Vermeidung aus Angst

104 7 4
                                    

Kapitel 41:

Vermeidung aus Angst


Vegeta konnte mit Mühe und Not gerade noch der herannahenden Faust seiner Freundin ausweichen und sich unter ihrem Schlag wegducken. Ihre Faust ließ die Deckung, hinter der er sich versteckt hatte, in sich zusammenfallen. Nur ein einziger Hieb von ihr würde einen brutalen Schaden anrichten, so wie er es bei Zarbon, Dodoria und Bardock gesehen hatte. Er hatte wirklich keine Lust, von dieser Berserkerin verprügelt zu werden. Sie würde ihn genauso töten, wie ihre übrigen Opfer. Er hatte nur die Möglichkeit ihren Angriffen auszuweichen und Zeit zu schinden, bis Broly mit der Fernsteuerung hier war. Vegeta kämpfte hier nicht gegen seine Freundin. Sie erkannte ihn nicht. Er versuchte sich gegen die gewalttätige Berserkerin zu behaupten.
Raika setzte mit einem Tritt nach, aber auch diesem wich der am Boden hockende Prinz aus, indem er zur Seite sprang. Ihr Fuß zertrümmerte den gesamten Felsen auf dem Vegeta gerade noch gestanden hatte.
»Meine Schnelligkeit ist gerade mein einziger Vorteil! Ihrer Schlagkraft kann ich nichts entgegensetzen. Wie mich das ankotzt, dass sie mich so vorführt! Am liebsten würde ich sie aus eigener Kraft übertreffen, anstatt zu dieser dämlichen Fernbedienung greifen zu müssen. Hoffentlich beeilt sich Broly…«, dachte der Thronfolger, während er vor ihr davonflog.
Raika eilte ihm hinterher. Sie merkte schnell, dass er ihr an Geschwindigkeit klar überlegen war. Um ihn aufzuhalten, warf sie ihm eine Salve dunkelgrüner Ki-Bälle hinterher, die ihn umringten.
»Fuck!«, schoss ihm noch durch den Kopf. Er suchte eine Lücke, durch die er fliehen konnte, sah sich verzweifelt um, doch ihr Angriff hatte ihm keine Möglichkeit zur Flucht gelassen.
Raika grinste unterdessen wieder breiter und ballte ihre rechte Hand zu einer Faust, wodurch die Energiebälle dichter an den Prinzen heranrückten und nacheinander detonierten.

Noch bevor sich der Rauch lichtete, schoss sie auf ihren Gegner zu, der versucht hatte, den Angriff mit einem Energieschild abzublocken. Die Berserkerin trat ihn aus einer Drehung heraus gegen den Schild. Der Schild konnte dieser brachialen Gewalt nicht standhalten und zerbrach. Raika setzte mit einem zweiten Tritt nach. Diesmal traf sie Vegeta direkt in die Rippen. Auch diese konnten ihrer Kraft nicht widerstehen und zerbarsten beim ersten Kontakt. Schreiend vor Schmerzen verlor Vegeta die Kraft, sich in der Luft zu halten, sodass er ungebremst auf den Boden zusteuerte.
Dort angekommen konnte sich der Prinz sich gerade noch rechtzeitig abfangen und bremste hockend seinen Fall, wodurch sich aber seine Füße, durch die Wucht seines Aufpralls, in den steinernen Boden drückten und diesen aufwühlten. Keuchend hielt er sich seine Rippen, die durch ihren Tritt zertrümmert waren. Das Atmen fiel ihm schwer. Wahrscheinlich hatte sich sogar eine der Rippen, oder ein abgesplitterter Teil davon, in seine Lunge gebohrt. Seine Rüstung war beschädigt; sein blauer Kampfanzug wies überall Risse auf. Der Körper des Prinzen war übersät mit Schrammen, Blessuren und aus seinem Mundwinkel tropfte das Blut.
Unter großen Schmerzen griff Vegeta unter seinen Kampfanzug, in dem er die magischen Bohnen verstaut hatte und aß eine. Es blieb ihm nichts anderes übrig. Er musste durchhalten bis Broly hier war, ansonsten würde Raika ihre Wut gegen die Erdbevölkerung oder gegen den Planeten selbst richten. Er durfte nicht schlappmachen und musste weiterkämpfen!

Die Heilung setzte wie gewohnt direkt nach der Einnahme der Bohne ein und verschloss die Wunden des Kriegers; ließ seine Knochenbrüche heilen. Erleichtert atmete er durch; spürte, wie seine Lunge mit frischer Luft durchfluten wurden. Der Schmerz löste sich in Luft auf und im nächsten Moment bemerkte er schon einen gewaltigen Kraftanstieg in sich aufkeimen.
»Na wenigstens kann ich etwas Positives aus der ganzen Sache ziehen. Solange sie mich nicht umbringt, ist das ein prima Training«, schoss ihm durch den Kopf, während einer seiner Mundwinkel nach oben zuckte. Diese Frau überraschte ihn doch jedes Mal aufs Neue. Er musste wirklich konzentriert bleiben und aufs Ganze gehen, um nicht von ihrer Übermacht überrollt zu werden. Wer hätte gedacht, dass sie ihm nicht nur ebenbürtig war, sondern dass eine so gewaltige Kraft in ihr schlummerte? Wenn sie lernte, diese Kraft zu kontrollieren, dann könnte selbst Freezer sie nicht mehr aufhalten.

Mittlerweile war Raika wieder bei ihrem Freund angekommen und verwickelte ihn in einen Schlagabtausch, wobei Vegeta weiterhin darauf bedacht war, ihre Schläge ins Leere verlaufen zu lassen, um keinen allzu großen Schaden zu nehmen. Doch dieses Mal konnte auch er ein paar Treffer landen.
Der Prinz fing ihre beiden herannahenden Fäuste nacheinander ab und hielt sie grinsend fest. „Na? Geht dir so langsam die Puste aus?“, forderte er sie heraus, woraufhin ihr überhebliches Grinsen verschwand und sie lautstark zu knurren begann. Raika wollte ihm gerade ihre Knie in seinen Bauch rammen, da löste er sich blitzschnell von ihr, holte seinerseits mit seinem Bein aus und trat ihr mit voller Wucht gegen den Kopf.
Mit solch einer Kraft hatte die Berserkerin nicht gerechnet und stürzte zu Boden. Vegeta nutzte die Chance, lud laut schreiend sein Ki, spürte eine ganz neue, überwältigende Kraft in sich aufsteigen und bemerkte, dass seine weiße Aura immer größer wurde und immer mehr Wind erzeugte. Diesmal würde er sie überflügeln! Diesmal würde er ihrer dämonischen Seite Paroli bieten können!

Fest entschlossen streckte der Saiyajinprinz seinen rechten Arm mit aufgerichteter Handfläche nach vorne und visierte sie damit an. „Eigentlich habe ich diese Technik extra für Freezer entwickelt, aber dann mache ich mit dir eben einen Beta-Test...“, begann er selbstbewusst zu sprechen, während sich seine Freundin langsam aus dem Geröll erhob. „BIG BANG ATTACK!“ Mit diesen Worten ließ Vegeta eine gewaltige Energiekugel vor seiner Handfläche entstehen, die direkt auf Raika zusteuerte.
Mutig stellte sie sich dem Angriff mutig entgegen und wollte diesen mit gestreckten Händen abblocken, doch in dem Moment, als sie Vegetas Attacke berührte, schrumpfte diese in sich zusammen, nur um sich dann noch größer auszudehnen und um sie herum zu detonieren.
„Das war's!“, prophezeite Vegeta sich selbst, verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper und wartete darauf, dass sich der Rauch lichtete. Die Explosion hatte einiges an Staub aufgewirbelt und einen massiven Krater in die verwüstete Gegend gerissen. Seine neu entwickelte Attacke musste ihr großen Schaden zugefügt haben.

Doch entgegen seiner Erwartung, flog Raika beinahe unverletzt durch die dichten Rauchschwaden auf ihn zu. Sie war durch den Angriff nur noch wütender geworden, schnaufte wie ein wild gewordener Stier. Damit hatte er nicht gerechnet. Perplex weiteten sich seine Augen, doch zu mehr war sein Körper nicht mehr in der Lage. So schnell konnte er nicht reagieren. Die Berserkerin streckte eine Hand nach ihm aus und packte ihn an der Kehle. Vegeta war zu unvorsichtig gewesen und hatte ihre Defensive unterschätzt.

„Raika... La-lass mich... Lass mich los!“, krächzte ihr Freund heiser, versuchte sich krampfhaft aus ihrem Griff zu befreien. Doch jede weitere Bewegung machte es nur schlimmer, ließ sie fester zupacken und ihn immer mehr nach Luft schnappen.
Verzweifelt schoss er ihr einige Ki-Bälle ins Gesicht, die sie allerdings nur lachen ließen, als seien seine Angriffe einfache Seifenblasen. Raika drückte noch fester zu, sodass ihm langsam, aber sicher die Luft wegblieb. Je verzweifelter und gequälter seine Mimik wirkte, umso breiter wurde ihr Grinsen. Offensichtlich hatte sie Freude daran, das Leben aus seinem hilflosen Körper entweichen zu sehen.

„R-Raika... Komm zu dir, ver-dammt nochmal!“, flehte er mit letzter Kraft. Vegeta hatte große Mühe, seine Augen offen zu halten. Die Luft wurde langsam wirklich knapp. Sein Sichtfeld wurde immer kleiner. Ohnmacht, getarnt als wohltuende Dunkelheit, ummantelte ihn. Er konnte kaum noch atmen.
Vegeta sah den Tod so nahe vor seinen Augen, dass er sich gedanklich bereits von seinem Leben verabschiedete. Und wenn er hier durch ihre Hand sterben würde, dann wollte er sie wenigstens wissen lassen, was er wirklich für sie empfand…
Das letzte bisschen Sauerstoff wich aus seinem Körper. „Ve-Verdammt! Ich... Ich liebe dich!“, setzte der stolze Prinz nach, während die Ohnmacht seinen Körper nun vollends einnahm und ihn schlafen ließ.

In diesem Moment versteinerte Raikas Mimik. Ihr Herz begann zu rasen und ihre höllischen Kopfschmerzen flachten ab. Der Griff um seinen Hals lockerte sich unbewusst. Sie schluckte. Der dunkelrote Vorhang, der sie umhüllt hatte und all ihre Sinneswahrnehmungen in den letzten Minuten getrübt hatte, sodass ihre dämonische Seite die Kontrolle hatte übernehmen können, schien plötzlich dünner zu werden. Sie spürte Vegetas Kehle an ihrer Hand. Sie sah seinen bewusstlosen Leib und ihren eigenen, muskulösen Arm, der sich aber nicht anfühlte, wie der ihre. Starr vor Angst, weil sie diese Situation nicht verstehen konnte; nicht wusste, wie es dazu gekommen war, war sie unfähig zu reagieren. Aber sie blinzelte. Und wäre Vegeta noch bei Bewusstsein gewesen, hätte er sehen können, dass Raikas Pupillen in diesem Moment wieder sichtbar geworden waren.

Genau in diesem Augenblick kam Broly endlich dazu. „RAIKA! Lass Vegeta los!“, brüllte dieser aufgeregt. Er wollte unbedingt vermeiden, dass auch der Prinz von den Stromschlägen getroffen wurde, also musste er ihn irgendwie aus ihrem Griff befreien.
Die Berserkerin wendete ihren Kopf zu ihrem besten Freund herum. In dem Wimpernschlag, in dem sie ihren Blick von Vegeta abwendete, war in ihren Augen wieder nur der blanke Hass zu sehen. Ihre Pupillen hatten sich abermals aufgelöst. Schnaubend und wütend, über die Tatsache, dass da für sie ein neuer Feind aufgetaucht war und mit der Gewissheit, dass der Prinz ihr nicht mehr gefährlich werden konnte, ließ sie den Schwerverletzten zu Boden fallen.
Brolys schneller Reaktion war es zu verdanken, dass er ihn rechtzeitig auffangen konnte und zeitgleich der Berserkerin einen Stromstoß versetzte. Es tat ihm im Herzen weh, seine kleine Schwester so zu sehen, immerhin wusste er ganz genau, wie es sich anfühlte aus diesem Zustand mit den brutalen Stromschlägen herausgerissen zu werden. Leider gab es bislang keine andere Möglichkeit, ihre Wut unter Kontrolle zu bringen.
Während sich Raika krampfend und zuckend die Herrschaft über ihren Verstand zurück erarbeitete, schob ihr bester Freund dem Prinzen eine magische Bohne in den Mund. Sein Kehlkopf war zerdrückt; sein Hals von Quetschungen gezeichnet. Zum Glück hatte Broly mit schweren Verletzungen gerechnet und somit mehrere Senzu-Bohnen mitgebracht.
»Hoffentlich kann er die Bohne wenigstens schlucken«, dachte Broly besorgt und wartete ungeduldig auf eine Reaktion des Kleineren. Erst als Vegeta die magische Medizin heruntergeschluckt und seine Augen geöffnet hatte, atmete Broly erleichtert durch.

Kaum hatte der Thronfolger realisiert, wo er war – immer noch in den Armen seines Teamkameraden – sprang er auf die Beine, die zugegebenermaßen noch ziemlich wackelig waren, aber alles war besser, als sich weiterhin von Broly tragen zu lassen. „Lass deine Finger von mir! Fuck! So weit kommt’s noch, dass du mich herumträgst, wie ein Püppchen!“, schimpfte der Ältere, wie immer sehr gereizt und rieb sich seinen schmerzenden Hals.
Erst danach konnte er seine Gedanken sammeln und darüber nachdenken, was gerade passiert war. Zum Glück hatte er nur kurz das Bewusstsein verloren. Aber was war mit Raika?
Vegetas eiskalter Blick wanderte suchend durch die Gegend. Er fand Raika unweit von ihm, bewusstlos auf dem steinigen Boden liegen und bemerkte sofort, dass seine Freundin wieder ihre normale Form angenommen hatte. Ohne ein Zögern schwebte er auf sie zu und nahm sie vorsichtig in seine Arme.

„Was ist hier geschehen?“, fragte Broly, der ihm dicht gefolgt war und sich nun in der stark verwüsteten Gegend umsah. Hier musste ein wahrlich brutaler Kampf gewütet haben. Und nach dem Ausmaß von Raikas dämonischer Energie, die er auch in seiner Abwesenheit gespürt hatte, hatte sie einen neuen persönlichen Rekord erzielt.
„Raika ist vollkommen durchgedreht, nachdem Gine getötet wurde“, erklärte Vegeta, ohne den Blick von seiner bewusstlosen Freundin abzuwenden. „Keine Ahnung, ob es etwas damit zu tun hatte. Eine andere Erklärung habe ich bislang nicht“. Mit leichter Besorgnis musterte er die Frau in seinen Armen. Raika war nicht schwer verletzt. Sie hatte keine sichtbaren Blessuren oder offene Wunden. Das viele Blut, welches ihren Körper zierte, war nicht ihr eigenes. Ihre Atmung war regelmäßig, genauso wie ihr Puls. Sie war schlicht völlig entkräftet. Bei dem Kraftausstoß, den er eben von ihr gesehen hatte, war das nicht verwunderlich.
Eigentlich wollte Vegeta gar nicht mehr hier sein und darüber reden, was passiert war, sondern sich mit ihr zurückziehen und sie zur Ruhe kommen lassen. Der Prinz wollte unbedingt verstehen, was sie dazu gebracht hatte, so durchzudrehen. Lag es tatsächlich an dem Tod von Gine? Wie würde sie dann auf Kakarotts Tod reagieren? Das würde ihr den Boden unter den Füßen wegziehen. Sie würde durchdrehen. Und wenn sie davon erfuhr, dass ihr eigener Freund für all das verantwortlich war, was ihr widerfahren war…dann würde sie Vegeta mit Sicherheit umbringen.

Leise grummelnd wendete Vegeta seinen Blick zu seinem Mitstreiter, der ihr weiterhin erwartungsvoll ansah und fuhr fort: „Nachdem sie Zarbon in wenigen Sekunden getötet hat, ist Bardock ihr leider in die Quere gekommen. Sie hat ihn nicht mehr erkannt und hat ihn auf brutalste Weise umgebracht… Anschließend musste auch Dodoria dran glauben. Bei mir hat auch nicht mehr viel gefehlt, wie du gemerkt hast“.
„W-was?!“ Brolys Gesichtszüge entglitten. „Raika hat Bardock umgebracht?“
Vegeta nickte. „Das war kein Vergleich zu ihrer Machtdemonstration auf Romarmi. Dieses Mal war es ein richtiges Massaker“.
Raikas langjähriger Freund starrte ungläubig auf die besagte Berserkerin und fand einfach nicht die richtigen Worte für die Ereignisse. Das war seiner besten Freundin nicht zuzutrauen. Er kannte diesen Zustand. Er kannte diese unbändige Wut, den Gedächtnisverlust, die Schmerzen und den roten Vorhang. Ihm war bewusst, dass es für alle Umstehenden potenziell gefährlich werden könnte, aber, dass Raika wirklich einen Freund umgebracht hatte… Das passte nicht zu ihr. Natürlich hatte sie das nicht mit Absicht gemacht – das stand ganz außer Frage. Aber der Mord an Bardock war mit Sicherheit etwas, woran seine kleine Schwester zu knabbern hatte, sobald sie wieder bei Bewusstsein sein würde…

„Ich werde mich mit Raika zurückziehen. Sobald sie aufwacht, können wir unser weiteres Vorgehen besprechen“, schlug Vegeta vor und erhob sich langsam in die Lüfte.
„Weiteres Vorgehen? Piccolo ist tot, unser Plan ist gescheitert“, entgegnete Broly mit einer erhobenen Augenbraue.
„Vielleicht nicht. Ich habe da eine Idee… Sobald Raika wieder wach ist, werden wir darüber sprechen“.
„Okay gut. Ich hoffe nur, dass dein Plan auch gut ist…“, seufzte der Größere besorgt und schwebte seinem Teamkollegen hinterher.
„Na sicher. Hab‘ ich dich jemals enttäuscht?“, fragte der Prinz mit einem selbstbewussten Grinsen.
Der Gleichaltrige erwiderte seinen Gesichtsausdruck. „Da halte ich mich lieber geschlossen“.
„Schnauze!“, zischte Vegeta, doch sein Gegenüber konnte ihm ansehen, dass er es nicht böse meinte. „Ich glaube, ich sollte dir mal wieder Manieren einprügeln!“
„Ach ja? Meinst du nicht, dass du mit mir gewaltige Probleme bekämest, wenn dir Raika in ihrem Berserkermodus schon eine Nummer zu hoch war?“
„Vorsicht, Broly! Ganz dünnes Eis!“
„Schon gut“. Der Größere schmunzelte in sich hinein. „Ich will gar nicht in der Lage sein, die Kontrolle über mich zu verlieren…“.
Vegeta sah zu seinem Teammitglied herüber und musterte ihn. Wenn Broly über die gleichen Fähigkeiten und das gleiche Potential verfügte, dann stellte das sein eigenes Können ganz schön in den Schatten. „Bei dir läuft das also genauso?“
Broly nickte und sah noch einmal über seine Schulter hinweg zu dem Schlachtfeld, welchem sie gerade den Rücken gekehrt hatten. „Allerdings war ich noch nie auf so einem Level… Du musst dir vorstellen, dass Raika und ich nur einen Teil unserer Kraft sicher verwenden können. Mit der Zeit und mit viel Training baut sich der Rahmen natürlich immer weiter aus, aber alles, was über einen gewissen Punkt hinaus geht, geht auch mit Kontrollverlust einher…“.
„Raika sprach auch von starken Schmerzen und Gedächtnisverlust“.
„Richtig. Das kommt noch dazu. Spätestens wenn diese starken Kopfschmerzen einsetzen, sollten wir die Notbremse ziehen. Allerdings ist es dann meistens schon zu spät. Und leider ist Raika…nun ja… Sie ist impulsiver und durch das, was sie erlebt hat, reagiert sie sensibler auf einige Dinge. Ich verliere nicht so leicht die Beherrschung. Für Raika wird das wahrscheinlich noch ein langer und schwieriger Weg“.
Vegeta sagte nichts mehr dazu. Er hatte schon damit gerechnet, dass Raikas labile Psyche mit ihrem Kontrollverlust zu tun hatte. Es war beinahe verwunderlich, dass es nicht schon früher passiert war. Aber vielleicht hatte bisher immer der richtige Auslöser dafür gefehlt. Dabei hatte sie in den letzten Wochen so stabil und fröhlich gewirkt… Wahrscheinlich hatte sie doch weniger ihrer Probleme verarbeitet, als es den Anschein gemacht hatte.
Sein Blick sprang kurz zu der bewusstlosen Kriegerin in seinen Armen. Was lag da noch in ihrer Seele begraben, worüber sie noch nicht gesprochen hatten? Oder dauerte es einfach noch länger, bis sie damit abschließen konnte? Und wie konnte sie überhaupt damit abschließen, wenn sie nur einen Teil der Wahrheit kannte…? Es war an der Zeit, dass er ihr die Wahrheit sagte. Nur dann würde sie ihr Trauma überwinden können…
Vegeta musste die Gefahr eingehen, dass Raika ihn hasste, wenn er es tat.

Gemeinsam flogen Vegeta und Broly zurück zur Capsule Corporation.

~

Die beiden Krieger hatten sich darauf geeinigt, dass Broly den anderen von Bardocks Tod berichten sollte; immerhin war der Prinz nicht gerade gut darin, solche Botschaften einfühlsam zu übermitteln. Außerdem hatte Vegeta gerade wichtigeres auf seiner Agenda stehen. Er wollte sich in Ruhe um seine Freundin kümmern.
Vegeta landete erst gar nicht im Garten seiner derzeitigen Behausung, sondern steuerte direkt den Balkon an, der an sein Zimmer angrenzte, trug die angeschlagene Saiyajindame hinein und legte sie vorsichtig auf der weichen Matratze ab. Das meiste Blut, welches an ihr klebte, war nicht einmal ihr eigenes. Die roten Flecken waren eindeutig von Bardock, die Lilafarbenen waren somit von Freezers Handlangern, die durch Raikas Massaker ebenfalls literweise Blut verloren hatten.

Der Prinz deckte seine Freundin zu und ging ins Badezimmer, um sich zu waschen. Seine Rüstung wütend in die Ecke pfeffernd, grummelte er verärgert vor sich hin.
Hatte er das gerade eben tatsächlich gesagt? Hatte er Raika im Angesicht des Todes seine Liebe gestanden? Was war nur los mit ihm? Wollte er sie vorsorglich wissen lassen, dass er sie liebte, wäre er an dieser Stelle gestorben? War er denn wirklich so schwach? Erst markierte er sie und jetzt das! Zum Glück hatte sie das nicht mitbekommen. Raika würde dieses Liebesgeständnis sicherlich in den falschen Hals bekommen. Die Sache mit der Markierung war damals auch schon völlig aus dem Ruder gelaufen… Raika reagierte so emotional auf solche Gesten.
Vegeta schnaufte resigniert. Vielleicht war es aber auch genau das, was sie brauchte…? Vielleicht brauchte sie Bestätigung, Wertschätzung und Beständigkeit, um mit ihrem Trauma abschließen zu können…
»Fuck!« Abwehrend schüttelte der Thronfolger sein Haupt. »Wie komme ich nur auf so eine gequirlte Scheiße?! Eine Saiyajin braucht solche Banalitäten nicht. Sie braucht nur wieder einen richtigen Erfolg im Kampf. Hätte sie heute nicht die Kontrolle verloren, wäre sie ihrem Ziel ganz bestimmt näher gekommen…« Der mittlerweile entkleidete Prinz stieg unter die Dusche und versuchte seinen vom Kampf erhitzten Körper und seinen pochenden Schädel herunterzukühlen.
Bestimmt wollte Raika gleich mit ihm darüber reden, was passiert war. Knurrend ballte Vegeta seine Fäuste. Wie sehr er so etwas hasste! Hoffentlich konnte sie sich wirklich nicht mehr daran erinnern, was er ihr gesagt hatte. Warum hatte er sich nur dazu verleiten lassen, ihr seine Liebe zu gestehen?
»Ist das widerlich!«, dachte er verärgert. »Ich kriege ja von mir selbst das kalte Kotzen!«

Wenig später beendete der Thronfolger seine Dusche und trocknete sich dürftig mit einem Handtuch ab, welches er anschließend über seine Schulter warf. Aus dem Badezimmerschrank nahm er eine frische, schwarze Boxershorts, zog diese an und betrachtete sich wie immer kritisch im Spiegel. Ein selbstbewusstes Lächeln umspielte seine Lippen. »Zumindest war es ein gutes Training. Ich war zweimal dem Tode nah. Das dürfte meine Kampfkraft immens gesteigert haben!«
Mit sich selbst zufrieden, warf er das gebrauchte Handtuch zu seinen verschlissenen Sachen auf den Boden und verließ das Badezimmer. In dem Gästezimmer legte er sich auf das Bett neben seine Freundin und betrachtete diese erneut nachdenklich. Diese unbändige Power faszinierte ihn einfach. Es musste doch möglich sein, sie zu kontrollieren. Damit wäre sicherlich auch Freezer im Handumdrehen zu besiegen. Aber wenn es mit diesem Kontrollverlust einherging, war das wirklich schwierig. Diese dämonische Seite war unberechenbar. Und Broly schien es vielleicht etwas besser unterdrücken zu können, aber vielleicht war er nur noch nicht auf den richtigen Auslöser gestoßen… Irgendwo hatte sein Vater doch Recht gehabt. Raika und Broly waren tickende Zeitbomben und eine Gefahr für alle anderen.
Nach ein paar Minuten schlief er, erschöpft vom Kampf und seinen abstrusen Gedanken, neben ihr ein.

~

Erst Stunden später wurde Vegeta durch den markanten und delikaten Geruch von brutzelndem Fleisch und Grillkohle geweckt. Sein hungriger Magen gab ein lautstarkes Knurren von sich. Er streckte sich, richtete sich auf und schnupperte mit geschlossenen Augen in der Luft. Ja, dieser unwiderstehliche Duft kam eindeutig aus dem Garten. Die Familie Briefs hatte anscheinend mal wieder für alle den Grill angeschmissen. Hunger hatte er gewaltigen. Es war also an der Zeit aufzustehen und seinen Plan seinen restlichen Teammitgliedern zu verkünden.
Ein kurzer Blick zur Seite verriet ihm, dass die junge Frau neben ihm immer noch schlief und leise durch ihren geöffneten Mund atmete. Erneut umspielte ein untypisch sanftes Lächeln seine Lippen, als er sie erblickte. Sie gab ein wahrlich niedliches Bild ab.
„Hey, Kleine! Aufwachen!“, sprach er ruhig, während er leicht an ihrer Schulter rüttelte.
Er erntete ein verschlafenes Grummeln ihrerseits.
„Los, aufstehen!“, wiederholte er etwas schroffer, ohne dass sein Grinsen dabei abbrach.
Erneut grummelte Raika verschlafen und zog die Bettdecke über ihren Kopf. „Noch fünf Minuten!“
„Nichts da! Du gehst jetzt duschen!“, entschied Vegeta, zog ihr blitzschnell die Decke weg und hob sie in seine Arme, woraufhin sie spitz aufschrie.
Raika trommelte mit ihren Armen und Beinen; sie war jedoch noch viel zu geschwächt von dem Kampf, um sich ernsthaft gegen ihn wehren zu können.

Im Badezimmer angekommen setzte Vegeta die Kleinere vor dem Waschbecken ab. „Ich habe Hunger“, erklärte der Prinz weiter. „Und so dreckig und blutverschmiert, wie du bist, lasse ich mich bestimmt nicht mit dir sehen“.
Erst jetzt fiel Raikas Augenmerk in den Spiegel vor sich. Sie erschrak und hielt die Luft an. Ihr ganzes Gesicht – nein – ihr gesamter Körper war voller verschiedener Blutspuren. „Was zur Hölle ist eben passiert?“, fragte sie mit geweiteten Augen, konnte ihren Blick nicht von ihrem Spiegelbild abwenden.
„Du hast die Kontrolle verloren. Du warst wieder in deiner dämonischen Berserkerform“, antwortete Vegeta. Ihm war klar, dass sie mal wieder keine Erinnerungen an das gesamte Geschehen hatte. „Woran kannst du dich noch erinnern?“
„Wir haben gegen Zarbon und Dodoria gekämpft. Du hast mich außer Gefecht gesetzt, damit ich nicht kämpfe… Kurz nachdem ich wieder zu mir kam, sind Gine und Piccolo getötet worden... Und du...“. Sie zögerte und sah ihn etwas verunsichert an. »Nein, das muss ich geträumt haben! Das kann nicht sein…« Die Langhaarige hielt sich selbst davon ab, weiterzusprechen.
„Was ist mit mir?“, harkte der Größere nach.
„Ach nichts. Das…das muss ich mir eingebildet haben“.
„Was meinst du? Was hast du dir eingebildet?“, fragte er, ohne sich ansehen zu lassen, dass ihn ihre Andeutungen ins Schwitzen brachte. Hatte sie etwa doch mitbekommen, was er ihr gestanden hatte…?
„Ich glaube, ich hatte einfach einen seltsamen Traum“. Raika lachte beschämt auf und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Jedenfalls ha-…hast du mir gesagt, dass du mich liebst“. Sie senkte ihr Augenmerk vom Spiegel ab und sah hinab in das Waschbecken. Sie konnte ihn dabei einfach nicht ansehen. Es wäre zu schmerzhaft, seinen strafenden, erzürnten oder belustigen Blick daraufhin zu sehen. Schnell und unsicher sprechend fuhr sie fort: „Na ja, ich weiß ja, dass das totaler Quatsch ist. So etwas würdest du niemals sagen“. Dabei wünschte sie sich so sehr, dass er ihr widersprach und es wiederholte, doch sie selbst wusste genau, dass er nicht der Typ für große, offene Liebesbekundungen war. Raika wusste, dass der Prinz sie liebte. Aber gesagt hatte er es noch nie. Sie musste es immer in den kleinen Gesten erkennen. Ihr war mittlerweile klar, wie er seine Gefühle ausdrückte, aber es mal so deutlich zu hören, wie sie es glaubte geträumt zu haben, würde ihr wahnsinnig viel bedeuten.
Auf Vegetas Gesicht breitete sich ein fieses Grinsen aus. „Du träumst echt bescheuerte Sachen. Darauf kannst du jedenfalls lange warten“.

Raika erwiderte sein Grinsen auf gequälte Weise. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie sehr sie seine Reaktion verletzte. Das Thema wurde ihr zunehmend unangenehmer, daher räusperte sie sich und fragte: „Was ist denn passiert, als ich die Kontrolle verloren habe?“
Auch der Thronfolger war froh über den Themenwechsel und atmete gedanklich erleichtert durch, dass sie seine Liebeserklärung für einen Traum hielt. „Du hast Zarbon und Dodoria innerhalb kürzester Zeit erledigt. Nur… Nur ist dir Bardock in die Quere gekommen“.
„Ist er verletzt?“, wollte sie erschrocken wissen und hob ihren Blick zurück zum Spiegel, durch dessen Reflektion sie direkt in Vegetas Augen sehen konnte.
Vegeta schüttelte langsam den Kopf, ohne den Blickkontakt zu ihr abzubrechen.
„Du meinst, er ist...?“
Nun nickte der Saiyajinprinz. „Du hast ihn nicht mehr erkannt... Anschließend haben wir miteinander gekämpft. Ich konnte dich zumindest in Schach halten, bis Broly mit der Fernbedienung angekommen ist“.

Die Kinnlade der 20-Jährigen klappte unwillkürlich ein Stück hinunter und sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Übelkeit kroch von ihrem Magen ihre Speiseröhre hinauf. „Nein... Nein, das kann nicht wahr sein!“ Raika schluckte kräftig, in der Hoffnung diesen Kloß und die Übelkeit damit loszuwerden. Aber es funktionierte nicht. Wütend ballte sie ihre Fäuste „Was… Was habe ich nur getan? Jetzt, wo Piccolo gestorben ist, gibt es doch keine Möglichkeit, Bardock und die anderen wiederzuerwecken!“
„Mach dir keine Gedanken. Ich habe dir doch gesagt, dass ich schon eine Lösung dafür habe. Jetzt geh erst mal duschen und dann erzähle ich dir und den anderen von meinem Plan“.
„Ja, schon, aber...“, begann sie und senkte ihren Kopf. Ihre Tränen ließen sich nicht länger zurückhalten, auch wenn sie es krampfhaft versuchte. Wie konnte sie nur so sehr die Kontrolle verlieren und jemanden aus ihren Reihen umbringen? Oniara, Radditz und nicht zuletzt Goku… Sie alle hassten sie jetzt mit Sicherheit. Und das war ihr gutes Recht. Es gab keine Entschuldigung für ihren Kontrollverlust! Auch wenn sie es nicht absichtlich getan hatte. Es gab für diese Tat keine Rechtfertigung. Nichts in der Welt würde das wieder gutmachen können. Raika hob ihren Blick und sah ihren Freund bedrückt an. „Lässt du mich einen Moment allein? Ich komme gleich nach“.
„Okay“, erwiderte der Prinz nickend. Sie musste die vergangenen Ereignisse erst einmal verarbeiten. Seine Hand strich sanft über ihr Haupt und strich eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht hinter ihr Ohr. „Mach dir keinen Kopf, okay?“
Raika nickte, woraufhin er den Raum verließ.

Endlich war sie allein und musste ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Als würde die ganze Welt plötzlich einzig und allein auf ihren Schultern lasten, sank sie in die Knie. Mühevoll hielt sich die Kämpferin am Rande des Waschbeckens fest, aber ihre Beine brachen weg, ohne dass sie es verhindern konnte. Ein stummer Schrei verließ ihren Mund, während die Tränen aus ihr herausbrachen wie kleine Rinnsale.
Vegeta konnte nicht gut damit umgehen, wenn sie vor ihm weinte oder andere starke Emotionen zeigte. Ihm war das immer sehr unangenehm, weswegen Raika es so oft es ging, vermied.
Die Kriegerin brauchte noch ein paar Minuten, versuchte sich nur auf ihre Atmung zu konzentrieren, bis sie es endlich wieder auf ihre Beine schaffte. Sie wollte Vegeta und die anderen nicht noch länger warten lassen. Es musste schließlich irgendwie weitergehen.
Schluchzend zog sie sich aus, warf ihre Sachen in die gleiche Ecke, in der auch Vegetas Klamotten lagen und stieg danach unter die Dusche. Währenddessen machte sie sich große Vorwürfe und fasste schlussendlich einen klaren Entschluss.

~

Eine gute halbe Stunde später stieß die Saiyajindame, frisch geduscht und in legere Klamotten gekleidet, zu ihren Freunden, die gemeinsam im Garten saßen. Raikas zusammengebundenen Haare waren noch etwas feucht, doch zumindest war sie wieder sauber. Es klebte kein fremdes Blut mehr an ihrem Körper. Die anderen hatten schon mit dem Essen begonnen, immerhin hätten die hungrigen Saiyajinmägen nicht noch länger warten können.

Als sich Raika zeigte, verstummten die übrigen Saiyajin sofort und sahen sie erwartungsvoll an. Zurückhaltend, ja fast schon schüchtern und beschämt, trat die Langhaarige vor und sah nacheinander in die gespannten Gesichter.
„Willst du nicht erst einmal etwas essen, Raika?“, durchbrach Bulma die Stille und reichte ihr einen Teller, auf dem sie frisch gegrilltes Fleisch angerichtet hatte.
Die Angesprochene schüttelte leicht ihren Kopf. „Nein danke, ich möchte euch erst etwas sagen“. Sie wollte es endlich hinter sich bringen. Das schlechte Gewissen plagte sie schon die ganze Zeit und lag zu schwer in ihrem Magen, als dass sie jetzt etwas essen könne. „Es tut mir unendlich leid, dass ich die Kontrolle verloren habe und, dass ich Bardock getötet habe“, sprach sie mit gesenktem Blick, traute sich nicht ihre Kameraden anzuschauen. Vor allem nicht Oniara und Radditz, die nun ihre beiden Elternteile verloren hatten. Und sie allein war daran schuld!
Doch gänzlich konträr zu ihrer Erwartung, erhob Radditz das Wort und sagte: „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Raika! Du hast doch auch Zarbon und Dodoria zur Strecke gebracht“.
„Ja, aber-“. Ungläubig blickte die 20-Jährige wieder in die Runde.
„Raika – du warst nicht du selbst“, unterbrach Oniara ihre Freundin. „Ich glaube, niemand hier nimmt dir das in irgendeiner Art und Weise böse. Natürlich ist es scheiße, dass Mam und Dad jetzt gestorben sind, aber du kannst nichts dafür“.
Raika wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Es war für sie unverständlich auf so viel Verständnis zu stoßen. „Aber… Piccolo ist tot! Das heißt… Die Dragonballs-!“ Verwundert sah sie zu ihrem Freund. „Oder nicht?“
Vegeta erhob nun endlich das Wort. Immerhin hatte er schon angedeutet, dass er eine Idee hätte, um dieses Problem zu lösen. „Es gibt da vielleicht eine Lösung für dieses Problem“.
Alle Anwesenden blickten den Kronprinzen erwartungsvoll an.
Er fuhr also fort: „Der Hüter der Erde… Der, der die Dragonballs erschaffen hat, ist ein Namekianer, sehe ich das richtig?“
Raika nickte und weitete ihre Augen. Sie schien so langsam zu verstehen, worauf Vegeta hinauswollte. „Du meinst…?“
„Ganz genau! Auf dem Heimatplaneten der Namekianer gibt es bestimmt auch so etwas wie Dragonballs. Wir müssen nur irgendwie dorthin und dann können wir unseren Plan doch noch in die Tat umsetzen“.
„Das wäre im Bereich des Möglichen und auf jeden Fall einen Versuch wert“, merkte Oniara an.
Bulma legte ihre Finger an ihr Kinn. „Hm... Wir müssten nur wissen, wo sich der Planet der Namekianer befindet und ein Team dorthin schicken, um zu überprüfen, ob sie dort ebenfalls Dragonballs haben“.
„Die Koordinaten von dem Planeten Namek habe ich in meinen Unterlagen“, fügte Tarble hinzu und nickte. „Sehr gute Idee, Vegeta! Damit haben wir doch noch eine Chance unser Volk zu retten“.
Vegeta nickte nur zufrieden. Er hatte geahnt, dass sich dieser Plan B noch mal als nützlich erweisen würde. So leicht würden sie jedenfalls nicht aufgeben und nach Namek zu fliegen, um dort die Dragonballs zu benutzen, dürfte kein schwieriges Unterfangen werden. Die Namekianer waren an sich ein friedliches Volk. Der Thronfolger hoffte nur, dass Freezer nicht auf dieselbe Idee gekommen war… Das würde ihren Plan massiv gefährden oder sogar komplett zunichtemachen.
Oniara und Radditz lächelten sich gegenseitig an und freuten sich darüber, dass ihre Familie vielleicht doch eines Tages wieder vereint sein würde.

Alle schienen begeistert von der Idee und wären am liebsten sofort aufgebrochen, doch Raika brannte immer noch etwas auf dem Herzen. Auch wenn Oniara und Radditz ihr vielleicht verziehen hatten… Sie selbst konnte sich nicht verzeihen, was sie Bardock angetan hatte. „Ich muss euch noch etwas Wichtiges sagen“, begann sie zögerlich.
Die Langhaarige hatte sich in der vergangenen halben Stunde viele Gedanken darüber gemacht. Offensichtlich war sie nicht in der Lage ihre Kraft zu kontrollieren. Wenn es jemand schaffen würde, diese dämonische Seite eines Tages beherrschen zu können, dann war es mit Sicherheit Broly, aber ganz bestimmt nicht sie. Diesmal war sie so sehr außer Kontrolle geraten, dass sie ein wertvolles Mitglied ihrer Rebellenallianz getötet hatte. Das durfte niemals wieder passieren! Nie wieder wollte sie jemandem aus Versehen schaden. Nie wieder würde jemand durch ihre Hände sterben. Nie wieder wollte sie die Kontrolle über sich verlieren und nicht wissen, was sie anrichtet. Denn trotz alledem trug sie die Verantwortung für ihr eigenes Handeln, auch, wenn sie sich nicht mehr daran erinnerte. Das war ihr klar geworden und das konnte sie auch nicht mehr ändern. Ihr schlechtes Gewissen, ihre Schmerzen währenddessen und ihre seelischen Qualen im Nachhinein konnten ihr von niemandem genommen werden. Auch wenn sie von ihren Freunden so viel Verständnis vermittelt bekam… So viel Verständnis, dass sie es selbst nicht nachvollziehen konnte. Sie würde sich das niemals verzeihen!

Raika atmete tief ein und aus, sah anschließend in die Runde, blickte in die hoffnungsvollen Gesichter, die gleich nacheinander entgleiten sollten. Sie nahm all ihren Mut zusammen und sprach: „Ich werde nie wieder kämpfen!“

____________________

Meike: Bam bam baaaam!
Goku: *hält die Luft an und guckt schockiert*
Vegeta: Stellt euch nicht so an! Ich kriege das schon hin. Raika ist einfach nur feige.
Meike: Da ist sie nicht die Einzige...
Vegeta: Wie meinen? ò.ó
Meike: Ach nichts... *unschuldig pfeif*
Goku: Sie meint, dass du Raika immer noch nichts von meinem Tod erzählt hast und, dass du ihr nicht einmal offenkundig deine Liebe gestehen kannst...
Vegeta: Halt dein verdammtes Maul, Kakarott! Ich schwöre dir, wenn du irgendwann wieder unter den Lebenden weilst, bringe ich dich eigenhändig um!
Goku: Du kannst es versuchen, aber das wirst du garantiert nicht schaffen. *grinst*
Vegeta: Das werden wir ja sehen!
Meike: Wie ihr seht, kochen die Gemüter langsam über.. Ein neuer Plan steht also im Raum. Unsere Helden wollen nach Namek aufbrechen, aber Raika will aufgrund ihres letzten Wutausbruchs nicht mehr kämpfen. Ob sie jemand vom Gegenteil überzeugen kann? :/ Ihr erfahrt es im nächsten Kapitel!
Goku: Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen. Bis dann!
Vegeta: *murrt* Denkt an die Kommentare, ansonsten wird's ungemütlich!
Meike: Danke...? Bis zum nächsten Mal, meine Lieben! ♡

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt