Schattenspringen

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Kapitel 42:

Schattenspringen


„Willst du uns eigentlich vollkommen verarschen?“, fragte Broly, der als erster seine Stimme wieder gefunden hatte und die vor ihm stehende Raika fassungslos ansah. Sein Gesichtsausdruck war entsetzt. Er wusste offenbar überhaupt nicht, was gerade vor sich ging und hielt Raikas Ansage für einen schlechten Scherz.
„Das kann doch echt nicht dein Ernst sein!“, stimmte Oniara ihm empört zu und sah sie ihre Freundin ebenfalls vorwurfsvoll an.
Raika selbst hatte ihren Blick beschämt zu Boden gesenkt. Sie wollte die Enttäuschung in den Augen ihrer Freunde nicht sehen. „Doch…ich meine es absolut ernst“.
„Hör auf mit dem Unsinn! Das ist echt nicht witzig, Raika!“, schimpfte nun auch Tarble, der verständnislos seinen Kopf schüttelte.
„Das ist kein Witz!“, erwiderte die Freundin des Prinzen. Sie fühlte sich nicht ernstgenommen. Aber warum sollten sie sie auch ernst nehmen? Sie verstanden die Langhaarige ja doch nicht. Niemand konnte sie verstehen. Niemand von ihnen hatte jemals einen aus den eigenen Reihen angegriffen, geschweige denn versehentlich getötet. Keine von ihnen konnte nachvollziehen, mit was für einer Schuld sie leben musste. Und auch, wenn Radditz und Oniara ihr verzeihen konnten… Sie selbst konnte es nicht.

„Das kaufe ich dir nicht ab! Ausgerechnet jetzt? Wir brauchen dich im Kampf gegen Freezer!“, betonte Radditz mit Nachdruck.
Seine kleine Schwester fügte an: „Genau! Ohne dich sind wir aufgeschmissen!“
„Warum überhaupt? Was soll das bringen?“, fragte Raikas bester Freund.
Die missverstandene Kriegerin seufzte lautstark und blickte nun doch in die Runde ihrer Artgenossen. „Ich… Ich will einfach niemandem mehr schaden, okay?“
„Nur weil du dieses eine Mal die Kontrolle verloren hast? Wir werden ab sofort immer eine Fernbedienung mit uns führen“. Broly konnte nicht nachvollziehen, wie sie zu dieser Entscheidung kam. Immerhin hatte er doch dieselben Probleme. Aber er stellte er sich der Gefahr, um seine Freunde zu beschützen und ihren Plan, die gefallenen Saiyajin wieder ins Diesseits zu bringen. Die Gefahr durch Freezer und seine Schergen war seiner Ansicht nach viel größer als die Gefahr, dass erneut eine Tragödie diesen Ausmaßes durch einen Kontrollverlust Raikas stattfinden würde. Natürlich war es schrecklich, dass Bardock durch ihre Hand gestorben war. Raika musste sich furchtbar schuldig fühlen. Aber es half doch nichts einfach die Flinte ins Korn zu werfen.
„Ihr habt doch gesehen, was mit Bardock passiert ist… Ich will das einfach nicht mehr. Ich könnte mit einer weiteren Last dieser Art nicht leben. Das Risiko für einen weiteren Totalausfall ist einfach zu hoch“, sprach die Langhaarige weiter und wendete ihr Wort mit einem melancholischen Lächeln an Broly: „Dir wird es garantiert eines Tages gelingen, den Berserkerzustand zu kontrollieren. Aber ich… Ich glaube nicht, dass ich jemals dazu in der Lage sein werde. Das übersteigt mein Potential bei Weitem“.

„Feigling!“, zischte Vegeta erzürnt. Bis gerade hatte er sich noch geschlossen gehalten, weil er den Gedankengang seiner Freundin irgendwie nachvollziehen konnte und erst einmal hören wollte, was die anderen dazu sagen würden. Aber dieser Satz… Da platzte ihm beinahe der Kragen! Ausgerechnet sie sollte nicht das Potential haben, diese Kraft zu kontrollieren? Schwachsinn! Mit vor der Brust verschränkten Armen warf er ihr einen vernichtenden und unendlich enttäuschten Blick zu. „Statt dein riesiges Potential und diese Form als Anreiz zu nehmen, über deine Grenzen hinauszuwachsen, gibst du einfach auf?! Ich hätte nicht gedacht, dass du jemals so erbärmlich tief sinken würdest!“
Geschockt von seiner brutalen Ehrlichkeit, fehlten der sonst so schlagfertigen Raika für einen Moment die Worte. Mit offenem Mund blickte sie ihren Freund an und blinzelte ein paar Mal. Verstand denn wirklich niemand hier ihr Dilemma?! Vegeta hatte nicht unrecht, aber das änderte nichts an ihren Schuldgefühlen. „Ich… Ich bin nicht feige!“, widersprach Raika trotzig. „Ich will nur niemandem von euch wehtun! Ist das so schwer zu begreifen?“ Sie verzog wütend ihr Gesicht, obwohl ihr eigentlich nach heulen zumute war. In ihr war so viel Schmerz, Schuld und Scham. Sie wusste nicht, ob sie schreien oder weinen sollte. Am liebsten hätte sie beides getan. Ein klein wenig mehr Verständnis hatte sie sich von ihren Freunden schon erhofft.
„Du bist doch sonst nicht so schwach, Raika. Was soll das? Wem willst du hier etwas vorspielen?“, provozierte Vegeta sie weiter.
Wie konnte er ihr nur so etwas vorwerfen? Sie simulierte doch nicht! Glaubte er wirklich, dass sie diesen Grund vorschob, um an den kommenden Kämpfen nicht teilnehmen zu müssen? Das machte doch überhaupt keinen Sinn! Sie wollte nur niemandem mehr wehtun. War das denn wirklich so schwer zu verstehen? Den Tränen nahe schnaubte Raika: „Hör auf, Vegeta… Ich spiele niemandem etwas vor!“
Doch der Prinz ließ nicht locker. Dafür war er zu stur. Er wusste genau, dass Raika einfach nur Angst hatte. Aber das brauchte sie nicht. Ein Vorfall wie heute würde nicht noch einmal passieren. Dafür würde er persönlich Sorge tragen. „Und ob! Schau dich doch mal um! Keiner der hier Anwesenden erkennt dich wieder!“

Auf Vegetas Aufforderung hin glitt ihr glasiger Blick durch die Reihen. Jeder Einzelne sah ungläubig aus. Entsetzt, verständnislos, enttäuscht und fassungslos. Der Ausdruck in ihren Gesichtern war nicht das, was sie sich erhofft hatte. Sie hatte auf tröstende Worte gehofft. Auf Verständnis. Aber diese negativen Emotionen zu sehen, versetzte ihrem Herzen einen kräftigen Stich. Ein großer Kloß versperrte ihre Kehle, verhinderte jegliches Schlucken. Ihr wurde richtig schlecht. Zusätzlich spürte sie immer mehr Tränen, die aus ihren Augen über ihre Wange hinabliefen. Niemand sollte sie so sehen. Das hatte sie sich wirklich anders vorgestellt. Nichts war so abgelaufen, wie sie es vermutet oder wie sie es sich gewünscht hatte.
Beschämt wendete sich die Kriegerin ab. Sie wollte nur weg von hier. Diese Blicke ihrer Freunde konnte sie nicht länger ertragen! Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lief sie durch den Garten und sprang wieder auf den Balkon, der an ihr Zimmer angrenzte.
„Ich regle das!“, kündigte der Saiyajinprinz seinen Artgenossen an und flog ihr prompt hinterher.

~

Raika hatte sich auf ihr gemeinsames Bett gelegt, die Bettdecke bis zu ihrem Kinn herangezogen, ihr Gesicht ins das Kissen gedrückt und die Arme über dem Kopf verschränkt. Ihr Oberkörper bebte durch ihr Weinen und das Schluchzen, welches nur gedämpft durch das Kissen nach außen drang.
Vegeta ließ sich neben ihr nieder und tippte mit einem Finger gegen ihre Schulter. „Feigling“, wiederholte er stichelnd, mit einem schelmischen Grinsen. Irgendwie musste er sie aus ihrer Reserve locken.
„Was soll das? Du kannst doch gar nicht nachvollziehen, wie es mir damit geht! Dir fällt es doch nicht schwer, andere zu töten!“, zischte sie ihn gereizt an und hob dabei ihren Kopf. Ihre geröteten Augen waren ein wenig geschwollen durch die laufende Tränenflüssigkeit. Und trotz ihres glasigen Anblicks, waren ihre Augen wütend verengt.

Etwas perplex rückte Vegeta zurück. Das war von ihm doch überhaupt nicht böse gemeint und jetzt machte sie ihm solche ernsthaften Vorwürfe? „Sag mal, spinnst du?“
„Es…“. Sie hielt die Luft an und senkte erschrocken ihren Blick. „Es tut mir leid. War nicht so gemein“. Das hatte sie wirklich nicht so gemeint. Natürlich hatte Vegeta bei den Aufträgen immer eine gewisse professionelle Souveränität ausgestrahlt und Lebewesen getötet, wenn er es musste, aber einen Freund töten? Nein. Da müsste schon einiges passieren, dass Vegeta einen solchen Schritt gehen würde. Unbegründet würde er es jedenfalls nicht tun.
„Das will ich aber auch meinen…“. Vegeta nahm es ihr nicht sehr übel. Natürlich mochte er es nicht, wenn sie ihm so etwas an den Kopf warf, aber ein bisschen konnte er sie verstehen. Sie war offensichtlich mit der Gesamtsituation überfordert. Deshalb hatte sie so gereizt reagiert.
Doch all das war gerade nebensächlich. Von höchster Priorität war, dass er Raika diese dumme Idee ausredete, nicht mehr kämpfen zu wollen. Denn obwohl Vegeta seine Freundin aus dem Kampf gegen Zarbon und Dodoria heraushalten wollte, so war ihm bewusst, dass sie im Kampf gegen Freezer unabdingbar war. Nicht nur ihre überragende Kraft, sondern auch ihre sonstigen Attribute würden der Gruppe fehlen. Raika hielt die Gruppe zusammen. Sie vermittelte, konnte andere mit ihrem Enthusiasmus anstecken. Sie war clever, bedacht, konnte sich schnell einen Überblick verschaffen und würde jederzeit für ihre Freunde sterben. All diese Fähigkeiten brauchten sie auf Namek. Und auch wenn Vegeta es niemals laut zugeben würde, so war ihm all das nur zu sehr bewusst. Sie alle brauchten Raika. Er brauchte sie. Und sie brauchte das Kämpfen. Sie brauchte einen Erfolg.

Vegeta atmete tief durch und rutschte wieder näher an sie heran. Irgendwie musste er sie doch vom Gegenteil überzeugen.
Ihr Anblick schmerzte ihn. Er hasste es, wenn sie weinte. Er konnte es nicht ertragen, sie leiden zu sehen. Wünschte sie sich einfach nur Verständnis für ihre Situation? Musste er das tatsächlich aussprechen? Spürte sie nicht, dass er es nur gut meinte? Der Prinz konnte es jedenfalls nicht einfach so hinnehmen, dass sie sich aufgab. Sie müsste sich einfach nur zusammenreißen, ihre Angst überwinden und über ihren eigenen Schatten springen.
»Über den eigenen Schatten springen...«, schoss ihm sein letzter Gedanke wiederholt durch den Kopf. Er konnte ihr vielleicht nicht gestehen, wie viel Verständnis er für ihre Situation hatte und wie sehr er sie im Kampf brauchte, aber da war vielleicht etwas anderes, was er ihr gestehen konnte. Seine Augen weiteten sich, ehe er einen Seufzer ausstieß und schließlich ein leichtes, beinah schüchternes Lächeln seine Lippen zeichnete. „Ich…weiß vielleicht nicht, wie du dich als Berserkerin fühlst…aber ich weiß, was es heißt, ein Feigling zu sein...“, deutete er leise an.
„Wie meinst du das?“, wollte sie wissen und sah ihn fragend an. Vegeta war einer der mutigsten und stärksten Krieger, die sie kannte. Er hatte noch niemals in ihrer Anwesenheit auch nur einen Funken von Furcht gezeigt, außer im Beisein von Meister Beerus, aber das hatte nichts mit dieser Situation zu tun? Wovor sollte er also Angst haben?

Der Prinz ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Sie dabei anzusehen, würde es unmöglich machen, die folgenden Dinge auszusprechen. „Das, was du eben angesprochen hast... Du... Du hast nicht geträumt... Ich hatte nur Schiss, es zuzugeben“.
Erschrocken weiteten sich ihre Augen. Raika glaubte, sich verhört zu haben. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Vergeblich versuchte sie ihren Tränenfluss zu stoppen, indem sie mit ihren Handballen durch ihre Augenwinkel wischte, doch es liefen immer wieder neue Tränen über ihre Wangen. Perplex ins Gesicht. „W-was?!“
Vegeta atmete erneut tief durch, musste all seinen Mut zusammennehmen, um nicht wieder auf ein anderes Thema auszuweichen. „Als du in der Berserkerform warst und wir…miteinander gekämpft haben…da hattest du mich an der Kehle gepackt und warst dabei mich in deiner Hand ersticken zu lassen“, erklärte er, ohne sie dabei anzusehen. Sein Blick klebte auf der Kommode, die ihrem Bett gegenüberstand und auf der ein Bild von ihnen stand.
Es war eines der wenigen Bilder, bei denen man auf seinem Gesicht so etwas wie ein Lächeln erahnen konnte. Und das nur, weil seine Freundin ihn dazu gebracht hatte. Vegeta konnte sich an diesen Moment so gut erinnern. Sie wollte unbedingt, dass Bulma dieses blöde Bild von ihnen machte, aber er hatte sich erst geweigert und dann hatte er die ganze Zeit ernst in die Kamera gesehen. Bis Raika es irgendwie geschafft hatte, ihn zum Schmunzeln zu bringen, nur weil sie wieder irgendeinen albernen Quatsch gemacht hatte…
Raika war gerade erst wieder dabei, ihr sonniges, freches Gemüt wieder zu entdecken, da durfte sie sich nicht von diesem Rückschlag entmutigen lassen!
Bei dem Gedanken an diese Erinnerung von vor einigen Wochen schmunzelte der Prinz erneut. Ein intensives Kribbeln zog durch seinen Bauch, breitete sich von dort aus in seinem gesamten Körper aus. Schon lange war ihm klar, dass er für Raika wirklich tiefe Gefühle hatte. Nicht nur einmal hatte er darüber nachgedacht, den Rest seines Lebens mit ihr zu verbringen. Er hatte sie schließlich nicht nur aus einem Affekt heraus markiert. Nur hatte der Prinz versucht dieses Thema vor sich herzuschieben, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war. Und vielleicht, war genau jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen.
Dieses Nachdenken über seine Gefühle bestärkte ihn darin weiterzusprechen: „Ich dachte, wenn ich jetzt sterbe...dann will ich dir wenigstens noch sagen, was...was ich wirklich für dich empfinde“.
Die Situation wurde für die 20-Jährige immer surrealer. Sie bekam das Gefühl zu träumen.
Der sonst so gefühlskalte Prinz fuhr mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen fort: „Nachdem ich es gesagt hatte, hast du für einen Sekundenbruchteil die Kontrolle wieder erlangt… Deine Pupillen waren kurz sichtbar. Ich denke, deswegen konntest du dich daran erinnern“.

Vegeta umschrieb die Situation zwar nur, doch die Jüngere wusste haargenau, was er meinte. Würde er ihr jetzt wirklich das gestehen, wovon sie fest überzeugt gewesen war, dass es nur ein Traum war? Würde er es wiederholen? Oder würde es bei dieser Andeutung bleiben? Raikas Herzschlag beschleunigte sich mit jedem weiteren Wort, mit jeder Sekunde, die in diesem Moment drohten stehenzubleiben.
Der Prinz holte noch einmal tief Luft. Es schien ihm absolut nicht leichtzufallen. Aber dann sah er sie schließlich an, schluckte seinen Stolz für diesen wichtigen Moment herunter und kam ihrem Gesicht näher. Während er mit einer Hand sanft über ihre Wange strich, sprach er mit einem leichten Zittern in der Stimme: „Du bist...“. Er pausierte, um ein weiteres Mal tief Luft zu holen und seinen Blick direkt in ihre funkelnden, grünen Augen zu richten, die immer noch überflutet von Tränen waren. „Du bist die mutigste, stärkste und schönste Kriegerin in diesem Universum… Ich liebe dich, Raika“.

Raikas Herz setzte einen Augenblick lang aus, nur um danach umso schneller weiterzustolpern. Ihr wurde so unglaublich heiß, dass sie dachte, sie würde auf der Stelle in Flammen aufgehen. Sie spürte, wie rot ihr Kopf wurde, wie sich alles in ihr verkrampfte. Und wieder wusste sie nicht, ob sie schreien oder weinen sollte. Zwar hatte sie sich schon oft vorgestellt und immer wieder gewünscht, dass er ihr genau das sagte… Aber jetzt war sie mit dieser Situation restlos überfordert. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Hirn in diesem Moment seine Arbeit einstellte. Raika verlor die Fähigkeit zu denken und zu handeln.

Viel zu viele Sekunden starrte sie ihn ungläubig an, ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren, bis ihr wieder Tränen in wahren Sturzbächen aus den Augen drangen. Doch dieses Mal waren es Freudentränen. Sie hatte ja mit Vielem gerechnet, aber damit? Dass er ihr wirklich seine Liebe gestand, das war…so surreal. Dass er überhaupt dazu fähig war, mit diesen Worten einen Satz zu formulieren.
Vegeta blickte sie fragend an, konnte absolut nicht verstehen, warum sie jetzt schon wieder weinte. Es war für ihn schwer genug, seine Gefühle auf diese Art und Weise auszudrücken. Aber ihre Reaktion verunsicherte ihn noch mehr. „Ha-hab' ich etwas Falsches gesagt?“, fragte er in Sorge, dass sie das vielleicht falsch aufgenommen haben könnte.
Raika schüttelte sofort ihren Kopf und lächelte ihn mit glasigen Augen an. „Nein. Nein, Vegeta. Ich… Ich weiß gerade einfach nicht, was ich sagen soll. Ich bin überglücklich! Ich liebe dich auch!“

Erleichtert atmete der Ältere durch. Doch schon Sekundenbruchteile später verschwand der unsichere, schüchterne Ausdruck aus seinem Gesicht. Stattdessen zog er seine Mundwinkel wieder zu einem selbstsicheren Grinsen hinauf. Der rote Schimmer auf seinen Wangen verschwand. Er war wieder der Alte und hatte seine Maske wieder aufgesetzt. Aber er hatte sie fallen gelassen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Mehr konnte sie in diesem Moment nicht von ihm erwarten.
„Gut“, sprach er und nickte seiner Freundin. „Dann hör jetzt zu flennen und kämpfe mit uns!“
„Vegeta...“, flüsterte sie, während ihr verliebtes Lächeln erstarb. Leider hatte seine Geste ihre Schuldgefühle nicht vom Tisch gefegt. „Das kannst du wirklich nicht miteinander vergleichen“.
Der Angesprochene hob skeptisch eine Augenbraue nach oben, ließ von ihr ab und erhob sich seufzend vom Bett. Das reichte also immer noch nicht, seine Liebe und sein Verständnis zum Ausdruck zu bringen? Gut, dass er noch etwas in Petto hatte…
Irritiert verfolgte Raika ihn mit ihren Blicken und fragte sich, was er nun schon wieder vorhaben könnte.

Vegeta ging zu der Kommode, die gegenüber des Bettes stand und kramte darin. Socken und Unterwäsche flogen quer durch den Raum, bis er das gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. Er drehte sich wieder zu ihr um, verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken und sah sie mit einem nicht zu deutenden Blick an.
Immer verwirrter sah die langhaarige Kriegerin ihren Artgenossen an. Was sollte das werden? Und was bedeutete dieser Blick? Einen solchen Ausdruck hatte Raika noch nie in seinem Gesicht gesehen.
Prinz Vegeta atmete noch einmal tief und laut durch. Sein Brustkorb bebte vor Anspannung. Gerade eben hatte er sich seine selbstsichere Art wieder erkämpft und nun schlotterten ihm schon wieder die Knie. Was machte diese Frau nur mit ihm? Warum fiel ihm das so schwer? Warum war er nur so nervös, wenn es darum ging, den nächsten, logischen Schritt zu tun? Es gab keinen Grund nervös zu sein. Nichts deutete darauf hin, dass es schief gehen könnte. Mit viel Glück würde er ihr mit dieser Geste nicht nur näherkommen und sie auf Ewig an sich binden können, sondern konnte sie auch noch davon überzeugen, mit ihnen gegen Freezer zu kämpfen.

„Steh auf!“, forderte Vegeta schließlich, ohne noch länger darüber nachzudenken. Mit jedem Zögern würde es nur schwerer werden. Er wollte es hinter sich bringen, bevor er vielleicht doch noch einen Rückzieher machen konnte. Es war an der Zeit, diesen Schritt zu wagen. Da war er sich sicher. Es war die einzige logische Schlussfolgerung für sein zukünftiges Leben.
„W-was... Was hast du vor, Vegeta?“, fragte Raika verunsichert.
„Steh auf und komm her!“, befahl er etwas schroffer und verdrehte leicht genervt seine Augen.
Die Aufgeforderte tat, wie ihr aufgetragen wurde und rutschte vom Bett. Sie ging direkt auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen. Seinen Blick konnte sie immer noch nicht deuten.

Nach einem weiteren, tiefen Luftholen erhob Vegeta endlich, wenn auch zögerlich, das Wort: „Du weißt, dass ich...kein Mann der großen Worte bin. Aber ich möchte dir beweisen, wie viel du mir bedeutest und dass du immer auf mich zählen kannst. Ich will, dass du weißt, dass ich dir immer zur Seite stehe...“. Seine Stimme klang ungewöhnlich unsicher. Es war ihm außerdem nicht möglich durchgängig Blickkontakt zu Raika zu halten. Immer wieder sprangen seine Augen nervös durch den Raum.
„W-was hast du vor, Vegeta?“, fragte sie leise. Ihr Herz klopfte aufgeregt in ihrer Brust. Das hörte sich beinahe an, als würde er… Nein. Nein, das konnte nicht stimmen!

Vegeta knurrte leicht verärgert. Seine Worte reichten wohl nicht aus. Musste er jetzt wirklich die ganze Prozedur durchziehen? Besser er brachte es jetzt schnell hinter sich, bevor er noch den Mut verlor und die ganze Sache abbrach. Blitzschnell ließ sich der stolze Prinz aller Saiyajin vor seiner Raika auf die Knie fallen und zog ein kleines Kästchen hinter seinem Rücken hervor. Er schluckte all seine Bedenken, seine Zweifel und seinen Stolz herunter, öffnete das Kästchen und sah in ihren immer weiter entgleisenden Gesichtsausdruck.
Beiden Kriegern stieg eine ungewöhnlich dunkelrote Farbe ins Gesicht, während Raika die Luft anhielt und sich nicht traute auch nur einen Mucks von sich zu geben. Ihr Blick klebte auf dem Ring seiner Mutter Vegana. Der Ring, den sie auf Romarmi getragen hatte. Der Ring, der als Signum einer Farce in ihr Leben getreten war, sich aber innerhalb weniger Stunden in ein Sinnbild des Beginns ihrer Liebe verwandelt hatte.
In ihrem Kopf hallte der Satz, den Vegeta ihr gegenüber geäußert hatte, nachdem sie ihren gemeinsamen Auftrag damals erfolgreich beendet hatten.

„Den brauche ich vielleicht eines Tages noch mal“.

Raika hatte niemals damit gerechnet oder erwartet, dass es tatsächlich irgendwann dazu kommen würde. Zwar wusste sie genau, dass sie ihm viel bedeutete, aber wirklich verinnerlicht hatte sie dieses Gefühl nicht. Und die Vorstellung ihn zu heiraten, eines Tages Königin zu werden… Das klang so abwegig und so weit weg, dass sie sich darüber nie Gedanken gemacht hatte. Und ausgerechnet jetzt war es wirklich so weit. Er kniete vor ihr und hielt ihr den Ring seiner verstorbenen Mutter entgegen.
Ihre Augen wurden innerhalb eines Wimpernschlages so glasig, dass sie beinahe nicht mehr erkennen konnte, was überhaupt vor ihr geschah. Tränen überfluteten ihre Augen. Ihr wurde so heiß und schwindelig, dass sie kaum noch geradestehen konnte.

Vegeta räusperte sich schließlich, unterdrückte jegliches Zittern so gut es ging, um möglichst lässig und souverän zu wirken. Und dann stellte er wirklich die Frage aller Fragen: „Raika, erweist du mir die Ehre...“. Er schluckte erneut. Raika konnte in diesem Moment spüren, wie seine Selbstsicherheit bröckelte. „…und wirst meine Frau und die zukünftige Königin von Vegeta-Sai?“

Er hatte sie wirklich gefragt! Alle Gefühle in ihr sprudelten gleichzeitig an die Oberfläche. Ungläubig schlug sie ihre Hände vor ihren Mund, während ihr Gesicht abermals von nassen Spuren gezeichnet wurde. Sie konnte nicht glauben, was hier gerade geschah. Diese Worte aus seinem Mund zu hören, fühlte sich an, als würde sie träumen. Als wäre sie gar nicht richtig anwesend. Als würde gerade ein Wunder geschehen. Als wäre sie in einem Film und hätte gerade zu ihrem persönlichen Happy End vorgespult. Es fühlte sich an, wie ein unwirklicher, kostbarer und fragiler Moment, der, je länger sie ihr Warten ließ, zu zerreißen drohte.
Weinend nickte sie ihm zu, streckte ihm ihre zitternde Hand entgegen und schluchzte: „Ja! Bei allen Göttern, ja!“
Erleichtert grinsend richtete sich der Thronfolger auf, steckte ihr das Zeichen ihrer Liebe an den linken Ringfinger und küsste sie anschließend stürmisch. Da ihr Tränenfluss nicht abbrechen wollte, schmeckte er die salzige Flüssigkeit auf ihren benetzten Lippen. Dennoch schlossen beide genießerisch die Augen und verstrickten sich gegenseitig in einen leidenschaftlichen Zungenkuss.

Nach ihrem kurzen Gefecht lösten sie sich voneinander. Mit rosigen Wangen sahen sie sich an, konnten beide ein debiles Lächeln nicht verhindern.
Vegeta hatte gerade so viel Mut bewiesen. Er war über seinen Schatten gesprungen und hatte seine Gefühle offen und ehrlich kommuniziert. Raika hätte niemals damit gerechnet, dass er ihr mal einen Antrag machen würde. Noch dazu auf diese traditionelle Art und Weise. Sie hatte nie daran geglaubt, dass er fähig sein würde, seine Gefühle auf diese Art und Weise darzulegen. Sie war wahnsinnig stolz auf ihn. Sie war dankbar und erfüllt von Liebe.

Und nun war ihr klar, was zu tun war. Auch sie musste über ihren Schatten springen. Raika gab sich endlich geschlagen. „Okay. Ich werde mit euch kämpfen!“
Nach dem, was er gerade bewiesen hatte und was er für einen Mut gezeigt hatte, war sie es ihm und all ihren Kameraden schuldig, dass sie es wenigstens noch einmal versuchte. Die Kriegerin beugte sich mit geschlossenen Augen vor und legte ihre Lippen sanft auf die Seinen. Dieser Moment hätte für sie überhaupt nicht schöner sein können. Aber auch Vegeta wirkte ab diesem Zeitpunkt deutlich entspannter und zufriedener als zuvor. Immerhin hatte diese ganze Aktion seinen Zweck erfüllt. Sie würde mit ihnen fliegen. Und wenn ihr seine Liebesbekundung dabei half, wieder klarer denken und handeln zu können, dann war es das wert.

Der Prinz beendete den Kuss vorzeitig, weil er sie noch etwas Wichtiges fragen wollte. Und weil er dies als Anlass nutzte, das Thema endlich wechseln zu können und nicht mehr über seine Gefühle schwadronieren zu müssen. „Kannst du mir jetzt mal erklären, warum du eben durchgedreht bist? Lag es daran, dass Gine getötet worden ist?“
Raika verengte ihren Blick, während sie diesen grübelnd abwendete. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau... Ich kann mich leider auch nicht mehr richtig erinnern. Ich hatte das Gefühl, dass es in diesem Moment einfach zu viel war. Der Kampf gegen Zarbon und Dodoria... Der Tod von Gine und Piccolo... Dass Zarbon mit dir darüber geredet hat, was in der Zelle geschehen ist...und na, ja...dass du mich für zu schwach gehalten hast. Ich denke, all das hat sich überlagert und meine Wut ins Unermessliche gesteigert, sodass ich es nicht mehr kontrollieren konnte“.
„Ich habe dich nicht für zu schwach gehalten, Raika. Ich wollte dich schützen“, erklärte er sein Verhalten, ohne sie dabei anzusehen. „Ich habe geahnt, dass du noch nicht bereit bist“.
„Ist schon gut, Vegeta... Ich verstehe, warum du mich aus dem Verkehr ziehen wolltest. Was meinst du, warum ich nicht mehr kämpfen wollte? Ich bin eine tickende Zeitbombe für all unsere Gefährten“.
„Schwachsinn!“, spuckte der Prinz verärgert. „In dir steckt das Potential, deine Kräfte kontrollieren zu können. Du musst nur weiter trainieren. Du bist eine Saiyajin, noch dazu eine Elitekriegerin – du brauchst den Kampf! Es liegt dir nun mal im Blut. Du brauchst einfach nur wieder ein Erfolgserlebnis und das wirst du auf Namek sicherlich haben. Solange wir eine Fernbedienung und genügend magische Bohnen dabeihaben, kann nichts passieren“.

Raika nickte seinen Vorschlag ab. Sie war zwar nicht sehr optimistisch, dass es funktionieren würde, aber es war zumindest ein Plan. Außerdem konnte sie jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Hoffentlich würde Freezer noch ein wenig auf sich warten lassen und sie nicht bereits auf Namek in Empfang nehmen, denn dann wäre das mit dem Erfolgserlebnis nicht mehr so realistisch.
Doch auch die frisch Verlobte quälte noch eine Frage: „Was… Was genau hat Zarbon dir eigentlich erzählt?“ Wusste Vegeta nun von den Dingen, die ihr in der Zelle widerfahren waren?
„Er hat mir gar nichts erzählt. Er hat nur angedeutet, dass er angeblich mehr darüber wisse, was in dieser Zelle passiert sei, als ich. Was er damit meinte, weiß ich nicht. Du etwa?“
Die Saiyajinkriegerin schüttelte abwehrend ihren Kopf. „Nein, keine Ahnung“, antwortete sie und wendete nachdenklich ihren Blick von ihm ab. Sie wollte sich gar keine Gedanken darüber machen; es passierte völlig unbewusst. Natürlich wusste sie, was Zarbon damit versucht hatte anzudeuten. Es stellte sich nur die Frage, woher er davon wusste… Theoretisch sollte doch nur der König davon wissen. Er wird wohl kaum damit hausieren gegangen sein. Oder doch? Wussten etwa noch mehr davon? Würde es sich herumsprechen, wenn sie ihre Artgenossen wiederbelebten? Und würde diese Sache dann im Endeffekt doch irgendwann bei Vegeta landen?
Raika seufzte unwillkürlich. Sie musste mit Vegeta darüber reden. Irgendwann… Nicht jetzt. Aber sie musste es tun, bevor sie ihre gefallenen Artgenossen wieder ins Diesseits wünschen würden. Damit setzte sie sich selbst ein Ultimatum. Sie hatte noch Zeit, aber auch eine Frist.
Eins nach dem anderen. Sie musste erst einmal selbst damit klarkommen, was alles vorgefallen war. Vielleicht konnte sie dann eines Tages den Mut dazu aufbringen, ihn einzuweihen.
Erst einmal würden sie nach Namek fliegen und Freezer aufhalten. Wenn das erledigt war, könnte sie sich auch ernsthafte Gedanken über ihre Zukunft machen.

~

Es zogen ein paar Tage ins Land, in denen Vorbereitungen getroffen wurden und die Saiyajin ihre Reise zum Planeten der Namekianer vorbereiteten. Bulma beschloss, die Saiyajin auf ihrem Flug nach Namek zu begleiten, um dort nach deren Dragonballs zu suchen. Sie hatte bereits einen weiteren Dragonradar entwickelt, den sie mitnehmen wollte. Außerdem wollte sie sich um die technischen Details kümmern, sodass sich die Kämpfer voll und ganz auf ihr Training und ihre Mission fokussieren konnten. Das war auch der einzige Grund, weshalb Vegeta ihre Anwesenheit duldete. Er hatte prinzipiell kein Problem mit der Wissenschaftlerin, aber ihr schwacher und fragiler menschlicher Körper wäre sicherlich ein leichtes Ziel für ihre Feinde. Nur dank ihrer unübertroffenen Expertise hatte er nachgegeben und ihr erlaubt, mitzufliegen.
Voller Euphorie hatte Bulma das Raumschiff innerhalb kürzester Zeit vorbereitet und hatte alles Essentielle gepackt. Das Bereisen anderer Planeten hatte ihr sehr gefallen und hatte ihre wissenschaftliche Neugier, ihren Wissendurst und ihren Drang nach Abenteuer nur noch weiter angestachelt. Auch wenn sie bisher wenig Glück hatte und weder auf Vegeta-Sai noch auf Vampa positive Erfahrungen sammeln durfte… Im Nachhinein waren es die Erfahrungen an sich – egal, ob gut oder schlecht – die ihr niemand mehr nehmen konnte und aus denen sie lernen konnte.

Der kleine Trupp, bestehend aus Bulma und den übrig gebliebenen Saiyajin, verabschiedete sich von Mr. und Mrs. Briefs und starteten mit ihrem Schiff ins Weltall. Freezer würde mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls bereits auf dem Weg zum Planeten der Namekianer sein, wenn er nicht sogar schon da war. Man konnte über Freezer sagen, was man wollte – aber dumm war er keinesfalls. Immerhin hatte er über die Scouter gehört, dass der Namekianer der Erde, der die Dragonballs erschaffen hatte, gestorben war und somit auch die magischen Kugeln der Erde unbrauchbar geworden waren. Der Tyrann war im Gegensatz zu seinen Handlangern ziemlich intelligent und war garantiert selbst auf die Idee gekommen, die Dragonballs auf dem Planeten der Namekianer zu suchen.

~

Die Flugzeit bis zum Planeten Namek betrug nur knappe drei Wochen. Nahezu ununterbrochenes Training stand an der Tagesordnung. Mit einem Feind wie Freezer war nicht zu spaßen und das machte Vegeta seinem Team jeden Tag klarer. Sie mussten ihre Kampftechniken aufeinander abstimmen und das Beste aus jedem Einzelnen herausholen. Tatsächlich war sogar der stolze Prinz auf die Idee gekommen, dass es sinnvoll sei, ihre Kräfte gegen solch starke Gegner nur kombinieren. Wobei ihm eigentlich Raika diesen Floh ins Ohr gesetzt hatte. Im Endeffekt verkaufte er es aber als seine Idee, was sie aber nicht weiter störte.

So vergingen die drei Wochen viel zu schnell und keiner von ihnen war wirklich davon überzeugt, dass sie nun einem Gegner wie dem eiskalten Imperator Freezer gewachsen waren. Aber Aufgeben war keine Option. Dies würde die wichtige Schlacht ihres Lebens werden.

Die saiyanischen Kämpfer befanden sich nicht einmal im Landeanflug, da steuerte jedoch schon die nächste Katastrophe auf sie zu. Vegeta lag gerade noch mit seiner Verlobten in ihrem gemeinsamen Bett – gönnten sich eine Pause von dem vielen Training, um nach der Landung fit zu sein – da schreckte der Prinz urplötzlich hoch und sprang in eine stehende Position.
„Verfluchte Scheiße!“, knurrte der Prinz und schlug die Decke weg.
Durch seine ruckartige Bewegung war Raika unsanft von ihm heruntergerutscht. Bis gerade hatte sie ihren Kopf noch auf seinen Oberkörper gebettet und hatte gedöst… Und jetzt? Etwas verwirrt rieb Raika ihre Augen und blinzelte ein paar Mal verschlafen. Ihr Freund stand splitterfasernackt neben ihr auf dem Bett und starrte in die Ferne. Einen Moment lang genoss sie verträumt den Anblick, dann wurde ihr klar, warum er aufgesprungen war. Schlagartig war sie hellwach und saß kerzengerade im Bett.
„Das sind doch nicht etwa-?“, deutete sie geschockt an, beugte sich über die Bettkante und tastete, ohne hinzusehen, nach ihrer Unterwäsche, die irgendwo neben dem Bett liegen musste.
„Oh doch! Jetzt haben wir ein richtiges Problem!“, knurrte Vegeta gereizt und warf seiner Freundin einen flüchtigen Blick zu. „Zieh dich an! Ich sage den Anderen Bescheid“.

„Ähm, Vegeta...“. Raika sah ihrem Verlobten leicht grinsend hinterher, der schon im Begriff war, aus ihrer Zimmertür herauszutreten und sich nun mit ungeduldig, fragendem Blick zu ihr herumdrehte. „Vielleicht solltest du dir ebenfalls etwas anziehen, bevor du auf den Flur rennst“.
Der Prinz sah an sich herab und realisierte, in was für einer Situation er gerade noch gesteckt hatte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie er und seine Verlobte ihre letzten Stunden verbracht hatten, bevor sie friedlich eingeschlafen waren. Ein intensives Kribbeln durchzog seine Lenden. Doch jetzt war leider nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken.
Kurzentschlossen griff Vegeta nach seiner Boxershorts und kramte einen frischen Kampfanzug aus der Kommode. Die Schwarzhaarige tat es ihm gleich und entschied sich diesmal auch für einen Kampfanzug mit Brustpanzerung. Bei diesen Gegnern war allerhöchste Vorsicht geboten.

~

Nachdem beide Krieger fertig eingekleidet waren, den Schweif wie üblich eng um ihre Hüften gewickelt, gingen sie gemeinsam zur Brücke. Dort warteten ihre Artgenossen und Bulma bereits auf sie.
„Haben Eure Hoheiten genug geruht?“, fragte der Langhaarige stichelnd.
„Schnauze, Radditz!“, zischten Raika und Vegeta synchron und ließen anschließend beide ein mürrisches Knurren über ihre Lippen dringen.
„...ihr werdet euch immer ähnlicher. Das ist gruselig...“, murmelte Radditz und verschränkte die Arme abwehrend vor seiner Brust.
Seine blinde Schwester räusperte sich leise, um das Thema auf die drohende Gefahr zu lenken. „Ich spüre unheimlich starke Energien, die jeden Moment auf Namek eintreffen werden“. Anschließend zog sie ihre rote Augenbinde straff. Auch sie trug diesmal ein saiyanisches Kampfdress mit dunkelrotem Body.
Bulma deutete derweil auf den Monitor vor sich. „Der Computer hat insgesamt fünf Raumkapseln lokalisiert, die in enger Formation fliegen“.
„Das kann nur die Ginyu-Force sein!“, schlussfolgerte Vegeta, der diesen Verdacht schon seit seinem Aufwachen hegte und sich jetzt bestätigt sah.
„Du meinst das Sondereinsatzkommando von Freezer?“, harkte Tarble nach und weitete erschrocken seine Augen. Der jüngere Prinz war sichtlich besorgt über diese Vermutung. „Die sind super stark und wir sind nur knapp in der Überzahl. Wie sollen wir diese fünf Elitesoldaten besiegen können?“
„Tze! Mit der Einstellung schonmal gar nicht!“, zischte sein älterer Bruder streng. „Wenn du dir bei diesen Schießbudenfiguren schon vor Angst in die Hosen machst, dann hättest du auch auf der Erde bleiben können! Freezer ist um ein Vielfaches stärker!“ Mit dieser Ansage drehte er sich schwungvoll von ihm weg und starrte durch die große Scheibe im Cockpit nach draußen ins All.
Wenn der Thronfolger ehrlich zu sich selbst war, war auch ihm etwas mulmig zu Mute, bei dem Gedanken daran, auf die Eliteeinheit von Freezer zu treffen. Jeder Einzelne von ihnen hatte eine Kampfkraft über 25.000. Mit ihnen war sicher nicht zu spaßen. Doch als Prinz und baldiger König durfte er sich diese Schwäche nicht ansehen lassen. Er war dafür verantwortlich, sein Volk, auch wenn es nur noch aus einer Hand voll Saiyajin bestand, zu ermutigen und in eine glorreiche Schlacht zu führen. Es gab keine Zeit für Zweifel oder für ein Zögern in irgendeiner Art. Jeder Einzelne von ihnen musste sein Bestes geben. Und die Ginyu-Force würde mit Sicherheit ein guter Test für ihre Fähigkeiten sein. Zumindest hatten sie ausreichend magische Bohnen an Board, um etwaige Verletzungen sofort heilen zu können.

„Vegeta hat Recht“, pflichtete Raika ihrem Verlobten bei und nickte ihm zu. Sie war so stolz auf ihn, wenn er die Verantwortung übernahm, auch wenn er es vielleicht etwas ruppig formuliert hatte. „Wir müssen stark bleiben und unser Ziel im Blick behalten. Wir sind immerhin hier, um unser Volk zu retten. Auch wenn die Ginyu-Force zusammengerechnet vielleicht stärker ist als wir – wir werden das gemeinsam schaffen!“
Aber während Raika und Vegeta motiviert und optimistisch wirkten, oder es zumindest versuchten auszustrahlen, kam das bei ihren Teamkameraden noch nicht so richtig an. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich im Cockpit aus.

Broly wendete sich derweil an Bulma, die die Flugparameter im Blick hielt. „Wie lange wird es noch dauern, bis wir landen?“
„Eine gute halbe Stunde. Ich habe unsere Gegner bereits erfasst. Laut meinen Berechnungen kommen die fünf Raumkapseln der Ginyu-Force etwa zehn Minuten vor uns an“, antwortete diese mit leicht besorgtem Tonfall.
Vegeta knurrte mies gelaunt auf. „In zehn Minuten werden sie sich garantiert einen gewaltigen Vorsprung erarbeiten können“.
„Wer weiß…“, deutete Bulma an und überlegte. „Wenn sie keinen Dragonradar haben, bringt ihnen auch ein zeitlicher Vorsprung rein gar nichts“.
„Hoffen wir mal, dass du recht behältst“, schnaufte Radditz, der nicht sehr optimistisch wirkte.

Die letzten 30 Minuten vor der Landung zogen sich wie Kaugummi. Die Zeit wollte einfach nicht schneller vergehen. Die Stimmung war sehr angespannt und wirkte elektrisch geladen, sodass sich niemand traute, einen weiteren Ton von sich zu geben. Einzig und allein das leise Trommeln von Vegetas unruhigen Fingern auf seinem Oberarm war zu hören. Das Aufeinandertreffen mit gleich so vielen, extrem starken Gegnern, machte es den Kriegern nicht gerade leicht, ruhig und besonnen zu bleiben.

~

Endlich durchbrachen sie die Atmosphäre des Planeten und setzten wenig später auf dessen Oberfläche auf. Die Landschaft wirkte ähnlich einer kargen Region auf der Erde, mit dem Unterschied, dass die Wiesen und Blätter eine bläuliche Färbung hatten. Der Himmel und die Gewässer dagegen erstrahlten in einem hellgrünen Farbton.
Das Team stieg aus und die Erfinderin von der Erde verstaute ihr Raumschiff sofort in der Kapsel, damit es vor möglichen Angriffen geschützt war.

Vegeta sah sich nur kurz um, um sich einen groben Überblick zu verschaffen und entschied dann: „Bulma, Oniara und Broly – ihr werdet nach den Dragonballs suchen! Tarble, Radditz, Raika und ich kümmern uns um die Ginyu-Force. Sie scheinen sich ebenfalls aufgeteilt zu haben. Das dürfte unsere Gewinnchancen drastisch erhöhen“.
„Sicher, dass ich euch nicht begleiten soll?“, fragte Broly, immerhin wollte er seinem Team von größtmöglichem Nutzen sein.
Doch der Prinz schüttelte ablehnend den Kopf und antwortete: „Nein. Haltet euch weitestgehend zurück, löscht eure Auren und überlasst uns das Kämpfen! Aber wenn es nicht anders geht, müsst ihr euch zumindest so lange verteidigen können, bis wir bei euch sind. Oniara wird es allein nicht schaffen, einen – geschweige denn mehrere Kämpfer der Ginyu-Force in Schach zu halten“.
Mit gesenktem Haupt schnaufte die jüngste Anwesende resigniert. Sie sagte nichts dagegen, da ihr bewusst war, dass Vegeta recht hatte. Allein konnte sie nur wenig ausrichten.

Die Blauhaarige drückte derweil auf ihren Dragonradar und bekam sofort mehrere Signale. Diese analysierend erklärte sie: „Hmm... Die meisten Dragonballs scheinen ziemlich verstreut zu sein… Allerdings sind westlich von hier gleich drei Stück an einem Ort“.
„Das bedeutet nichts Gutes!“, prognostizierte Raika besorgt. „Vielleicht hat die Ginyu-Force schon drei Kugeln gefunden. In derselben Richtung spüre ich die größte Kampfkraft auf diesem Planeten. Das…dürfte ihr Anführer höchstpersönlich sein“.
„Beeilung! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ Der Saiyajinprinz spannte seine Muskulatur an. „Nehmen wir uns erst einmal die beiden kleineren Energien im Nordosten vor!“
Seine Kameraden nickten ihm mit ernsten Blicken zu. Nur eine Sekunde später schossen Raika und Radditz mitsamt der beiden Prinzen los.

Währenddessen nahm Broly die Blauhaarige im Brautstil hoch, die durch seine plötzliche und innige Berührung errötete. Broly bekam davon jedoch nichts mit und lief mit ihr und Oniara zum nächstgelegenen Ort, an dem sie einen einzelnen Dragonball lokalisierten.
Um nicht von den Scoutern erfasst zu werden, mussten sie zu Fuß reisen. Die Dame von der Erde war nicht schnell genug, daher musste sie getragen werden, ob sie es nun wollte oder nicht. Es schien aber nicht so, als würde es ihr gänzlich missfallen, in den Armen des starken Kriegers zu liegen.

~

Wenig später erreichten die Krieger rund um Vegeta ein kleines Dorf mit rundlichen, weißen Häusern, die teilweise mit Stacheln besetzt waren.
„Das muss eines der Dörfer der Namekianer sein“, vermutete der jüngere Prinz und sah sich weiter um.
Es sah aus, als würden die Namekianer Ackerbau betreiben, zumindest gab es um das Dorf herum einige Felder, auf denen in regelmäßigen Abständen kleine Büsche aus dem Boden ragten.
Als sie näher herankamen, entdeckten sie, dass die Siedlung schwer verwüstet war, als wäre gerade ein Tornado durch diese hindurchgefegt. Die Häuser waren zum Großteil zerstört. Tatsächlich lagen sogar die Leichen einiger weniger Namekianer auf dem Boden. Sie sahen genauso aus wie Piccolo oder Kami. Es fiel auf, dass die meisten von ihnen weitere Gewänder trugen, ähnlich wie es der Gott der Erde tat.

Raika knurrte wütend auf, nachdem sie die leblosen Körper entdeckt hatte. Angestrengt ballte sie ihre Fäuste und bereitete sich schon für den Angriff vor, da hielt Vegeta sie zurück. „Ruhig bleiben und tief durchatmen, Süße!“
Die Jüngere nickte ihm zu und atmete einmal tief durch. Schließlich wollte sie nicht schon wieder ein Massaker veranstalten.
Ihr Verlobter blickte ihr tief in die Augen. „Bereit?“
„Ja“, antwortete sie entschlossen und schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln. Sie war bereit. Und sie war unendlich dankbar, dass Vegeta an ihrer Seite war. Er gab ihr so viel Mut und stärkte ihr Selbstbewusstsein.
Zufrieden nickte auch der Thronfolger und deutete anschließend auf zwei Gestalten, die etwas entfernt von ihnen in der Luft schwebten. Unschwer zu erkennen waren dies keine Namekianer. Der eine von ihnen war groß und wirkte wie ein sehr muskulöser Mensch, mit orangefarbenem Haar auf dem Kopf. Der Zweite war bedeutend kleiner, hatte grüne, schuppige Haut und vier Augen in seinem Gesicht.
„Das sind Rekoom und Guldo“, erklärte Tarble seinen Artgenossen leise.

Im selben Moment wendete der Größere der beiden Angreifer seinen Blick zu den Saiyajin. Sein Scouter hatte die Krieger bereits lokalisiert. Rekoom begann zu grinsen und flog den vier Schwarzhaarigen entgegen, die alle sogleich eine Kampfstellung einnahmen.
„Na, sieh mal einer an! Ihr seid tatsächlich hierhergekommen, wie Meister Freezer es vorhergesagt hatte. Also gibt es auf der Erde offenbar wirklich keine Dragonballs mehr“. Der Elitekrieger verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er wirkte wahnsinnig arrogant und von sich selbst überzeugt. Dazu hatte er grobe Gesichtszüge und einen Anflug von Dümmlichkeit in seinen Augen.
„Ach, ist Freezer jetzt unter die Wahrsager gegangen?“, spottete Vegeta mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen.
„Ich werte das mal als 'ja'...“, kommentierte der Hüne. „Jammerschade! Dann werdet ihr eure gefallenen Freunde wohl nicht wiederbeleben können!“
„Das werden wir ja sehen! Am Ende des Tages werdet ihr um Gnade winseln und wir werden uns die Dragonballs schnappen!“, stimmte Raika gleich mal mit ein.
Rekooms Blick sprang von Vegeta zu Raika, auf der er misstrauisch liegen blieb. Die beiden Prinzen kannte er. Aber wer war sie? „Wer hat denn der kleinen Göre erlaubt zu sprechen? Püppi, du solltest dich geschlossen halten, wenn Männer miteinander reden“.
Raika wollte natürlich sofort auf seine unverschämte Beleidigung eingehen, aber Vegeta kam ihr zuvor. „Halt deine dämliche Schnauze, du hirnloser, hässlicher Bastard!“, spuckte der Kronprinz wütend und knurrte mit verengtem Blick auf. „So redest du nicht mit meiner Verlobten! Dich mache ich im Handumdrehen fertig!“

Perplex blinzelte die Kriegerin. Vegeta hatte sich noch nie so für sie eingesetzt. Das war wirklich süß. Die Freude darüber war aber nur von kurzer Dauer, denn derweil glitt ihr Blick wieder zurück in das Dorf, in dem Guldo stand, der gerade den letzten, noch lebenden Namekianer dieser Siedlung gefunden hatte. Es war noch ein Kind! Sofort schossen der Kriegerin die Bilder und Schreie ihres letzten Auftrags auf Yondo in den Kopf, bei dem sie in einen Hinterhalt geraten waren und vorher diese kleinen Kinder beseitigen mussten. Wütend fletschte sie ihre Zähne. Sie würde nicht zulassen, dass dieser Mistkerl ein unschuldiges Kind tötete! Im Namen aller Kinder, die unter der Herrschaft Freezers ihr Leben lassen mussten…
Raika konnte sich nicht länger zurückhalten. Während Rekoom mit Vegeta diskutierte und Guldo langsam auf den kleinen Namekianer zuging, ergriff Raika die Möglichkeit auf das kleinste Mitglied der Ginyu-Force zuzustürmen und verpasste ihm sogleich einen kräftigen Tritt gegen den Kopf, sodass dieser von dem Namekianer wegflog.

Schützend stellte sie sich vor das grünhäutige Kind hin und warf ihm über ihre Schulter einen flüchtigen Blick zu. „Bring dich in Sicherheit, Kleiner!“
Verängstigt hatten sich dessen Augen geweitet und das Kind wich zitternd ein paar Schritte zurück. Guldo raffte sich unterdessen wieder auf und klopfte sich den Staub von der Hose.
„Was zum Teufel soll das? Ich bin hier gerade sehr beschäftigt! Was mischt ihr Affen euch da überhaupt ein?“, maulte der Kleinere verärgert.
„Ich werde nicht zulassen, dass du jeden einzelnen Namekianer tötest! Du hast kein Recht dazu, Kartoffelgesicht!“
„Kartoffelgesicht?!“ Das Gesicht des Angesprochenen wurde immer wütender und er hielt die Luft an.
Im nächsten Moment war er plötzlich – ohne eine erkennbare Bewegung – hinter die Saiyajinkriegerin gelangt und tötete das Kind unter amüsiertem Gelächter. Es war schon passiert, bevor es Raika realisieren konnte. Sie spürte nur, wie eine Aura hinter ihr erlosch und drehte sich entsetzt um. Guldo hatte dem jungen Namekianer einen Ki-Strahl mitten durchs Herz gebohrt. Dessen lilafarbenes Blut verteilte sich nun über dem grasbewachsenen Boden.
„Du mieses Schwein! Wie bist du so schnell hinter mich gekommen?“, fauchte Raika gereizt.
Tarble rief derweil von oben: „Pass auf, Raika! Guldo kann die Zeit stoppen, solange er die Luft anhält!“
„Ach, so ist das...“. Raika verstand und verdunkelte ihr Gesicht. Ihr Blick klebte starr auf der Leiche des jungen Namekianers. »Es tut mir so leid, dass ich dich nicht retten konnte...«, dachte sie schweren Herzens und powerte sich weiter auf. Das war der letzte unschuldige Namekianer, der sein Leben lassen musste. Es würde kein sinnloses Leid in diesem Universum mehr geben. Und wenn sie höchstpersönlich dafür sorgen musste. Ein wütendes Knurren drang durch ihren zusammengepressten Kiefer. „Dafür wirst du teuer bezahlen, Guldo!“
„Seid ihr Saiyajin jetzt unter die Weltverbesserer gegangen? Ihr habt doch mindestens genauso viele Unschuldige auf dem Gewissen!“, spuckte der Kleinere der Saiyajin empört entgegen.
Raikas Körper bebte vor Zorn. Sie konnte kaum noch klar denken, so viel Wut hatte sich in ihr angesammelt. Aber der Gedanke an Vegeta und ihre Mission, ließ sie nicht die Kontrolle verlieren. „Wir machen Schluss mit diesem sinnlosen Abschlachten anderer Völker! Wir werden ab sofort einen neuen Weg einschlagen!“
„Und das entscheidest du einfach so? Eine einfache Soldatin?“
„Ich bin keine einfache Soldatin!“ Ihre Stimme zitterte. Ihre Augen bildeten immer schmalere Schlitze. Eine hellgrüne Aura brach aus ihr heraus, die den Boden unter ihren Füßen aufwühlte und sich durch diesen hindurchfraß. „Ich bin Raika – die Verlobte des Prinzen und baldige Königin der Saiyajin! ICH ENTSCHEIDE DAS!“, schrie sie, während unter ihrer Anspannung ihre Muskeln anschwollen.

Noch im selben Augenblick stürmte sie auf den Kleineren zu und packte ihn am Kragen. Guldo hielt abermals die Luft an und war im nächsten Moment einige Meter auf Abstand gelangt, doch Raika hatte schon damit gerechnet und spurtete ihm hinterher. Noch bevor dieser richtig Luftholen konnte, erreichte sie Guldo, riss ihn zu Boden und prügelte auf ihn ein.
Anschließend packte sie ihn am Handgelenk, schleuderte ihn in die Luft und schoss ihm einen großen, dunkelgrünen Ki-Ball hinterher, der bei ihm angekommen detonierte und ihn in Staub aufgehen ließ.

„Einer weniger!“, bemerkte die Langhaarige erleichtert und atmete beruhigt aus, während sie, erfreut über diesen ersten und doch recht einfachen Sieg, einen Mundwinkel zu einem Grinsen hochzog.
Dieser Erfolg verlieh ihrem Selbstbewusstsein und ihrem Kampfeswillen gerade einen gehörigen Schub. Vegeta hatte Recht behalten. Sie brauchte den Kampf genauso wie die Luft zum Atmen.

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Meike: Uiuiui, was für ein spannendes Kapitel! Was sagt ihr, Jungs?
Vegeta: Na ja. Ich schätze im nächsten Kapitel geht es mit den Kämpfen dann endlich richtig los?
Meike: Du schätzt richtig. *sieht sich verwundert um* Wieso sitzt Goku in der Ecke und schmollt?
Vegeta: *schulterzuck* o.ô
Goku: Ich wollte ja, dass Vegeta mal offen über seine Gefühle redet, aber, dass er ihr gleich einen Antrag macht.... T__T
Vegeta: Tja, wenn ich etwas tue, dann richtig. *grins*
Goku: Das ist nicht fair. Ich bin nicht einmal in der Nähe! Ich konnte nichts dagegen tun.
Meike: Goku...?
Goku: Mhm?
Meike: Du bist verheiratet. Das ist dir klar, oder?
Goku: O.O Ja, sicher! Aber natürlich!
Meike: Und warum willst du dann etwas dagegen tun?
Goku: Äh... ganz einfach, weil...weil Vegeta einfach nicht der Richtige für Raika ist!
Vegeta: Ach ja? Und du wärst es?
Goku: Nein! Wer redet denn von mir?! Ich...äh...muss los! *rennt fluchtartig aus dem Studio*
Meike: *sieht ihm verdutzt hinterher* Das war ja merkwürdig...
Vegeta: Ist ja bei ihm nichts Neues...
Meike: Wie auch immer... Ich hoffe, euch hat das neue Kapitel gefallen. (: Im nächsten Kapitel geht es dann mit den Kämpfen so langsam richtig zur Sache. Mal sehen, wie lange Freezer noch auf sich warten lässt.
Vegeta: Egal! Hauptsache ich kann ihn mit meinen Händen erledigen und in Stücke reißen!
Meike: Wir werden sehen, wer am Ende den Finisher bekommt.. :D
Vegeta: Ich natürlich!
Meike: Wir werden sehen. ;)
Vegeta: ...was zur Hölle hast du vor?!
Meike: Wir werden sehen... *g*
Vegeta: Ich hasse dich!
Meike: Tust du nicht.
Vegeta: ...
Meike: *g* Also ihr Lieben! Bis zum nächsten Mal! ♥️ Dann beginnen die Kämpfe mit der allseits beliebten Ballettbrigarde erst richtig. :) Bis dann!

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt