(K)ein Ort der Entspannung (Teil 1)

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Kapitel 28:

(K)ein Ort der Entspannung (Teil 1)


Es vergingen drei Monate, bis Raika und Vegeta mit ihren Raumkapseln endlich auf der Erde aufschlugen. Nach der Landung wollte die Langhaarige sofort ihren besten Freund informieren, doch sie konnte keinen Kontakt zu ihm aufnehmen. Etwas irritiert löste sie sich aus ihrer angespannten Haltung und schwebte zu dem Prinzen herüber, der etwas entfernt in einem zweiten Krater gelandet war.
„Hey Vegeta! Kannst du Radditz oder Broly erreichen?“, fragte sie direkt, als sie ihn erblickte.
Die Angesprochene tippte auf seinem Scouter herum, bis er genervt das Gesicht verzog. „Die beiden Trottel haben garantiert mal wieder ihre Scouter verloren oder geschrottet“.
„Mhm... Du hast vermutlich Recht“, pflichtete sie ihm bei. Ihre anfängliche Sorge war direkt verflogen. Sie sollte wirklich aufhören, immer gleich an etwas Schlimmes zu denken. Wahrscheinlich hatte es diese ganz einfache und logische Erklärung. Sie ließ das Thema also ruhen und sah sich mit einem tiefen Atemzug um. Dieses Mal war sie auf einer weiten, grünen Ebene gelandet. Keine Menschenseele war in der Gegend. Ganz entfernt am Horizont konnte sie mehrere hohe Gebäude entdecken, aber in unmittelbarer Nähe war nur grünes Gras, einzelne Felder, viele kleinere Baumgruppen und Felsen und sanfte Hügel zu sehen. Unwillkürlich begann sie zu lächeln. „Die Erde ist so ein schöner Planet“, murmelte sie geistesabwesend.
Der Prinz hingegen schnaufte nur angewidert. Ganz hübsch anzusehen war dieser Gesteinsbrocken, aber das machte noch lange keinen wertvollen Planeten aus. Er wollte endlich mehr über diese Dragonballs erfahren und hatte den Wunsch, sich voll und ganz auf die Mission zu konzentrieren. „Wie ist dein Plan?“
„Als erstes müssen wir Bulma finden“.
„Wer oder was ist ein Bulma?“
Vegetas fragender Gesichtsausdruck brachte Raika zum Lachen. „Bulma ist ein weiblicher Erdling. Sie und ihr Vater sind, meines Wissens nach, die intelligentesten Lebewesen auf diesem Planeten. Sie werden uns sicherlich helfen können. Vielleicht können wir die Signatur der Erde so ändern, dass sie nicht mehr auffindbar ist...“, grübelte die Kleinere, während sie sich erst einmal ausgiebig streckte.
„Und wie finden wir diese Bulma? Sie hat sicherlich keine hohe Kampfkraft, die leicht aufzuspüren sein wird“, mutmaßte der Ältere.
„Richtig. Aber wenn wir Glück haben, sind wir genau zum richtigen Zeitpunkt angekommen...“, deutete Raika an und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen auf die Umgebung, schärfte ihre Sinne. Nur wenige Sekunden später öffnete sie ihre Augen zu einem verengten, entschlossenen Blick und erhob sich grinsend vom Boden. Sie deutete nach Südwesten und sagte: „In dieser Richtung war beim letzten Mal, als ich hier war, das große Kampfsportturnier, von dem ich dir erzählt habe. Dort tummeln sich wieder einige relativ starke Energien. Bulma wird garantiert auch dort sein, um ihre Freunde anzufeuern“.
Stumm nickend folgte der Prinz der Jüngeren, die in Höchstgeschwindigkeit voraus flog, um möglichst keine Zeit zu verlieren. Die Kriegerin war so froh, sich nach diesen langen drei Monaten endlich wieder bewegen zu können und ihr Ki ordentlich fließen zu lassen. Dazu die herrliche, frische Luft der Erde, die geringe Gravitation und, dass sie endlich mal wieder mit Vegeta alleine sein konnte. Das konnte einfach nur ein wundervoller Ausflug werden.

~

Wenig später erreichten sie eine Insel, auf der eine kleine Stadt zu sehen war. Inmitten dieser befand sich eine Kampfarena.
„Dass diese jämmerlichen Menschen überhaupt so etwas wie ein Kampfsportturnier abhalten, grenzt an eine Parodie des Ganzen“, grummelte Prinz Vegeta, der mit Raika in der Luft stehen geblieben war und sich den Kampfring von oben anschaute.
„Ich finde, wir sollten so ein Turnier auf Vegeta-Sai auch einführen. Das ist wirklich lustig und ich denke, das würde viele unserer Krieger dazu bringen, noch motivierter an ihr Training zu gehen“.
„Was bringt es, wenn sie verlieren? So viele Leute können wir echt nicht mehr entbehren“.
Etwas irritiert sah Raika zu Vegeta herüber. „Man gewinnt doch trotzdem an Erfahrung, selbst wenn man früh ausscheidet...“.
„Töten ist also verboten? Wie langweilig“. Der Prinz verzog verärgert das Gesicht, während er die Arena begutachtete.
Raika lächelte ihren übellaunigen Partner an. Sie wusste genau, dass der Prinz sich nicht leicht überzeugen ließ, vor allem, wenn es um Dinge ging, die der Unterhaltung dienten. Aber auf lange Sicht wäre ein Turnier wie dieses sicherlich angebracht und amüsant. Besonders für die jüngeren Saiyajinkrieger, die sich ohnehin gerne miteinander maßen. Irgendwann würde sie das Thema noch einmal aufbringen. Dafür war im Moment auch einfach nicht der richtige Augenblick gekommen.
Die 18-Jährige legte ihren Schweif von nun an eng um ihre Hüfte, damit dieser nicht weiter auffiel. „Das Turnier scheint schon angefangen zu haben. Da wir nur Zuschauer sind, müssen wir uns keine andere Kleidung organisieren. Unseren Schweif sollten wir trotzdem nicht zu offen tragen, um nicht zu sehr aufzufallen“.
„Ich würde es auch nicht einsehen, mich wegen einer dämlichen Regel umzuziehen. Diese verweichlichten Würmer sollen ruhig sehen, dass ich der Prinz der Saiyajin bin!“
„Damit wissen sie nur leider nichts anzufangen“, gab sie lachend zurück und stupste den knurrenden Prinzen neckisch in die Seite. „Komm, wir landen in der Nähe und sehen uns das Schauspiel mal genauer an“.

Die beiden Krieger, die immer noch im gleichen Kampfdress gekleidet waren, sogar farblich passend, landeten etwas Abseits, um keine große Aufmerksamkeit zu erregen. Dann tummelten sie sich unter die Menschen und begaben sich in den Zuschauerraum, was bei Vegeta zu einem immer höheren Level der Anspannung führte. Ihm war die Nähe der vielen Menschen zu wider. Dann wurde er auch noch angerempelt und musste sich durch diese vielen Individuen hindurch quetschen. Normalerweise machten ihm andere Lebewesen Platz. Sie gingen zur Seite, weil er der gottverdammte Prinz der Saiyajin war. Aber hier kannte ihn ja niemand. Hier war er ein Niemand. Und das ging ihm gehörig gegen den Strich. Lange würde er das sicherlich nicht aushalten.
Plötzlich zuckte Raika zusammen, griff nach der Hand des Prinzen und zog ihn mit sich. Sie hatte die Aura von Bulma in dem Getümmel gefunden und drängte sich nun durch die Menschenmassen in ihre Richtung. Sogar die Auren von Kuririn und Tenshinhan konnte sie in der Nähe spüren. Die Kämpfer waren offensichtlich schon ausgeschieden.

Die blauhaarige Erfinderin stand ganz vorne im Zuschauerbereich, neben ihr der kleine Glatzkopf, der Dreiäugige, der alte Lustmolch und Lunch, die sich allesamt erschrocken zu ihnen wendeten. Tenshinhan, Kuririn und Muten Roshi hatten die Aura von Raika und die Präsenz einer weiteren starken Energie bereits im Vorfeld gespürt und musterten sie nun argwöhnisch. Mit Raika hatten sie ja kein Problem... Aber diese andere Aura...fühlte sich für sie abgrundtief böse an.
„Hey, Leute!“, rief Raika erfreut und lächelte ihnen fröhlich entgegen, ihre Hand immer noch in der des Prinzen verschränkt.
„Raika? Du bist auch hier? Was für eine schöne Überraschung!“ Bulma, die als erste aus ihrer Starre erwachte war, fiel der Schwarzhaarigen sofort um den Hals. Sie war noch fraulicher und kurviger geworden, im Vergleich zum letzten Mal, immerhin war sie jetzt auch schon Anfang 20.
Nachdem sie die Umarmung beendet hatte, fiel Bulmas Blick auf Vegeta, der immer noch ziemlich gereizt und mit seinem typischem Weltuntergangsblick neben Raika stand. „Und wen hast du da mitgebracht?“ Sie kam nicht umhin, ihre Augen ausgiebig über seinen trainierten Körper schweifen zu lassen. Er war offensichtlich auch ein Saiyajin und sah wirklich gut aus. Dann fiel ihr allerdings auf, dass die beiden Außerirdischen Händchen hielten und sie grinste Raika vielsagend an. „Ach, ist er dein Freund?“
Augenblicklich lösten sie sich von einander und liefen beide rot an. Der Prinz wendete schnaubend seinen Blick ab, während Raika verlegen lachte und sich am Hinterkopf kratzte. „Na ja, so etwas in der Art“, erklärte sie. Anschließend stellte sie ihre Begleitung vor: „Das ist Vegeta, der Prinz unseres Volkes“.
Kuririn blickte ihn immer noch skeptisch an, genauso wie die anderen Kämpfer, die sein Ki analysieren konnten. „So eine bedrohliche Aura habe ich noch nie gespürt. Er wirkt um ein Vielfaches gefährlicher als Piccolo“, wisperte der kleine Glatzkopf seinem Meister zu, der daraufhin nur nickte.
Vegeta hatte die Unterhaltung mit seinen geschärften Saiyajinsinnen gehört und dachte unterdrückt grinsend: »Sollen diese Maden ruhig Angst vor mir haben. Das ist mir nur recht – dann halten sie wenigstens Abstand und gehen mir nicht auf den Zeiger!«
Nach und nach begrüßte Raika ihre Freunde von der Erde und erklärte ihnen, dass Vegeta nicht gefährlich sei, sondern nur sehr leicht reizbar, wodurch alle zu ihm eine gewisse Distanz wahrten, was ihm umso besser gefiel. Die Langhaarige wusste genau, dass er sich in dieser Menschenmenge nicht wohl fühlte, von daher wollte sie es ihm etwas angenehmer gestalten, wenn es möglich war. Es lag bei seiner derzeitigen Laune immerhin im Bereich des Möglichen, dass er durchdrehte und aus Versehen ein paar Menschen tötete. Daher war Vorsicht geboten.

Nachdem das geklärt war, widmete sich Raika wieder der Blauhaarigen und fragte: „Wenn Tenshinhan und Kuririn schon ausgeschieden sind, sind die Viertelfinalkämpfe vermutlich schon gelaufen, oder?“
Bulma nickte. „Wir warten nur noch auf das Finale. Es wird dich vermutlich nicht überraschen, dass im Finale Piccolo und Goku gegeneinander antreten werden“.
„Goku?!“, fragte sie sichtlich verwirrt. „Warte... Er... Er ist hier? Du verarschst mich doch!“
„Hä? Nein! Ich dachte, ihr wüsstet das! Seid ihr nicht gemeinsam her gekommen?“
Vegeta knurrte unterdessen wutentbrannt auf und ballte seine Fäuste. „Wie war das gerade? Kakarott ist hier?“
Unsicher nickte Bulma. „Er sagte, er wäre extra hergekommen, um gegen den Sohn von Oberteufel Piccolo zu kämpfen“.
„Dieser verdammte Wichtigtuer! Er wurde von diesem Auftrag abgezogen!“, zischte der Prinz zähnefletschend und verengte wütend seinen Blick. „Wenn ich den in die Finger kriege!“
„Oh, bekommt er jetzt Ärger? Fällt das jetzt unter Missachtung von Befehlen?“, harkte die Erfinderin interessiert nach.
„Das hat was mit Missachtung von Grenzen zu tun! Er wusste ganz genau, dass wir auf dem Weg hier her waren. Er ist nur hier, weil er seine dreckigen Griffel nicht von Raika lassen kann! Aber das kann er schön vergessen!“ Vegeta wurde immer ungehaltener. Eine dicke, pochende Ader trat an seiner Stirn hervor.
Bulma schaute irritiert zu Raika, woraufhin diese erklärte: „Ich war bis vor Kurzem noch mit Goku zusammen...deswegen mögen die Beiden sich nicht so besonders“.
„Ich kann diesen Kerl einfach nicht ab! Ich bereite dem jetzt sofort ein Ende!“ Der Prinz war schon im Begriff über die Mauer des Zuschauerrangs zu steigen, da hielt Bulma ihn auf.
„Das wird nicht nötig sein, Vegeta. Goku hat sich eben verlobt“.
Erneut erntete die Erfinderin verblüffte und fassungslose Blicke der beiden Saiyajin.
„Verlobt?!“ Raika war mehr als perplex. „Wie jetzt? So richtig verlobt? Mit wem?“
„Mit einem jungen, hübschen Mädchen. Er hat ihr wohl als Kind schon versprochen, sie zu heiraten, wusste aber nicht, was er ihr da eigentlich versprochen hatte. Na ja, typisch Goku eben... Sie hat hier am Turnier teilgenommen und gegen ihn gekämpft. Auf jeden Fall sind Goku und Chichi jetzt verlobt und werden schon bald heiraten“, erklärte Bulma, woraufhin sich Vegeta ein sichtlich lockerer wurde und sich wieder entspannt neben Raika stellte.
Raika hingegen wusste in diesem Moment nicht, wie sie darüber denken sollte. Auf der einen Seite freute sie sich darüber, weil sie sich jetzt auf Vegeta konzentrieren konnte, ohne Rücksicht auf Goku nehmen zu müssen. Andererseits war diese Neuigkeit ein ganz schöner Schocker. Ihrem Herz versetzte es einen gewaltigen Stich. Damit war auch jede Chance, jemals wieder mit ihm zusammen zu kommen, endgültig gestorben. Raika war zwar glücklich mit ihrer Situation und mit der lockeren Beziehung zu Vegeta, dennoch hatte dies einen faden Beigeschmack. Es fühlte sich irgendwie falsch an, ihn in anderen Händen zu wissen.
Sie versuchte ihre Gedanken daran abzuschütteln, griff unbewusst wieder nach der Hand des Prinzen, der sie sogar entgegen nahm und sanft zudrückte. Er zog sie näher zu sich heran und legte einen Arm um ihre Hüfte.

„Liebe Zuschauer, verehrtes Publikum!“, rief der Moderator, der dieses Turnier wie jedes Mal kommentierte, in sein Mikrofon. „Der Moment auf den wir alle gewartet haben! Begrüßen Sie mit mir im Ring Son Goku, den jungen Mann, der auch vor drei Jahren schon im Finale stand und vielleicht heute mit dem Titel nach Hause gehen wird. Garantiert geht er aber heute mit seiner frisch gebackenen Verlobten nach Hause! Und Beelzebub, ein Neuling bei uns, der durch hervorragende Leistung punkten und jeden seiner Kämpfe in Rekordzeit für sich entscheiden konnte!“
In diesem Moment stiegen Goku und der Namekianer, der genauso aussah, wie der Oberteufel Piccolo, nur, dass er jünger und seine Nase deutlich kleiner war, in den Ring.
Goku hatte die Anwesenheit von Raika und Vegeta schon bemerkt. Bei dem Gedanken an Raika war er schon etwas nervös geworden, doch er hatte den Entschluss gefasst, dieser Chichi eine Chance zu geben. Sie wollte ihn schließlich heiraten und vielleicht war es sogar besser für ihn, wenn er in den nächsten Jahren hier auf der Erde blieb und Raika vergessen konnte.
Aber als er sie im Publikum direkt neben Vegeta stehen sah, musste er leicht schlucken. Sein Blick traf den des Prinzen, der ihn durchdringend und wütend anfunkelte. Vegeta beendete den Blickkontakt, zog Raika besitzergreifend zu sich und küsste sie vor den Augen aller auf den Mund, wodurch er Goku mit voller Absicht provozierte. Der Verlobte spürte die Eifersucht in sich aufkeimen, doch er zwang sich dazu, diese zu unterdrücken, atmete tief durch und fokussierte von nun an auf seinen Gegner, der sich schon in Kampfstellung gebracht hatte.

Raika war etwas überrascht von dem plötzlichen Kuss Vegetas, freute sich jedoch über diese  Geste in aller Öffentlichkeit und schmiegte sich glücklich an ihn. Erst danach kam ihr der Gedanke, dass dieser Kuss eine reine Provokation für Kakarott gewesen sein musste. Trotz alledem brach sie nicht ab, hatte der Ältere ihr doch in den letzten Monaten so wenig Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit geschenkt. Die Stimmung zwischen ihnen war immer noch angespannt, also wollte sie diesen Moment einfach genießen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Nachdem der Kuss beendet war, sahen sie sich kurz in die Augen. Beide trugen einen rötlichen Schimmer auf den Wangen. Sie hatten sich viel zu lange nicht mehr so angenähert und hatten es vermisst, auch, wenn der Ältere es nie zugegeben hätte. Raika schoss durch den Kopf, dass eventuell genau das der Grund war, wieso Vegeta in der letzten Zeit so distanziert gewesen war. Vielleicht war er einfach eifersüchtig gewesen und hatte das Gefühl gehabt, dass Kakarott immer noch eine Konkurrenz für ihn war. So, wie er sie jetzt anblickte, wirkte es jedenfalls so, als wäre seine üble Laune komplett verflogen.

„RING FREI!“, brüllte der Kommentator und gab damit das entscheidende Zeichen dafür, dass das Finale beginnen konnte.
Goku und Piccolo sprangen sofort aufeinander zu und verwickelten sich in einen Schlagabtausch. Für Raika und Vegeta war es offensichtlich, dass Kakarott dem Namekianer deutlich überlegen war, doch er tastete sich wie immer langsam vor. Der Saiyajin von der Erde kämpfte nie zu Beginn mit seiner vollen Kraft. Er wollte seinem Gegner die Chance auf einen fairen Kampf geben. Aber in den letzten drei Jahren hatte Goku bei Seinesgleichen so viel gelernt und seine Kampfkraft so extrem gesteigert, dass Piccolo gar kein Gegner mehr für ihn war. Er spielte regelrecht mit ihm, ließ die Angriffe des Feindes ins Leere laufen oder blockte sie nur mit zwei Fingern ab.
Der Grünling wurde immer wütender und ungehaltener, ging schließlich auf Abstand und warf seinen Mantel und seinen Turban auf den Boden der Arena. Die Klamotten kamen mit einem lauten Krachen auf, da sie mit hohen Gewichten bestückt waren.

„Tze, auch das wird ihm nichts bringen. Ich dachte immer Namekianer seien stark, aber was der Typ hier abliefert ist wirklich lächerlich“, kommentierte Vegeta gelangweilt, wodurch der Ringrichter auf ihn aufmerksam wurde und nun auch Raika entdeckte.
„Hey! Na wenn das nicht die Siegerin des letzten Turniers ist! Warum nimmst du diesmal nicht teil?“, fragte er und ging auf die beiden zu.
„Wir waren ein bisschen spät dran. Außerdem wollte ich den anderen auch mal eine Chance bieten“, antwortete sie leicht grinsend.

Der Finalkampf gewann unterdessen ein bisschen an Fahrt. Durch die abgeworfenen Kleidungsstücke war der Namekianer tatsächlich etwas schneller geworden, doch Goku musste sich gar nicht groß ins Zeug legen, um weiterhin mitzuhalten. Er duckte sich unter dem nächsten Schlag Piccolos hinweg und trat ihm gegen die Beine, wodurch dieser ins Torkeln geriet. Piccolo konnte sich gerade noch abfangen, da hatte sich Goku schon hinter ihn bewegt und schlug ihm in den Rücken, woraufhin der Grünling zu Boden ging. Der Saiyajin verpasste ihm allerdings nicht den Gnadenstoß, sondern ließ seinen Gegner wieder aufstehen.

„Jetzt mach schon, Kakarott! Wir haben noch wichtige Termine!“, raunte Vegeta dem Jüngeren lautstark zu.
„Aber Vegeta – es macht doch gerade erst richtig Spaß“, erwiderte der Stachelhaarige, der spielend leicht dem nächsten Angriff auswich.
„Du sollst das auf der Stelle beenden! Das ist ein Befehl! Ansonsten werde ich das beenden!“, forderte der Prinz mit strengem Blick.
Goku wollte auf keinen Fall, dass Vegeta sich einmischte. Aber er wusste, dass er den Prinzen schon alleine mit seiner Anwesenheit auf der Erde zur Weißglut gebracht hatte. Er hatte schon einen Befehl missachtet und er war sich sicher, dass Vegeta ihn köpfen würde, würde er weiterhin nach seinen eigenen Regeln spielen. Goku nickte also seufzend, fing den nächsten Schlag von Piccolo locker ab, warf seinen Gegner über seine Schulter und beförderte ihn im hohen Bogen aus dem Ring.
„AUS! Piccolo ist im Aus! Damit hat Son Goku gewonnen und ist unser neuer Champion!“, verkündete der Moderator euphorisch.
Das Publikum hatte sich zwar einen spannenderen und vor allem längeren Finalkampf gewünscht, dennoch brachen sie in tosendem Applaus aus und feierten den jungen Kämpfer.

„Na bitte, geht doch“. Vegeta widmete sich seiner Freundin. „Können wir jetzt endlich hier weg? Ich bekomme noch Ausschlag von diesen vielen Menschen“.
Die Jüngere nickte ihm zu. „Wie wäre es, wenn wir erst einmal was Essen gehen? Der Sieger lädt uns bestimmt alle von seinem Preisgeld ein, oder?“, schlug sie vor und warf einen kurzen Blick zu Kakarott, der ebenfalls zustimmend nickte.

~

Ein paar Minuten später hatten sich die Saiyajin mit den Erdlingen rund um Bulma in dem angrenzenden Restaurant an einem großen runden Tisch versammelt. Vegeta wurde weiterhin extrem skeptisch angestarrt, was ihn jedoch nicht weiter störte. Ganz im Gegenteil – er machte sich sogar einen Spaß daraus machte, die Erdlinge in Panik zu versetzen, jedes mal, wenn sich ihre Blicke trafen. Diese hilflosen Gesichter amüsierten und erheiterten ihn.
Während die Krieger schon zu essen begannen, versuchte Muten-Roshi den Fortschritt seines ehemaligen Schülers in Worte zu fassen: „Goku, du hast dich wirklich fabelhaft entwickelt! Dein Stil, deine Schnelligkeit und deine Stärke sind überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen“.
„Vielen Dank, Meister Roshi“, bedankte sich der Champion bei seinem Lehrmeister, dem er seine Grundlagen zu verdanken hatte.
„Nun ja, vor drei Jahren lag seine Kampfkraft noch bei etwa 200, heute ist sie schon bei über 1500. Er ist also stärker als Oniara damals“, erklärte Raika.
„Immer noch lächerlich“. Der Prinz schnaubte abfällig. „Gegen mich wirst du niemals ankommen!“
„Wir werden sehen, Vegeta...“, sprach Goku motiviert und widmete sich anschließend dem vor ihm liegenden Festmahl.

„Dürfte ich mal eine Frage stellen?“, fragte die Blauhaarige und blickte Raika und Vegeta an, woraufhin die Langhaarige nickte. „Warum seid ihr eigentlich hier? Nur wegen Piccolo? Das wäre doch gar nicht nötig gewesen, oder?“
„Ursprünglich war das die Idee, ja“, begann die Saiyajin. „Aber wir müssen zusätzlich dafür Sorge tragen, dass die Erde und vor allem die Dragonballs in Sicherheit sind“.
„In Sicherheit? Vor wem?“, harkte die Erfinderin nach.
„Na ja... Sagen wir es so... Wir Saiyajin sind nicht die Stärksten in diesem Universum und es gibt definitiv Lebewesen, die es auf die Dragonballs absehen werden, wenn sie davon erfahren“, erläuterte die Langhaarige.
Vegeta stimmte ihr nickend zu und legte ein Grinsen auf, was vor Arroganz nur so strotzte. Dann sagte er ganz ruhig: „Tja, dann ist die Erde und alles, was darauf existiert, dem Untergang geweiht“.
Den Erdlingen entglitten reihum sämtliche Gesichtszüge. „Wie kannst du das so trocken sagen?“, wollte Kuririn schockiert wissen.
Der Prinz räusperte sich und blickte ihn durchdringend an. „Erstens heißt das 'mein Prinz' oder 'Eure Hoheit'! Und zweitens interessiert es mich einen Scheiß, was mit der Erde und euch Erdlingen passiert. Mich interessieren nur die Dragonballs. Das ist der einzige Grund, warum ihr noch nicht zu Weltraumstaub pulverisiert wurdet“.
Die Menschen sahen sich panisch an und wurden immer bleicher vor Schock, bis Goku sein Essen herunter schluckte und seinem Artgenossen lachend auf die Schulter klopfte. „Ach, Geets! Sei doch nicht immer so verspannt!“
„Nimm deine dreckigen Pfoten weg!“, fauchte er und sprang von seinem Stuhl auf. „Und wie hast du mich gerade genannt?“
Gokus Lachen erstarb, als er seine Hand zögerlich zurück zog. „Geets! Nennt Radditz dich nicht auch so?“
„Selbst bei ihm dulde ich das nicht und er ist mir immer noch lieber als du, du erbärmlicher, kleiner Wurm!“
Nun war es Raika, die amüsiert lachte. Sie zog Vegeta wieder zurück auf seinen Sitzplatz. „Fahrt beide mal einen Gang runter, okay? Ihr macht den Menschen noch Angst“.
Tatsächlich hatte die ganze Szenerie und besonders Vegetas hitziges Gemüt den Erdlingen einen gehörigen Schrecken eingejagt. Keiner der Anwesenden konnte darüber lachen. Besonders weil die Kämpfer unter ihnen gespürt hatten, dass das Ki des Prinzen in dem Moment noch einmal deutlich angestiegen war. Es stellte einfach alles in den Schatten, was sie in ihrem bisherigen Leben wahrgenommen hatten. Diese Kraft, dieses mächtige Ki und seine boshafte Ausstrahlung... Wie sollte ihnen das keine Angst machen?
„Und Raika findet das auch noch witzig...?“, fragte Tenshinhan unsicher und wich auf seinem Stuhl immer weiter zurück.

Die Langhaarige überging den Kommentar und widmete sich Bulma, um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. „Ich habe lange darüber nachgedacht... Könnte man die Signatur der Erde nicht irgendwie verschleiern, sodass sie von außen nicht mehr zu erkennen ist und durch unsere Ortungssysteme nicht mehr auffindbar ist?“
Die Erfinderin grübelte angestrengt und neigte ihren Kopf zur Seite. „Das hört sich auf jeden Fall sehr interessant an. Darüber müsste ich mal mit meinem Vater sprechen...“.
„Das wäre klasse!“
„Wie lange wollt ihr denn bleiben?“
„Na ja...“. Die Saiyajinkriegerin überlegte. „...zumindest so lange, bis wir eine Lösung für dieses Problem gefunden haben“.
„Das wird aber sicher einige Tage in Anspruch nehmen. Das ist keine leichte Aufgabe“.
Vegeta nickte verstehend. „Das ist uns bewusst. Hauptsache es wird schnell an einer Lösung gearbeitet“.
„Wisst ihr schon, wo ihr solange übernachten wollt? Doch nicht in einem Hotel, oder? Am besten kommt ihr gleich mit mir zur Capsule Corporation“, schlug die Erfinderin vor. „Ich habe mehr als genug Platz und ich nerve euch auch nicht“.
Raika und Vegeta sahen sich kurz an und nachdem der Prinz mit den Schultern gezuckt hatte, antwortete die Jüngere: „Ja, liebend gern! Wenn es dir keine Umstände macht“.
Bulma winkte grinsend ab. „Du weißt doch, dass meine Eltern ein riesiges Haus haben. Zu Essen haben wir auch immer reichlich da“.
„Danke“.

„Ich werde nicht dabei sein“, warf Goku plötzlich ein, weil er irgendwie das Gefühl hatte, dass Raika genau das von ihm erwartet hatte. „Chichi wartet bestimmt schon auf mich“.
„Sollen wir dich dann einsammeln, sobald wir zurück fliegen?“, wollte die 18-Jährige wissen.
„Nein“, antwortete der gleichaltrige Saiyajin und verstummte einen Moment lang. Offensichtlich war es ihm unangenehm, darüber zu sprechen und seiner Ex-Freundin diese unangenehme Wahrheit zu präsentieren. „Ich werde die nächsten Jahre hier auf der Erde bleiben“.
„Oh... Okay... Aber wieso denn?“, fragte die Langhaarige etwas verwundert.
„Ich... Ich will mich ganz auf Chichi konzentrieren, weißt du?“, formulierte er vorsichtig. Er hatte große Sorge Raika zu verletzen, auch, wenn sie Vegeta bei sich hatte.
Der Prinz verstand natürlich sofort, worauf er hinaus wollte und grinste überheblich. „Schon klar, Kakarott. Du willst mit Raika abschließen und gehst lieber auf Abstand, weil du es nicht ertragen kannst, sie mit mir zu sehen!“
„Vegeta!“, ermahnte Raika ihn und stieß ihren Ellbogen in seine Rippen.
„Na ja... So ganz unrecht hat er da nicht“, murmelte Goku und wendete seinen Blick ab, während eine dezente Röte in sein Gesicht stieg.
Das gefiel der 18-Jährigen immer weniger. Nicht nur, dass Goku mit einer Anderen zusammen war und diese auch noch heiraten wollte, jetzt hatte er sogar vor, vorerst auf der Erde zu leben. Das hieß, sie würden sich eine ganze Weile nicht wiedersehen. Sie verspürte wieder einen stechenden Schmerz in ihrer Brust. Das war einfach nicht richtig! Aber wenn sie richtig darüber nachdachte, war es wohl das Beste für alle Beteiligten. So konnte sie auch mit Goku abschließen und sich voll und ganz auf den Prinzen ihres Volkes konzentrieren.
Die Stimmung war ab diesem Zeitpunkt etwas gedämpft. Die Erdlinge freuten sich zwar darüber, Goku wieder bei sich zu haben und Vegeta war selbstredend froh darüber, ihn endlich los zu sein, dennoch verspürten alle ein leichtes Unbehagen.

~

Nach dem Essen verabschiedete Goku sich und brach zu seiner Verlobten auf. Die Erdlinge gingen ebenfalls ihrer Wege und mit dem Versprechen, dass Vegeta sich benehmen würde, flogen er und Raika mit zur Capsule Corperation.
Die Blauhaarige wohnte in einem der größten Häuser, wenn nicht dem größten Haus, welches sie bisher auf der Erde gesehen hatten. Es war geformt wie eine Halbkugel und hatte fünf Etagen, die allesamt mit den modernsten Möbeln und Geräten eingerichtet waren. Es war unübersehbar, dass diese Familie über reichlich Geld verfügte. Das gab Vegeta direkt ein gutes Gefühl. Zumindest würde er hier die nächsten Tagen halbwegs vernünftig untergebracht sein und es würde ihm sicherlich an nichts Grundlegendem mangeln.

Bulma führte sie direkt in ihr Labor, wo sie auf ihren Vater trafen, einen älteren Herren mit Brille und weißem Schnauzbart. Dieser war sehr interessiert an Raikas Ideen und versprach, sich sofort an die Arbeit zu setzen. Es würde allerdings ein paar Tage dauern.
Raika und Vegeta bezogen in der Zwischenzeit ihr Zimmer. Bulmas Mutter hatte in Windeseile eines der geräumigen Gästezimmer für die Saiyajin hergerichtet, während Vater und Tochter gemeinsam an einer Lösung des Problems arbeiteten. Das Zimmer der beiden außerirdischen Gäste lag in der vierten Etage, verfügte über eine kleine Dachterrasse und ein angrenzendes Badezimmer. Es wirkte wie ein Hotelzimmer, nicht so luxuriös wie auf Romarmi, aber für den kurzen Aufenthalt würde es reichen.

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Vegeta: Juhu, wir sind den Idioten endlich los!
Goku: Was? Wen meinst du?
Vegeta: Na dich, du Trottel... -__-
Goku: Ich bin kein Trottel! Und auch kein Idiot!
Vegeta: Du hast gerade das Gegenteil bewiesen. Also halt dein dämliches Fressbrett!
Meike: Könnt ihr euch nicht woanders zoffen? *seufzt*
Vegeta: Ich bin unschuldig! Ich habe mich nur gefreut, dass ich die Fresse nie wieder sehen muss.
Meike: Na ja.. sein Vater hat dasselbe Gesicht, alsooo...
Vegeta: -.-
Goku: Ich hab' so langsam das Gefühl, dass Vegeta mich nicht leiden kann.
Vegeta: Wie kommst du nur darauf? >_>
Meike: Mach dir nichts draus, Goku. Es gibt genug Menschen und Saiyajin, die dich mögen. :) Und Vegeta mag niemanden, außer sich selbst.
Vegeta: Das ist richtig!
Goku: Die arme Raika.
Meike: *nickt* Die arme Raika.
Vegeta: W-was?! ò.ó Ach, ihr habt doch keine Ahnung!
Meike: Lassen wir das einfach mal so stehen. *grinst* Ich hoffe, dass euch das neue Kapitel gefallen hat. Ab nächster Woche poste ich wieder Samstags, dann sind wir wieder im alten Rhythmus. Bis zum nächsten Mal, ihr Lieben! ♡

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt