Der Hüter der Erde

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Kapitel 15:

Der Hüter der Erde



Während Goku auf den Oberteufel zustürmte, der gerade gestanden hatte, dass er nicht nur Kuririn und Muten Roshi auf den Gewissen hatte, sondern auch den heiligen Drachen Shenlong und damit auch die Dragonballs unbrauchbar gemacht hatte, spurtete Oniara zu Tenshinhan und half ihm dabei aus der Schussbahn zu gelangen. Bei Raika angekommen, ließ sie ihn unachtsam zu Boden plumpsen.
„Hoffentlich schafft er es den Namekianer möglichst schnell zu besiegen“, murmelte die Langhaarige geistesabwesend. „So langsam geht der mir wirklich auf die Nerven!“
„Ihr wollt... Ihr wollt ihn doch nicht alleine kämpfen lassen?! Warum helft ihr ihm nicht?“, fragte Tenshinhan vorwurfsvoll. „Das wird er nicht überleben!“
Raika verschränkte die Arme vor ihrer Brust und schnaufte. „Das schafft er auch ohne uns. Außerdem will er nicht, dass wir ihm helfen“.
„Aber... Verdammt - er wird sterben, wenn er mit dem Oberteufel kämpft!“ Der menschliche Krieger war offensichtlich voller Sorge, was die Siegerin des Kampfsportturniers verwunderte. War dieser Tenshinhan nicht beim Turnier noch ein Widersacher von Kakarott und seinen Freunden gewesen? Oder war das hier so eine 'der Feind meines Feines ist mein Freund'-Geschichte?
„Nein, wird er nicht“, widersprach sie überzeugt. „Und jetzt halt die Klappe und schau zu. Vielleicht lernst du noch was dabei“. Raika reagierte ganz unbewusst so schnippisch. Irgendwie mochte sie diesen dreiäugigen Kerl nicht. Etwas an ihm war ihr völlig unsympathisch. Vielleicht war es die Tatsache, dass er so schnell und plötzlich seine Seite gewechselt hatte. Vielleicht war es seine charakterliche und körperliche Schwäche. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass er ein Mensch war. Raika fühlte sich den Menschen gegenüber erhaben. Normalerweise hätte sie sich für den gereizten Tonfall entschuldigt, zumindest wenn sie mit einem ihrer Teammitglieder gesprochen hätte, aber bei Tenshinhan ließ sie es bleiben. Der Kampf war jetzt wirklich wichtiger.

Bevor Goku seinen Gegner erreichte, kam der dickliche Handlanger Piccolos zurück, der sich aus dem Geröll des Felsens befreit hatte und nun wieder kampfbereit war.
„Los Trommel! Kümmere dich um diesen Narren!“, befahl der Oberteufel. Raika fiel auf, dass er tatsächlich um einiges jünger wirkte, als noch am Vortag. Die Dragonballs schienen ihm seinen Wunsch wirklich erfüllt zu haben. Auch, wenn es für die Saiyajin immer noch nach einem verrückten Märchen klang, steckte offenbar Wahrheit in dieser Geschichte. Diese magischen Kugeln hätten sich bestimmt eines Tages als nützlich erwiesen, wenn der Namekianer sie nicht unbrauchbar gemacht hätte.
Der runde Dämon grinste breit und wollte gerade angreifen, aber Son Goku kam ihn zuvor. Er sprang ihm mit einer schnellen Bewegung ins Gesicht und trat gegen den Schädel, sodass sich dieser unter lautem Knirschen eindrückte. Noch im selben Moment fiel der Dämon leblos nach hinten um.
»Mit Kakarott ist echt nicht zu spaßen, wenn er wütend ist... Mit einem einzigen Tritt hat er dieses Monster getötet. Ich hätte ihn gar nicht so kaltblütig eingeschätzt«, überlegte Raika, die von diesem präzisen und skrupellosen Mord wahrlich überrascht war.
Kakarott war außer sich vor Zorn. Normalerweise tötete er nicht einfach so, aber mit diesen Dämonen hatte er kein Mitleid, besonders nicht, nachdem er wusste, was sie zu verantworten hatten. Wenn Goku daran dachte, dass sie seinen besten Freund, seinen Meister und Shenlong getötet hatten - dann sah er rot!

„Und du meinst, dass mich das beeindruckt?“ Piccolo grinste weiterhin siegessicher. Ihn schien das überhaupt nicht zu überraschen. „Ich habe noch wichtige Termine, also bringen wir es hinter uns!“
Langsam schritt er auf den 15-jährigen Jungen zu, bis er direkt vor ihm stand und ihm einen geraden Schlag mit seiner rechten Faust verpassen wollte. Goku fing seine Faust mühelos ab, umfasste diese und warf seinen Gegner über seine Schulter, sodass Piccolo einen neuen Platz am Boden fand. Verwundert über diese plötzliche Kraft, richtete dieser sich wieder auf. Der Dämon hatte nicht damit gerechnet, dass dieser kleine Junge seinen Angriff so leicht abwehren konnte. Immer mehr Wut sammelte sich in dem Oberteufel. Dieser Zwerg würde ihn nicht zum Narren halten.
„Ich mache dich kalt, du elender Rotzlöffel!“ Der Namekianer sprang in die Luft und feuerte dem Saiyajin zwei Energiestrahlen entgegen. Dem Ersten wich der Kämpfer spielend mit einer Flugrolle aus, den Zweiten parierte er mit vor dem Gesicht verschränkten Armen. Erneut knurrte Piccolo wütend auf. „Na warte, du Made! Du bist zwar schnell und kannst meine Angriffe blocken, aber ich werde dich trotzdem zerquetschen, wie eine jämmerliche Schmeißfliege!“
„Wir werden sehen!“, entgegnete Goku entschlossen, begab sich in Kampfpose und sammelte für einen Moment seine Konzentration. Anschließend ging er leicht in die Hocke und sprang mit ausgestreckter Faust auf seinen Gegner zu. „Das ist für Kuririn!“
Er war so schnell, dass der Oberteufel nicht mehr reagieren und rechtzeitig ausweichen konnte, also bekam er den Schlag mitten ins Gesicht. Die Wucht ließ ihn ein paar Meter durch die Luft fliegen und krachend zu Boden gehen.
„Das war nur ein Glückstreffer!“, spottete der Grünling, nachdem er sich wieder auf die Beine gehievt und den lilafarbenen Bluttropfen aus seinem Mundwinkel gewischt hatte.
Goku erwiderte nichts. Er wartete darauf, dass sein Gegner ihn angriff und beobachtete genauestens dessen Bewegungen. Diesmal war er sich sicher, dass er Piccolo besiegen könne. Das Blatt hatte sich gewendet. Auch wenn der Oberteufel heute stärker war, als gestern noch... Gokus Kraftsteigerung war um ein vielfaches größer. Er hatte noch einiges in der Hinterhand. Piccolo hatte keine Chance – soviel stand fest.

Der Namekianer sprang wieder auf den Kleineren zu und verwickelte ihn in einen Schlagabtausch. Fäuste prallten gegeneinander. Knie wurden in Magengruben gerammt. Doch der Saiyajin war dem Scheusal immer einen Schritt voraus. Goku versenkte seine Faust in seiner Magengegend, wodurch der Dämonenkönig nach hinten taumelte. Er hielt sich den Bauch und krümmte sich ein wenig. Mittlerweile zeigten die Treffer immer größere Wirkung und erzielten mehr Schaden.
Doch plötzlich fing der Oberteufel an überlegen zu grinsen, während er sich aufrichtete. „Du hast wirklich was drauf, Kleiner. Aber hier ist Endstation! Ich zeige dir meine wahre Kraft, auch wenn es meine Lebensspanne wieder verkürzt!“ Er stellte sich breitbeinig hin und winkelte seine Arme an. Um ihn herum flackerte eine lilafarbene Aura auf und seine Kampfkraft stieg rasant in die Höhe.
Goku schien das allerdings wenig zu beeindrucken. „War’s das schon?“, fragte er nach einer Weile. Ihm war bewusst, dass er immer noch die Nase vorn hatte, das konnte er ganz klar erkennen. „Na, dann zeig mal, was in dir steckt!“
„Angeber!“, spuckte Oberteufel Piccolo und warf ihm eine Druckwelle aus Ki entgegen. Diese blockte der Jüngere aber gekonnt ab.
„Nett. Aber das reicht nicht, um mich zu besiegen“, kommentierte Goku weiter. Diese Art von Arroganz kannte man gar nicht von ihm, doch wenn sein Zorn entfacht wurde, so wie in diesem Moment, und wenn er für seine Freunde kämpfte, dann war er ein ganz Anderer. Im Kampf zeigte sich Gokus Herkunft ganz deutlich. Dann war er ein Saiyajin durch und durch.

Die beiden Kontrahenten entschieden sich wieder für den Nahkampf und schlugen abermals aufeinander ein, bis Piccolo den kleinen Kämpfer mit einem Schlag gefährlich am Rücken erwischte und ihn zu Boden beförderte. Der Oberteufel feierte sich schon selbst damit, dass er unbesiegbar sei und niemand ihn besiegen könne. Doch nur ein paar Sekunden später sprang Goku aus dem kleinen Krater heraus, richtete seine Hände nach vorne und schoss ein Kamehame-Ha in die Richtung des Namekianers. Kurz bevor es das Ziel erreichte, lenkte er seinen Angriff um, sodass er ihn hinten am Kopf traf, anstatt von vorne. Piccolo hatte nicht erwartet, dass er das Kamehame-Ha lenken konnte und diese ungedeckte Stelle erwischen würde. Knurrend ging er erneut in die Knie, gezwungen vom Schmerz, der sich von seinem Kopf in seinen Körper ausbreitete und diesen beinahe zu lähmen schien.
„Wie zur Hölle bist du auf einmal so stark geworden?“, wollte Piccolo wissen, stützte sich mit einer Hand am Boden ab.
„Das wirst du nie erfahren... Kann es weiter gehen? Ich habe auch noch wichtige Termine!“
Diesmal war es Goku, der auf seinen Gegner zusprang, ihm einen Schlag gegen den Brustkorb versetzte und daraufhin einen weiteren hitzigen Nahkampf entfachte. Weiterhin behielt der Junge im Schlagabtausch die Oberhand. Es blieb dem Oberteufel keine andere Wahl, als ihn auf Abstand zu bringen. Er feuerte Ki-Strahlen aus seinen Augen, wodurch der Junge zurück sprang, um auszuweichen. Dennoch erwischte es den Schüler der Schildkrötenschule am Knie und er knickte fluchend ein. Aber Goku wäre nicht Goku, wenn er sich davon unterkriegen ließe - er holte seinen Stab hervor, rammte diesen in den Boden, schrie: „Streck dich, Stab!“ und verpasste seinem Gegner einen heftigen Tritt gegen den Kopf, der ihn abermals zu Boden gehen ließ.
Fauchend erhob er sich. „Wa-?! ... Was ist das für ein Stab? Was für eine Magie ist das? Du gehst mir langsam wirklich auf die Nerven, du elende Mistkröte!“ Der Oberteufel feuerte nun abwechselnd Energiestrahlen aus seinen Zeigefingern und ließ Goku tanzen, bis er seine Hand erwischte und der Kämpfer seinen Stab fallen lassen musste. „Jetzt bist du am Ende, Zwerg!“ Piccolo richtete beide Handflächen ausgestreckt nach vorne und warf einen flammenden, gelben Energieball auf den Saiyajin, der augenblicklich detonierte und alles in einem weitläufigen Radius in Schutt und Asche legte.

Wieder jubelte der Namekianer triumphierend und schwebte lachend hoch in die Luft. Doch das Lachen blieb in seiner Kehle stecken, als er merkte, dass sein Gegner zwar verschwunden war, er seine Energie aber immer noch wahrnehmen konnte. Hektisch suchend blickte er sich um. Wo zur Hölle war er hin? Er hatte ihn nicht pulverisiert! Er spürte ihn noch ganz deutlich... Aber wo-?
Über ihm vernahm er plötzlich leises Lachen. Seine Augen sprangen nach oben. Dort sah er Oniara, die den dreiäugigen, mittlerweile bewusstlosen Kämpfer trug und Goku, der von der langhaarigen Saiyajin in Sicherheit gebracht worden war.
„Was zur Hölle? Warum können die fliegen? Wieso sind die so schnell? Ich hätte diese Gören sofort erledigen sollen!“, fluchte der Oberteufel, ballte seine Hände und fletschte knurrend die Zähne.
„Dieser Fehler wird dir teuer zu stehen kommen!“ Raika grinste siegessicher und schleuderte ihren Artgenossen direkt auf den Namekianer zu. „Los Kakarott! Mach diesen Grünling endlich fertig!“
Beschleunigt durch ihren Wurf raste Goku mit ausgestreckter Faust auf Piccolo zu. Dieser versuchte noch ein letztes Mal seine Energiereserven zu sammeln, doch es war zu spät. Goku erreichte Oberteufel Piccolo mit bestialisch klingendem Gebrüll und durchbohrte dessen Brustkorb mit seinen Körper gänzlich. Eine riesige, klaffende Wunde blieb zurück, aus der das Blut in Strömen lief.
Raika bewegte sich rasend schnell durch die Luft und fing ihren blutverschmierten Artgenossen auf, damit dieser nicht gleich wieder zu Boden krachte.
„Das war's“, flüsterte sie grinsend. „Den hast du erledigt“.
Piccolo hielt sich mit letzter Kraft in der Luft. Das hier war sein Ende, aber noch lebte er. Er spürte das Leben mit jedem weiteren Herzschlag aus sich herausgleiten. Speichel und Blut tropften aus seinem Mund, die Augen waren bis zum Bersten gedehnt. Er hustete und würgte plötzlich ein Ei hervor, welches so groß war, wie sein Kopf. Im hohen Bogen spuckte er dieses weit weg in ein Waldgebiet. „M-Mein Sohn... wird mich eines Tages... rächen!“, hustete er schwach grinsend. Er tat noch einen letzten Atemzug, schloss dann seine Augen und fiel schließlich leblos zu Boden.

Erschöpft und mit schweren Blessuren schwebte auch Goku in den Armen Raikas wieder zu Boden, wo sie ihn behutsam absetzte. Sie war wirklich verblüfft von diesem Saiyajin. In Kakarott schlug ein gutes Herz, eine naive, gutgläubige Seele. Aber wenn es darauf ankam, wenn er für seine Freunde und den Schutz dieser Welt kämpfte, war er so entschlossen und so mutig. Seine Kampfkraft war zwar noch nicht sonderlich hoch, doch er hatte definitiv Talent. Der Stil und die Technik, die er an den Tag legte, war etwas komplett Anderes, als es Raika von ihren übrigen Artgenossen gewohnt war, aber das war ja nicht unbedingt schlecht. Mit dem richtigen Training würde Kakarott sicherlich ein gewissenhafter, loyaler und vor allem starker Krieger der saiyanischen Armee werden. Nur ein Problem würde es geben: Kakarott würde niemals Unschuldige töten, dessen war sich Raika absolut sicher.

In ihrer Trance gefangen, starrte sie den Jungen in ihren Armen mit einem dezenten Lächeln an, bis er sie wiederholt fragte: „Raika? Würdet ihr mich zu Meister Quitte bringen? Ich kann mich kaum noch bewegen“.
Langsam fand sie den Weg in die Realität zurück und fühlte sich ertappt, als hätte er ihre Gedanken lesen können. Leicht rot werdend, nickte sie ihm zu und erhob sich vorsichtig in die Lüfte.
„Moment!“, unterbrach der Saiyajin von der Erde sie und blickte sich suchend um. „Ich glaube, ich habe meinen Stab hier irgendwo liegen gelassen“.
Raika blickte erneut auf Kakarotts geschundenen Körper. Sie überlegte einen Moment lang und sah dann in Richtung ihrer blinden Freundin. „Oniara? Meinst du, du findest den Quittenturm ohne mich?“
„Ich denke schon. Die Aura des Katers wird nicht schwer zu finden sein“, mutmaßte die Zwölfjährige.
Raika ging in die Hocke und setzte Goku vorsichtig ab. „Dann flieg mit Kakarott schon mal vor. Es ist wichtig, dass er möglichst schnell eine magische Bohne bekommt. Ich komme nach, sobald ich den Stab gefunden habe“.
„Und was machen wir mit ihm hier?“ Oniara deutete auf den bewusstlosen Tenshinhan, den sie kurz zuvor ebenfalls auf dem Boden abgelegt hatte.
„Hm... Gute Frage. Ich denke, ich werde ihn mit zum Quittenturm bringen, damit er schnell wieder auf die Beine kommt. Wir können ihn ja schlecht hier liegen lassen, auch wenn er nicht lebensbedrohlich verletzt ist“.
„Alles klar“, stimmte Oniara der Älteren zu, übernahm ihren Bruder und machte sich auf den Weg.

Raika brauchte diesen Moment der Ruhe, um ihre Gedanken zu sortieren, da bot es sich an, dass sie nach dem Stab von Goku suchte, während Oniara mit dem Verletzten schon einmal zum Quittenturm flog. Zum Glück hatte die Kurzhaarige ihre merkwürdige Bitte nicht hinterfragt. Denn eigentlich hatte es gar keinen Sinn ergeben. Sie wäre viel schneller mit Goku bei Meister Quitte gewesen. Aber sie musste jetzt einfach mal kurz für sich sein und nachdenken.
Sie konnte es nicht steuern, aber ihr fiel auf, dass ihre Gedanken seit der letzten Nacht immer wieder um ihren Artgenossen von der Erde kreisten. Irgendetwas an ihm faszinierte sie, auch, wenn sie noch nicht genau wusste, was es war. Vielleicht war es die Tatsache, dass er so anders war, als die übrigen Saiyajin, die sie bisher kennengelernt hatte. Kakarott war nett und höflich, kein arroganter Angeber und kein Arschloch. Das war wirklich erfrischend. Und doch fühlte sie sich in seiner Gegenwart so unsicher und kribbelig. Woran konnte das nur liegen? Das hatte sie bisher noch nie erlebt. Nur einmal bei Vegeta, als dieser mit nacktem Oberkörper vor ihr gesessen hatte, aber das war nicht ganz zu vergleichen. Bei Goku war dieses Gefühl viel intensiver. Vielleicht weil sie jetzt älter war? Oder lag es daran, dass ihr Herz immer noch eine leichte Schwäche aufwies?
Unbewusst fasste sie sich an ihr Herz. Hoffentlich war sie nach diesem Auftrag wieder einsetzbar. Sie wollte endlich mal wieder richtig trainieren. Seufzend erhob sie sich in die Lüfte. Suchend schwebte Raika ruhig umher und hielt Ausschau nach dem roten Mönchsstab Gokus, während sie weiter darüber nachdachte, warum ihr der Gleichaltrige nicht aus dem Kopf gehen wollte.

Viel zu früh unterbrach ein ohrenbetäubendes Propellergetöse ihren ruhigen Moment. Ihren Blick auf das Flugobjekt gerichtet, erkannte sie, dass ihr die Auren darin bekannt vorkamen. Sie konnte sie noch nicht genau zuordnen, doch sie wusste, dass sie sie kannte. Das grenzte die Auswahl ziemlich ein, immerhin hatte sie nicht sonderlich viele Menschen auf der Erde kennen gelernt.
Das Flugzeug landete und die blauhaarige junge Frau, die ihnen die Klamotten für das Turnier gekauft hatte, stieg aus dem Gefährt, dicht gefolgt von einer anderen jungen Frau, mit dunkelblauem, gelocktem Haar Haar, die sie ebenfalls beim Turnier kennen gelernt hatte.
»Ah, Bulma! Und...die Andere. Wie hieß sie noch?«, überlegte Raika und schwebte auf die beiden Frauen zu. So langsam wurde sie immer besser darin, Auren zu lesen. Noch ein bisschen mehr Übung und sie könnte es so beherrschen, wie Kakarott.

„Was zum Teufel ist hier passiert? Und wo sind Son Goku und deine Freundin?“, fragte die Erfinderin aufgeregt. Währenddessen sah Lunch, dass Tenshinhan regungslos am Boden lag und lief so schnell sie konnte auf ihn zu.
„Keine Sorge, er ist nur ohnmächtig“, erklärte Raika, um die zweite Blauhaarige und wendete sich mit entspanntem Gesichtsausdruck Bulma zu. „Oniara und Kakarott sind schon unterwegs zu Meister Quitte. Ich suche nach seinem Kampfstab, den hat er hier verloren“.
„Und?“, harkte Bulma nach.
„Was und?“ Abgelenkt von ihren eigenen Gedankengängen, hatte Raika vollkommen verdrängt, was eben eigentlich vorgefallen war.
„Na, was wohl? Was ist mit Oberteufel Piccolo?“
„Ach so!“ Die 15-Jährige lachte kurz beschämt auf. „Kakarott hat Piccolo eigenhändig besiegt. Er ist ziemlich erschöpft, aber dieser Mistkerl wird die Erde nicht mehr terrorisieren“.
„Sehr gut!“ Bulma atmete erleichtert aus. „Können wir noch irgendetwas tun?“
„Ihr könntet ihn mitnehmen und versorgen“. Raika deutete auf den Dreiäugigen, dessen Name ihr schon wieder entfallen war. Das wäre ihr sogar ganz lieb, weil sie eigentlich gar keine Lust hatte den Kämpfer mit sich schleppen zu müssen.
Die Blauhaarige nickte zustimmend. „Kein Problem“.

„Ist das hier der Stab, den du suchst?“, fragte Lunch dazwischen und wedelte mit dem roten Stab.
„Oh ja - Dankeschön!“, rief Raika erfreut und nahm den Mönchsstab entgegen. Anschließend kümmerte sich die knapp bekleidete Lunch wieder um den Verletzten. Die Saiyajin wollte sich gerade schon verabschieden, da fiel ihr noch etwas ein. „Ach ja...“, begann sie zögerlich. „Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll. Aber anscheinend hat dieser Piccolo euren Wunschdrachen getötet... Alsoooo...“. Sie wollte es nicht direkt aussprechen, hoffentlich kam die Erdlingsfrau von selbst darauf.
Erschrocken schnappte Bulma nach Luft. „Was?! Das heißt, wir können Muten-Roshi, Kuririn und Chao-Zu nicht wieder erwecken!“
Raika sah etwas betrübt zu Boden. „Sieht wohl ganz so aus. Aber seht es mal so: In unserer Welt gibt es so etwas wie die Dragonballs gar nicht. Wenn jemand stirbt, dann bleibt er auch normalerweise tot. So ist nun mal leider der Lauf der Dinge...“.
„Da hast du Recht... Vielleicht müssen wir lernen ohne die Dragonballs auszukommen“. Seufzend hatte nun auch Bulma ihren Blick gesenkt. Es würde schwer werden sich umzugewöhnen, aber Raika hatte natürlich vollkommen Recht. Eigentlich war es der normale Lauf der Dinge, dass Menschen starben und nicht einfach wiedererweckt werden konnten.

Ein paar Sekunden später hob Raika ihren Blick und umklammerte den Stab in ihren Händen fester. „Ich sollte so langsam mal aufbrechen. Oniara und Kakarott warten sicher schon auf mich“.
„Werdet ihr uns vor eurer Abreise noch mal besuchen und euch verabschieden?“, wollte Bulma wissen.
„Klar“. Die Saiyajin lächelte ihr Gegenüber freundlich an und zwinkerte ihr zu. „Irgendjemand muss mir und Oniara doch helfen das Preisgeld auszugeben. Es wäre echt cool, wenn du uns beim Einkaufen begleiten und beraten würdest“.
„Mit dem größten Vergnügen!“ Auch der Blauhaarigen huschte, trotz der angespannten Lage, ein erfreutes Lächeln über die Lippen. Sie verabschiedete sich schließlich von der Saiyajin, die mit Höchstgeschwindigkeit davon sauste.

Dieses Gespräch hatte sie etwas aufgehalten, aber so war sie auch einen Augenblick lang von ihren Gedanken abgelenkt worden. Kaum war sie wieder allein, überfluteten sie sie wieder. Das erste Bild in ihrem Kopf war das eines grinsenden, fröhlichen Kakarotts und im selben Moment spürte sie ein leichtes Ziehen in ihrer Magengegend, welches sich sanft bis in ihren Unterleib fortbewegte. Allerdings war es kein unangenehmes Ziehen. Auf eine verwirrende Art und Weise empfand sie es als schön und musste unwillkürlich lächeln. Was war nur los mit ihr? Verwundert von ihren eigenen Gedanken und Körperreaktionen schüttelte sie den Kopf. Sie konnte es sich einfach nicht erklären.
»Das muss an diesem Planeten liegen. Wahrscheinlich ist hier irgendetwas in der Luft, was diese seltsamen Symptome hervorruft«, überlegte sie und versuchte ihre Gedanken zur Seite zu schieben. Sie war schon in der Nähe des Quittenturms und musste sich jetzt konzentrieren. Sicherlich wollte Kakarott in den nächsten Tagen noch ein wenig von ihr trainiert werden, bevor sie den Rückflug antreten würden. Darauf freute sie sich schon. Sie in der Rolle der Lehrmeisterin, irgendwie gefiel ihr das. Das wäre mal eine ganz neue Herausforderung.

~

Wenig später erreichte Raika den Treffpunkt und begrüßte ihre Artgenossen und Meister Quitte. Son Goku blickte sie schon wieder so freundlich lächelnd an, dass sie erneut dieses Ziehen im Bauch verspürte. Offensichtlich hatte er schon eine magische Bohne gegessen und war wieder im Vollbesitz seiner Kräfte.
„Es gibt vielleicht doch eine Möglichkeit meine Freunde wieder zum Leben zu erwecken, Raika!“, rief Goku euphorisch und grinste über das ganze Gesicht.
Die Langhaarige setzte gerade erst zur Landung an und überreichte dem Gleichaltrigen seinen Stab. „Und wie?“
Meister Quitte übernahm das Wort und erklärte: „Ihr müsst zum Schöpfer der Dragonballs. Er kann sie vermutlich reaktivieren“.
„Und wer ist der Schöpfer der Dragonballs?“, wollte Raika wissen.
„Na, Gott natürlich!“
„Ein Gott?!“ Perplex weiteten sich Raikas Augen. „Ernsthaft? Lebt hier auf der Erde etwa ein Kaio?“ Skeptisch hob sie eine Augenbraue.
„Ein Kaio? Nein, unser Gott ist kein Kaio. Er heißt Kami und er ist einfach nur der Hüter der Erde und der Schöpfer der Dragonballs“, erläuterte der weiße Kater und fügte fragend an, „Gibt es wirklich Kaios? Ich dachte immer, das seien nur alte Legenden“.
Die Langhaarige neigte ihren Kopf leicht nach links und grübelte. Das hatte sie doch irgendwo mal gelesen. „Gesehen habe ich noch nie einen... Aber laut unseren Schriften gibt es vier Kaios und über denen steht angeblich noch der Kaioshin. Genaueres kann ich dazu leider auch nicht sagen.“
„Wenn es diese Legenden nicht nur hier, sondern auch auf eurem Planeten gibt, dann muss da ja irgendetwas dran sein“, mutmaßte der Kater und ging leicht nervös auf und ab. Schließlich klopfte er mit seinem Stab auf den Boden und blieb wieder starr stehen. „Wie dem auch sei... Es gibt jetzt erst einmal Wichtiger: Ihr müsst jetzt zu Gott und ihn bitten die Dragonballs zu reaktivieren!“

Meister Quitte erklärte den drei Saiyajin, dass sie mit Hilfe des Mönchsstab zu dem Palast Gottes gelangen würden, der sich direkt oberhalb des Quittenturms befand. Sie mussten nur den Kampfstab Gokus in die dafür vorgesehene Halterung auf dem Dach des Turms stecken, sich daran festhalten und bis nach oben gezogen werden. Der weiße Kater gab ihnen noch ein Glöckchen, welches Gott beweisen sollte, dass er sie geschickt habe und dass die drei würdig seien, den Hüter der Erde zu treffen.
Die drei Kämpfer stiegen auf das Dach und ließen sich von dem Stab nach oben ziehen. Oniara fragte zwar, ob sie nicht einfach hätten fliegen können, doch Meister Quitte erklärte, dass solange der Quittenturm und der Palast Gottes nicht durch den Mönchsstab miteinander verbunden waren, es eine unsichtbare Barriere gäbe, die jegliches Eindringen in den Palast verhinderte.

~

Nach wenigen Augenblicken erreichten sie tatsächlich eine riesige schwebende Plattform, an deren rostfarbener Unterseite sie ankamen. Von dort aus konnten sie mit einer Leiter auf die Oberseite gelangen. Eine riesige, weiß gekachelte Ebene kam zum Vorschein, auf der  vereinzelte Bäume akkurat aufgereiht standen. Am anderen Ende der runden Ebene stand ein kleiner, aber prächtig aussehender Palast. Staunend blickten sich die drei Kämpfer um, wobei Oniara ihre Füße fest gegen den Boden drückte, um ihre Umgebung besser einschätzen zu können.
Wie aus dem Nichts stand auf einmal ein runder Mann nur wenige Meter von ihnen entfernt. Er hatte eine komplett schwarze Haut, einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck, einen nicht zu deutenden Blick und trug einen weißen Turban. Außerdem trug er eine weiße Ballonhose und eine dunkelrote Weste, die mit einem goldenen Saum verziert war. Abgerundet wurde das Outfit von zwei goldenen Ohrringen und spitzen, roten Schuhen.
Raika musterte ihn skeptisch und versuchte sein Ki einzuschätzen, was ihr allerdings überhaupt nicht gelingen wollte. Lag es an ihr, oder an diesem skurrilen Wesen?
Goku blieb allerdings freundlich und unvoreingenommen wie immer. „Hi!“, rief er und hob lächelnd eine Hand. „Bist du Gott?“
„Hallo!“, erwiderte der Angesprochene. „Ich sein Popo. Ich Diener von Kami“.
»Der spricht ja wie ein degeneriertes Kleinkind...«, dachte die Langhaarige irritiert und konnte den Blick von der bizarren Figur nicht abwenden.
Popo fuhr unterdessen fort: „Ihr drei sein sehr stark für Menschen“
„Wir sind keine Erdlinge“, korrigierte die 15-Jährige den Diener Gottes. „Wir sind Saiyajin“.
„Aber Goku leben hier schon sehr lange“.
„Richtig, aber er wurde nicht hier geboren“.
„Ist das nicht völlig egal?“, unterbrach Oniara die Beiden. Dieses belanglose Gequatsche strapazierte ihre Nerven. Sie hatten Wichtigeres zu tun! „Wir müssen dringend zu Gott, ginge das?“
Popo nickte. „Ihr haben Glöckchen?“
Goku kramte das kleine, goldene Glöckchen aus seinem Gi und zeigte es dem Turbanträger.
Endlich zeigte dieser eine Gefühlsregung und lächelte freundlich. „Ja, das sein von Meister Quitte. Ihr dürfen machen Test!“
„Was für ein Test?“, fragte Kakarott neugierig.
„Ihr besiegen nacheinander Popo, dann ihr treffen Gott“
„Ich mache den Anfang - wird nicht lange dauern!“ Raika hüpfte von einem Bein aufs Andere, streckte ihren Nacken und ließ ihre Fäuste knacken. Anschließend begab sie sich in Kampfposition und fixierte ihren Gegner einen Moment lang. Dieser stand einfach nur da, genauso wie vorher. »Er weiß wohl nicht, worauf er sich einlässt. Tja, dumm gelaufen, gleich wird er sein blaues Wunder erleben«, schoss ihr noch siegessicher durch den Kopf.

Im nächsten Moment schoss sie so schnell auf ihn zu, dass ihre Bewegungen für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar waren. Raika wollte kurzen Prozess mit Popo machen und ihm gerade einen Tritt verpassen, da streckte er genau im richtigen Moment seine Faust aus, sodass die Saiyajin einfach hineinstürmte. Verärgert rieb sie über ihre getroffene Wange.
„Ahh, verdammt! Was war das denn?“, fragte sie laut.
„Das war bestimmt nur Glück, Raika! Versuch's einfach noch mal!“, feuerte Goku sie an.
Ermutigt von dessen Worten, stellte sie sich wieder in Grundhaltung hin und startete einen neuen Versuch. Dieses Mal verwickelte sie Popo in einen kurzen Schlagabtausch, doch nach kurzer Zeit schlug er ihr wieder mit einem einfach Fausthieb ins Gesicht und sie flog einen Meter zurück.
„Was zur Hölle?!“, knurrte sie, nachdem sie sich abgefangen hatte. Wie machte dieser Wicht das nur? Der konnte doch nicht stärker sein, als sie!? Was war das nur für ein verdammter Planet? Wieso hatten die Erdlinge alle so verrückte Tricks auf Lager?!
„Du nicht fluchen! Sonst du können gehen!“, klärte der Diener Gottes sie auf. Immerhin war das hier Gottes Palast – hier wurde nicht geflucht.
„Schon gut“, schnaubte Raika. „Ich habe mich nur gefragt, wie du das machst. Aber das kriege ich schon noch raus. Können wir weiter machen?“
Popo erläuterte die Situation: „Du dir machen zu viele unnötige Bewegungen und zu viele unnötige Gedanken. So du nie bekommen Körper und Seele in Einklang. Und nur mit Balance du werden guter Kämpfer“.
„Und wie soll das gehen?“, harkte Raika nach.
„Du müssen befreien Geist von störenden Gedanken. Und du müssen bewegen und doch stehen still“.
Die Langhaarige grübelte. „Bewegen und doch stillstehen...“.
„Pass auf!“, forderte Popo und stand komplett still, ohne eine kleinste Regung zu zeigen. Da fiel Raika auf, dass seine Aura wirklich fast nicht zu spüren war, obwohl er im Kampf eben so stark war. »Kann er etwa seine Aura beinahe komplett unterdrücken?« Fest entschlossen versuchte Raika mit aller Macht ihre Aura herunterzuschrauben. Bis zu einem gewissen Punkt klappte das immer ganz gut, aber danach standen ihr wieder ihre Gedanken im Weg. Ihre Seele war zu unruhig, ihre Gedanken zu stürmisch, als dass sich ihre Aura komplett auf Null fahren ließe.
„Du sein nicht schlecht. Aber nicht gut genug, um zu besiegen Popo. Du wollen weiter versuchen, oder gehen?“, fragte der Dunkelhäutige.
„Aufgeben? Dass ich nicht lache! Ich werde es weiter versuchen! Das ist ein prima Training“, entschied die Langhaarige fest entschlossen, angestachelt von ihrem Ehrgeiz.
Auch Oniara und Goku waren verblüfft von den neuen Techniken und wollten ebenfalls hier verweilen. Davon würden sie sich sicherlich nicht entmutigen lassen. Nein, einen wahren Saiyajin spornte eine Herausforderung wie diese nur noch weiter an.

Plötzlich meldete sich eine tiefe, durchdringende und dennoch freundlich klingende Stimme aus dem Palastinneren: „Ich werde sie empfangen!“
Popo lächelte. „Ihr haben Glück - Kami euch jetzt treffen“.
Erfreut über diese Entwicklung gingen die drei Saiyajin mit dem Diener Gottes auf den Palast zu. Aus dem Schatten trat eine Gestalt. Mit Schrecken stellten die drei außerirdischen Krieger fest, dass dieser genauso aussah, wie der Oberteufel Piccolo, nur mit faltiger Haut und einem hölzernen Gehstock.
„Piccolo! Du lebst doch noch!“, knurrte Goku erbost und sprang kurzerhand auf den Namekianer zu. Doch dieser schnippste ihm einfach gegen die Stirn, sodass er zurück geschleudert wurde und seiner Schwester in die Arme flog.
„Das nicht Piccolo. Das Kami!“, korrigierte Popo den jungen Saiyajin.
„Meister Quitte hat euch wohl nichts über mein Äußeres erzählt...“, vermutete Kami und kam etwas näher, während er sanft lächelte. „Früher waren Piccolo und ich ein und dieselbe Person. Ich zog durch die Welt und erfuhr eines Tages von Gott. Als ich zu ihm ging, ging ich bei ihm in die Lehre. Doch auch Götter sterben eines Tages. Er bat mir den Posten des Gottes an, aber vorher musste ich das Böse aus meinem Herzen vertreiben. Dieses Böse spaltete sich in der Form Piccolos von meiner Person ab und terrorisierte von dort an die Erde“.

Kami erklärte den Saiyajin darüber hinaus, dass er der Schöpfer der Dragonballs und Shenlongs sei und, dass er den Drachen wieder zum Leben erwecken könne. Er wusste, dass Goku seine Freunde wieder beleben wollte und auch, dass die drei Saiyajin anschließend zum Planeten Vegeta zurück kehren wollten. Der Hüter der Erde versprach ihnen, sie eine Woche lang zu trainieren, anschließend könnten sie aufbrechen. Allerdings berichtete er den Kriegern, dass der Sohn Piccolos schon in drei Jahren erwachsen sein würde und, dass einer von ihnen gegen ihn kämpfen müsse, um die Erde erneut zu retten. Raika wusste zwar noch nicht, ob und wie das möglich werden könne, dennoch sicherte sie dem Hüter der Erde zu, dass sie die Erde in drei Jahren beschützen werden würden.

~

Eine Woche später hatten die drei Kämpfer einige neue Grundlagen von Kami beigebracht bekommen. Eigentlich hätten sie in seinen Augen noch viel länger bei ihm trainieren wollen, doch die Zeit drängte. Es war an der Zeit zurück nach Vegeta-Sai aufzubrechen. Die erlernten Grundlagen konnten sie auch noch auf ihrem Heimatplaneten vertiefen. Immerhin wollte Raika Vegeta und ihr restliches Team nicht noch länger warten lassen.
Kuririn, Muten-Roshi und Chao-Zu waren mittlerweile wieder zum Leben erweckt worden. Da Gott Shenlong und die Dragonballs vor kurzem erst reaktiviert hatte, waren sie sofort, ohne einjährige Wartezeit, einsatzbereit.

Raika und Bulma verbrachten einen letzten angenehmen Nachmittag miteinander, bei dem sie einige Klamotten kauften. Darunter waren neben der wichtigen, bequemen Kampfkleidung, auch ein paar - wie Bulma es nannte - 'normale Klamotten', wie sie auf der Erde getragen wurden. Nachdem sich Raika gefragt hatte, wie sie die vielen Tüten in dem kleinen Raumschiff verstauen sollte, zeigte die Erfinderin der Saiyajin das bisher Erstaunlichste. Ihr Vater hatte eine Methode entwickelt, alles mögliche – von kleinen Taschen bis zu gesamten Häusern – in winzige Kapseln zu verpacken. Bulma gab Raika also ein kleines Etui mit drei Kapseln. In der ersten Kapsel waren die gesamten Klamotten von Raika. In einer weiteren Kapsel waren Unmengen menschlichen Essens und die dritte beinhaltete verbesserte Kampfanzüge für Raikas gesamtes Team, an denen Bulma in den letzten Tagen gearbeitet hatte.
Währenddessen waren Oniara und Goku gemeinsam auf der Suche nach der Raumkapsel, mit der Kakarott vor vielen Jahren auf der Erde gelandet war. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie diese gefunden hatten, aber das war gar nicht so schlimm. Die Kurzhaarige genoss die Zweisamkeit mit ihrem Bruder, um ihn etwas besser kennenzulernen. Er erzählte ihr von seiner Kindheit; von Großvater Gohan, der ihn aufgenommen und aufgezogen hatte und wie er Bulma vor drei Jahren kennen gelernt hatte. Die Schwester des Jungen stellte fest, dass er erstaunlich manierlich erzogen war, wenn man bedachte, dass er im Wald aufgewachsen war und die meiste Zeit alleine gelebt hatte.
Nachdem sie das kleine Raumschiff im tiefsten Urwald gefunden hatten, gaben sie Raika Bescheid und trafen sich an dem Ort, an dem sich die anderen beiden Kapseln befanden. Dort warteten auch Bulma, Muten-Roshi und die Anderen auf sie und verabschiedeten sich von ihnen.
Die Erdlinge freuten sich schon auf den Tag, an dem sie ihren Freund und die Saiyajin wiedersehen würden. Zwar verabredeten sie sich für das nächste große Kampfsportturnier in drei Jahren, aber Raika war sich ziemlich unsicher, ob sie dieses Versprechen einhalten können würden. Allerdings behielt sie ihre Bedenken für sich, um den Abschied für Goku nicht noch schwerer zu machen, als er es eh schon war.
Raika programmierte daraufhin die drei Kapseln, die nur kurze Zeit später abhoben und in den endlosen Weiten des dunklen Weltalls verschwanden.

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt