13. Kapitel- Alles seine Schuld!

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„Hier, wir wollten gern zahlen.", lächelten die Frauen in schwarz und rot, hielten mir das Buch entgegen, was sie wohl so sehnsüchtig gesucht hatten und schienen sehr aufgeregt. Ich nickte, tat rasch meinen Job, als Alex schon wieder zu nerven begann. „Was machst du heute in deiner Mittagspause?", fragte er und musterte mich kritisch. Was sollte das denn schon wieso? Und außerdem, war ich ein Spielfilm, bei dem man wichtiges verpasst, wenn man mal nicht hinsah?! Konnte der nicht mal woanders hinschauen?!
Ich öffnete die Kasse und gab den Damen das Wechselgeld raus, ignorierte Alex stur. Ich tat einfach, als hätte ich nichts gehört. Das schien allerdings nicht zu fruchten, denn er wiederholte seine Frage bereits wenige Augenblicke später.
Doch erst als die Frauen das Geschäft verlassen hatten, wandte ich mich nun zu ihm. „Auf jeden Fall nichts mit dir!", knurrte ich genervt. Es reichte! Er störte nur, da wo er war, ging alles schief! Alex sollte mich einfach in Ruhe lassen!
„Geh mit mir was Essen. Du bist mir was schuldig.", meinte er und klang dabei unpassend gleichgültig.
Was!? Das konnte doch beim besten Willen nicht sein Ernst sein, oder?! Ich mit dem Essen gehen?? Nie im Leben! Ich konnte diese Person einfach nicht leiden. Ich hasste Stress und Alex, nun ja, der war Stress pur. „Nein!", entgegnete ich also mit fester, warnender Stimme, da schellte die Glocke der Tür. Ein älteres Ehepaar trat in den Laden und ich begrüßte es freundlich. „Ich muss arbeiten. Entweder kaufst du was, oder du verschwindest, verstanden!", fauchte ich leise, sodass es die Kunden nicht mitbekamen. Ich hatte wirklich genug! Hätte Alex seinen Schirm nicht hier vergessen, wäre ich erst gar nicht von diesem Stuhl gefallen! Alles seine Schuld!
Nun, als er ENDLICH abgedampft war und die Tür hinter ihm leise ins Schloss fiel, sackte mein Körper förmlich zusammen. Erleichtert atmete ich aus, dennoch konnte ich es nicht lassen, ihm nachzusehen, bis er ganz und gar verschwunden war. Wann er wohl wieder kam? Oder würde er gar nicht mehr hier auftauchen?
Mit einem Satz kamen die ganzen störenden Gedanken über diesen Liebeskram wieder in meinen Kopf zurück gekrochen und machte mich ganz wirr. Wie sollte man sich denn so auf die Arbeit konzentrieren?!
Ob Alex in einer Beziehung war? Oh Gott, ob er schwul war!? Nein, dass konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Man, nicht jeder war homo! Doch bei Emelie hatte ich es auch nie erwartet und sie war es. Vielleicht war es bei Alex auch so. War das mit der Einladung dann eben eine Anmache gewesen?! Nein, nie im Leben, so unverschämt konnte nicht einmal Alex sein! Oder? Oder!?
„Entschuldigen Sie, geht es Ihnen nicht gut?", fragte mich die Oma mit besorgtem Blick und riss mich somit aus meinen Gedanken. „E..ehm. Was?", fragte ich irritiert und versuchte nicht allzu perplex zu wirken. „Ob Ihnen warm ist? Vielleicht haben Sie Fieber, ihre Wangen sind sehr rot.", meinte sie noch einmal und nickte, um ihrer Aussage zusätzlich Ausdruck zu verleihen. Meine Augen weiteten sich ein wenig. Rot!? Dabei war mir gar nicht warm! Schnell senkte ich den Blick, beschämt und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Was war bloß los mit mir? Argh, das war alles SEINE Schuld!!

Liebe?! Lieber nicht! ||Boyslove Yaoi~♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt