79. Hochmut kommt vor dem Fall

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Kapitel 79:

Hochmut kommt vor dem Fall


„Was zum...?“
Goku, der noch auf dem Planeten Namek war und gerade in eine Unterhaltung mit dem neuen Hüter von Vegeta-Sai vertieft war, drehte seinen Kopf augenblicklich nach links oben. Er spürte Vegetas Aura ganz deutlich, bis gerade war sie noch die Einzige, die er so präsent wahrnehmen konnte. Aber plötzlich wurde sie von einer anderen Kraft übertroffen. Eine Kraft, die alles andere komplett in den Schatten stellte. Diese Kraft war so riesig, dass sich Gokus Magen auf einmal umdrehte.
„Was ist los?“, fragte der kleine Namekianer, der, genau wie Kami, ein weißes Gewand trug und sich mit dem Namen Dende vorgestellt hatte.
Das erschrockene, fast bleiche Gesicht des Saiyajin sprach Bände. „Wir müssen sofort aufbrechen!“, erklärte Goku. „Irgendetwas stimmt da nicht“.
Dende blickte in die selbe Richtung und nickte. „Dieser Cell scheint gerade die letzte Stufe seiner Metamorphose erlangt zu haben...“.
Goku hatte dem Namekianer bereits alles in Kurzform erzählt, sodass dieser über die drohende Gefahr Bescheid wusste. Der Blick des Saiyajin hatte sich schlagartig verengt. Wie war das nur möglich? Bis gerade lag Vegeta doch ganz klar über Cell und wäre spielend mit ihm fertig geworden. Er musste den Prinzen irgendwie ausgetrickst haben...
„Hast du alles, Dende? Wir dürfen wirklich keine Zeit verlieren!“
Der junge Namekianer schulterte nur noch einen kleinen Beutel, in den er die sieben Dragonballs hineingepackt hatte, die er extra für den Planeten der Saiyajin hergestellt hatte und nickte Goku schließlich zu.
Der Saiyajin legte seine Hand auf die Schulter des Grünlings und winkte seinen Artgenossen zu. „Vielen Dank für alles und bis bald!“
Schon lösten sich die Beiden auf und verschwanden vor den Augen der übrigen Namekianer.

~

Goku hatte sich zu der abfallenden Ki-Signatur von Vegeta teleportiert. Ihm blieb nicht einmal Zeit sich zu orientieren, der Saiyajinprinz wurde durch einen Angriff von Cell direkt in seine Arme geschleudert.
„Keine Sorge, Vegeta! Ich hab' dich!“, rief der Jüngere erschrocken, dachte gar nicht weiter darüber nach und teleportierte sich, mitsamt des kleinen Namekianers und Vegeta in den Palast von Vegeta-Sai.
Dort angekommen riss sich der stolze Prinz los und fauchte sein Gegenüber zornig an: „Nimm deine Drecksgriffel von mir! Was fällt dir überhaupt ein, meinen Kampf zu unterbrechen, Kakarott? Tickst du noch ganz sauber?!“
Goku hob abwehrend die Hände. „Sorry, Vegeta! Ich dachte, du bräuchtest Hilfe“.
„Ich war gerade dabei, Cell in den Boden zu stampfen!“
„Das sah aber ganz anders aus...“, murmelte der Größere und betrachtete seinen Rivalen genauer.
Vegeta war übersät von schweren Wunden und Blessuren jeglicher Art. Er hatte zwar noch blonde Haare, aber den zweifachen Supersaiyajin konnte er offenbar nicht mehr aufrecht erhalten. Sein Körper zitterte und er schien ziemlich außer Atem zu sein. Jedenfalls keuchte er schwer. Und erst jetzt, als endlich ein wenig Ruhe in seinen Organismus einkehrte, spürte er selbst seine Verletzungen und sackte unwillkürlich in die Knie.
Goku eilte sofort an seine linke Seite und stützte ihn.
„Ich habe doch...gesagt...du sollst deine...Griffel von mir...lassen!“, beschwerte er sich, doch wehren konnte sich der stolzeste aller Saiyajin nicht mehr.
Nun meldete sich auch Dende zu Wort und ging zögerlich auf die beiden Saiyajin zu. „Ich kann Euch heilen, Prinz Vegeta“.
Der junge Namekianer hatte von Goku schon gehört, wer Vegeta war und, dass es besser war, dieses höflich anzusprechen.
Vegeta hob seinen Kopf, musterte den Grünling abschätzig und sah dann zu Goku. „Dieser Knirps soll unser Hüter werden?“
Der Saiyajin an seiner Seite nickte eifrig. „Der Oberälteste sagte, er wäre der beste Hüter, den wir uns vorstellen können“.
Seufzend nickte der Kronprinz. „Dann zeig mal, was du kannst...“.
Dende kam näher, legte seine Hände an Vegetas Körper und schloss die Augen. Im nächsten Moment schimmerte eine hellgrüne Energie um seine Finger, die in Vegeta einströmte. Schon nach wenigen Sekunden schlossen sich seine Wunden und seine Atmung stabilisierte sich. Auch Goku bemerkte die Veränderung bei Vegeta und ließ ihn direkt los, um der Gefahr, sich einen Schlag einzuhandeln, zu entgehen.

„Nicht schlecht...“, gab der Prinz zu und musterte seine eigenen Hände, die er sogleich zu Fäusten ballte und sich dabei aufrichtete. „Dann kann es ja weiter gehen!“
„Vegeta – Warte!“
„Was denn noch, Kakarott?! Wenn du unbedingt helfen willst, dann komm halt mit!“, fauchte er gereizt, wobei es ihm eigentlich sogar ganz recht war, wenn sein Konkurrent ihm bei diesem Gegner behilflich wäre.
Überrascht hob Goku seine Augenbrauen. Mit diesem Angebot hatte er wirklich nicht gerechnet. „Danke, aber... Wieso ist Cells Kampfkraft auf einmal so in die Höhe geschossen?“
„Können wir das später besprechen?!“, rief der Ältere und hielt seinem Artgenossen die Hand hin. „Komm schon, beeil dich! Sonst jagt dieser Scheißkerl noch unseren Planeten in die Luft!“
Erneut war Goku überrascht. Er wollte ihn tatsächlich dabei haben und nahm seine Hilfe in Anspruch. Vegeta war wirklich über sich hinaus gewachsen. Lächelnd nickte er dem Kleineren zu, ergriff seine Hand und sah noch einmal kurz zu Dende.
„Du wartest hier und heilst die Verletzten, soweit es geht!“
Anschließend teleportierte Goku sich mit Vegeta wieder zurück zum Schlachtfeld.

~

„Wo sind eigentlich die Anderen? Oder hast du alleine gekämpft?“, fragte Goku, nachdem sie angekommen waren und sich auf der Kampffläche umsahen. Mittlerweile stand hier kein Stein mehr auf dem anderen.
„Ich habe sie fortgeschickt. Sie wären eh keine große Hilfe gewesen...“, log Vegeta beschönigend. Er konnte ja schlecht zugeben, dass er es zu verantworten hatte, dass Cell nun seine wahrhaftige Perfektion erlangt hatte. Das würde Kakarott noch früh genug von den Anderen erfahren.
„Okay... Ist wohl auch besser so. Das Ki von dem Typen ist echt gigantisch...“, murmelte Goku und wendete immer wieder seinen Kopf von links nach rechts. Er konnte Cell zwar spüren, aber es wirkte fast so, als würde diese monströse Energie von allen Seiten kommen. Genau lokalisieren konnte er den Feind nicht.

„Oh, vielen Dank, Son Goku. Zu viel der Ehre“, ertönte die arrogante Stimme Cells, die Vegeta gleich dazu veranlasste in Kampfstellung zu gehen und laut zu knurren.
Ohne eine Sekunde Zeit zu verschwenden, verwandelte sich der Ältere sofort in einen zweifachen Supersaiyajin, wofür er von Goku einen verwunderten Blick erntete.
»Er will also gleich mit voller Kraft kämpfen... Ist der Kerl echt so ein Monster?«, fragte er sich und wendete seinen Blick schließlich wieder nach vorne.
In diesem Moment trat Cell hinter einem Felsen hervor. „Mir war klar, dass ihr nicht lange auf euch warten lasst“, erklärte er und kam näher auf die beiden Saiyajin zu.
„Heilige Scheiße!“ Dem Jüngeren fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Der ist ja golden!“
Tatsächlich unterschied sich Cells letzte Metamorphose nicht wirklich von der vorherigen, außer, dass sein gesamter Körper in verschiedenen Goldtönen erstrahlte.
Cell lachte kurz belustigt auf. „Ein wenig dekadent, findet ihr nicht auch? Aber gut. Ihr hüllt euch in euren lächerlichen Supersaiyajinstufen schließlich auch in Gold“. Er zuckte mit den Schultern und fuhr fort: „Ich habe mir diese Farbe jedenfalls nicht ausgesucht. Wahrscheinlich wollte Doktor Gero damit nur jedem noch so unterbelichteten Vollidioten klarmachen, dass ICH eine perfekte Kreation seinerseits bin. Ich bin Perfect Golden Cell!“
„Du bist ein ganz schöner Großkotz, kann das sein?“, neckte Goku ihn und dehnte aufgeregt seine Muskeln. „Ich bin gespannt, ob auch was hinter deiner großen Klappe steckt!“
„Und ich bin gespannt, ob du wenigstens ein bisschen mehr zu bieten hast, als Vegeta, diese lasche Dampfgurke!“
„HALLO?!“, schrie der Kronprinz aufgebracht. „Ich bin auch noch anwesend, falls ihr beiden Turteltäubchen es vergessen habt!“
„Sag nicht, du willst noch eine Revanche, Vegeta“, deutete das künstlich geschaffene Wesen an.
„Aber sicher!“
Vegeta fühlte sich wiedermal in seinem Stolz angegriffen. Nicht nur, dass Cell ihn eben ziemlich vorgeführt und verarscht hatte. Nein, dann wurde er auch noch von Kakarott gerettet und von einem mickrigen Namekianer geheilt. Und jetzt sollte er sich diese dummen Sprüche anhören?
»Nein! Jetzt ist endgültig Schluss mit lustig!«, dachte er, sammelte sein Ki, ließ es um sich herum detonieren und stürmte sogleich auf das goldene Insekt zu.
„Vegeta! Ich dachte wir kämpfen zusammen!“, rief der Jüngere ihm hinterher.
„Vergiss es!“, fauchte der Prinz. „Ich kämpfe alleine!“

Cell bewegte sich derweil keinen Millimeter. Er wartete bis zum letzten Moment, bis Vegeta ihn fast erreicht hatte und holte zu einem blitzschnellen und präzisen Tritt aus. Der Saiyajinprinz wich gerade noch so aus, hatte jedoch jetzt schon den Schweiß auf der Stirn stehen, versuchte sein Gegenüber aber mit einem Fausthieb zu erwischen. Aber Cell duckte sich unter diesem Angriff weg und verpasste Vegeta nun seinerseits einen heftigen Schlag in die Magengrube.
Getroffen keuchte der Prinz auf, weitete seine Augen und krümmte sich vor Schmerz. Doch damit noch nicht genug. Doktor Geros perfektes Wesen setzte mit seinem Knie schwungvoll nach, wodurch Vegeta in die Luft geschleudert wurde und einige hunderte Meter durch die Landschaft flog.

Goku stürmte ihm sofort hinterher.
„VEGETA!“, schrie er aufgebracht, versuchte den Prinzen aufzufangen, doch dieser hinterließ mit seinem Körper schon eine Schneise der Verwüstung im Boden der Landschaft.
Hustend und knurrend richtete sich Vegeta wieder auf, klopfte sich den Staub aus den Klamotten und wischte sich das Blut aus seinem Mundwinkel.
„Vegeta!“, rief Goku erneut, der gerade bei ihm angekommen war. „Ist alles in Ordnung?“
„Verdammte Scheiße, Kakarott! Wonach sieht es denn aus?!“, spuckte er gereizt.
„Dann lass uns doch endlich zusammen arbeiten. Gemeinsam haben wir eine Chance ihn zu besiegen!“
„Ach, meint ihr das wirklich?“ Cell lachte hämisch auf. „Na los! Versucht es doch!“
Die ewigen Rivalen sahen sich kurz an und Goku nickte Vegeta zu, doch der Prinz schüttelte weiterhin stur seinen Kopf. „Ich werde das alleine erledigen!“
„Wieso bist du nur so stur, Vegeta?! Du siehst doch, dass du alleine keine Chance hast!“, versuchte Goku ihn zu überzeugen.
„Halt deine dämliche Fresse, Kakarott! ICH bin der Prinz der Saiyajin! Ich werde bald der König der Saiyajin sein! Und als König ist es meine Pflicht, mein Volk zu beschützen und dieses Monster eigenhändig zu besiegen!“ Vegeta grinste leicht und obwohl er schon nicht mehr in Vollbesitz seiner Kräften war, plusterte er sich mit Stolz in den Augen auf. Mit seinem rechten Daumen deutete er auf sich selbst. „So wahr ich hier stehe: Ich werde dieses Arschloch beseitigen! Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“

„Ohoo! Was für eine Ansprache!“ Cell klatschte betont langsam in seine Hände. „Eines wahren Herrschers würdig!“
„Schnauze halten, Cell!“, fauchte der Thronfolger.
„Wieso? Das war ernst gemeint!“ Cells Gesicht wurde von einem niederträchtigen Lächeln durchzogen. „Ich finde es wirklich nobel von dir, dass du deinen Fehler alleine wieder ausbügeln willst, auch, wenn du weißt, dass du keinerlei Chance gegen mich hast!“
„Deinen Fehler?“ Goku sah verwundert zu seinem Artgenossen. „Was meint er damit?“
„Gar nichts“, presste Vegeta zwischen seinen zusammengebissenenen Zähnen hervor.
Perfect Golden Cell verschränkte die Arme vor seiner goldenen Brust und lachte abfällig. „Ach, hat du Son Goku nicht erzählt, dass du mir dabei geholfen hast, den letzten Androiden in mich aufzunehmen...?“
„BITTE WAS?!“, brüllte Goku und blickte seinen Teamkollegen vorwurfsvoll an. „Sag mal, spinnst du?“
„Halt dich einfach geschlossen, Kakarott!“, zischte der Prinz. „Was hättest du denn an meiner Stelle gemacht? Der Kampf gegen seine vorherige Stufe war einfach nur gähnend langweilig! Ich hatte ihn innerhalb kürzester Zeit schon so weit, dass er kapituliert hätte! Ich konnte den zweifachen Supersaiyajin nicht einmal richtig austesten!“
„Ich hätte ganz sicher nicht unser aller Leben auf's Spiel gesetzt, nur um auszutesten, wie stark er wirklich ist!“
„Ach nein?! Und wie war das im Kampf gegen Freezer und Cooler? Hast du da etwa nicht zugelassen, dass Cooler zu seiner letzten Transformationsstufe gelangt?“
Goku verstummte und senkte schuldbewusst seinen Blick. Es stimmte. Er hätte vermutlich ähnlich reagiert, wie sein Artgenosse. Sie würden beide niemals einen ebenbürtigen Kampf ausschlagen. Und wer hätte schon vorher wissen können, wie stark dieser Cell wirklich werden konnte?
Nach ein paar Sekunden hob Goku seinen Kopf wieder und nickte dem Prinzen zu. „Du hast Recht, Vegeta. Schuldzuweisungen bringen uns jetzt auch nicht weiter... Aber lass mich dir doch bitte helfen...“.
Vegeta knurrte und verengte seinen Blick.
„Komm schon, Vegeta! Zusammen kriegen wir diesen Kerl bestimmt klein!“
Doch des Prinzen Knurren wurde nur noch lauter. Es gefiel ihm nicht, mit Kakarott zusammenarbeiten zu müssen. Aber hatten sie überhaupt eine andere Wahl...?

„Ich warte...“, verkündete Cell monoton und gähnte demonstrativ.
„Na schön!“, zischte Vegeta auf einmal und nickte Goku zu. „Greifen wir zusammen an!“
Goku nickte ebenfalls und ging in Kampfstellung. Sofort ließ er seine Aura aus sich herausbrechen und verwandelte sich in den zweifachen Supersaiyajin. Parallel zueinander stießen die Krieger einen Kampfschrei aus und ließen ihr Ki immer größer und bedrohlicher werden. Die blauen Blitze, die sie umgaben, rissen tiefe Furchen in den Boden. Ihre goldene Auren sorgten dafür, dass unzählige Steine und andere Bestandteile der Häuserruinen durch die Luft wirbelten.
Nur eine Sekunde später stürmten sie gemeinsam auf Cell zu. Dieser schien hoch erfreut darüber zu sein, dass diese beiden Saiyajin endlich zusammen arbeiteten. Das schien endlich mal ein Kampf zu werden, der seiner würdig wäre. Auch er begab sich in Kampfstellung, wartete darauf, dass die beiden Krieger ihn erreichten. Aber schon kurz nachdem die ersten Angriffe der Saiyajin auf das Monster einprasselten, wurde klar, dass Cell ihnen haushoch überlegen war. Mühelos parierte er die Kombinationsangriffe seiner Gegner, die leider etwas unkoordiniert wirkten, immerhin hatten Vegeta und Goku bisher immer nur gegeneinander gekämpft und nie miteinander. Der Ältere wollte weiterhin die Oberhand behalten und mit seinen Angriffen vorpreschen, während Kakarott darauf bedacht war, seine Angriffe auf die von Vegeta abzustimmen, was nicht gerade einfach war, weil dieser einfach ungezügelt und ohne Plan auf den Gegner einprügelte.

„Das ist eine ganz schön lahme Vorstellung!“, bemerkte Cell, drehte sich um die eigene Achse und trat beide Krieger mit einem einzigen Fußfeger von sich weg.
Hart schlugen Vegeta und Goku auf dem Boden auf und keuchten gleichzeitig schmerzerfüllt auf.
„Ich dachte wirklich, dass ihr mehr zu bieten habt!“
„Dieser Dreckskerl! Der kann was erleben!“, grummelte Vegeta, der sich gerade wieder aufrichtete und wieder auf den Gegner zustürmen wollte.
„Vegeta – warte!“, rief Goku und sorgte dafür, dass er innehielt. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen! Es bringt nichts, einfach auf ihn loszustürmen! Dafür ist er zu stark!“
„Ich lasse mir von dir doch nicht sagen, wie ich zu kämpfen habe!“, fauchte Vegeta, wendete seinen Blick wieder ab und sprang dem Gegner entgegen.
Knurrend spurtete Goku ihm hinterher.  »Verdammter Mist! Warum muss der nur so ein verfluchter Sturkopf sein?!«, dachte er noch, während er seinem Rivalen folgte und irgendwie versuchte seine Attacken auf die des Prinzen abzustimmen.

Cell wirkte amüsiert und belustigt von den kläglichen Versuchen seiner Gegner. Immer wieder schob er sie mit einem einfachen Angriff bei Seite oder wehrte ihre Attacken spielerisch ab.
Nach einer Weile ging den beiden Saiyajin die Puste aus. Sie atmeten einmal mehr durch, während Cell immer noch ohne den kleinsten Kratzer vor ihnen stand und provokativ gähnte.
„So, machen wir Schluss für heute. Ich muss schließlich auch irgendwann mal Feierabend machen“, entschied er kurzerhand, spannte seine Muskulatur an und ließ nun seine goldene Aura aus sich heraus brechen. Auch diese wurde von Blitzen durchzogen, ähnlich wie bei dem zweifachen Supersaiyajin. Aber sie war viel, viel größer und mächtiger. Der Wind zerrte an Goku und Vegeta. Das intensive Licht blendete sie. „Ich hatte ja wirklich gehofft, auf ein bisschen mehr Widerstand zu stoßen“. Das perfekte Wesen zuckte resigniert mit den Schultern und seufzte. „Aber eine Frage hätte ich dann doch noch...“. Er ließ seine Aura zurück in seinen Körper fließen und begutachtete seine Feinde kritisch.
Goku horchte auf. „Und die wäre?“
„Wie seid ihr innerhalb so kurzer Zeit so viel stärker geworden? Ich meine, euer Kraftzuwachs hat euch nicht geholfen, aber er war dennoch sehr beachtlich...“.
„Willst du uns jetzt komplett verarschen? Als hättest du uns nicht schon genug gedemütigt!“, fauchte Vegeta gereizt und zog seine Augenbrauen tief in sein Gesicht.
„Ich meine es völlig ernst. Es interessiert mich“.
„Aber wieso?“, wollte Goku wissen.
Cell seufzte und machte eine kreisende Handbewegung. „Ihr wisst doch, dass auch in mir sehr viele Zellen von verschiedenen Saiyajin verarbeitet wurden. Auch in mir besteht dieses unbändige Verlangen nach einem ebenbürtigen Kampf!“
Verwunderte und skeptische Blicke von Seiten der Saiyajin waren zur Folge.
„Lasst es mich anders formulieren...“, begann Cell und grinste leicht. „Könntet ihr noch stärker werden, wenn ich euch ein paar Tage Zeit gebe...?“
„Gut möglich...“, vermutete Goku und fragte sich währenddessen, was dieses Wesen nur vorhaben könnte.
„Und noch eine Frage: Die anderen Schwächlinge habe ich ja schon bekämpfen dürfen. Aber wo sind Raika, Trunks und Broly?“
„Sie trainieren derzeit an einem geheimen Ort“, erklärte Vegeta. „Morgen um diese Zeit werden sie ihr Training beendet haben...“.
„Und spätestens dann werden wir dich besiegen, Cell!“, prophezeite der Jüngere.
„Euer Optimismus gefällt mir...“, murmelte Cell mit einem zufriedenen Lächeln. Irgendetwas schien er auszuhecken. Er neigte seinen Kopf zur Seite und überlegte. Es verstrichen nur ein paar Sekunden, bis er seine Stimme wieder erhob und überlegen grinste. „Was haltet ihr von einem Kampfsportturnier?“
Goku hob verwundert eine Augenbraue. „Ein Kampfsportturnier...? Wozu-?“
„Genauso, wie sie auf der Erde stattfinden, mit dem feinen Unterschied, dass es nur mich zu besiegen gilt. Ihr dürft so viele Kämpfer, wie ihr wollt, ins Rennen schicken und nur ich bin euer Gegner“, erklärte Cell weiter.
„Ist das ein schlechter Scherz?“, fragte Vegeta entrüstet. „Was soll das Ganze? Willst du dich über uns lustig machen?!“
„Ich will euch die Chance auf einen fairen Kampf geben, Vegeta“, fuhr Geros Schöpfung fort.
„Und wie soll das Ganze vonstatten gehen?“ Goku war zwar skeptisch, aber eine Chance auf einen fairen Kampf klang tatsächlich interessant.
„Es werden Einzelkämpfe ausgetragen. Jeweils einer von euch gegen mich. Das Turnier wird in...“. Er machte eine Pause, wiegte seinen Kopf von rechts nach links. „...sagen wir in fünf...? Ja, in fünf Tagen werden die Cell-Spiele stattfinden. Bis dahin habt ihr Zeit, euch vorzubereiten. Ich werde die restlichen Tage dafür nutzen, einen passenden Austragungsort für eure letzte Schlacht suchen“.
„Cell-Spiele...“, knurrte Vegeta. „Und was erhoffst du dir von der Aktion?“
„Ganz ehrlich? Reine Belustigung meiner Wenigkeit. Und ich will euch eben eine faire Chance geben. Gewinnt ihr, habt ihr die Zukunft eures Planeten und das des gesamten Universums gesichert. Wenn ich gewinne... Nun ja, dann werde ich euch nacheinander auslöschen. Und wenn euer Planet zu Staub zerfallen ist, werde ich mir den Rest des Universums vornehmen. Allen voran die Erde und Planet Namek...“.
Auch Goku verengte nun wieder erbost seinen Blick. „Wie kannst du es wagen? Was haben die Erde und Namek damit zu tun? Ist all das alles nur ein Spiel für dich?!“
„Ja“, antwortete Cell schlicht und einfach. Anschließen erhob er sich langsam in die Lüfte. „Ich werde ein paar Vorbereitungen treffen. Ich hoffe, ihr trainiert in der Zeit fleißig...“. Daraufhin wendete er sich ab und flog davon.

„Was zur Hölle war das eben?“, fragte Vegeta. „Der macht sich einen Spaß daraus, uns zu erniedrigen!“
Goku nickte zustimmend. „Wir sollten diese Chance nutzen, erneut zu trainieren und uns vorzubereiten. Fünf Tage sind eine lange Zeit, wenn wir sie sinnvoll nutzen... Das ist wohl die einzige Möglichkeit für uns, Cell zu besiegen“.
„Das wird ihm noch leid tun, dass er uns diese Chance gelassen hat!“, zischte der Prinz seine Fäuste ballend.
Die Schmach und die Schande der Niederlage lag noch immer auf seinen Schultern, doch er schwor sich in diesem Moment, alles dafür zu tun, um diesem Monster Einhalt zu gebieten. Dieser Cell müsste durch seine Hand sterben! Egal wie! Er musste als zukünftiger König dafür sorgen, dass sein Volk und das gesamte Universum ein klein wenig sicherer sein konnten.
„Lass uns aufbrechen und den Anderen davon berichten“, schlug Goku vor und legte vorsorglich zwei Finger an seine Stirn.
Zustimmendes Murmeln kam über Vegetas Lippen, woraufhin Goku ihm eine Hand an die Schulter legte und sich mit ihm zusammen zurück zum Palast teleportierte.

~

Im Raum von Geist und Zeit waren die ersten Wochen vergangen. Raika, Broly und Trunks hatten die ersten Tage damit verbracht, sich an die besondere Umgebung zu gewöhnen. Die schwüle Hitze erinnerte Raika und Broly an den Planeten, auf dem sie aufgewachsen waren. Vampa hatte ähnliche klimatische Verhältnisse, weswegen sie sich relativ schnell daran gewöhnten.
Und Trunks? Er tat sich zwar in den ersten Tagen schwer, aber er war sehr stolz. Er hätte es niemals zugegeben, dass ihm diese Luft zu schaffen machte. So trainierte er schon nach wenigen Tagen intensiv mit seinem Vater. Es war das erste Mal, dass er die Möglichkeit hatte mit seinem Vater zu trainieren. In seiner Zeitlinie hatte er ihn gar nicht erst kennen gelernt, nun kämpften sie gegeneinander und lernten voneinander. Wobei der Jüngere ganz schön große Augen machte, als er den Supersaiyajin Ikari von Broly zum ersten Mal zu spüren bekam. Diese Form war ihm gänzlich unbekannt, aber ihm war klar, dass er sie auch erlernen würde können. Immerhin floss Brolys Blut in seinen Adern. Und so war sein Ziel, ebenfalls den Supersaiyajin Ikari zu meistern, weil diese Form kräftemäßig mehr Potential beinhaltete, als der einfache Supersaiyajin.

Raika hatte sich in den ersten Wochen weitestgehend aus dem Training heraus gehalten. Ihr war bewusst, dass ihr Körper und vor allem ihr Geist noch nicht hundertprozentig auf der Höhe waren. Darum musste sie sich zuerst kümmern. Stundenlang saß sie einfach nur da, bewegte sich keinen Millimeter vom Fleck und meditierte mit geschlossenen Augen im Schneidersitz. Teilweise schwebte sie in dieser Position durch den Raum, wich dabei den Energieattacken von Broly und Trunks aus und versuchte nur ihre Sinne zu schärfen. Im Hier und Jetzt leben. Das war das Wichtigste für die erste Zeit. Sich von den Erinnerungen und Gefühlen der Vergangenheit zu distanzieren und sich nur darauf zu konzentrieren, was in diesem Moment geschah.
Die Saiyajinkriegerin machte dadurch wieder erhebliche Fortschritte. In diesem Raum war sie komplett abgeschnitten von der Außenwelt. Sie musste sich keine Sorgen um die Zukunft machen, weil sie wusste, dass Goku und Vegeta sich schon darum kümmern würden. Sie konnte sich sogar ein Stück weit von den Gefühlen zu den beiden Kriegern distanzieren. Immerhin konnte sie im Raum von Geist und Zeit nichts von ihnen wahrnehmen. Das half ihr dabei, etwas Abstand zu gewinnen. Sie genoss es einfach, ihren besten Freund und seinen Sohn beim Training zu beobachten. Wie sie sich einander annäherten und eine richtige Vater-Sohn-Beziehung aufbauten.

Eines Tages, Broly und Trunks waren schon seit wenigen Stunden beim Training, Raika dagegen hatte länger geschlafen und gerade erst ihr Frühstück beendet, stieg sie die Treppen der Terrasse herunter und beobachtete mit einem zufriedenen Lächeln die beiden kämpfenden Krieger. Sie atmete tief ein, schloss dabei ihre Augen, winkelte ihre Arme neben ihrem Körper an und beim Ausatmen ließ sie ihre giftgrüne Aura aus sich herausbrechen. Ihre Augen nahmen eine bernsteinfarbene Färbung an, während ihre Haare leicht nach oben wehten. Die Verwandlung gelang ihr ohne Schreien, ohne rasende Wut, einfach nur durch Konzentration und ihre Atmung. Genau so sollte es sein.

Broly und Trunks hielten inne und musterten die Kriegerin, die sich nun langsam auf sie zu bewegte.
Der Ältere lächelte zufrieden. »Endlich ist sie soweit! Darauf habe ich schon gewartet!«
Trunks hob grinsend einen Mundwinkel. „Ach, du kannst das auch? Ich wusste gar nicht, dass noch jemand diese dämonische Form beherrscht“.
„Was meinst du, warum wir Geschwister im Geiste sind?“, fragte Raika und sah kurz zu ihrem besten Freund. „Wir besitzen sehr ähnliche Fähigkeiten und ein ähnliches Potential“.
Der Halbsaiyajin zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Na ja, wenn man bedenkt, dass ich noch ein größeres Potential besitze, weil ich nicht nur den Supersaiyajin Ikari, sondern auch den normalen Supersaiyajin beherrsche. Wenn ich es schaffe, diese beiden Transformationen miteinander zu kombinieren, werde ich euer Potential komplett in den Schatten stellen“. Trunks schien wirklich von sich überzeugt zu sein.
Doch Raika schüttelte nur leicht den Kopf und schmunzelte dabei. „Broly, du hast ihm noch nicht den Berserker gezeigt, sehe ich das richtig?“
„Berserker...?“, harkte der Zeitreisende irritiert nach.
Broly nickte, verengte aber verwundert seine Augen. „Wie denn auch? Keiner von uns kann ihn kontrollieren“.
„Dann sollten wir genau das zu unserem Ziel machen, findest du nicht?“, fragte die Langhaarige motiviert. „Broly, du weißt was zu tun ist. Ich werde es deinem Sohn demonstrieren“.
„Raika... Meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“, fragte Broly seine Schwester im Geiste mit besorgter Miene.
Die Angesprochene nickte. „Die Stromschläge von dem Halsband sind ein Witz. Ich bin Schlimmeres gewohnt“. Sie winkte lächelnd ab und nickte ihrem besten Freund erneut ermutigend zu.
„Wenn du meinst...“. Broly kramte die Fernbedienung aus seinem Brustpanzer hervor und hielt sie griffbereit.
„Ach... Diese Halsbänder erfüllen einen Zweck? Und ich dachte, das seien alberne Freundschaftsbändchen“, kommentierte Trunks schnippisch mit verschränkten Armen, wartete aber gespannt darauf, was jetzt passieren würde.

Raika spannte ihren Körper an und ging in Kampfstellung. Ihr Blick verdunkelte sich, während sie leise zu knurren begann und versuchte all ihre Wut zu kanalisieren. Das viele Training musste sich einfach ausgezahlt haben. Vor allen Dingen jetzt, wo es ihr psychisch wieder besser ging, musste sie doch irgendwie darauf zugreifen können. Sie spürte schon nach kurzer Zeit ihre Kampfkraft durch die Decke schießen. Ihr Blut begann zu brodeln und ihr Herz schlug immer schneller und intensiver. Schon bald verwandelte sich ihr Knurren in ein angestrengtes Schnauben. Langsam aber sicher wuchsen ihre Muskeln an, blähten sich auf und wurden immer massiger. Raikas Haare wurden von grünen Strähnen durchsetzt, die im Wind ihrer anwachsenden Aura nach oben wehten.
Trunks wich erschrocken zurück und weitete seine Augen. „Wa...was zur Hölle...?“
Broly lächelte nur und beobachtete Raika genauestens. Bisher sah es gut aus. Sollte sie jedoch die Kontrolle über sich und ihre Kraft verlieren, musste er sofort eingreifen und sie mithilfe der Fernbedienung unter Strom setzen.
Plötzlich schrie Raika wutentbrannt auf. In grellem Grün strahlte die Energie um sie herum auf, blendete die Anwesenden. Zum Glück konnte sie hier nichts zerstören, in so fern war es im Raum von Geist und Zeit sogar sicherer, diese Form zu trainieren, als außerhalb.

Nachdem das Licht ein klein wenig abgeschwächt war, nahmen Broly und Trunks ihre Hände herunter, die sie schützend vor ihre Augen gelegt hatten. Dem Zeitreisenden fiel beinahe die Kinnlade herunter. Diese Form ließ ja sogar den zweifachen Supersaiyajin von Goku und Vegeta alt aussehen. Diese Power schien absolut keine Grenzen zu haben.
Raika schnaubte und zitterte vor Zorn, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Ihr Blick war zu Boden gerichtet.
Vorsichtig näherte sich Broly seiner besten Freundin. „Raika... Alles klar?“
„Das ist ja der absolute Wahnsinn, Raika! Du musst mir unbedingt zeigen, wie das geht!“, rief Trunks euphorisch und schwebte ohne darüber nachzudenken auf sie zu.
Raika hob ruckartig ihren Kopf und starrte den Sohn ihres besten Freundes mit leeren Augen an.
„WEG VON IHR!“, schrie sein Vater und schubste Trunks augenblicklich aus der Schussbahn.
Die Berserkerin hatte wieder die Kontrolle über sich verloren und wollte Trunks gerade angreifen. Jetzt lag jedoch Broly genau in ihrem Blickfeld. Sie ließ wütend ihre Zähne fletschen und griff nach ihrem besten Freund, der sich schlagartig in den Supersaiyajin Ikari verwandelte, um rechtzeitig ausweichen zu können.

„Was... Was ist denn los mit ihr? Warum greift sie uns an?“, wollte Trunks wissen.
Broly, der damit beschäftigt war, den Angriffen seiner besten Freundin auszuweichen, antwortete stockend: „Sie hat...die Kontrolle verloren! Das... Das meinte ich eben! Der Berserker ist nicht...ist nicht leicht...zu meistern!“
»Deswegen diese Halsbänder... So langsam verstehe ich den Sinn dahinter«, überlegte Trunks, verwandelte sich in einen Supersaiyajin, weil er diesen leichter abrufen konnte, als den Supersaiyajin Ikari und eilte seinem Vater zur Hilfe. Mit einem Ki-Strahl schaffte er es, Raika auf Abstand zu bringen, sodass Broly die Fernbedienung aktivieren konnte.
Zuckend und vor Schmerzen aufschreiend ging Raika zu Boden, bis sie schließlich das Bewusstsein verlor und sich damit automatisch zurück verwandelte. Es dauerte um einiges länger, als normalerweise. Sie musste sich durch die Gewitterstürme auf Vampa eine extrem hohe Toleranz gegen diese elektrische Ladung aufgebaut haben.

Broly wischte sich den Schweiß von der Stirn und landete gleich neben Raika am Boden, hob diese vorsichtig im Brautstil hoch.
Trunks folgte ihm und fragte: „Und... Und du kannst das auch, Dad?“
Broly nickte, ohne den Blick von seiner besten Freundin abzuwenden. „Ja, aber du siehst ja, mit welchen Risiken diese Form einhergeht. Ich hoffe, wir schaffen es in diesem Jahr den Berserker wirklich zu kontrollieren... Das wäre eine super Waffe gegen Cell, falls Goku und Vegeta es nicht schaffen“.
Trunks brummte zustimmend und beschloss dann: „Das muss ich unbedingt lernen!“

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt