Vom Regen in die Traufe

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Kapitel 30:

Vom Regen in die Traufe


In der Zwischenzeit war zwischen Vegeta und Kiwi ein erbitterter Kampf entbrannt, in dem sie sich gegenseitig nichts schenkten. Es war ein stetiges Hin und Her. Sie waren etwa gleich stark und hatten ähnlich viel Erfahrung um Kampf, was diese Auseinandersetzung wirklich hart machte. Der Prinz wähnte sich gerade als Sieger, nachdem er seinen Gegner mit etwa drei Dutzend Ki-Bällen bombardiert hatte und sich endlich nichts mehr regte. Schnaufend und mit vielen Schweißperlen auf der Stirn, hob Vegeta vorsichtig einen Mundwinkel, als auch nach mehreren Atemzügen keine Spur von Kiwi zu sehen war. Doch Vegetas Hoffnung wurde jäh enttäuscht. Leider war der Kämpfer aus Freezers Armee nur in einen Felsen gedrückt worden, den er nun mit Hilfe seiner detonierenden Aura sprengte.
Verärgert knurrte der stolze Saiyajinprinz. Da hatte er sich wohl zu früh gefreut.
Die Krieger stürmten wieder aufeinander zu, verwickelten sich in einen Schlagabtausch. Vegeta versuchte sein Gegenüber mit gefalteten Händen Richtung Boden zu befördern, doch dieser wich aus, schnappte sich die Fußgelenke des Saiyajin und schleuderte ihn umher, ehe er ihn schließlich in eine Felsgruppe warf.

Vegeta hätte es sich niemals zu träumen gewagt, aber der Tod seiner Teamkameraden, vor allem der von Radditz, traf ihn mehr, als er zugeben wollte. Er wollte Kiwi tot sehen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Dieser Kampf brachte ihn ohnehin zur Weißglut. Das Elitemitglied, welches einer von Freezers engsten Vertrauten war, war deutlich besser, als er gedacht hatte und bereitete ihm gehörige Schwierigkeiten.
Der Prinz wischte sich das Blut aus seinem Mundwinkel und sah an sich hinab. Seine Rüstung hatte einen Sprung, der Kampfanzug war gerissen und sein royaler Umhang hing nur noch in Fetzen. Knurrend riss er den störenden Mantel kurzerhand von seinen Schultern. Sein Blick wanderte herüber zu dem Alien mit lilafarbener Haut. Dieser wirkte deutlich weniger verbraucht. Offensichtlich war Kiwi doch ein ganzes Stück stärker als er selbst.
Doch davon ließ Vegeta sich nicht entmutigen. Wütend brachte der Thronfolger nun auch seine Aura zur Explosion. Er fasste den Entschluss, auf seinen Gegner zuzustürmen und ihn erneut anzugreifen, doch bevor er ihn erreichte, grinste der Schuppige diabolisch, duckte sich unter dem Schlag weg und trat dem Prinzen so heftig in die Magengrube, dass dieser auf einen Schlag eine ganze Menge Blut spuckte und zusammen sackte. Sich krümmend vor Schmerzen sank er zu Boden, hielt sich die getroffene Stelle und verkniff sein Gesicht.
„Das wird dich eine Weile beschäftigen!“, zischte Kiwi, wendete sich von ihm ab und erhob sich in die Luft. Die Krieger von der Erde fixierend, breitete sich sein Grinsen weiter aus.
„HAUT AB!“, schrie Vegeta, doch es war bereits zu spät. Noch im selben Moment wurde Tenshinhan schon von einem Ki-Strahl getroffen, der sich durch sein Herz bohrte und ihn leblos nach hinten umkippen ließ. Piccolo konnte gerade noch ausweichen und ging hinter einem Felsen in Deckung.
Fluchend richtete sich der Thronfolger wieder auf, hustete schon bei der kleinsten Anstrengung noch mehr Blut und konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Er torkelte zur Seite. Ihm wurde schummrig vor Augen. Kiwi musste ihm eine innere Blutung beschert haben, zumindest fühlte es sich für ihn so an, als würde er gerade eine Menge Blut verlieren. Vegeta wusste genau, wie sich das anfühlte, weil er es schon einige Male erlebt hatte...
Er spürte Raikas Aura in enormem Tempo herannahen, was ihn durchhalten ließ. Die Jüngere hatte ihm schon von der heilenden Kraft dieser Bohnen erzählt, nun würde er es am eigenen Leib erfahren.

~

Die Sonne stand mittlerweile so tief, dass sie das Schlachtfeld in ein dunkelrotes, bedrohliches Licht gehüllt hatte. Und während die eine Hälfte des Himmels mit den dunkelroten Strahlen der Sonne erhellt wurden, zeichnete sich die andere Hälfte schon durch ein tiefes Blau aus, was von Sekunde zu Sekunde dunkler wurde. Einzelne Sterne zeigte sich schon in der Dunkelheit.
Kiwi hatte die Zeit, in der Vegeta außer Gefecht gesetzt war, genutzt, um die Landschaft zu verwüsten. Bislang vergeblich versuchte er Piccolo zu erwischen, der flink durch die Felsen sprang, in denen er sich besonders gut auskannte und den Krieger Freezers regelrecht vorführte.
Endlich kam aber auch Raika wieder am Ort des Geschehens an. Als erstes fiel ihr Blick auf Vegeta, der sich schwerverletzt und schwer keuchend aufrecht hielt. »Gerade noch rechtzeitig!«, dachte sie. Sie hatte auf dem Weg hier her schon gemerkt, dass die Aura des Prinzen gefährlich ins Wanken geraten und eine Weitere erloschen war. Aber dass Kiwi ihn so zugerichtet hatte... Dieser Mistkerl hatte wirklich mehr Kraft, als sie erwartet hatte. Oder Vegeta hatte nicht aufgepasst.
„Vegeta! Fang!“, rief die Langhaarige lautstark und warf ihm eine der magischen Bohnen zu.
Ohne sich zu vergewissern, dass er diese auch gefangen hatte, flog sie direkt weiter zu Kakarott. Auf dem Weg kam sie an Tenshinhan vorbei, aber diesen könnte sie selbst durch die Bohnen nicht mehr retten. Er war schon tot. Da halfen auch die Senzu-Bohnen nicht mehr. Darüber konnte sie sich jetzt aber keine Gedanken machen – sie musste sich um die Lebenden und Verletzten kümmern. Sie kam bei ihrem Ex-Freund an, stieß Kuririn grob zur Seite und schob dem Verletzten die magische Medizin in den Mund.
„Komm schon, Goku! Mach nicht schlapp!“, feuerte sie ihn besorgt an, rüttelte leicht an ihm. Er durfte jetzt hier nicht sterben. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken. Es war schon schlimm genug, dass er hier auf der Erde bei dieser Chichi bleiben wollte, aber sterben? Nein! Das ging gar nicht! Das durfte er ihr einfach nicht antun! Sie würde nie wieder froh werden, wenn sie sein Lächeln nie wieder sehen können würde!

Endlos erscheinende Sekunden später begannen seine Augen zu zucken, die er plötzlich aufriss und sich ruckartig aufrichtete.
Raika atmete erleichtert auf. „Gott sei Dank, du lebst!“ Überglücklich zog sie ihn in eine innige Umarmung. Ein Stein, so schwer wie ein Gebirge, fiel von ihrem Herzen.
Desorientiert und völlig überrumpelt von dieser Situation holte Goku hektisch, tief Luft. Sein Nase und im Anschluss sein gesamter Organismus wurde augenblicklich von starken Pheromonen durchflutet. Ein wohliges Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er schmiegte sich sanft an sie. Was gab es Schöneres, als dem Tod gerade noch von der Schippe zu springen, in den Armen seiner Traumfrau aufzuwachen und dann noch von ihr so liebevoll umarmt zu werden?
Viel zu früh löste Raika die Umarmung und sah ihn mit ernster Miene an. „Mach dich mit den Erdlingen aus dem Staub, Goku! Ihr solltet wirklich aus der Schussbahn gehen“. Sie sah kurz zu Vegeta, der sich mittlerweile wieder zu voller Größe aufgerichtet hatte und lächelte. „Wir regeln das schon!“ Nachdem er ihr seine Zustimmung gegeben hatte, wendete sie sich gänzlich von dem Gleichaltrigen ab und suchte nach Kiwi, der mittlerweile alle Felsen in der näheren Umgebung zerstört hatte.

Vegeta hatte unterdessen die magische Bohne zu sich genommen und war auf einen Schlag wieder bei voller Kraft. Erstaunt von dieser schnellen und hoch effektiven Heilmethode, blickte er auf seine Hände und ballte diese zu Fäusten. Dem Tod so nahe, brachte es ihm einen gehörigen Kampfkraftanstieg. Das war ihm bewusst und er begann überlegen zu grinsen. Denn jetzt würde er mit Kiwi spielend leicht fertig werden. Der entschlossene Blick des Prinzen wanderte zu seinem Gegner, der gerade dabei war Piccolo anzugreifen.
Vegeta ging in Angriffsstellung, lud sein Ki in seinen Handflächen und führte sie neben seinem Kopf zusammen. „Aus dem Weg, Grünling! Sonst kannst du dich von deinem Leben verabschieden!“, prophezeite der Prinz der Saiyajin.
Kiwi wurde auf ihn aufmerksam und musterte ihn misstrauisch. »Wie kann der Penner so schnell wieder auf den Beinen sein?« Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu. Was war sein Geheimnis? Gerade noch hatte er sich kaum noch auf den Beinen halten können und jetzt bereitete er einen seiner gefährlichsten Angriffe vor.

„NEIN VEGETA!“, schrie Goku aufgebracht. Er war herbei gestürmt und stellte sich ihm nun tapfer in den Weg. „Wenn du Piccolo tötest, verschwinden auch die Dragonballs!“
„Dragon-...? Hat er gerade Dragonballs gesagt?“, fragte Kiwi nach und hob eine Augenbraue. „Es gibt sie also wirklich? Und ich dachte, das seien nur Märchen...“. Die Gesichtszüge des Alien hellten sich auf und wurden von einem süffisanten Grinsen durchzogen. „Meister Freezer wird außerordentlich erfreut sein, davon zu erfahren!“
„Kakarott, du hirnamputierter Vollidiot! Du hast unser aller Untergang besiegelt!“, fauchte Vegeta wütend, weiterhin seinen Angriff ladend. Wie konnte dieser Kerl nur so unvorsichtig sein? Wie konnte er das einfach ausplaudern? Damit war ihre ganze Mission zum Scheitern verurteilt! Freezer würde über den Scouter von den Dragonballs erfahren und sich schon bald auf den Weg machen, um sie an sich zu reißen und die Erde zu zerstören. „Verzieh' dich endlich und geh' mir aus den Augen!“
Der Jüngere entglitt sämtlicher Ausdruck aus dem Gesicht. Er hatte sich tatsächlich verplappert! Das würde mit Sicherheit ganz üble Konsequenzen nach sich ziehen! Um seinen Schaden noch irgendwie zu begrenzen und nicht noch mehr Unheil anzurichten, ging er Vegeta jetzt lieber aus dem Weg. Goku flog los, schnappte sich Piccolo und brachte ihn aus der Schussbahn. Eigentlich waren sie Feinde, doch auch der Sohn des Oberteufels hatte eingesehen, dass sie gegen einen so starken Gegner zusammenarbeiten mussten, statt sich gegenseitig zu bekämpfen. Und Kiwi war hier ganz offensichtlich das größere Problem.

„GALICK-HO!“, brüllte der Thronfolger endlich, nachdem er seine stärkste Strahlenattacke geladen hatte, richtete seine Arme nach vorne und feuerte einen gewaltigen, lilafarbenen Energiestrahl auf den am Boden stehenden Alien, der nicht mehr ausweichen konnte und von der Attacke mitgerissen wurde.
„Du hast es geschafft, Vegeta!“, rief Goku aus einiger Entfernung.
„Idiot! Das wird ihn nicht lange aufhalten! Ich habe uns nur Zeit verschafft“, zischte Vegeta abermals und blickte sich suchend um. Dieser Mistkerl brachte ihn noch zur Weißglut mit seinen dämlichen Kommentaren! Konnte der sich nicht endlich mal verziehen? Er stand doch sowieso nur im Weg!

Mittlerweile war die Nacht vollständig hereingebrochen. Aber es war nicht so dunkel, wie es hätte sein müssen. Der Prinz sah zum Himmel hinauf und sah, dass der Mond einen vollen Kreis beschrieb und das gesamte Schlachtfeld beleuchtete. „Perfekt!“, murmelte der Prinz und sah hinein. Damit wäre ihm der Sieg absolut sicher. Und vielleicht hatte Freezer den Scouter von Kiwi noch nicht abgehört. Vielleicht konnten sie ihr Schicksal doch noch abwenden.
Auch Raika bemerkte den Mund und widmete sich fragend Kuririn, der sich mit Goku und Piccolo immer noch nicht aus dem Staub gemacht hatte. „Seit wann gibt es wieder einen Mond auf der Erde? Ich dachte, den hättet ihr zerstört, damit Goku sich nicht transformiert?“
„Nachdem Goku die Erde verlassen hatte, hat Gott einen neuen Mond erschaffen“, erklärte der Angesprochene kurz und bündig. „Aber dreht Vegeta denn nicht durch, wenn er zum Weraffen wird?“
Raika schüttelte ihren Kopf. „Nein, keineswegs. Vegeta beherrscht diese Form problemlos. Trotzdem...“. Sie sah den Kleineren eindringlich an. „Trotzdem solltet ihr jetzt endlich verschwinden! Goku muss schnell außer Reichweite gebracht werden. Er kann den Oozaru immer noch nicht kontrollieren. Die Gefahr ist einfach zu groß!“
Der Glatzkopf nickte schluckend. Anschließend brachte sich, Goku, Piccolo und den Leichnam Tenshinhans weit genug weg.

Anschließend blickte auch die Langhaarige zum Vollmond. Sie hatte ihre Weraffenform so lange nicht angewendet und wollte es unbedingt mal wieder versuchen. Sie war sich sicher, dass sie ihre diesmal ihre volle Selbstkontrolle beibehalten würde. Aufregung machte sich in ihr breit, als sie spürte, wie sich die Wirkung der Mondstrahlung in ihrem Körper entfaltete.
Ihr Herz begann wie wild zu schlagen, immer schneller und stärker, beinahe so, als würde es aus ihrer Brust herausspringen. Es fühlte sich gut an. Es war nun mal eine Technik, die nur die Saiyajin beherrschten und mit ihrer Natur und ihren Instinkten im Einklang stand. Es war das, was sie als Saiyajin ausmachte und es erfüllte sie mit Stolz.
Raikas Schweif zuckte unkontrolliert, während ihr Körper langsam aber sicher anwuchs. Ihre Klamotten waren extra darauf ausgelegt und wuchsen mit. Überall spross dunkelbraunes, dichtes Fell; ihr Mund verformte sich zu einer langen Schnauze, mit riesigen, spitzen Zähnen.

Vegeta hatte seine Transformation unterdessen abgeschlossen. Er war einer der Wenigen, der totale Kontrolle über diese Form schon im Kindesalter erlangt hatte und sie bedenkenlos einsetzen konnte. Selbst die meisten Elitekrieger hatten das erst im Erwachsenenalter geschafft. Vegeta war, was das anging, wirklich ein Ausnahmetalent. Aber dazu war er auch von seinem Vater erzogen und gedrillt worden.
„Verdammter Mist! Dieser Riesenaffe wird mich noch zerquetschen!“, fluchte Kiwi, der damit beschäftigt war, dem großen Ungetüm auszuweichen. Zum seinem Glück war der Oozaru ziemlich träge, so konnte er die meisten Angriffe leicht ins Leere laufen lassen. Aber Vegeta war gerissen, trieb ihn immer wieder in Engen, aus denen er nicht so leicht entwischen konnte, oder setzte ihn mit Ki-Attacken unter Druck.
Als Kiwi dann auch noch bemerkte, dass er nicht nur von einer, sondern gleich zweien Riesenaffen verfolgt wurde, stand ihm sichtlich der Schweiß auf der Stirn. Gleich zweien solcher Ungetüme entgegentreten zu müssen, war einfach zu viel für ihn.
Vegeta trieb den Elitekrieger von Freezers Armee in Raikas Richtung, sodass diese ihn einfach in ihre riesigen Hände packen konnte.
„Das war's dann, Kiwi!“, dröhnte ihre tiefe, laute Stimme. Nun konnte er ihnen nicht mehr entwischen. Raika hörte ihn toben und schreien, doch diesmal war in ihrem Herzen kein Platz für Mitgefühl. Dieser Mistkerl arbeitete für Freezer und den König! Und diese Beiden hatten angeordnet, sie verhaften und hinrichten zu lassen. Sie hatten Broly und Radditz bereits getötet! Das würde er mit seinem Leben bezahlen.
Raika drückte ihre Hände zusammen, sodass er zwischen ihren Finger zerquetscht wurde. Seine Knochen brachen wie Streichhölzer und gaben ein knirschendes Geräusch von sich. Anschließend warf sie den ramponierten Körper des vor Schmerz schreienden Angreifers in die Luft. Die beiden Oozarus luden einen Ki-Strahl in ihrem Maul, feuerten diesen auf Kiwi, der dadurch einfach in Staub aufging.

~

Normalerweise mussten Saiyajin die Nacht hinter sich bringen, um sich wieder zurück zu verwandeln. Da es aber auf der Erde verschiedene Zeitzonen gab und weder Raika, noch Vegeta große Lust hatte, sich länger als nötig in dieser Gestalt zu zeigen, folgten sie den unbesiedelten Landstrichen entgegen der Sonne. Erst als sie die Sonne über dem Horizont sahen und ihre ersten Strahlen das Firmament erhellten, erhielten sie ihre normalen Körperformen zurück. Die Kampfanzüge der Saiyajin waren etwas ausgeleiert, aber unbeschädigt.
Die Krieger waren nach all dem wirklich müde und wollten nur noch ins Bett. Nicht, weil der letzte Kampf so anstrengend gewesen war oder sie so viel Energie verloren hatten. Nein. All das, was sie gehört hatten, hatte ihnen die Kraft geraubt. Broly und Radditz waren tot. Sie machten sich große Vorwürfe. Hätten sie den Planeten nicht vorzeitig verlassen, hätten sie ihren Tod vielleicht vermeiden können. Jedenfalls hätte Freezer dann nicht von den Dragonballs erfahren. Davon gingen sie mittlerweile einfach aus. Und selbst wenn nicht, war es nur eine Frage der Zeit, bis er an diese Informationen kommen würde. Das Schicksal ihrer Rasse stand am Scheideweg. Aber nicht nur das Ihre, sondern das Schicksal des gesamten Universums. Und wie sollten sie etwas daran ändern? Wie sollten sie den König davon überzeugen, dass es falsch war, Freezer zu vertrauen? Wie sollten sie gegen Freezer ankommen? Es schien aussichtslos.

Raika und Vegeta hatten die ganze Zeit über nicht miteinander gesprochen. Beide waren so vertieft in ihre Gedanken und Sorgen, dass sie überhaupt nicht miteinander agierten.
Erst als sie gemeinsam in ihrem Zimmer angekommen waren, zog Raika den Prinzen an einer Hand zu sich und drückte sich an ihn. „Wir... Wir müssen Broly und Radditz möglichst schnell wiederbeleben, bevor Freezer auf die Idee kommt, hier her zu fliegen. Wenn er nicht sogar schon unterwegs ist... Er dürfte über den Scouter alles mitgehört haben“.
Der Prinz schnaufte und stieß sie unsanft von sich. „Besprich das doch mit Kakarott! Den interessiert das sicherlich mehr!“
Verwundert blickte sie ihr Gegenüber an. „Was ist los?“ War er etwa sauer auf sie? Ihr war die gedrückte Stimmung aufgefallen, aber sie war davon ausgegangen, dass es an dem Tod ihrer Kameraden, dem Kampf, dem Befehl zur Festnahme und allem anderen gelegen hatte... Sie hatte doch nichts falsch gemacht, oder doch?! Raikas Gedanken begannen zu rasen. Sie überlegte, was Vegeta so verärgert haben könnte, dass er jetzt auf einmal so negativ auf sie reagierte.
„Mach dir klar, was du willst! Mich oder Kakarott“, zischte Vegeta wütend und zog seine Augenbrauen tiefer in sein Gesicht.
Nun verengte auch Raika ihren Blick. Daran lag es also. „Was soll das denn jetzt? Nur, weil ich ihn eben umarmt habe?“ Das konnte doch nicht sein Ernst sein!
„Offensichtlich bedeutet er dir noch etwas und du ihm auch. Also kläre das! Und beeile dich! Ich werde nämlich nicht ewig auf dich warten!“, stellte er klar und wendete sich ruckartig von ihr ab. Er musste hier raus. Er konnte nicht ruhig neben ihr liegen, wenn ihr selbst nicht klar war, für wen sie mehr empfand. Das musste einfach ein Ende finden! Er hatte schon genug Stress mit all dem anderen Scheiß, der gerade passierte. Da konnte er sich nicht auch noch darum Sorgen machen, ob Raika wirklich an seiner Seite sein wollte, oder diesem dummen, schwachen Spinner hinterher rennen wollte... Was fand sie nur an ihm? Das machte einfach alles keinen Sinn! Bevor er sich seinen wirren Gedanken hingeben konnte, war er auch schon aufgesprungen und über den Balkon davon geflogen.

Raika konnte gar nicht so schnell reagieren. Sie verstand gar nicht, was hier gerade passierte! Hatte er ihr gerade ein Ultimatum gestellt? Aber sie war doch bei ihm! Sie hatte sich doch schon gegen Goku entschieden! Warum sollte sie das noch einmal tun müssen? War sie wirklich so durchschaubar, dass er ihr ihre Gedanken und Gefühle in den letzten Tagen angesehen hatte? Dabei hatte sie sich doch so auf Vegeta konzentriert und hatte wirklich das Gefühl gehabt, Abstand zu Kakarott zu gewinnen...
In Raikas Augen sammelten sich einzelne Tränen. Das fühlte sich einfach nicht richtig an. Sie wollte nicht zwischen ihnen wählen müssen. Aber wenn, dann... Ja, Kakarott hatte sich doch schon entschieden. Er wollte hier bleiben und Chichi heiraten. Also war es doch ganz einfach. Sie hatte sich schon für den Prinzen entschieden. Aber warum hatte sie Kakarott dann eben so innig umarmt? Warum hatte sie sich so große Sorgen um den Jüngeren gemacht? Hatte sie wirklich noch Gefühle für ihn? Oder lag das an dieser dämlichen Prägung, dass sie sich nur so schwer distanzieren konnte. Warum konnte sie das nicht einfach abstellen? Warum konnte sie nicht einfach eine logische Entscheidung treffen? Diese Logik – ihr Verstand – sagte ihr ganz deutlich, dass sie bei dem Prinzen bleiben sollte. Es gab schließlich Gründe, warum sie sich von Kakarott getrennt hatte. Aber sie konnte die Stimme ihres Herzen nicht stumm schalten... Ihr Herz schlug gleichermaßen für die beiden gegensätzlichen Krieger. Aber wenn sie nicht Beide verlieren wollte, musste sie eine Entscheidung treffen!
Vielleicht war sie einfach viel zu schnell von Goku zu Vegeta gewechselt. Sie hätte sich selbst mehr Zeit geben müssen. Sie hätte ein paar Monate, oder zumindest ein paar Wochen warten sollen. Sie wusste ja gar nicht, was sie wollte. Von einer Beziehung direkt in die nächste. Das war doch Wahnsinn! Es war doch klar, dass das in einem Fiasko endete!
Ihre Tränen bahnten sich langsam einen Weg über ihre Wangen. Sie musste eine endgültige Entscheidung treffen. So konnte und durfte das wirklich nicht weiter gehen.
Schluchzend sah sie noch ein paar Sekunden über den Balkon hinweg in die dunkle Nacht, in der Vegeta eben verschwunden war. Sie schloss ihre Augen und atmete tief durch. So gerne würde sie mit Vegeta reden; würde ihm klar machen, dass sie eine Entscheidung getroffen hatte... Dass sie nur ihm gehörte... Aber sie kannte den sturen Prinzen. Er würde sich erst einmal abreagieren müssen. Sie musste also warten, bis er sich beruhigt hatte. Dann würde sie ihm alles erklären und ihm versichern, dass er sich keine Sorgen machen müsste. Dass sie Kakarott vergessen und hinter sich lassen würde.
Raika seufzte. Sie konnte jetzt eh nichts daran ändern. Sie musste sich gedulden. Und so legte sie sich in ihr Bett, ließ die Tür zum Balkon angelehnt, sodass Vegeta hineinkommen könnte, wenn er soweit war. Er war nicht in der Nähe; sein Ki konnte sie weit entfernt spüren. Es war unruhig und wirkte so, als sei er extrem angespannt und sauer.
Sie verstand das einfach nicht. Warum war er so wütend? Warum war er so eifersüchtig? Er war es doch, der eine lockere Beziehung mit ihr führen wollte. Immerhin waren sie kein Paar im traditionellen Sinne, also musste er ihr auch keine Vorschriften machen, oder sie so unter Druck setzen.
Irgendwie machte sie das sauer. Vegeta war aber auch verdammt stur, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte... Wollte und konnte sie das wirklich für den Rest ihres Lebens ertragen...?

Vertieft in ihre Gedanken, wurde ihr immer klarer, dass sie wirklich zwischen den Stühlen saß. Sie war einfach nur froh, dass Goku ihr diese Entscheidung im Prinzip schon abgenommen hatte. Wenn er hier bei Chichi bleiben würde, wäre das für sie mit Sicherheit hart, aber sie würde damit auf Dauer klar kommen und sie könnte sich dann voll und ganz auf Vegeta konzentrieren. Auch, wenn sie das eigentlich nicht wollte. Sie wollte Kakarott nicht komplett aus ihrem Leben streichen. Aber vielleicht würde sie irgendwann lernen damit umzugehen...
Einige Zeit später fiel sie, geplagt von ihrem Gedankenchaos, in einen unruhigen Schlaf.

~

Einige Stunden später, der Morgen war mittlerweile angebrochen und die ersten Sonnenstrahlen krochen über den Horizont, kam Vegeta zurück zur Capsule Corperation. Eine ganze Zeit lang hatte er seiner Wut Luft gemacht und so ein ganzes Gebirge zum Einsturz gebracht. Nun fühlte er sich besser, dennoch nagte diese beißende Eifersucht immer noch an seinem stolzen Herzen. Das Bedürfnis, Raika ganz für sich allein zu haben, war übermächtig. Er wollte sie nicht teilen, erst recht nicht mit diesem Schwächling. Der Gedanke daran, dass sie sich eventuell bei ihm ausheulen könnte, machte ihn rasend vor Wut. Zum Glück hatte er ihre Aura die ganze Zeit im Blick behalten und genau überprüft, wo sie sich aufhielt.
Vegeta knurrte leise, als er den Raum betrat und ihren schwach beleuchteten Körper im Bett sah. Eigentlich wollte er gar nicht hier sein, doch wo sollte er sonst hin? Er hatte schließlich keine andere Möglichkeit und nach diesem Tag, nach all dem, was passiert war, wollte er einfach nur schlafen. Er brauchte Ruhe, um endlich mal seinen Kopf ausschalten zu können.
Es war schließlich nicht nur die Sache mit Raika und Kakarott, die ihn wahnsinnig machte. Nein, da waren noch so viele andere Dinge. Zum Beispiel verstand er einfach nicht, wie er so unvorsichtig sein konnte. Wieso hatte er Leekie vertraut? Es war doch klar, dass sie seinem Vater von der Erde und dem angeblich gescheiterten Auftrag berichtete... Jetzt musste er das irgendwie wieder ausbügeln und den König besänftigen. Dazu kam auch noch, dass Broly und Radditz gestorben waren. Sein Vater tobte wahrscheinlich vor Zorn. Wie sollte er ihn da noch beruhigen? Wie sollte er ihn von seinen guten Absichten überzeugen? Das war doch alles zum Scheitern verurteilt!

Die Situation mit Raika war einfach nur das, was das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Zumindest in dieser Hinsicht brauchte er Klarheit. So schwer konnte das schließlich nicht sein.
Die Tatsache, dass Raika in Hitze war und, dass heute auch noch Vollmond war, machte es für ihn nicht gerade leichter. Er müsse stark bleiben, zumindest für diese Nacht, damit sie merkte, dass es ihm ernst war. Sie sollte sich von diesem Unterklassenkrieger fernhalten.
Vegeta entkleidete sich und legte sich mit gebührendem Abstand zu ihr auf seine Betthälfte und schloss seine Augen. Raika rollte sich reflexartig in seine Richtung und kam ihm gefährlich nahe. Der Prinz schnaubte kurz, drehte sich schwungvoll auf die Seite, sodass er von ihr weg sah. Die Langhaarige spürte den Ruck an der gemeinsamen Bettdecke und erwachte. In einer Art Halbschlaf, rutschte sie ohne darüber nachzudenken an ihn heran und schmiegte sich an seinen Rücken. Ihre Arme schlang sie um seinen Oberkörper und drückte ihr Gesicht an seine Schultern.
Rot werdend fluchte Vegeta gedanklich, traute sich aber nicht, sich zu bewegen oder auch nur einen Mucks von sich zu geben, damit sie nicht gänzlich aufwachte. Er wollte zwar stark bleiben, doch ihre Nähe und ihre Körperwärme beruhigten ihn auf eine gewisse Weise. Sein Groll war beinahe dabei sich in Luft aufzulösen. Eigentlich wollte er ihr gar nicht mehr böse sein. Also beließ er es dabei, genoss ihre Nähe und versuchte einzuschlafen.
Bevor er vollends in das Land der Träume abdriftete, rutschte Raikas Hand wie von selbst seinen Oberkörper hinab, über seine Bauchmuskulatur und griff gezielt in seinen Schritt, wodurch er leicht zusammenzuckte. Ihr Griff war nicht sonderlich feste, eher sanft und vorsichtig, doch damit hatte er nicht gerechnet. Ohne es zu wollen, erregte es ihn. Sie hatte bisher nur selten die Initiative ergriffen; sie war, was das Sexuelle anging, immer noch recht zurückhaltend und schüchtern. Aber jetzt hatte sie ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, in der Hand.
Während die Beule in seiner Hose immer größer wurde, entfuhr ihr ein leises Schnurren. Anschließend drehte sich Raika auf die andere Seite und kehrte ihm den Rücken. Vegeta nutzte die Gelegenheit und drehte sich ebenfalls herum, sodass er sich an ihren Rücken schmiegen konnte. Nun drang ihm wieder ihr Duft in die Nase, welcher gerade dabei war, seinen Verstand zu vernebeln. Er drückte seine Leiste gegen ihren Hintern und strich sanft über ihren Körper. Ihr Geruch, ihre Nähe und das Gefühl, was ihr leicht bekleideter Körper in ihm auslöste, machte ihn wahnsinnig. Vegetas Bewegungen gefroren zu Eis. Er durfte sich jetzt nicht von seinen Trieben leiten lassen. Dafür stand gerade einfach zu viel zwischen ihnen. Er musste sich Klarheit verschaffen. Jetzt sofort! Wenn Raika nicht in der Lage war, auf der Stelle eine Entscheidung zu treffen, dann musste er es eben für sie tun.

Vegeta setzte sich grummelnd auf und rüttelte an ihrer Schulter. „He, wach auf!“
Blinzelnd blickte sie ihn verschlafen an und gähnte herzhaft. „Warum weckst du mich? Es ist doch noch viel zu früh...“.
„Hast du eine Entscheidung getroffen?“, fragte er direkt.
„Wie? Was?“ Auch sie hievte ihren Körper in eine sitzende Position und rieb verwirrt ihre Augen. „Ich bin nicht mal richtig wach, Vegeta...“, flehte sie erneut gähnend.
„Ich will, dass du jetzt eine Entscheidung fällst! Ansonsten bin ich weg“.
„Vegeta...“. Geschockt versuchte die Jüngere sich zu sammeln. Es war ihm wirklich ernst. Sie griff nach seiner Hand, die er schnaubend weg zog. Vegeta war sichtlich sauer. Eindringlich sah sie ihn an. „Ich will bei dir sein!“
„Und was ist mit Kakarott?“
„D... Der ist doch verheiratet“, entgegnete sie.
„Das beantwortet nicht meine Frage... Was fühlst du für ihn?“, bohrte er gezielt nach.
Sein stechender Blick machte es ihr unmöglich, ihm etwas vorzuspielen. Sie wollte bei ihm sein, wollte mit ihm zusammen sein. Aber Goku war ihr auch wichtig... Das war nicht so einfach. Sie selbst war sich doch noch gar nicht klar darüber, was sie eigentlich wollte. Woher sollte sie das auch wissen? Sie hatte sich kaum Gedanken darüber machen können. Hektisch sprangen ihre Augen von Vegetas Gesicht, durch den Raum und fixierten schließlich ihre geballten Fäuste, die sie in ihren Schoß gedrückt hatte. „Ich... Ich weiß es nicht, okay? Ich will ihn nicht verlieren, aber ich will bei dir bleiben, Vegeta... Ihr seid mir beide wichtig...“. Erneut sammelten sich Tränen in ihren Augen. Sie wollte ihm gegenüber ehrlich sein, doch sie hatte die starke Befürchtung, dass er damit nicht umgehen können würde und er sie anschließend alleine sitzen ließ. Das Gespräch ging in eine Richtung, die ihr ganz und gar nicht gefiel.
Vegetas Blick verengte sich erwartungsgemäß. „Du kannst nicht beides haben. Du musst dich entscheiden!“, forderte er.
Wieso setzte er sie nur so unter Druck? Warum musste das ausgerechnet jetzt sein? Warum wollte er jetzt ihre Beziehung näher definieren? Das hatte ihn bisher doch auch nicht interessiert! „Du hast doch selbst gesagt, dass wir eine lockere, offene Beziehung führen“, erwiderte sie trotzig.
„Denkst du das wirklich? Denkst du wirklich, dass ich nebenbei noch was anderes am laufen habe? Willst du das?“, fragte er immer lauter werdend, während er immer ungehaltener und wütender wirkte. Er stand vom Bett auf und sah sie mit stechendem Blick von oben herab an.
„Nein, natürlich nicht. Aber du...“. Raika stockte. Vorwürfe würden ihr in dieser Situation auch nicht helfen.
„WAS? Glaubst du, mir ist es nicht ernst mit dir und deswegen kannst du nebenbei noch schön mit Kakarott rummachen?“, schrie er sie an.
Raika wurde auf dem Bett immer kleiner und zog ihre Knie an ihren Oberkörper heran. „Nein, Vegeta! Ich will... Ich will doch mit dir zusammen sein. Es wäre wunderschön, wenn ich dich meinen Freund nennen könnte... A-aber... Ich kann doch nichts dafür...“. Sie schluchzte, während Tränen an ihren Wangen herabliefen. „Goku ist mir dennoch wichtig...als Freund...“.
„ENTSCHEIDE DICH!“, brüllte er. Sein Ki schoss merklich in die Höhe. Seine donnernde Stimme ließ sogar die Wände vibrieren.
Die Jüngere zuckte unter seinem schroffen Befehlston zusammen und versteinerte in ihrer abwehrenden Haltung. Sie suchte nach den richtigen Worten. Was sollte sie ihm nur sagen? Wie sollte sie sich jetzt so plötzlich entscheiden? WIE? Raika war völlig überfordert mit dieser Situation. Sie war unfähig zu denken, geschweige denn einen klaren Satz zu formulieren. Sein Zorn machte ihr Angst. Sie wollte ihn nicht verlieren. Aber sie wollte auch Goku nicht verlieren. Sie hatte so große Angst, etwas falsches zu sagen, dass sie verstummte. Laut schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen.

„Falsche Antwort...“, murmelte er in einem abfälligen Ton, zog sich seine Hose und sein Oberteil an. Er warf ihr noch einen letzten zornigen Blick zu und verließ fluchtartig das Zimmer über den Balkon.
Raika blickte ihm fassungslos hinterher. Erst eine Sekunde später konnte sie reagieren und sprang vom Bett auf. Sie lief ihm nach, doch er war bereits in den Garten gesprungen und stieg in seine Raumkapsel. „Vegeta, warte bitte!“, rief sie noch, aber der Prinz ignorierte sie, verschloss die Kapsel und hob mit ihr ab.
Dem davonrasenden Raumschiff hinterher blickend, sank Raika auf ihre Knie und ließ ihren Tränen freien Lauf. Er war tatsächlich weg. Vegeta hatte sie stehen lassen. Und das nur, weil sie sich nicht entscheiden konnte. Sie war selbst daran Schuld. Sie hatte zu lange gezögert und nun war sie ganz alleine. Ihr Herz schmerzte bei dieser Erkenntnis. Der Schmerz zwang sie noch mehr in die Knie. Sie musste sich an der Brüstung des Balkons festhalten, um nicht zu Boden zu fallen.
Warum fiel es ihr nur so schwer, sich für eine Seite zu entscheiden? Sie wollte weder den einen, noch den anderen verletzen oder gar verlieren. Und nun saß sie ganz alleine hier. Kakarott war verheiratet und Vegeta war stocksauer davon geflogen.
Raika kam immer mehr zu der Überzeugung, dass nicht nur die beiden Krieger auf sie geprägt waren, sondern sie auch auf die Beiden. So musste es sein! Das würde zumindest erklären, warum sie sich mit einer Entscheidung so schwer tat. Nur leider half ihr diese Erkenntnis auch nicht weiter. Damit war sie kein Stückchen näher an einer Lösung. Gab es für dieses Dilemma überhaupt eine Lösung?
Entweder musste sie sich für eine Seite entscheiden und den anderen komplett aus ihrem Leben verbannen, oder sie würden ihr Leben lang miteinander konkurrieren, bis einer von ihnen aufgab oder starb. Und bei einem Kampf auf Leben und Tod, wäre der Sieger ganz klar Vegeta. Goku hatte keine Chance gegen ihn... Diese Aussichten waren nicht gerade rosig. Aber andere Möglichkeiten gab es nicht.
Egal, wie sie es drehte und wendete, sie kam nur immer wieder auf die Möglichkeit, dass einer der beiden sterben oder weit genug weg sein musste. Ansonsten würde sie niemals Ruhe und Glück finden.

Dabei war die Entscheidung doch klar. Goku blieb hier auf der Erde bei Chichi und Raika könnte sich auf Vegeta konzentrieren und Goku nach und nach vergessen. Das würde ihr bestimmt nicht leicht fallen, aber es war die einzige Möglichkeit, um diese Situation irgendwie zu überwinden.
Warum hatte sie Vegeta das nicht direkt gesagt?
Hing ihr Herz wirklich so stark an Goku, dass sie zwar wusste, dass es die einzige Lösung war, aber sich damit einfach nicht abfinden wollte?

Raikas Kopf schmerzte, ebenso wie ihr Herz. Aber jetzt in Selbstmitleid zu versinken, war keine Option.
Langsam richtete sie sich auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, auch wenn diese unaufhaltsam nachströmten. Die aufgehende Sonne fixierend, die ihre ersten Strahlen auf ihren Körper scheinen ließ, atmete Raika noch einmal tief durch und schloss dabei die Augen. Ein wärmender Schauer durchflutete ihren Körper.
Sie hatte hier auf der Erde noch einiges zu tun, wenn sie Vegeta zurück gewinnen wollte.

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Meike: Wird Raika es schaffen Vegeta zurück zu gewinnen? Oder wird sie am Ende doch wieder zu Kakarott zurück kehren?
Goku: Aber ich bin doch verheiratet. Ich glaube, Chichi fände es gar nicht lustig, wenn Raika bei uns auftauchen würde.
Vegeta: Du bist so ein verfluchtes Weichei, Kakarott.
Goku: Wieso das denn?
Vegeta: Weil es scheißegal ist, was dein Weibstück will! Es geht einzig und allein darum, was DU willst!
Goku: Hmmm... *legt den Kopf schief und denkt nach*
Meike: Vegeta, du bist so ein Vollidiot!
Vegeta: Wie bitte?! ò.ó
Meike: Du bringst deinen einfältigen Konkurrenten wirklich dazu, darüber nachzudenken? Du bist ein Vollidiot!
Vegeta: ... *grummelt Unverständliches, was sich anhört wie Fluchen*
Meike: Wiiiiie dem auch sei... *sieht zu den Lesern* Wie sich Raika entscheidet und ob Freezer über die Existenz der Dragonballs Bescheid weiß, erfahrt ihr nächste Woche bei "Das Zeitalter der Saiyajin"! Ich hoffe es hat euch gefallen, bis nächsten Samstag, ihr Lieben!
Vegeta: *hebt die Hand zum Abschied*
Goku: *unfähig sich zu bewegen, da er immer noch angestrengt nachdenkt*

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt