Ein Mädchen in der MotoGP | Fabio Quartararo

89.Kapitel

"Wenn das so weiter geht wird das echt langweilig," gab ich zu. "Naja wenn du uns keinen Sieg übrig lasst," sagte Fabio und gab mir ein Kuss auf die Wange. "Stimmt," sagte ich lachend und löste mich wieder von ihm. Das zweite Rennen in Italien konnte ich auch für mich entscheiden aber auch Katalonien landete ich auf den zweiten Platz hinter meinen Freund der sich den Sieg holen konnte. Le Mans konnte Fabio für sich entscheiden wo ich auch auf den dritten Platz landete. Tja und zwei mal Aragon hatten wir auch schon hinter uns. Fabio hatte recht mir wurde langweilig. Immerhin hatte ich mich immer schnell von den anderen absetzten können und fuhr ihnen alle weg. Auch unser Woche an der Ranch war mehr als witzig gewesen. Nur schade das Marc wegen seine Schulter nicht konnte. Wir hatten richtig viel Spaß und auch an dem Party Abend bei mir zuhause lief es gut. Danach sah zwar alles aus wie sau aber die Jungs waren so lieb und hatten mir beim Putzten und Aufräumen geholfen. Damit meinte ich wirklich alle.

Tja und diese Woche war meine Konzentration nicht da wo sie hin soll. Den diese Woche würde sich alles Entscheiden beim European GP in Valencia. Dies war mein Matchpoint. Diesen Sonntag konnte ich mir meinen Welmeistertitel holen. Sofern mich Joan Mir nicht aufhielt. Den dieser war fünfundzwanzig Punkte hinter mir und könnte mir noch den Titel weg nehmen. Daher herschte auch ein ziemlicher Trubel als wir am Circuit angekommen waren. Sogar meine ganze Familie war dabei. Ich hatte nur ein paar Chancen. Entweder ich werde erste und Joan ist über den Top zehn. "Kate! Schatz mach dich bitte nicht wahrnsinnig! Ich weiß das du es diese Woche entscheiden kannst aber du bist immer noch erste. Auch wenn du erste wirst denk daran du schaffst das," sagte Fabio dann und ich seufzte. Heute war das Qualiflying und ich hatte es ins Q2 geschafft aber ich hatte einfach ein mieses Gefühl.

So war ich nach einer Stunde dann auch endlich in meiner Box aber dort konnte ich mich auch nicht beruhigen. "Kate egal was du heute für eine Startaufstellung fährst. Du kannst das das weiß ich," sagte Papa und ich nickte. So setzte ich mich auf meine Yamaha und fuhr raus. Luca tat es mir gleich und so machten wir uns auf den Weg nach draußen. Jeder hatte mit mir heute gesprochen. Das ich nicht nervös werden sollte das ich es langsam angehen sollte. Sogar Vale. Er hatte mir zwar viele Tipps gegeben die für die Trainings hilfreich waren doch diese Tipps hatte ich heute vergessen. Normalerweise war ich nie so nervös wenn es um ein Rennen geht doch heute ging es um alles. Ich musste vorne starten sonst hatte ich mit meiner Yamaha keine Chance. Valencia war eher für die Ducati gemacht und auch Joan hatte dort ein leichtes Spiel.

Nur ging mir eines Richtig auf die Nerven. Jeder hatte zu mir etwas gesagt und ich wusste trotzdem nicht weiter. Vor allem war ich noch nervöser weil alle Kameras auf mich gerichtet sind oder sogar alles auf mich herum. Ich hatte mir heute sogar schon viele Beitrage angesehen. Sie hofften alle das ich gewinne. Sie hatten Wetten abgeschlossen sie waren extra für mich angereist. Da wurde der Druck immer und immer mehr größer. Was sollte ich den machen. Nicht einmal Marc der auch hier war konnte mir meine Nervösität nehmen. Er hatte zwar mit mir ein paar Beruhigungsmethoden durchgemacht damit ich mich ruhiger fühlte doch die halfen nichts. Nicht einmal Fabio konnte mir helfen und das verletzte mich. Normalerweise beruhigte ich mich automatisch wenn er in der Nähe war oder mir mit seinen Worten Mut machte. Nur heute war es nicht so. Ich fühlte mich leer und Kopfloss. Gestresst und unter Druck gesetzt. Ich musste heute Abliefern sonst konnte ich meinen Titel vergessen. Da wurde mir klar was Fabio immer meinte. Wie es ihm ergangen war in den letzten Jahren in der Moto3 und in der Moto2. Alle hofften auf einen Sieg. Alle hofften auf ihn und nun war es bei mir so.

Jeder hoffte nun auf mich. Ich war immerhin die erste Frau die es schaffen konnte gleich in meinen zweiten Jahr in der MotoGP den Titel sich zu holen und das auch noch für die VR46. In mir zitterte alles. Als wir wieder an der Zielgeraden angekommen waren fing ich dann auch schon an Gas zu geben. Doch ich war nicht konzentriert. Das merkte ich auch schon an meiner ersten Rudenzeit. 1.44.322 das hatte ich noch nie in Valencia gefahren. Ich versuchte immer und immer wieder alle anderen hinter mir zu lassen doch die Ducati war einfach zu stark. Nicht einmal Brad, Frankie und Fabio schafften es da drann. Tja und Joan fuhr immer unter die Top fünf. Das machte es mir nicht leichter und der Druck stieg immer mehr. Überall hörte ich meinen Namen rufen. Jeder hoffte auf mich.

"Verdammt!," fluchte ich als ich sah  das meine Zeit immer noch nicht besser war. "Das kann doch nicht wahr sein!," rief ich und fuhr weiter. Durch das ganze Fluchen und fahren bemerkte ich nicht einmal das man nur noch eine Runde fahren konnte. So musste ich alles geben. Ich versuchte mich zu konzentrieren doch ich schaffte es nicht. Ich fuhr zwar aggressiv und schnell jedoch war das nicht genug. Immer und immer wieder schwierten mir Gedanken durch den Kopf die ich nicht los brachte. "Kate Alentà scheint noch mal alles zusammen zu beisen! Sie will die Pole das sieht man!," rief der Moderator doch auch wenn er es sagte ich wusste das ich es nicht schaffen würde. Nun hatte ich nur noch drei Kurven zu fahren. "Sieht das nach einer neuen Zeit aus!," rief der Moderator und das war das Ende. Genau an der Zielkurve passierte es. Ich fuhr ganz normal wie immer in die Kurve rein doch dann klappte mein Vorderad weg. Ich versuchte mich noch auf der Yamaha zu halten und sie wieder auf Kurs zu bringen doch ich hatte keine Kraft mehr. So rutschte ich zusammen mit dem Bike voll in das Kies. Ich rollte noch ein paar mal weiter und blieb dann endlich am Bauch liegen.

"Verdammt!," rief ich und schlug mit meiner linken Hand voll auf den Boden. Plötzlich wurde ich von Streckenmitarbeiter umzingelt doch ich lies mir nichts gefallen. Ich sprang wütend auf und stampfte davon. Ein Streckenmitarbeiter nahm mich auf den Roller mit und da war ich dann auch schon nach zehn Minuten. Vor meiner Box versammelten sich sau viele Paparrazzis doch das war mir egal. Wütend drängte ich die Leute weg und nahm meine Handschuhe ab die ich voll auf meinen Platz fetzte. "Porca puttana (Verdammte Scheiße)!!!," brüllte ich und auch der Helm landete in einer Ecke. "Kate beruhige dich," sagte Raffa doch das lies ich mir nicht geben. "Halt die Klappe!," knurrte ich sie an und drängte mich an jedem vorbei. Ich rannte in meine Home und knallte die Tür zu. "Das kann es doch nicht sein!!!! Jetzt habe ich endlich die Chance und was tue ich!!!! Ich vergeige sie mir!!!!," brüllte ich umher und zog meinen Anzug aus. Ich schmiss ihn sauer in eine Ecke und duschte mich schnell ab. Danach zog ich mir etwas anderes an. Als ich dann damit fertig war ging ich entsetzt durch die ganze Home auf und ab. "Wie konnte das passieren! Wieso habe ich mich nicht nach vorne setzten können!," fauchte ich und ballte meine Hände zusammen.

Plötzlich legten sich zwei Arme um mich herum und durch den Duft konnte ich erkennen das es Fabio war. Sofort drehte ich mich zu ihm um und fing an zu schluchzten. "Hey es ist noch nichts verloren," sagte er und das machte mich wütend. "Nichts verloren! Du müsstest es doch auch wissen das die Yamaha nur im vorderen Feld stark ist!!! Ich kann auf meinen Titel scheißen!!!! So ist das!!!! Ich werde morgen genau so wenig nach vorne kommen wie heute! Hat man eh gesehen als das Bike weggerutscht war!!!!," brüllte ich ihn an. "Kate Fabio hat recht," sagte nuna auch Julia die mit meiner Familie rein kam. "Ihr versteht mich nicht! Überall heißt es Kate hier!!! Kate da!!! Überall wird mir was gesagt!!!! Ich kann mich einfach nicht darauf konzentrieren und ihr macht einfach weiter!!!! Klar es ist echt lieb das ihr mich versucht auf zu muntern aber das hilft nichts und hat auch nichts gebracht!!!!," schrie ich sie sauer an. "Kate. Beruhige dich. Wir reden jetzt darüber egal was du jetzt sagen willst," sagte Valentino und kam zu mir. Fabio sah mich darauf hin nur mit einem verletzten Blick an und verschwand mit den anderen nach draußen. "Egal was du sagen wirst Valentino...es wird sich nichts bringen," knurrte ich ihn an und ballte meine Fäuste zusammen.