71. Ruhe vor dem Sturm

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Staffel 5:

Kapitel 71:

Die Ruhe vor dem Sturm

Hustend und schreckhaft einatmend schreckte Raika aus diesem furchterregenden Albtraum wieder hoch. Sofort saß sie senkrecht auf dem harten Untergrund. Desorientiert und panisch sah sie sich um.
„W-was...zur Hölle...ist passiert...?“, murmelte sie leise vor sich hin und erkannte, dass sie in einem tiefen Krater zu sein schien.
Ihr ganzer Körper schmerzte, besonders ihr Herzmuskel. Irgendwie schien ihre Pumpe nicht mehr richtig rund zu laufen, als würde sie zwischendurch ins Stolpern geraten. Prüfend fasste sie an ihr Herz und überprüfte dessen Rhythmus. Tatsächlich war der Puls nicht so rhythmisch wie er eigentlich sein sollte. Entweder spürte sie kurze Doppelschläge, oder ihr Herz setzte einfach mal für zwei bis drei Sekunden komplett aus.
„Fuck... Das ist gar nicht gut!“, fluchte sie mürrisch und blickte eher reflexartig auf ihre Hände. Merkwürdige, vor Schmerz pochende Linien in allen möglichen Farben zeichneten diese. Sie verliefen auch über ihre Arme. Unter dem zerrissenen Kampfanzug konnte sie entdecken, dass diese Zeichnungen auch ihren Bauch und ihre Beine zierten. Vorsichtig strich die Saiyajinkriegerin über die Spuren. Es fühlte sich an, als sei sie an diesen Stellen schwer verbrannt worden.
Ein leises, verärgert klingendes Knurren verließ ihre Lippen. Das gefiel ihr gar nicht. Was war nur geschehen? War das Ganze vielleicht doch kein Traum gewesen...?

Kurz entschlossen sah sie nach oben. Doch zu ihrer Verwunderung zeigte sich über ihr strahlender Sonnenschein. Es mussten doch Hinweise zu finden sein, die sie zu einer Erklärung führen könnten.
An ihren ebenfalls schmerzenden Kopf fassend, hievte sie sich langsam auf die Beine und schwebte anschließend aus dem Krater heraus. Sich die Gegend ansehend, bemerkte sie, dass hier entweder ein heftiger Kampf oder ein fürchterliches Unwetter getobt haben musste. Dieser Landstrich war noch verwüsteter als normalerweise. Einschlaglöcher und Krater säumten den verbrannten Boden. Hier würde wohl nie wieder irgendetwas wachsen können.

„Scheiße...“. Damit wurde Raika endgültig klar, was passiert war. „...das war also wirklich kein Traum...“.

Tatsächlich hatte sie sich diesem hochgefährlichen Gewitter entgegen gestellt und sich absichtlich von den Blitzen treffen lassen, um ihrer Berserkerform näher zu kommen.
War sie vollkommen geisteskrank geworden? Warum tat sie sich das immer wieder an? Hatte sie mittlerweile so wenig Selbstachtung, dass ihr ihr eigenes Leben ganz und gar egal geworden war?
Raika verabscheute sich in diesem Moment noch mehr, als sonst schon. Das hätte gewaltig schief gehen können. Sie fühlte sich so, als habe ihr Herz vor ihrem Erwachen eine ganze Zeit lang gar nicht geschlagen. Wie viel Zeit vergangen war, konnte sie auch nicht sagen.

Ohne weiter darüber nachzudenken, flog die Kriegerin zu ihrer Höhle zurück, in der sie ihr Lager aufgeschlagen hatte. Kurz sah sie an sich herunter. Ihr Kampfanzug hing in Fetzen, sie war übersät von schlecht verheilten Wunden und Blitzmalen. Sie war verdreckt, sie stank höllisch, ihre Haare waren struppig und ungepflegt.
Alleine schon deshalb hatte sie sich dazu entschieden, ihre Haare kürzer zu halten. Weder hatte sie die Mittel, noch Zeit und Lust, um ihre lange Mähne zu pflegen. Dafür fehlte ihr jegliche Motivation, jeglicher Anreiz. Es war ihr schlichtweg egal geworden.
Und obwohl sie in einem so miserablen Zustand war, stieg sie ohne weitere Umwege in ihre Raumkapsel und programmierte sie so, dass sie zu ihrem Heimatplaneten zurück flog. Sie würde nur gut einen Tag brauchen. In der Zeit konnte sie sich zumindest ausruhen und etwas zu Kräften kommen.

~

„Bulma? Wo ist denn mein Brustpanzer?“, fragte Broly seine Frau und kramte gerade in einer Schublade unter ihrem gemeinsamen Bett.
Die Beiden lebten immer noch gemeinsam im Palast, hatten von Vegeta allerdings ein größeres Quartier zugeteilt bekommen, in denen sie bequem mit ihrem Sohn Trunks wohnen konnten.
„Schau doch mal im Schrank neben der Kommode“, rief sie aus dem Nebenzimmer zurück.
Sie saß mit ihrem schwarzhaarigen Sohn an ihrer Brust auf einem Schaukelstuhl und wiegte ihn beim Stillen leicht hin und her.
Kurze Zeit herrschte Stille, bis der Saiyajin erfreut antwortete: „Hab' ihn!“

Das Zeitalter der Saiyajin [wird überarbeitet🛠️] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt