Auf dem Rückweg hielten wir noch kurz am Supermarkt und nahmen etwas Dosen-Suppe mit. Diese wollte mir Kai zum Abendessen warm machen, da die Krankenschwester ihm gesagt hatte, das wäre das perfekte Mittel bei Schockzuständen.
Schweigend lehnte ich meinen schmerzenden Kopf gegen die kühle Fensterscheibe des Autos, während ich auf das Wiederkommen meines Freundes, aus dem Einkaufsmarkt, wartete. Ich war total fertig mit der Welt, wollte nur noch meine Ruhe und endlich Frieden, da ging die Autotür auf. „Geht's?", hörte ich die besorgte Stimme meines Freundes und nahm meine Kraft zusammen, um ihn wenigstens ein „Mh" entgegenzubringen. Ich war wirklich total am Ende, fühlte mich schwach und schlapp. Kein Wunder, nach so einem Tag. Kai stieg ein und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Kaum noch konnte ich meine Augen offen halten, doch schaffte ich es irgendwie bis hoch in die Wohnung. Kai hatte beschlossen, heute bei mir zu übernachten und ich hatte nichts dagegen, im Gegenteil. Ich war froh, nicht allein sein zu müssen. Mit letzter Kraft schleppte ich mich auf mein Sofa und wartete dort auf das Abendessen, das Kai derweil in der Küche zubereitete. „Weißt du, morgen kannst du ja in die Bibliothek gehen, was denkst du? Emi würde sich sicher freuen.", rief mir Kai seinen Vorschlag zu, als er gerade das Wasser aufsetzte. In die Bücherei? Mh, wieso eigentlich nicht. Wäre sicher eine gute Ablenkung von- ich schluckte schwer- dem, was heute passiert war. Ob ich morgen nochmal im Krankenhaus vorbeischauen sollte? Ich könnte Alex Blumen bringen! Oder darf man das nicht, wegen der Virengefahr oder ähnlichem? Ein leises Seufzen entglitt mir. Nicht einmal das wusste ich. Was wusste ich eigentlich. Ach, hätte ich doch nur schneller reagiert bei den Verbrechern „Das Essen ist gleich fertig!", verkündete Kai freudig, doch ich musste ihn enttäuschen. Immer wieder fielen mir die Augen zu und ich sackte jedes Mal ein wenig weiter in mir selbst, zusammen. Meine Kräfte waren ausgeschöpft, sodass ich, als mein bester Freund, mit einem Teller Suppe in der Hand, zu mir kam, bereits in den Halbschlaf gefallen war. Dabei hatte er extra Suppe für mich gemacht.
Alles war schwarz um mir, nur den Geruch warmer Suppe und seine Arme um mir, dies war das einzige was ich noch wahrnahm. Kai trug mich, wie seine Prinzessin, in mein Schlafzimmer und legte mich auf meinem Bett nieder. „Schlaf gut, Isaac..", flüsterte er leise, nachdem er mich zugedeckt hatte. Er beugte sich zu mir und gab mir einen sanften Kuss auf die Schläfe, bevor er sich weg drehte und mein Zimmer verlassen wollte. Ich jedoch ließ genau das nicht zu! Unbewusst hielt ich ihn an seinem Pulli fest, was wohl soviel hieß wie 'Bleib bitte bei mir'. Ich konnte Kais Lächeln förmlich hören und spürte, wie er sich neben mich ins Bett legte, uns erneut zudeckte und mich fest an sich zog. Ich fühlte diese Geborgenheit, die von ihm ausging und wusste, dies war nun das, was ich mir gewünscht hatte: Frieden. Fest kuschelte ich mich an ihn und lächelte im Halbschlaf, bevor mich die Welt der Träume ganz an sich riss.
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Liebe?! Lieber nicht! ||Boyslove Yaoi~♡
RomanceIm Leben des jungen Isaac war nichts unvorhersehbar. Er war ein einfacher, doch glücklicher Mann, der seinen Traumberuf gefunden und gute Freunde an seiner Seite zu wissen, hatte. Eigentlich gab es nichts, was ihn in seiner Ruhe hätte stören können...