Freedom

1K 37 4
                                    

Ariana

Ich hielt Hope immer noch in den Armen als jemand in mein Zimmer stürmte. Ich erschrak und schrie.
„Ari...", flüsterte Sisi. Ich hatte mich unnötig so erschrocken. Lag wahrscheinlich an den Erfahrungen der letzten Monaten. Komisch, dass Hope nicht aufwachte. Sie hatte sich nur etwas bewegt und schlief seelenruhig weiter. Was das schlafen anging, kam sie definitiv nach mir.
„Oh mein Gott...", Pearl kam hinter ihr hervor. Sie fingen an zu weinen und setzten sich auf das Bett. Ich gab ihnen Zeit sich zu erholen, sie hatten beide einen Schock. Janna kam dazu und lächelte mich an.
„Ich bin froh, dass es dir gut geht. Damon hatte mich nicht zu dir gelassen!", sagte sie verärgert. Sie setzte sich direkt neben mich und sah zu Hope, die schlief.
„Ich will eine Erklärung!", sagte Sisi säuerlich.
„Es ist eine sehr lange und grausame Geschichte Sisi", sagte Janna ruhig.
„Wir alle haben gelitten und wir sollten froh sein, das die beiden überlebt haben", erzählte Janna. Pearl krabbelte über das Bett wie ein Kleinkind und ich machte ihr Platz, dass sie mich umarmen konnte. Janna nahm Hope, damit Pearl es auch tun konnte.
„Alles gut, ich bin hier!", ich strich über ihr blondes langes Haar und sie weinte.
„Ich habe dich so vermisst!", schluchzte sie.
Sisi rutschte auch näher und betrachtete Hope.
„Sie ist perfekt", flüsterte sie und nahm sie in den Arm.
„Sie ist so schön", hauchte sie.
„Ja das ist sie", bestätigte Janna.
„Sie heißt Hope-Precious Carta. Damon und ich haben uns auf diesen Namen geeinigt", sagte ich lächelnd.
Pearl hob ihren Kopf und betrachtete Hope.
„Ich bin zweifache Tante! Richtig cool, jetzt haben wir ein kleines Mädchen in der Familie", sagte sie begeistert.
Sisi strahlte bis über beide Ohren.
„Egal was passiert ist, du kannst mit mir reden. Das weißt du doch oder?", ich nickte über Sisis liebe Worten. Ich weiß.
Es klopfte am Türrahmen.
„Darf ich rein kommen?", fragte mein Vater.
„Ja", sagte Janna und stand auf damit Vater sich neben mich setzten konnte. Das tat er. Trauer und Sorge stand in seinen Augen. Tyler hatte ihm nicht erlaubt mitzukommen als der Tausch stattgefunden hatte. Er legte einen Arm um mich und drückte einen langen Kuss auf mein Haar.
„Ich bin froh, dass du zurück bist!", sagte er mit gebrochener Stimme.
„Ich auch Vater", flüsterte ich sanft.
„Sag nicht, dass ist unsere Prinzessin?", fragte er Sisi. Mittlerweile hatte Hope ihre Augen geöffnet und schaute sich um. Sie weinte nicht, was mich überraschte. Ich dachte, sie hätte Hunger.
„Janna sie braucht bestimmt ein Fläschchen gleich", sagte ich zu ihr. Sie nickte und nahm das leere, dass ich auf den Nachttisch gestellt hatte mit.
Ich musste mir noch alle Sachen besorgen wie Milch und sonstige Kleinigkeiten. Bis dahin würde ich mir Sachen von Janna leihen.
„Sie heißt Hope-Precious", informierte ich meinen Vater, der leise, liebevolle Dinge zu meiner Tochter sagte.
Er hatte Tränen in den Augen und war überglücklich.
„Ich kann es nicht fassen, dass ich diesen Tag erlebe. All meine Töchter und meine Enkelin in einem Raum und alle sind heil", Janna kam zurück mit einem vollem Fläschchen, aber Hope schien beschäftigt zu sein mit ihrem Grandpa und Tante Sisi. Pearl wartete geduldig bis sie an die Reihe kam.
„Unsere Pearl hat großes geleistet!", sagte Janna stolz zu mir.
„Niemand hatte es geschafft bis zu Damon durch zudringen und sie hat es schon beim ersten Mal geschafft!", ich lächelte Pearl an.
„Danke. Das bedeutet mir viel."
„Eine Ahnung wer das Mädchen war, dass im Auto war?", fragte Sisi in die Runde.
„Ich hatte mir den Kopf angeschlagen und bin im Krankenhaus aufgewacht. Ich habe keine Ahnung", gab ich zu.
„Wir recherchieren noch", sagte mein Vater.
„Neil ist Tod, kann es uns also nicht mehr sagen. Schade das er Tot ist, etwas gefoltert hätte ich ihn gerne", sagte er verärgert. Pearl nahm Hope endlich in die Arme und schaukelte sie darin. Hope schien auch äußerst glücklich in den Armen ihrer jüngsten Tante zu sein, fing aber nicht mal eine Minute später an zu weinen. Janna gab Pearl das Fläschen und Hope nuckelte fröhliche daran. Ich lächelte.
„Stillst du nicht?", fragte Sisi mich.
„Nein. Ich habe sie heute das erste mal auf den Arm gehalten."
Mein Vater schüttelte fassungslos den Kopf. Es hatte ihn mitgenommen, das sah man ihm an.
„Was?", fragte Pearl schockiert und Sisi sah mich genauso an.
„Heute das erste mal?", fragte sie schockiert. Ich nickte.
„Ich halte das nicht mehr aus. Diese Unwissenheit! Janna komm mit!" Sisi stand auf und wollte sie bestimmt ausfragen.
„Na los. Geh du auch", sagte Vater zu Pearl.
„Soll ich sie mitnehmen? Nein oder?"
„Nein, gib sie mir", sagte mein Vater, nahm Pearl vorsichtig Hope ab und ging Janna nach. Vater hielt die Flasche wieder an Hopes Mund.
„Wir haben uns nie verstanden und das nicht ohne Grund...", fing mein Vater an.
„Ich will dich um Verzeihung..."
„Nein Vater!", sagte ich und mir kamen Tränen hoch.
„Alles gut. Vergiss die Vergangenheit. Du wirst jetzt das für mich sein, was meine Tochter in dir sieht und sie wird in dir einen netten und sie liebenden Grandpa sehen."
Er nickte niedergeschlagen.
„Du bist Mutter, das ist ein wichtiger Elternteil und ich will damit sagen, dass Eltern auch nur Menschen sind. Menschen die manchmal gar nicht einsehen wollen, dass sie trotz ihres Alters, Falsche Entscheidungen für ihre Kinder treffen können. So einer bin ich... ich dachte ich mache alles richtig, aber am Ende war es falsch."
„Vater... ist schon gut."
„Ich will nur klar machen, dass wenn ein Mensch Fehler macht, er sie eingestehen sollte. Ich habe Fehler gemacht und ich bereue es", sagte er traurig.
Ich nickte.
„Ich weiß. Ich sehe es und ich will mich auch entschuldigen. Wenn Hope älter ist und sie mit mir so reden würde wie ich es mit dir getan habe, würde es mein Herz brechen. Ich habe dich als den schlechtesten Mann auf der Welt dargestellt und war sehr naiv was das anging. Mum sagte einmal zu mir, dass du uns liebst, obwohl du es nicht zeigst. Ich war die ganze Zeit dagegen. Ich wollte immer das Gegenteil beweisen. Sie sagte auch, dass man nicht traurig sein sollte, wenn das Leben nicht so ist wie man es sich wünscht, aber... das war ich.... Ich war unendlich traurig und habe so ein Chaos um mich errichtet. Es tut mir alles sehr schrecklich leid. Ich hätte mehr wie Janna sein sollen", ich sah meinen Vater entschuldigend an.
„Nein ich würde nichts an dir ändern. Du bist perfekt wie du bist und du hast ein perfektes Baby auf die Welt gebracht", sagte er stolz. Ich sah in seinen Augen all das was ich immer sehen wollte. Liebe, Zuneigung und Stolz. Das war alles was ich je wollte.
„Ich hab dich lieb Vater."
„Ich dich auch Ariana!"
Hopes Fläschchen war leer und Vater legte es zur Seite. Sie war hellwach und bereit etwas Spaß zu haben. Was sollte ich tun?
„Ich hoffe, ich störe nicht."
Tyler kam in mein Schlafzimmer und hielt Emilio der ein Spielzeug in der Hand hielt, es war ein Hase.
„Guck da ist sie. Deine Schwester. Was sollst du tun?", fragte Tyler seinen Sohn.
„Da!", sagte er stolz.
„Du sollst ihr, ihr erstes Spielzeug schenken."
Er nahm den Hasen aus Emilios Hand und legte ihn auf meine Beine. Ich streckte meine Arme nach Emilio aus.
„Aya! Aya!", sagte er glücklich. Ich nahm ihn und umarmte ihn.
„Du bist groß geworden!", sagte ich lieb zu ihm.
„Kann ich?", fragte Tyler und deutete auf Hope.
„Klar. Hope guck Onkel Tyler ist da", sagte ich. Er schien überrascht über den Namen, sagte aber nichts. Er nahm sie aus Vaters Armen, der aufgestanden war.
„Ich sehe mal, ob die Frauen mich für seelischen Beistand benötigen", sagte er und ging.
Tyler setzte sich auf Vaters freien Platz.
„Hope also?", fragte er während er seine Beine anwinckelte und Hope darauf legte. Über diese Position schien sie sich zu freuen, den sie lächelte. Sie hatte Grübchen.... Ich und Damon hatten keine. Janna hatte Grübchen, wie auch Emilio. Das sah so unglaublich süß aus.
Ich musste viele Fotos machen, damit wir zumindest etwas hatten.
„Hope-Precious Carta."
„Ja, Damon sagte, sie würde weiter Precious bleiben bis du zurück kommst und einen Namen aussuchst", lachte er leise.
„Schöner Name. Passt zu einem hübschen Mädchen. Sie wird umwerfend aussehen wenn sie Erwachsen ist, dass sehe ich jetzt schon", seufzte er.
Sie lächelte wieder. Emilio nahm ihre Hand in seine und lächelte breit.
„Da", lachte er.
„Er sagt das Wort *Da* sehr häufig", lachte Tyler.
„Ich wollte dir etwas sagen. Tut mir leid für mein Verhalten am Tag des Unfalles", sagte er reuevoll.
„Wieso entschuldigen sich alle heute?", fragte ich verzweifelt.
„Weil wir Dinge nicht wertschätzen bis wir sie verlieren. Hätte ich einfach nichts gesagt oder ein in Ordnung, dann wäre möglicherweise alles in Ordnung gewesen", sagte er traurig.
„Der Unfall wäre so oder so passiert. Er war von Neil geplant, es ist blöd gelaufen, dass das vorher passiert ist", besänftigte ich ihn.
„Nein es war trotzdem falsch. Mit einer schwangeren redet man nicht so. Das wurde mir jedes mal wenn meine Nase weh tat aufs neue klar", ich sah ihn verwirrt an.
„Nase?"
„Ja Damon hatte sie gebrochen. Er war sehr aufgebracht und ich hatte es verdient", seufzte er.
„Oh Gott. Man sieht es nicht mehr", sagte ich und er nickte lachend.
„Ja zum Glück. Das waren höllische Schmerzen!"
„Werde ich immer noch bestraft oder..."
„Nein das Leben hat dich genug bestraft. Kümmere dich um deine Gesundheit, um Hope und um Damon. Werdet glücklich und gut ist."
Ich nickte dankbar.
„Dr. Birla ist verschwunden. Sobald wir sie haben wird sie hingerichtet."
„Was ist mit Neils Bruder?", fragte ich ihn.
„Wir haben die Residenz bombardieren lassen. Alles ist in Schutt und Asche gelegt worden genau wie der Bunker in dem Neil dich festgehalten hatte", sagte er ernst.
„Da muss enorm viel vertuscht worden sein", schätzte ich.
„Ja definitiv. Nichts worüber du dir Gedanken machen musst. Ruh dich aus. Emilio, lassen wir Ariana schlafen."
„Aya?"
„Ja lassen wir deine Aya schlafen. Komm", lachte er. Er gab mir Hope und nahm Emilio hoch.
„Ruh dich aus."
„Wo ist Damon?", fragte ich ihn.
„Er kommt gleich, kauft Sachen für Hope, wir haben kaum noch Milch...", sagte er.
„Ich kann dich alleine lassen oder?", fragte Tyler mich ernst.
„Ich bin nicht alleine", ich deutete auf Hope. Er lachte und nickte.
„Da hast du recht. Du bist nicht alleine!"

TTD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt