#TeamKaisaac Special!!♡~

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Dieses Special spielt in der Schulzeit von Isaac und Kai! Es ist aus Kais Sicht geschrieben und erzählt von einem Ausflug der Beiden! ☆ Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! LG TenTen! ♡~

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Unscheinbar lag das Haus in der strahlenden Hitze der Mittagssonne. Die hohe, alte Fassade bröckelte bereits und die Fenster waren fast komplett vom Efeu überwachsen, der sich schlank und dennoch gewaltig über das ganze Gebäude zog. Die erstickende Wärme hatte von der Stadt Besitz ergriffen, an diesem ersten Tag der langen Ferien. Es rief die Sommerzeit nach uns, hatte den kalten Winter längst verdrängt. Nervös lehnte ich mich von einem Bein aufs andere, klingelte an dem Gemäuer und biss zugleich die Zähne zusammen. Meine Aufregung war begründet, denn gleich würde jemand vor mir stehen, eine Person die mir zu viel bedeutete. Ich wagte es kaum gedanklich auszudrücken, so überwältigend war das Gefühl, wenn sein Blick meinen traf. Wir waren uns sehr ähnlich. Dieser Mensch dachte sogar wie ich, doch eine Sache unterschied uns von Grund auf. Unsere Gefühle zueinander, denn obwohl wir zusammen aufgewachsen waren und er mich wohl als eine Art Bruder betrachtete, liebte ich ihn auf eine andere Weise. Ich hatte es erst vor einem halben Jahr bemerkt. Damals fing alles an. Mein Herz hatte begonnen zu rasen und all meine Gedanken kreisten seither einzig und allein um meinen Freund.
Es gab so vieles, was mich beschäftigte und was ich mir nicht erklären konnte. 'Wieso' hatte ich mich oft gefragt, ohne jemals eine Antwort bekommen zu haben. Den besten Freund zu lieben, das war ein Schlag ins Gesicht. Ich wusste ja, was alles auf dem Spiel stand. Er hätte niemals mit meinen Empfindungen umgehen können. Es hätte ganz klar die langjährige Freundschaft und das Vertrauen zwischen uns zerstört. Das durfte ich nicht zu lassen. Ich brauchte ihn in meinem Leben, durfte nicht riskieren, ihn zu verlieren. Meine Gefühle waren nebensächlich. Solang er bei mir war, sollte mir alles andere egal sein. Hauptsache ich konnte ihn an meiner Seite wissen. Schwer war es allemal, sich dermaßen zu verstellen, doch ich war mir sicher, ich würde mich schon noch daran gewöhnen. Für ihn, für meinen besten Freund.
Langsam öffnete sich die rostige Metalltür des antiken Hauses und ein Junge trat heraus. Ein Junge, schöner als jede Blume, schöner als die Schönheit selbst. Sein langes, helles Haar umrandete sein schmales, junges Gesicht und seine glasklaren Augen funkelten mich glücklich an. Ich schluckte schwer, als er auf mich zu gerannt kam. In den letzten Jahren hatte sich viel verändert. Seine anfängliche Abwehrhaltung, die sich vor allem in seinem starrköpfigen und widerspenstigem Verhalten gezeigt hatte, war beinah komplett verschwunden. Er vertraute mir, so sehr wie er kaum einem traute. Lächelnd fiel er mir um den Hals, umarmte mich herzlich und sein weißes, langes Shirt wehte in der leichten, heißen Sommer-Brise. „Kai!", strahlte er mich an und sein Lachen war so schön, dass ich es kaum verkraften konnte. Mein Herz schlug stark gegen meine Brust, es schmerzte schon fast, während meine Arme sich um den Jungen legten, der meine ganze Welt bunt färbte. „Isaac.", hauchte ich leise und drückte ihn fest an mich. Wieso? Das fragte ich mich. Weshalb spürte ich diese Dinge, hatte diese Gefühle? „Heute geht's auf zum Freibad?", kicherte Isaac süß, da nickte ich nur. Es war egal, was ich empfand, solang ich ihn glücklich sehen konnte. Ich durfte nicht mehr darüber nachdenken! So verdrängte ich alles, konzentrierte mich auf den Moment. An diesem Tage hatten wir geplant, das nah gelegene Freibad zu besuchen. Ein ganzes Jahr lag das letzte, gemeinsame Baden zurück. Das war der Nachteil daran, dass die Stadt nicht sonderlich reich war, es gab keine Schwimmhalle für den Winter.
„Steig auf.", rief ich meinem besten Freund zu, als wir an meinem Fahrzeug angekommen waren. Mein rotes Rad, mit der kleinen, goldenen Klingel daran, war zu der Zeit unser einziges Transportmittel, doch es reichte aus. Seinen Nutzen erfüllte es, was wollte man mehr. So fand ich mich auf dem Sattel, unseres getreuen Helfers, wieder, während Isaac es sich hinter mir, auf dem Gepäckträger, gemütlich machte. Kurz darauf ging es auch schon los! Fest krallte sich mein Freund an mich, als ich damit begann, in die Pedale zu treten. Wie oft waren wir nun schon auf diese Weise Wege gefahren? Und dennoch fürchtete er sich jedes Mal aufs Neue. Ob er die Furcht irgendwann verlieren würde? Ganz und gar? Ob er mich dann nicht mehr brauchen würde? Seinen Beschützer? Ich schüttelte den Kopf. Nein, daran wollte ich gar nicht erst denken! Vor uns tat sich ein Abgrund auf. Der bekannte Berg dieser Straße kam immer näher auf uns zu. Unaufhörlich. Und der Fahrtwind fegte uns ins Gesicht, ließ unser Haar wehen. Damals machte sich ein unendliches Gefühl von Freiheit in mir breit, das einzig von dem lauten Klopfen meines Herzens, als Isaac sich ganz fest an mich drückte, übertroffen wurde.
Schließlich kamen wir, sogar unversehrt, am öffentlichen Bad an, doch erschraken bereits, als ich noch das Rad anschloss. Schon vor dem Einlass reihten sich unzählige Menschen. Anscheinend hatten sich sämtliche Einwohner unseres Städtchens dazu entschlossen, bei diesem fantastischen Wetter Schwimmen zu gehen. Seufzend stellten wir uns also ans Ende der Warteschlange, bis wir letztlich doch tatsächlich noch das Innere unseres Zielortes erreicht hatten! Isaac freute sich über unser Ankommen, ich jedoch sah bereits das nächste Problem auf uns heran sprinten. Überall reihten sich Handtücher und dünne Picknickdecken auf den Grünflächen um die Becken. Kaum noch eine Stelle war unbesetzt, schon gar nicht die allzu beliebten Schattenplätze unter den zahlreichen Bäumen. Suchend schaute ich mich nach so einem Ort um, denn Isaac hatte recht helle Haut, bekam relativ schnell Sonnenbrand und diese Qual wollte ich ihm nicht zumuten. Tja, einen Platz brachte uns dieses Denken dennoch nicht. Dann mussten wir uns wohl mit dem, von Zigaretten-Stummeln geprägten Boden, neben den Umkleiden und Toiletten, abfinden. Genervt wandte ich den Blick ab, was mein Freund wohl bemerkt haben musste, denn kurz darauf verzog er das Gesicht, bevor er zielstrebig und mit erhobener Nase an mir vorbei schritt. Stirnrunzelnd sah ich ihm nach, wie er direkt auf ein älteres Ehepaar zu stapfte. Dieses schien gerade ihre Sachen zusammen zu packen, wollte anscheinend bald nach Haus aufbrechen. Das besondere daran? Das Pärchen saß unter einer großen Linde. Jackpot! Die Großeltern waren kaum aufgestanden, da hatten Isaac sich schon samt seinem Handtuch, was er rasch aus der Tasche gezogen hatte, auf die Stelle geworfen und pfiff mich triumphierend heran. Da schauten die umliegenden, von der Sonne verbrannten, Leute nicht schlecht. Ich jedoch schüttelte nur grinsend den Kopf. Also alle Kerzen auf der Torte hatte dieser Junge scheinbar auch nicht mehr, doch niedlich war er auf jeden Fall. Fröhlich ließ ich meine Tasche neben ihm auf den Boden fallen, als sich unsere Blicke trafen und wir fast zeitgleich zu Lachen begangen.
Entspannt machten wir nun auf den Weg zu den Umkleiden der Anlage. Mit unseren Badehosen in der Hand, liefen wir schlendern nebeneinander her, wobei Isaac voller Vorfreude zu den Becken hinüber schaute. Ich jedoch hatte meinen Blick einzig auf meinen Freund selbst gerichtet. Er zog mich an, sein ganzes Erscheinungsbild, jedes seiner Worte, sein Geruch. Einfach alles, was er tat, was er war. Ich konnte es selbst kaum fassen, geschweige denn die passenden Worte dafür finden.
Bei den Kabinen angekommen, erwartete uns ein ziemliches Durcheinander, denn auch hier tummelten sich die Besucher. Die Massen schubsten sich umher, drängelten, in der Hoffnung wenigstens eine der Umkleiden für sich ergattern zu können, von denen kaum eine frei war. Diese Hektik zog meine Laune ziemlich herab. Wieso machten alle so einen Stress? Dadurch verkürzte sich die Wartezeit auch nicht, im Gegenteil! Seufzend strich ich mir über die Stirn und blieb an der Eingangstür stehen um nicht allzu sehr in die Menge zu geraten. Isaac, neben mir allerdings, sah mich mit großen Augen an. Ich verstand nicht, doch als er nun plötzlich nach meiner Hand griff und mich ruckartig hinter sich her zog, bemerkte ich es auch. Ganz in der Ecke des langgezogenen Raumes stand die Tür einer kleinen Kabine völlig unbeachtet offen. Niemand hatte sie wohl bemerkt, bei dem Gewimmel. Rasch zog Isaac mich zu sich in die Umkleide und schloss hinter uns ab. Überrascht lobte ich ihn für diesen Fund, ohne den wir wohl noch Stunden hätten anstehen müssen.
Nun jedoch folgte etwas, was mich ganz und gar nicht hätte überraschen dürfen, denn was tut man in so einem Räumchen? Genau, sich umziehen! Ich allerdings hatte gar nicht so weit gedacht. Sonst wäre ich wohl doch lieber draußen, bei den Stressbereitern, geblieben. Als Isaac nämlich kurzer Hand seine Hose hinab zog, verschluckte ich mich prompt an meiner eigenen Zunge. Wir waren keine Kinder mehr! Wie konnte er da einfach so vor mir blank ziehen?! Überfordert, doch nicht fähig mich von ihm abzuwenden, beobachtete ich, wie Isaac auch seine Unterhose hinab zog. Ich spürte, wie meine Wangen sich röteten und biss mir scharf auf die Unterlippe. Verdammt! War das sein ernst?! Aber klar, er wusste nichts von meinen Gefühlen. Für ihn war ich sozusagen sein Bruder. Dementsprechend war für Isaac wohl nichts dabei, sich vor mir zu entkleiden, doch mir machte es sehr wohl etwas aus. Sein Körper war so rein, so schön. Erst als er seine Badehose angezogen hatte, erhob er den Kopf, blickte mich lächelnd an. Sofort wandte ich mich ab, zog mich nun auch um. Hoffentlich hatte er nichts bemerkt. Er durfte nichts bemerken! Er sollte es niemals erfahren! Nur so würde ich unsere Freundschaft schützen und bewahren können. Ich musste mich einfach mehr anstrengen, meine Gedanken und Empfindungen besser zu verstecken! Ich musste es schaffen! Mir blieb gar keine andere Wahl, wenn ich Isaac nicht verlieren wollte... keine Wahl.
Nachdem wir schließlich umgezogen in unseren Badehosen, vor unseren ausgelegten Handtüchern, standen, bat mich Isaac noch darum, seinen Rücken einzucremen, bevor es auf ins Wasser gehen sollte. Natürlich nickte ich, war ja selbstverständlich unter besten Freunden. Schweigend ließ ich die Sonnenmilch auf die Innenfläche meiner Hand laufen, rieb sie schließlich sanft über seine Schulterblätter, seinen warmen Nacken. Jeden Gedanken verfluchte ich in diesem Moment. Ich fürchtete mich vor der Zukunft. Würde es schlimmer werden? Dieses Herzklopfen? Schwer schluckte ich, senkte den Blick. Ich hatte keine Wahl und dennoch... „Danke dafür, dass du mein Angebot angenommen hast." Ich hatte den Vorschlag gemacht, ins Freibad zu gehen, obwohl Isaac bekanntlich ziemliche Angst vorm Wasser hatte. Ab und an ging es, doch alles in allem fürchtete er sich vor der Tiefe. Trotzdem hatte er zugestimmt ohne zu zögern und schien sich sogar etwas zu freuen. Das ließ mein Herz aufgehen. Es machte mich glücklich. In diesem Moment lehnte Isaac seinen Kopf zurück, legte ihn auf meine Schulter und sah liebevoll zu mir auf. „Mit dir würde ich überall hingehen, Kai. Solang du da bist, ist mir der Ort egal." Seine Stimme klang so weich, zart bei diesen Worten und ich musste mich wirklich beherrschen, die Freudentränen zurückzuhalten, als mein Herz in diesem Augenblick beinah zu explodieren drohte. 'Ich liebe dich!', rief ich in mich selbst hinein. Ich drückte meinen Freund fest an mich, Isaac kicherte freudig, legte seine Arme um meinen Nacken und ließ sich umarmen. 'Ich liebe dich... so sehr!' Er durfte es niemals erfahren.
Letztlich begannen wir nun endlich mit dem Planschen. Das, vor Chlor duftende, Wasser glitzerte verführerisch im Schein der Sonne, als mein Freund und ich uns eine ebenbürtige Schlacht in den vielen Becken lieferten. Wer schubst wen in die Fluten, wer schwimmt am schnellsten, taucht am tiefsten. Wir hatten eine wundervolle Zeit und ich wünschte mir sehnlichst, sie würde niemals wieder enden, doch als das Freibad abends schloss, waren wir nun doch zum Gehen gezwungen. Geknickt war ich deshalb jedoch trotzdem nicht, denn Isaac bescherte mir eine spaßige Heimfahrt, voller Freude. Lachend schoben wir mein Fahrrad den Berg in Isaacs Straße hinauf, während sich das Abendrot über uns in Streifen über den Himmel zog. Ich weiß nicht mehr, wie lang wir noch vor seinem Haus standen und einfach nur erzählten, über alles, was uns in den Sinn kam. Es muss lang gewesen sein, denn als seine Erzieher ihn hinauf in sein Zimmer schickten, war es bereits dämmerig geworden. Winkend sah ich Isaac nach, als er erschöpft, doch sichtlich fröhlich, den Weg ins Innere des Gebäudes antrat. Sicherlich würde er gleich in sein Bettchen fallen und sofort einschlafen. Lächelnd verabschiedete ich mich von seinen Betreuern, schwang mich auf mein Rad und fuhr davon, in Gedanken an diesen unvergesslichen Tag. Auf das alle folgenden Tage auch so unvergesslich schön werden würden! Mit Isaac an meiner Seite hatte ich daran jedoch keinen Zweifel.

Liebe?! Lieber nicht! ||Boyslove Yaoi~♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt