Juweler

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Ariana

Ich wartete vor dem Juwelier auf Alessio, er war schon fünfzehn Minuten zu spät. Ich schaute ungeduldig auf meine Uhr und konnte nicht still stehen, es war so spät das es sogar schon langsam dunkel wurde. New York im Dunkeln war zwar schön und gut, aber in den Gassen lauerte die Gefahr.
,,Da bist du ja!", fuhr ich ihn an.
,,Sorry Ari, hat auf dem Campus etwas länger gedauert als erwartet", seufzte er. Er studierte genau so wie ich auch auf der Columbia, nur dass er Naturwissenschaften studierte. Seine Kurse gingen auch mal bis zum späten Nachmittag.
,,Na los. Legen wir los", sagte er und hielt mir die Tür des Juweliers auf.
Wir traten ein und wurden direkt von einem jungen lateinamerikanischen Mann begrüßt. Er trug Hemd und Hose und sah sehr professionell aus. An den Wänden des Ladens waren Vitrinen, in denen man Goldketten und Armbänder betrachten konnte.
,,Was kann ich für sie tun?", fragte er höflich.
,,Meine Cousine möchte gerne einen Verlobungsring für ihren zukünftigen Mann aussuchen", erklärt Alessio ihm.
,,Verstehe. Haben sie bestimmte Wünsche?", fragte er mich, während ich mich wie Alessio auch auf dem Hocker setzen.
,,Ja ich möchte um ehrlich zu sein einen schlichten Ring, aber ich möchte, dass auf der Vorderseite ein Herzschlag eingraviert ist."
Der Juwelier nickte.
,,Sie meinen bestimmt so einen wie die, die zurzeit in Mode sind?"
Ich nickte.
,,Ein Herzschlag passt ja gut. Ihr Verlobter ist Arzt", sagt Alessio beiläufig.
,,Oh dann passt es ja wirklich", sagte er und holte einen Schmuckdisplay hervor. Dort waren mindestens siebzig Ringe zu sehen.
,,Welche Legierung wünschen Sie den?", fragte er.
,,Was ist den ihrer Meinung nach die beste Legierung?"
,,950 Palladium", antwortete er und deutete auf eine Reihe Ringe.
,,Jetzt ist die Frage welche Oberfläche sie wünschen. Fassen Sie ruhig die einzelnen Ringe an um zu entscheiden."
Ich nahm einen raus.
,,Dies ist Eismatt poliert."
Ich schüttelte den Kopf und nahm den Ring daneben.
,,Der hier ist Sandmatt poliert."
Auch damit war ich einfach nicht zufrieden.
Ich wollte diese rauen Oberflächen nicht und nahm den glatt polierten Ring raus.
,,Ich will den", sagte ich und hielt ihn Alessio hin. Er betrachtete ihn und nickte, steckte ihn an um ihn mir zu zeigen. Deswegen hatte ich ihn auch gebeten mit zu kommen.
,,Sieht toll aus Ariana, den solltest du wirklich nehmen."
,,Ich nehme an sie wollen auch eine Gravur?", fragte der Verkäufer.
,,Also ich möchte die Namen auf die innere Seite gravieren lassen und das Datum, aber wir wissen noch nicht, wann wir heiraten werden. Können wir also das Datum nachträglich gravieren lassen?"
Er nickte und holte Stift und Block hervor.
,,Schreiben Sie bitte die Namen auf wie sie sie haben wollen. Ich zeige ihnen gleich verschiedene Schriftarten und berechne kurz den Preis des Ringes."
Ich schrieb Damons und meinen Namen auf das Blatt und wartete was der Juwelier sagen würde.
,,Ich runde für sie auf. 3000 Doller", sagt er ernst.
,,3000?", fragte ich schockiert.
,,Den selben Ring kann ich natürlich auch in Silber anbieten. Das kostet dann nur 100 Doller und sie haben natürlich auch die Option von Weißgold", erklärt er. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich möchte diesen Ring."
,,Wir brauchen noch die Ringgröße."
Daran hatte ich gar nicht gedacht.
,,Moment ja?"
Ich holte mein Handy raus und rief Damon an. Ich hoffte das er nicht beschäftigt war.
,,Hallo Ariana", hörte ich seine sanfte Stimme.
,,Hallo Damon. Ich hoffe, ich störe nicht bei etwas wichtigem?"
,,Nein du störst nicht. Was gibt's?"
,,Ich bin beim Juwelier und wollte deine Ringgröße wissen", erklärt er.
,,Bei welchem Juwelier bist du?"
,,Bei Tree Gold Juwelier", antwortete ich.
,,Ich bin in zehn Minuten da", sagte er und legte auf.
,,Er kommt in zehn Minuten."
,,Alles klar. Dann suchen sie doch schon mal die Schrift aus."
Er legte mir einen Katalog vor und ich sah Alessio an.
,,Welche findest du schön?"
Er betrachtete gemeinsam mit mit die Schriften.
,,Also ich finde die Schnörkel Schriftart gut", sagte er und deutete auf sie. Ich nickte.
,,Finde ich auch gut."
Wir redeten über die verschiedenen Schriften als die Tür auf schwang und die Glocke läutete. Damon trat ins Juweliergeschäft und musterte Alessio.
,,Das ist Alessio mein Cousin", erklärte ich.
,,Ich weiß, wer er ist", sagte Damon emotionslos.
,,Also. Probieren Sie mal diese Größen an bis einer passt", sagte der Verkäufer.
Damon trat an meine Seite und probierte die unterschiedlichen Größen an bis einer passte.
,,Super, jetzt wo wir das erledigt haben. Ihr Ring wird angefertigt, so wie besprochen", er hielt ihn noch mal hoch und auch Damon betrachtete ihn.
,,In 950 Palladium."
Ich nickte.
,,Gravur in der Schrift Alex. Graviert werden soll erstmal nur Damon, dann ein unendlich Zeichen und dann Ariana?", geht er durch.
,,Genau!"
Damon nahm den Blog und schrieb noch etwas dazu.
,,So ist es richtig", erklärt er.
Hatte ich etwa seinen Namen falsch geschrieben? Das wäre peinlich.
,,Ahh ok. Ariana-Precious", sagt der Verkäufer und Damon nickt.
,,Oh das war nicht nötig", sagte ich verlegen.
,,Doch ich denke schon", sagte er nur.
,,Kann ich gehen?", fragte Alessio mich.
,,Ich denke schon", sagte ich zu ihm. Er umarmte mich und gab Damon die Hand, dann verschwand er auch schon.
Der Verkäufer notierte sich meine Nummer.
,,Ich rufe sie an, sobald ihr Ring fertig ist. Dann können sie ihn abholen."
Ich lächelte ihn an und schüttelte seine Hand.
,,Hier, ich bezahle jetzt schon", sagte Damon und hielt seine Karte hin.
,,Ich wollte den Ring bezahlen", sprach ich dazwischen.
,,Mit der Kreditkarte?", fragte Damon mich belustigt. Ich schüttelte den Kopf.
,,Nein Bar. Ich wollte den Ring selbst bezahlen", klagte ich, doch er schüttelte den Kopf und der Verkäufer zog die Karte durch.
,,Vielen Dank Sir."
Damon nahm meine Hand und ich folgte ihm nach draußen.
,,Ich wollte den Ring selbst bezahlen."
,,Mit welchem Geld?", hackt er nach.
,,Mum hat mir Geld vermacht..."
,,Es spielt keine Rolle Precious. Das wichtigste ist, dass du ihn ausgesucht hast und er sieht toll aus", versicherte er mir.
,,Außerdem solltest du dich nicht mit Alessio treffen. Es wurde in Erwägung gezogen, dass du ihn heiratest. Die Leute reden und ich will nicht das sie tratschen", erklärt er.
,,Was? Das muss ein Irrtum sein Damon. Alessio ist mein Cousin!"
Damon schüttelte den Kopf.
,,Dein Onkel hatte gesagt, dass er dich mit seinem Sohn vermählen wird, aber bestimmt nicht an einen Opa. Janna hatte auch zugestimmt."
Was war bitte alles hinter meinem Rücken geschehen?
,,Dein Onkel meinte, lieber Alessio als der Ire. Du wärst heute mit ihm verlobt, wenn er schon 18 wäre. Tyler wollte aber eine Ehe noch in diesem Jahr, deswegen ging es nicht."
Ich war zutiefst schockiert.
,,Er ist wie ein kleiner Bruder für mich", stellte ich klar.
,,Ja für dich, nicht in den Augen der Leute. Er ist vielleicht ein Teil deiner Familie, aber ist nicht dein leiblicher Bruder. Noch ist es nicht offiziell, mit wem du verlobt bist, da wir erst in zwei Monaten heiraten, werden wir es erst zeitnah verkünden, weil du ansonsten in Gefahr schweben könntest, aber es gehen Gerüchte rum, dass du eine oder vielleicht sogar mehrere Affären hast, also bitte ich dich einfach nur, dich von Kerlen fern zu halten, da es übel werden könnte und du willst ja kein Stress mit Tyler."
Ich nickte.
,,Danke das du so schnell da warst. Ich habe dich bestimmt unnötig gestört", sagte ich als wir die Straße runter liefen, Richtung Parkplätze.
,,Hast du nicht. Ich wollte nach Hause als du angerufen hast, das Timing war perfekt", sagte er sanft.
Ein Fenster zerbrach neben Damon und ich schaute geschockt darauf.
,,Verdammt!", Damon zog mich in die Gasse und schubste mich gegen die Wand. Sein Körper lehnte an meinem und er holte eine Pistole aus seiner Hinteren Tasche.
,,Jemand greift uns mit Schalgedämpften Pistolen an. Wir müssen vorsichtig sein", flüsterte er. Ich sah ihn verängstigt an.
Er nahm meine Hand und führte mich durch die Gasse hindurch. Hier stank es wie die Hölle, so viel Müll wurde hier angesammelt. Einige Ratten liefen umher und mir wurde übel. Wir kamen auf der anderen Seite hinaus und Damon bog rechts ab.
Er holte sein Handy raus und rief jemanden an.
,,Tyler jemand greift mich an", sagt er sofort.
,,Ariana ist bei mir", fügt er hinzu.
,,Gut ich komme!"
Ein starker Schmerz durch fuhr meinen Arm.
,,Ahhh", schrie ich.
,,Bleib stehen Carta!", schrie ein Mann hinter uns und schoss einige male. Damon zog mich auf den Boden und schoss auf den Mann.
,,Er ist nicht alleine Ari. Komm steh auf, wir müssen weg", sagte Damon eilig.
Er half mir auf die Beine und rannte mit mir auf die andere Straßenseite. Das hier war eine Wohngegend. Die Leute waren alle beschäftigt mit ihrem eigenen Kram und niemanden beachtete uns. Damon schaute umher und lief durch einen Garten. Ich folgte ihm stumm. Im Garten wo uns niemand sah, schaute er sich meinen Arm an.
,,Nur gestreift. Ich reinige die Wunde gleich und dann kommt ein Pflaster drauf. Glück gehabt", seufzte er. Ich nickte einfach nur.
,,Hör zu. Hier ist ein Geheimweg zu einer Straße. Wir laufen da gleich hin und werden dann in die Stadt laufen. Das heißt wir müssen sehr weit gehen. Sollten wir uns irgendwie trennen, wirst du Tyler anrufen verstanden?", fragte er mich ernst.
Ich nickte.
,,Wenn ich sage renn, rennst du in Ordnung?", ich nickte wieder.
,,Gut."
Er nahm wieder meine Hand in seine und führte mich durch das ganze Gebüsch auf eine lebhafte Straße. Hier wurde Straßenmusik gespielt und Pommes verkauft. Ich versuchte mit Damon schritt zu halten. Eine Weile später kamen wir in der Stadt an, sie war wir gewohnt voll. Die Läden waren offen und die Leute liefen eilig umher. Niemand kümmerte sich um den anderen. Es war offensichtlich, dass ich am rechten Oberarm blutete, aber keiner achtete auf mich. Anscheinend hatte Damon meine Sorge bemerkt. Ich trug nur ein weißes langarmiges T-Shirt mit einem Skaterrock.
Damon zog seine Sweaterjacke aus und gab sie mir zum anziehen. Da er einen Pullover drunter trug, würde er nicht frieren. Ich zog sie an und sah ihn dankend an während er mir half den Reißverschluss zu schließen.
Wir liefen weiter durch die belebte Stadt bis wir an einer Straße ankamen, wo jede Menge Autos fuhren. Wir überquerten sie über den Zebrastreifen und langsam erschöpfte mich das ganze.
,,Ich bin total unsportlich", flüsterte ich. Er sah mich an und hob mich hoch.
,,So fallen wir viel mehr auf", sagte ich besorgt.
,,Du fällst immer auf Precious!"
,,Warum?", sagte ich und schlang meine Arme um seinen Hals.
,,Weil du so schön bist. Du würdest sogar in einer Menge Menschen auffallen. Glaub mir", er zwinkerte mir zu und ich lächelte leicht.
,,Bin ich nicht zu schwer?", fragte ich ihn.
,,Nein mach dir keinen Kopf. Wir sind gleich da. Ich hätte dich auch den ganzen Weg hier her tragen können, das wäre kein Problem gewesen", sagte er ernst.
,,Tut mit leid, dass ich dich angerufen habe. Es ist meine Schuld", flüsterte ich.
,,Sag das ja nicht Tyler, er wird dich anschreien, obwohl es nicht deine Schuld ist, ok?" Ich nickte einfach.
,,Wohin gehst du eigentlich?", fragte ich ihn.
,,Ins Hauptquartier", antwortete er.
,,Darf ich da überhaupt hin?"
,,Ja", sagt er nur.
,,Du verlierst immer so viel Blut", murmelte er.
,,Die Jacke ist auch schon nass."
,,Das ist immer so, meine Blutung zu stoppen ist fast unmöglich."
Ich lehnte meinen Kopf an Damons Schulter. Mir war so warm und etwas schwindelig.
Meine Nase ruhte an seinem Nacken. Er roch so gut nach Aftershave. Ich hätte nie gedacht, dass ich den Geruch mögen würde.
,,Wir sind da", sagte er und betrat ein Gebäude.
,,Wir müssen sie durchsuchen", sagte ein Mann der aussah wie ein Bodyguard.
,,Nicht nötig", sagte Damon, ging an ihm vorbei zum Fahrstuhl und fuhr mit mir hoch. Ich schloss meine Augen vor lauter Schwindelgefühl.
Ich merkte wie er mich irgendwo hinsetze.
Mir war so übel und schlecht.
,,Ariana?", fragte mein Vater besorgt.
,,Sie hat nur einen Streifschuss", hörte ich Damon sagen.
,,Wieso sieht sie dann so aus?"
„Ich schneide den Ärmel auf", sagte Damon und schnitt den Stoff auf.
,,Damon ihr Arm ist blau angelaufen als wäre sie vergiftet worden", sagte Tyler. Ich sah ihn nur verschwommen.
,,Mein Gott! Die Monition muss giftig gewesen sein", sagte Damon ernst.
,,Welches Gift ist es?", sagte mein Vater besorgt.
,,Macht euch keinen Kopf. Ich mache sofort einen Test und gebe ihr was. Ihr geht es im Hand umdrehen besser."
Das hoffte ich auch.

TTD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt