Der Abend neigte sich langsam zur Nacht, einzig das Flackern des Fernsehers erhellte das Zimmer. Die Stille hatte sich ausgebreitet, doch eine leise Stimme brach die Ruhe: „Ich kann nicht einfach nur ein Freund sein. Ich will mehr." Ich saß auf dem Sofa und lauschte gespannt. Dieser Film war gar nicht so seltsam, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, im Gegenteil. Die beiden Jungen sahen so lieb aus, sympathische, natürliche Gesichter. Sie schienen gewöhnliche Jungs zu sein, wie man sie aus der Nachbarschaft kannte. Wie die, die Tag ein, Tag aus in den Buchladen kamen. Der eine war hoch gewachsen, sowie breit gebaut. Sein Körper war durchtrainiert und seine schulterlangen, hellblonden, ja, fast weißen Haare, fielen ihm ins Gesicht. Er wirkte sehr männlich, mit seinen starken Händen, den vielen Muskeln und der rauen Stimme. Doch jung war er allemal, genau wie sein Gegenüber. Ich schätzte die Beiden ungefähr auf Anfang zwanzig, den einen vielleicht etwas jünger. Dieser war nämlich relativ klein, zierlich gebaut und schmal. Im Gegensatz zu dem Großen, trug er seine langen, feuerroten Haare nicht offen, sondern hatte sie zu einem Zopf zusammen gebunden und schien recht niedlich und süß zu sein. Die Beiden- sie waren anscheinend beste Freunde-, wirkten sehr natürlich, was mich schon einmal ungemein beruhigte, denn ich konnte dieses aufgesetzte Verhalten und Verstellen nicht sonderlich gut leiden. Was ich auch ziemlich beeindruckend fand, war, dass der Blonde dem Kleinen tatsächlich die Liebe gestand. Ich meine, dazu gehörte doch wirklich schon sehr viel Mut. Immerhin konnte man nie wissen, wie der andere darauf reagieren würde. Was, wenn die Freundschaft daran zerbrach oder noch schlimmer? Was, wenn der Angebetete es eklig fände? Zu meinem großen Erleichtern, lag die Antwort des süßen Fuchses im positiven Bereich. Natürlich war er überrascht, weshalb ihm zunächst ein verwirrtes „Was?" heraus rutschte. Aber wer würde da bitte nicht erschreckt sein? Man erwartete es ja auch nicht! Dann kam seine Antwort, ein zögerndes: „Dann lass uns mehr tun!" Ich schmunzelte. Da hatte der Kleine aber schnell zugestimmt! Naja, war immerhin ein Porno, da wäre es ein bisschen sinnlos, wenn er ablehnen würde. Ich schnappte mir ein Kissen und drückte es gegen meine Brust. Aber gut, sein Freund war jetzt sicher überglücklich, dass man seine Gefühle erwiderte, was mich wirklich für ihn freute. Was mir auch noch auffiel? Die beiden gingen ganz selbstverständlich mit ihrer Neigung um. Sehr beeindruckend! Es hatte bestimmt lange gedauert, bis sie so offen damit umgehen konnten und sich vor allem selbst erstmal akzeptiert hatten. Meine Gedanken schwanken zu Kai über. Ob es ihm leicht gefallen war, mir von seiner Vorliebe zu erzählen? Bestimmt nicht. „Lehn' dich zurück.", sprach der Große und drückte seinen Geliebten sanft gegen die Wand hinter den Zweien. Sie saßen auf dem Bett und küssten sich zunächst. Ich schluckte schwer. Wie es wohl war, jemanden zu küssen? Ob es sich gut anfühlte? Ob Mike oder Kai schon einmal jemanden geküsst hatten? Ich musste grinsen. Nein, Kai bestimmt nicht. Immerhin hatte er noch nie eine Freundin gehabt und selbst wenn er seinen ersten Kuss schon verschenkt hätte, so wäre mir das auf jeden Fall bekannt gewesen. Er hätte es mir sicher erzählt, so wie sowieso alles. Nachdem die beiden im Film wieder voneinander abgelassen hatten, lächelten sich die Freunde verliebt an, bevor der Blonde seine Hand zu dem Schritt des Süßen gleiten ließ. Er strich über diese Stelle der Hose und es dauerte nicht lang, bis sich dort eine erst kleine, dann immer größer werdende Beule bildete. Da wurde der Zierliche ganz rot im Gesicht und biss sich auf die Unterlippe. Bei diesem Bild musste ich an die Sache mit Mike denken, wie er nackt vor mir stand und das Wasser der Dusche über seinen trainierten Körper floss. Damals ist mir das mit der Beule auch passiert, einfach so. Ich konnte gar nichts dafür! Plötzlich war sie eben da gewesen! Und als ich nun an mir hinab sah, bemerkte ich, dass es auch jetzt wieder passiert war. Ohne, dass ich es auch nur ansatzweise wollte, hatte sich eine große, feste Beule gebildet! „Was machst du denn da?!", fiepste eine Stimme vor mir. Ich blickte erschreckt auf und beobachtete den, wahrscheinlich Älteren, dabei, wie er die Hose des anderen hinab zog und über dessen, nun freiliegendes, Glied strich. Oh Gott, was geschah denn jetzt?! Meine Wangen röteten sich augenblicklich und ich konnte gar nicht glauben, was die Beiden da vor meinen Augen miteinander taten. War die Entscheidung, diesen Film anzuschauen, wirklich so gut gewesen, wie gedacht hatte? Auf einmal zweifelte ich stark daran, denn was sich dort im Fernseher abspielte, überforderte mich. Natürlich wusste ich, dass solche Szenen irgendwann kommen würden, immerhin sah ich mir einen Porno an, dennoch, ich hatte den Gedanken wohl bisher verdrängt und ich wusste auch, wieso! Es war mir in diesem Moment furchtbar unangenehm und peinlich, Fremde Leute bei solch intimen und privaten Dingen zu beobachten. 'Aber es sind doch alles nur Schauspieler! Die gewähren freiwillig den Blick in ihr Liebesleben!', versuchte ich mir einzureden, doch es nützte kaum. Ich konnte schlichtweg nicht mit der Situation umgehen. Was nun? Den Film einfach ausschalten? Aber nein, das konnte ich doch nicht machen. Emi erwartete, dass ich mir das hier antat! Und außerdem, ich war doch schon so weit gekommen, sicher war der Film bald zu Ende! Bei einem Buch würde ich auch nicht in der Mitte aufhören zu lesen! Abgesehen davon, war noch eine dreiviertel Stunde um zubekommen, bis der Pizza-Bote endlich hier aufschlagen würde! Nein, nein! Ich musste diesen Film weiter gucken! Ich hatte keine andere Wahl!- das zumindest, redete ich mir ein. Noch immer hatte ich mich nicht mit der Nacktheit vor mir abgefunden, da klingelte mein Mobiltelefon. Ich stand auf und beeilte mich, es zu holen. „Hallo?", fragte ich, als ich es mir gerade wieder auf dem Sofa bequem machte. „Hey." Ich stockte. Es war Kai, der angerufen hatte. Unser letztes Treffen war nicht gerade nach Plan verlaufen. Er war plötzlich hart geworden, hatte sich an mich gedrückt und meinen Hals abgeleckt. Bei diesem Gedanken überlief eine Gänsehaut meinen ganzen Körper und ich schloss meine Augen für einen Moment. „Isaac? Bist du noch da?" „Eh, ja.", flüsterte ich. Wieso ich so leise sprach? Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht die geringste Ahnung. Ich öffnete die Augen, schaute zum Fernseher und sah, wie der Breit-gebaute sich über den Schritt des Zierlichen lehnte. Ich starrte den Bildschirm an und war wirklich geschockt! Er grinste, bevor seine Zunge über die Eichel des Jüngeren glitt. -Und hierbei beziehe ich mich nicht auf die handelsübliche Nuss, ihr versteht! Vor lauter Schreck, fiel mir sogar mein Handy aus der Hand! Es knallte auf den Boden, selbst der Akku fiel heraus, doch anstatt es aufzuheben und erneut zusammen zu setzten, ließ ich es einfach liegen. Ich konnte meinen Blick nicht von dem Abwenden, was sich gerade vor mir abspielte. Kai würde das sicher verstehen, immerhin hätte ja auch mein Akku plötzlich leer sein können. Wichtiger war jetzt, das der Muskulöse tatsächlich die gesamte Länge des anderen in seinem Mund aufnahm! Da staunte ich wirklich nicht schlecht! Dem Fuchsigen schien es auch mehr als nur zu gefallen. Ob sich so etwas tatsächlich so gut anfühlte? Das war vermutlich Geschmackssache, im wahrsten Sinne des Wortes. Plötzlich prustete ich vor Lachen los, denn dieser Wortwitz war gar nicht beabsichtigt gewesen.
„Das reicht! Ich will mehr!" Ich sah auf. Oho, der Kleine wurde mutig! Ein Grinsen huschte über meine Lippen, als der Süße hoch schreckte und die Arme um den Nacken seines Freundes tat. „Nimm mich. Oh bitte, nimm mich hart!", keuchte er ihm heiß ins Ohr. Ich zog die Augenbrauen hoch, denn damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Irgendwie war es faszinierend, wie sehr sie sich wollten und wie erregt sie waren, jedoch erschreckte es mich zugleich. Verlegen ließ ich mein Gesicht ins Kissen fallen und spürte, wie die Beule in meiner Hose sich leicht gegen den Stoff bewegte. Bis zu den Ohren hoch, war ich rot, wie eine reife Kirsche. So wäre ich am Kirschbaum gar nicht aufgefallen! „Hier, leck dran!" Ich wurde neugierig und erhob meinen Blick erneut. Der Niedliche leckte die Finger seines Freundes, bevor er sich auf ihn legte und angespannt wartete. „Ganz ruhig, alles wird gut. Ich tu dir nicht weh.", meinte der Blonde, bevor er mit seinen Fingerspitzen sanft um das hintere Loch des Kleinen strich. Da fiel mir bald alles aus dem Gesicht! So machten es zwei Männer miteinander?! Ich meine, klar, irgendwo war es schon logisch, wie sollten sie es sonst machen? Aber... So machten es zwei Männer miteinander?! Ich glaubte es nicht, musste das alles erstmal einen Moment sacken lassen, doch als der Ältere den Finger ganz behutsam in seinen Liebsten gleiten ließ, waren meine Bedenken zu diesem Vorgang wie weggeblasen, denn als ich sah, wie sehr der Zierliche es genoss und wie vorsichtig der eher Aktive war, da wusste ich, es war richtig, was sie taten. Wenn man jemanden liebt, will man ihm nah sein. Ist es nicht so? Ich betrachtete sie, wie sie sich küssten, während der Große einen zweiten Finger in dem Rothaarigen versank. „Es fühlt sich so gut an!", stöhnte dieser leise und seine Stimme war dabei nicht mehr als ein Flüstern. Ob es sich wirklich so gut anfühlte? Ich schluckte schwer, zögerte. Da sah ich, wie der Muskulöse seine Finger aus dem Süßen zog und sich vorbeugte. Der Starke richtete den Rothaarigen auf, sodass dieser vor ihm kniete, bevor er damit begann, seine Beule an dem Vorderen zu reiben. Es sah wirklich gut aus und schien den Beiden auch viel Spaß zu machen. Wieder musste ich an Kai denken, wie er sich an mir rieb. Es war fast, wie bei diesen beiden gewesen. Ich ließ mich ins Sofa sinken, lag nun auf der Seite und blickte Richtung Fernseher. Was Kai da getan hatte, war so neu für mich gewesen und dennoch hatte es sich unerwartet gut angefühlt. Ob er es nochmal tun würde? Ich bemerkte erst gar nicht, wie meine Hand zu meiner Hose glitt. Es geschah eher unbewusst, doch selbst als es mir auffiel, störte es mich nicht. Ich schloss die Augen, hörte das leise Keuchen aus dem Porno im Hintergrund und spürte plötzlich, wie meine Fingerspitzen mir zärtlich über den Schritt streichelten, nur ganz schwach. Ich keuchte leise auf, war anscheinend sehr empfindlich an dieser Stelle. Noch nie hatte ich mich hier berührt. Irgendwie fühlte es sich seltsam an, aber ich tat es dennoch. Ohne groß darüber nachzudenken, zog ich meine Hose hinab und begann mit dem Daumen behutsam über die Spitze meines Teils zu streichen. Es gefiel mir und ich spürte, wie mein Verstand nach und nach aussetzte. Mein Körper fing überall zu kribbeln an. Es war ein komisches Gefühl und ich konnte es nicht so recht einordnen, doch das war egal. In diesem Moment war alles unwichtig, ich blendete meine Umgebung völlig aus, achtete nur auf die Berührungen und vergaß sogar, dass sie von mir selbst ausgingen. Sogar das laute Stöhnen des Pornos nahm ich kaum noch wahr. Im Hintergrund schien es zu schellen. Es hörte sich wie die Türklingel an, doch ich dachte nicht weiter darüber nach, ignorierte es. Meine Hand strich am Schaft hinab, umgriff diesen fest und brachte mich dazu, leise zu stöhnen. Solche Geräusche hatte ich noch nie zuvor gemacht! Da war ich echt von mir selbst überrascht, aber hier hörte mich zum Glück niemand, daher fuhr ich fort. Meine Hand bewegte sich zunehmend schneller und auch die Untersicherheit verschwand allmählich. Ich zuckte zusammen, holte unbewusst mit dem Bein aus und schlug so mein Wasserglas vom Tisch. Es zersprang auf dem Boden, doch ich war zu sehr mit mir beschäftigt, als dass ich es hätte wahrnehmen können. Vermutlich hätte ich es nicht einmal mitbekommen, wäre ich, samt Sofa, umgekippt. Im Nachhinein betrachtet war es schon sehr erschreckend, doch in diesem Moment überwog schlichtweg die Lust und ich konnte mich- trotz, dass ich es versuchte- nicht mehr beherrschen.
So etwas war neu für mich. Ich hatte in meinen Büchern die spannendsten Abenteuer erlebt, mit den gefährlichsten Drachen gekämpft und war zu den weitesten Reisen angetreten, doch das war tatsächlich neu für mich. Ob es gut war, das hier zu tun? Tja, das wusste ich selbst nicht, dennoch genoss ich jede Sekunde der zärtlichen Berührungen und fragte mich, wieso ich das nicht schon viel früher getan hatte?
Nun nahm ich keine Rücksicht mehr. Mein klarer Verstand war komplett verschwunden und ich fühlte mich wie benebelt, doch es gefiel mir. Alles an dieser Sache hier, gefiel mir. Es war so schön und gar nicht verwerflich und seltsam- wie ich zu Anfang gedacht hatte. Ich bewegte das Becken leicht gegen meine Hand, zunächst ganz vorsichtig, doch bereits nach den ersten paar Stößen war klar: ich wollte mehr. So etwas Intensives hatte ich nie zuvor gefühlt und ich konnte nicht genug davon bekommen. Es war wie bei einer Schokoladen-Tafel, hat man ein Stückchen gegessen, kann man nicht aufhören, bevor sie alle ist. So ging es mir gerade, nur, dass das hier viel süßer als Schokolade war. Immer wieder zuckte mein Körper zusammen, ich konnte mich nicht dagegen wehren. Immer wieder verließ ein Keuchen meine Lippen, ohne dass ich es beeinflussen konnte. Immer wieder fuhr es, wie ein Blitz, durch meinen Körper! Es war, als würde man gleich verrückt werden! Irgendwie beängstigend, doch wunderschön zugleich. Ich nahm mittlerweile gar nichts mehr um mich wahr, auch nicht das leise „Isaac?" mit dem man mich ansprach. Ich war in meiner völlig eigenen Welt, in die in diesem Augenblick kein anderer Zutritt hatte. Plötzlich und fast wie aus dem Nichts, stieg der Druck in mir so hoch an und bevor ich auch nur darüber nachdenken konnte, was genau das zu bedeuten hatte, schoss es schon aus mir. Ich gab ein lautes Stöhnen von mir, warf den Kopf in den Nacken und verkrampfte am ganzen Körper.
Das Sperma fiel auf mein Shirt, verteilte sich und meine Stimme brach. Mit einem Mal sackte mein Körper förmlich zusammen, die Kraft hatte mich verlassen. Geschafft ließ ich meinen Kopf zur Seite fallen und holte flach Luft. Meine Kehle war ganz trocken und ich fühlte mich auf einmal so erschlagen. Noch immer war ich noch nicht ganz wieder da, beschloss erst einmal liegen zu bleiben, doch das, nun lautere „Isaac?!" störte mich in meinem Frieden. Ich erwiderte nur mit einem verträumten „Mh?" denn ich verstand nicht gleich. Das jemand vor mir stand, registrierte ich erst, als ich müde meine Lider öffnete und gegen das grelle Licht anblinzelte. Jemand hatte die Deckenlampe angeschaltet. Ich rieb mir die Augen und erkannte zwei Knie vor mir, eingepackt in einer dunklen Jeans. Stirnrunzelnd glitt mein Blick an den Beinen hinauf, bis sich ein Gesicht zu erkennen gab. Ich erstarrte und konnte es kaum glauben. Ich blickte in die Augen meines besten Freundes und dieser wirkte sichtlich geschockt. Verdammt!
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Liebe?! Lieber nicht! ||Boyslove Yaoi~♡
RomanceIm Leben des jungen Isaac war nichts unvorhersehbar. Er war ein einfacher, doch glücklicher Mann, der seinen Traumberuf gefunden und gute Freunde an seiner Seite zu wissen, hatte. Eigentlich gab es nichts, was ihn in seiner Ruhe hätte stören können...