Scheint ziemlich massiv zu sein...“.
„Doktor Gero wollte sein Labor wohl gut schützen“, bemerkte die einzig anwesende Dame.
Trunks seufzte leicht genervt. „Diskutieren bringt uns da auch nicht rein!“
Kurzentschlossen warf er sich mit seiner Schulter gegen das Stahltor, doch nichts regte sich. Ein zweiter Versuch folgte sogleich, aber auch dieser blieb ohne Erfolg. Der Zeitreisende wurde immer angespannter und gereizter. Er sprang einen Schritt zurück und schoss eine kleine Ki-Bombe auf das Tor.
„Hatten wir uns nicht gerade darauf geeinigt, dass wir die Tür nicht sprengen?“, fragte sein Vater mit einer erhobenen Augenbraue.
„Hat doch funktioniert, oder?“ Trunks grinste zufrieden, während sich der Rauch lichtete und das Tor mit verbogenen Türhälften sichtbar wurde. Der Schlitz in der Mitte war breit genug, sodass sie bequem einsteigen konnten.
Raika konnte sich ihr Grinsen ebenfalls nicht verkneifen und schüttelte ihren Kopf, während sie sich dem Inneren des Labors näherte. „Tze, tze, tze... Diese ungestümen Teenager...“.
„Bist doch selbst kaum älter“, zischte Trunks etwas beleidigt zurück.
„Hey, das sind immerhin knapp fünf Jahre! Und überhaupt – zeig mal ein bisschen Respekt vor deiner Patentante, ja?“ Sie stemmte ihre Arme in ihre Hüften und stolziert mit leichtem Grinsen und erhobener Nase an ihm vorbei.

„Pa...Patentante?“, fragte Trunks irritiert und sah seinen Vater fragend an.
Broly lächelte und zuckte mit den Schultern. „Raika ist meine beste Freundin und versteht sich blendend mit deiner Mutter. Es kam niemand anderes in Frage“.
„...meine Mutter hat mir zwar von Raika erzählt, aber nie, dass sie meine Patentante werden sollte... Na ja... In meiner Zeitlinie war Raika auch eine der ersten, die gefallen ist... Sie hat den Tod von Goku damals gar nicht gut verkraftet und hatte wohl ihren Lebenswillen verloren...“.
Der junge Vater seufzte, während er seiner besten Freundin hinterher sah. „Traurigerweise kann ich mir das sehr gut vorstellen...“.

„Hey, ihr Zwei! Kommt ihr mir helfen, oder muss ich alles alleine machen?“, rief Raika aus dem Inneren und bewegte die beiden anderen Krieger dazu, sich auch in das Labor zu begeben.
Die Schwarzhaarige stand an einem riesigen, ovalen Gefäß, welches am Boden stand und begutachtete es von allen Seiten. Auf der Front war eine große Glasscheibe, durch die man hineinsehen konnte.
„Sieht aus, als wären hier drin die Cyborgs gelagert worden...“, vermutete sie, als sie die Nummern auf den Kapseln bemerkte und, dass sie im Inneren gepolstert waren.
Trunks war in der Zwischenzeit zu einem der Schreibtische gegangen und sah sich die Unterlagen genauer an. Einige der riesigen Schaltpläne rollte er sogleich zusammen und packte sie unter seinen Arm. Damit könnte seine Mutter sicherlich etwas anfangen.
Broly beäugte ebenfalls die Kapseln und schlenderte an diesen vorbei. Im hinteren Bereich angekommen, in den nur wenig Tageslicht eindringen konnte, fand er weitere Behälter. Ein kurzer Blick hinein verriet ihm, dass dort drin ebenfalls Cyborgs waren, die jedoch nicht aktiv zu sein schienen.
„Wir müssen dieses Labor auf jeden Fall dem Erdboden gleichmachen... Nicht auszumalen, was passieren würde, wenn diese Maschinen versehentlich aktiviert werden und die Erde oder andere Planeten terrorisieren...“.
„Stimmt. Drei Cyborgs sind wirklich mehr als genug...“. Raika schluckte schwer, bei dem Gedanken an noch mehr Bedrohungen dieser Art.
Sie wollte gerade zu ihrem besten Freund gehen, da stolperte sie über etwas. Im letzten Moment konnte sie sich abfangen, sodass sie nicht zu Boden fiel und drehte sich verwundert um. Unter ihr konnte sie eine Falltür im Boden erkennen.
Raika öffnete die Falltür, erschuf einen kleinen Ki-Ball vor ihrer Hand und leuchtete in den unteren Bereich hinein.

„Jungs... Ich gehe mal nach unten. Das Labor scheint noch einen Keller zu haben“, rief sie den anderen Kämpfern zu, während sie schon nach unten verschwand, indem sie die quietschende und knarrende Metalleiter hinabstieg.
Im oberen Bereich des Labors war es schon kalt gewesen, aber hier unten war es noch eine ganze Spur eisiger. Ihr Atem kondensierte an der Umgebungsluft und zeigte sich in charakteristischen Dampfschwaden. Den Ki-Ball in ihrer rechten Hand ließ sie noch etwas größer werden, sodass sie genug sehen konnte. Die einzige andere Lichtquelle war ein blinkender Computer in der Mitte des Raumes. Und genau dieser war ihr erstes Ziel.
Merkwürdigerweise war der Boden feucht und klebrig, sie konnte aber noch nicht erkennen, weshalb. Am Hauptcomputer angekommen, konnte sie auf dem Bildschirm den Satz 'Projekt Cell: Phase 1 → erfolgreich abgeschlossen' lesen.
»Projekt Cell...?«, fragte sie sich und versuchte über den Computer herauszufinden, was dieses Projekt überhaupt war. Bei diesem Doktor Gero konnte man schließlich mit allen möglichen Schandtaten rechnen.

Was sie fand, raubte ihr allerdings beinahe vollständig den Atem. Ihre Augen weiteten sich mit jedem weiteren Satz, den sie las; ihr Mund stand schon längst sperrangelweit offen.
„Ähm... Leute?!“ Ihr Tonfall klang unsicher und gleichzeitig aufgeregt. „Kommt mal bitte runter! Ich glaube, ich habe etwas sehr Interessantes gefunden!“

Kaum waren Trunks und Broly ebenfalls in dem Keller und hatten sich neben ihr positioniert, begann Raika zusammen zufassen, was sie gerade in dem Computer von Doktor Gero gefunden hatte.
„Dieser Computer hat nach dem Tod von Doktor Gero noch an dem sogenannten 'Projekt Cell' weitergearbeitet. Cell ist ganz offenbar ein weiteres von Gero künstlich geschaffenes Wesen. Ich glaube, es ist kein Cyborg wie wir es bei Leekie und ihren Geschwistern gesehen haben. Laut dieses Computers besteht Cell aus den Zellen von Kakarott, Radditz, Broly, Vegeta, Bardock, mir, Freezer, King Cold, Cooler, der gesamten Ginyu-Force, Piccolo und den Erdlingen!“
„WAS?!“, entfuhr es Broly und Trunks gleichzeitig.
„Wie...wie kann das sein?“, wollte der Ältere weiterführend wissen.
Raika seufzte und verengte nachdenklich ihren Blick. „Ich...bin mir nicht ganz sicher. Dieser Doktor Gero muss irgendwie unsere Zellen aufgesammelt haben... Aber nicht nur hier auf der Erde, sondern auch auf Namek“.
„Leekie hat in unserem ersten Kampf berichtet, dass Gero unsere Kampftechniken über viele Jahre mit kleinen Spionagerobotern beobachtet hat. Vielleicht hat er mit denen auch Gewebeproben entnommen...“, vermutete Broly.
„Aber hättet ihr das nicht mitkriegen müssen?“, fragte Trunks.
„Nicht unbedingt“, widersprach Raika. „Bei einem Kampf fließt viel Blut. Hautschüppchen werden abgestoßen, genauso wie Haare... All das kann man auf dem Schlachtfeld finden und einsammeln. Und das ganz ohne, dass die Kämpfer davon etwas mitbekommen. Und die Körper unserer Feinde haben wir schließlich auch nicht im Blick behalten... Da wird Gero freie Bahn gehabt haben“.
„Okay, so viel dazu... Aber was ist das Ziel dieses Projekts?“
„Unsere völlige Auslöschung...“. Raikas Stimme war belegt, ihr Mund komplett ausgetrocknet. Ihr Blick haftete wie gebannt auf dem Monitor, während sie weiterlaß: „Die erste Phase von Cells Metamorphose sollte wohl hier im Labor stattfinden, dann soll er mit einem Raumschiff nach Vegeta-Sai fliegen...und um zu seiner endgültigen – hier steht 'perfekten Form' – zu gelangen, soll er sich C16, C17 und C18 einverleiben...“.
„A-aber...das ist doch gut, oder nicht?“, fragte Broly verwundert. „Dann haben wir drei Gegner weniger...“.
Raika schüttelte leicht ihren Kopf. „Ich wage zu bezweifeln, dass Cell das geringere Übel ist... Wenn ich mir diese Daten ansehe und wenn wir mal überlegen, aus was für Zellen Cell zusammengesetzt ist... Und wenn er sich dann auch noch die drei Cyborgs einverleibt... Ich glaube, dass dieses merkwürdige Vieh dann absolut nicht mehr zu stoppen ist...“.
„Aber das heißt... Also, wenn die erste Phase seiner Metamorphose abgeschlossen ist, heißt das nicht, dass Cell schon auf dem Weg nach Vegeta-Sai ist?“, vermutete Trunks.
Raika nickte. „Helft mir mal und macht ein bisschen Licht!“, schlug sie vor und hielt ihren Ki-Ball in die Höhe.

Ihre Mitstreiter taten es ihr gleich und so langsam wurde der Keller des Labors mit Licht durchflutet. Gleich neben dem Computer stand eine Vorrichtung, die an die Brutkapseln der Saiyajin erinnerte, in denen Säuglinge nach ihrer Geburt hineinkamen, um ihre Kampfkraft zu optimieren. Doch der obere, gläserne Teil war bei diesem Brutgefäß zerstört. Die grünliche Flüssigkeit war herausgelaufen, was die Feuchtigkeit und das Kleben des Bodens erklärte. Cell musste also das erste Stadium seiner Entwicklung hinter sich gelassen und aus dem Inkubator ausgebrochen sein.
Jetzt stellte sich nur die Frage, wohin er verschwunden war. War er noch auf der Erde, oder war er schon auf dem Weg zum Heimatplaneten der Saiyajin?

Raika sah sich weiter um und fand ein Loch am Rand des Raumes. Dahinter verbarg sich ein schmaler Gang der nach draußen führte.
„Dadurch muss Cell entkommen sein...“, murmelte sie nachdenklich, sah sich dann schnell zu ihren Artgenossen um und rief: „Broly – warne die Anderen! Trunks, such alles zusammen, was wichtig sein könnte! Alle Informationen über die Cyborgs und über Cell. Vielleicht können wir doch noch eine Schwachstelle finden! Und dann sprengst du den ganzen Laden hier!“
„Und du?“, fragte ihr bester Freund.
„Ich werde nachsehen, ob ich Cell finden kann!“
„Das ist viel zu gefährlich! Du darfst ihm nicht alleine gegenübertreten!“
„Keine Sorge, Broly. In diesem Stadium seiner Metamorphose dürfte er noch keine allzu große Bedrohung sein... Er darf nur nicht mit den Cyborgs verschmelzen...“.
Die Krieger nickten sich gegenseitig zu und gingen den Aufgaben nach, die Raika ihnen zugeteilt hatte.

~

Raika zwängte sich derweil durch den engen Gang, durch den sie gerade so hindurch passte. Groß konnte dieser Cell also nicht sein. Aber das sollte nichts heißen. Freezer war bekanntlich auch nicht gerade groß und trotzdem furchtbar stark.
Die 25-Jährige erreichte nach ein paar Metern den Ausgang des Tunnels und fand sich an einer Felswand wieder, mitten in dem schneebedeckten Gebirge.
»Wo mag dieser Cell nur hin gekrochen sein?«, fragte sie sich, während sie ihren verengten Blick schweifen ließ. Es musste sich doch in der Nähe zumindest eine Spur finden lassen...
Sie riss ihre Augen auf, als sie etwas Grünbräunliches am Boden entdeckte. Zwischen dem weißen Schnee und den grauen Felsen stach dies ziemlich heraus. Sie sprang von dem Felsvorsprung, landete gleich neben dem nicht identifizierten Objekt und besah es sich genauer.
»Es sieht aus, wie ein Insekt. Oder zumindest wie die abgestoßene Haut von einem...«
Tatsächlich hatte dieses Gebilde die Form eines Insektenpanzers, der in der Mitte aufgebrochen war. Cell musste also hier die nächste Form seiner Metamorphose erreicht, seine Schale abgelegt haben und weiter gekrabbelt sein. Das Innere der Hülle war komplett ausgetrocknet, sie schien also schon etwas länger hier zu liegen, zumindest ein paar Tage.
»Scheiße... Wo kann dieses Ding nur sein...?«
So langsam wurde Raika die Sache unheimlich. Wenn dieser Cell tatsächlich schon auf Vegeta-Sai war und vielleicht gerade dabei war, sich die Cyborgs einzuverleiben... Dann wären sie völlig schutzlos und kaum im Stande sich zu verteidigen. Die besten Kämpfer waren schließlich hier auf der Erde... Verdammt! Das sah wirklich gar nicht gut aus!

„RAIKA!“, brüllte Broly etwas entfernt von ihr und schien sie zu suchen.
„Hier drüben!“, rief sie zurück und erhöhte für einen Moment ihre Aura, sodass er sie leichter finden konnte.
Nur Sekunden später landete Broly neben ihr. Er war komplett bleich im Gesicht und sah sogar leicht verängstigt aus.
„W-was ist los, Broly?“, fragte Raika unsicher. Das konnte einfach nichts Gutes bedeuten, wenn ihr bester Freund einen solchen Ausdruck im Gesicht trug.
„Ich habe gerade mit Tarble gesprochen... Cell... Cell ist auf Vegeta-Sai und hat schon Leekie in sich aufgenommen...“.
„WAS?“ Der Jüngeren rutschte das Herz in die Hose. „S-sag mir, dass das nicht wahr ist!“
Broly schüttelte langsam den Kopf und senkte seinen Blick, während er seine Fäuste ballte.
„Tarble war wirklich froh, dass ich ihm diese Informationen weiter gegeben habe... Vor nicht einmal einer Stunde sind nämlich C17 und C18 bei ihnen aufgetaucht und haben nach Schutz gefragt. Tarble wusste nicht, ob er ihrer Geschichte Glauben schenken kann... Na ja, jetzt weiß er es. Jedenfalls schienen Maniok und Tapioka keine Chance gegen Cell zu haben“.
„Das bedeutet, Cell ist jetzt schon stärker als Leekie und ihre Geschwister... Wie stark soll er denn werden, wenn er sich alle drei einverleibt?!“ Mit weit gedehnten Augen versuchte sie die Informationen zu verarbeiten.
„Ganz ruhig, Raika... Wenn Vegeta und Kakarott mit ihrem Training fertig sind, werden sie garantiert etwas ausrichten können“, versuchte Broly seine kleine Schwester zu beruhigen, obwohl er selbst nicht einmal davon überzeugt zu sein schien.
Sie mussten so schnell es ging wieder zurück zu ihrem Heimatplaneten, um ihre Freunde und Artgenossen zu beschützen. Dieser Cell war offenbar eine noch größere Bedrohung, als alles, was bisher dagewesen war. Soviel stand schon mal fest.

~

Zur gleichen Zeit versuchte auch Tarble die Informationen, die er von Broly erhalten hatte zu verarbeiten. Sofort rief er seine Teamkollegen zusammen, um sich mit ihnen zu beraten. Schnell wussten alle Bescheid, dass das, was C18 ihnen erzählt hatte, wirklich der Wahrheit entsprach.
Radditz setzte sich dafür ein, dass sie C17 und C18 mit ins Boot holten. Immerhin müssten sie ihre Kräfte gegen diesen starken Gegner vereinen, solange Goku, Vegeta und die Anderen nicht wieder da waren. Etwas widerwillig willigte Tarble dann doch noch ein. Sie versammelten sich also alle im Thronsaal und warteten darauf, dass die beiden Cyborgs dazu geholt wurden.
Nur wenige Momente später, wurden die beiden Androiden, an Händen und Füßen mit Energieschellen gefesselt, von zwei Wachen in den Thronsaal geführt.

„Oh verdammte Scheiße, was soll das?“, grummelte Radditz verstimmt, als er die umgebauten Saiyajin auf sich zukommen sah. „Nehmt ihnen die Energiefesseln ab! Das ist doch unter aller Würde!“
„Radditz!“, ermahnte Tarble ihn, war aber selbst gerade nicht mehr sicher, wie er mit den Gefangenen umgehen sollte. Er überlegte einen Moment und murmelte seufzend: „Vegeta wird mich umbringen...“. Etwas lauter werdend richtete er sein Wort nun an die Wachen: „Ist gut... Nehmt ihnen die Fesseln ab!“
„A-aber Prinz Tarble!“, erwiderte der eine Wachmann. „Das sind Schwerstverbrecher! Sie haben unsere Stadt angegriffen und unzählige Leben auf dem Gewissen!“
„Das ist mir bewusst, aber ich bleibe dabei. Wir brauchen ihre Hilfe...“.
Das Gesicht von Tapioka hellte sich augenblicklich auf. Das hieß, dass sie ihr und ihrem Bruder glaubten. Sofort blickte sie zu Radditz und nickte ihm lächelnd zu. Sie wusste, dass sie es ihm zu verdanken hatte, weil er garantiert ein gutes Wort für sie eingelegt hatte.

Die Cyborgs wurden also von ihren Fesseln befreit, die Wachen verließen den Thronsaal und ließen die übrigen Krieger zurück, damit sich diese besprechen konnten.
C17 rieb über seine Gelenke, die unter den Energieschellen ein wenig aufgeschürft waren. Mit skeptischer Miene und finsterem Blick musterte er Prinz Tarble. „Das heißt, ihr glaubt uns...? Warum auf einmal?“
Tarble nickte. „Broly hat mich eben kontaktiert. Er und Raika haben gerade eben das Labor von Doktor Gero zerstört und dabei...“.
„Geros Labor?“, fragte C18 dazwischen. „Das heißt sie sind auf der Erde?“
Der Prinz der Saiyajin nickte ein weiteres Mal. „Jetzt kann ich es ja sagen: Broly ist mit Raika, Kakarott, Vegeta und Trunks auf der Erde, um dort zu trainieren. Außerdem wollten sie in Geros Labor nachsehen, ob sie eventuell Baupläne von...na ja, von euch finden, um eure Schwachstellen herauszufinden“.
„Tze... Wir haben keine Schwachstellen!“, zischte Maniok und bekam sogleich einen wütenden Seitenblick von Bardock zu spüren.
„Das werden wir sehen, wenn es soweit ist!“
„Leute...beruhigt euch! Wir wollen immerhin den selben Feind besiegen!“ Tarble sah ermahnend zwischen den Parteien hin und her. „Jedenfalls haben sie wohl eben den Keller des Labors durchsucht und dabei den Computer gefunden. Dort fanden sich einige Informationen über diesen Cell“.
Tapioka legte ihren Kopf schief. „Das Labor hatte einen Keller...?“
„Jetzt sagt mir nicht, dass ihr das nicht wusstet...“, entkam es Oniara unwillkürlich.
„Was interessiert es uns, ob das dämliche Labor einen Keller hat? Wir sind damals möglichst schnell von dort abgehauen... Verfluchtes Labor und verfluchter Gero...“, grummelte Maniok und sah kurz zu seiner Schwester, die daraufhin nur zustimmend nickte. „Er muss geahnt haben, dass wir ihn irgendwann aus dem Weg räumen und hat deswegen Cell erschaffen...“.
Radditz erklärte: „So wie es aussieht, stimmt das. Cell ist jedenfalls hier und durchkämmt gerade fleißig die Straßen auf der Suche nach euch. Er will euch in sich aufnehmen, um dann zu einem 'perfekten Wesen' zu werden... Irgendwelche Ideen, wie wir ihn aufhalten können?“
„Wie steht's um die Einheiten in der Stadt?“, fragte Tarble besorgt.
Ein kurzes, wütendes Knurren entkam Bardocks Lippen. „Die Unterklasseneinheit wurde fast vollständig besiegt. Einige Schwerverletzte liegen im Krankenflügel, der Rest wurde von Cell getötet oder ausgesaugt. Bei der Mittelklasse sieht es leider ganz ähnlich aus, aber von denen haben wir zumindest noch ein paar Soldaten, die die Straßen durchkämmen und Cell wenigstens ein bisschen Widerstand leisten können. Zivilisten und Kinder wurden soweit es ging in den Palast gebracht. Die übrigen Elitekrieger haben sich an den Palasttoren versammelt, um uns und den Zivilisten Schutz zu bieten...“.
Auch Tarble knurrte auf. Es sah wirklich ganz schön übel aus. Sie mussten noch ein paar Stunden durchhalten, dann hätten Vegeta und Kakarott ihr Training beendet... Einer von ihnen könne ihnen sicherlich helfen.
Der Prinz strich sich über sein Kinn und gab nachdenkliche Laute von sich. „Wir müssen Zeit schinden. Wir müssen einfach nur Zeit schinden, bis Kakarott und mein Bruder wieder kommen...“.
„Ganz schön erbärmlich, dass ihr zu nichts weiter im Stande seid, wenn eure großen Helden mal nicht da sind...“, provozierte Maniok die Saiyajinkrieger absichtlich.
„Halt die Klappe, Maniok!“, zischte seine Zwillingsschwester und verpasste ihm einen Stoß in die Seite. „Wir haben doch keine andere Wahl, oder? Keiner von uns ist stark genug, um es mit diesem Monster aufzunehmen. Aber zusammen haben wir vielleicht eine Chance ihn lange genug aufzuhalten! Und wenn sie so ein großes Vertrauen in Prinz Vegeta und Kakarott setzen, dann wird schon was dahinter stecken“.
Radditz sah zu ihr und nickte lächelnd. Genau so mussten sie jetzt denken. Sich gegenseitig anzufeinden brachte auch nichts, wenn sie sich gegen einen gemeinsamen Feind verbünden mussten.
„Eine andere Option gäbe es da vielleicht doch noch...“, deutete Bardock an und sah die Cyborgs mit einem unheilvollen Grinsen an.
„Und die wäre?“, wollte C17 wissen, der überhaupt nicht beeindruckt zu sein schien.
„Wenn Cell euch beide braucht, um Perfektion zu erlangen, müssen wir einfach nur euch beide ausradieren...“.
„Kannst es ja gerne mal versuchen, alter Mann! Aber gegen mich hast du keine Chance. Und gegen Cell sowieso nicht. Nicht einmal in seiner jetzigen Form“. Maniok hielt dem Blick des Älteren mindestens genauso trotzig Stand.
„Wie war das? Alter Mann...?!“, knurrte der Ältere. Bardock platzte beinahe der Kragen und er wollte gerade auf den Cyborg losstürmen, da stellte sich Radditz dazwischen und hob beschwichtigend die Hände.
„Lass es gut sein, Dad! Er will dich doch nur provozieren! Wir müssen jetzt wirklich zusammen arbeiten, so wie Tapioka es gesagt hat!“
Bardock drehte sich knurrend weg, ließ es aber bleiben. Sein Sohn hatte Recht. Es hatte wirklich keinen Zweck jetzt einen Streit anzufangen.
Tarble beobachtete den Langhaarigen skeptisch und überlegte: »Dass Radditz mal so vernünftige Entscheidungen trifft und sich nicht in erster Linie von seinem Zorn leiten lässt... Wirklich ungewöhnlich für eine solch angespannte Situation...«

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt