Talent

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Janna

Mir war klar das ich mich langweilte. Ich versuchte mich durch Sport, Fernsehen und Kochen abzulenken, aber meine Kreativität überflutet meinen Kopf. Ich hatte so viele Design Ideen, weswegen ich entschieden hatte, Tylers Kreditkarte zu überlasten, wenn das überhaupt ging. Ich hatte eines der Schlafzimmer von Tylers Leuten leeren lassen und es in einen Schneideraum verwandelt. Bisher hatte ich schon bis zu zehn Kleider entworfen und da es mir wirklich Spaß machte, auch einige Dessous. Innerlich lachte ich, Ariana verfluchte mich bestimmt, weil ich ihr keine Klamotten eingepackt hatte, sondern nur Dessous. Ich wollte echt, dass die beiden miteinander klar kamen.
Tyler betrat meinen Raum und ich schaute auf die Uhr. Wieso war er schon vor Abend wieder zurück? Es war erst Mittag.
,,Hey Baby", begrüßte er mich.
,,Hey. Du bist ziemlich früh dran."
Ich schaltete die Nähmaschine aus.
,,Ja ich wollte eine Geschäftsidee mit dir durchgehen", erklärt er mir.
,,Was für eine Idee?", fragte ich interessiert und verwirrt zugleich.
,,Baby du hast Talent wie keine andere. Deine Kleidung ist toll", er schaute sich die drei Mannequins an, an denen ich drei meiner Entwürfe gestaltet hatte.
,,Ich habe dir eine Assistentin besorgt. Das einzige was du tun musst ist zu designen. Mehr nicht, um alles geschäftliche und alles drum und dran kümmert sie sich. Du musst ihr nur sagen, welche Stoffe, Perlen, Juwelen oder was auch immer du brauchst. Du kannst von diesem Zimmer aus arbeiten und bringst dich auch nicht in Gefahr. Solltest du Modeschauen veranstalten, bekommst du natürlich die besten Models und Sicherheitsvorkehrungen..."
,,Stopp!"
Ich stand auf und er sah mich angespannt an. Mit meinem harschen Ton hat er wohl nicht gerechnet, den auch Überraschung blintzte in seinen Augen. Ich ging auf ihn zu und küsste ihn sanft. Jetzt zeigte er seine Überraschung ganz offensichtlich, küsste mich aber zurück.
,,Ich liebe dich", flüsterte ich als meine Lippen sich von seinen trennten.
Seine Augen glänzten vor Lust und er zog mich mit seinen starken Händen zu sich.
,,Ich liebe dich auch Janna", sagt er lächelnd.
,,Danke das du das machst", flüsterte ich.
,,Ich würde viel mehr machen, ich würde in jedem Land eine Boutique für dich eröffnen, wäre es momentan nicht so gefährlich. Wir können hier eine Boutique eröffnen, aber du musst dich fern halten. Jede Routine von dir könnte gefährlich werden, dass verstehst du oder?", er sah mich ernst an und ich nickte.
,,Danke das du dich um mich sorgst."
,,Du musst mir nicht danken, dass ist selbstverständlich und auch die Firma die ich für dich eröffne ist selbstverständlich. Dein Talent darf nicht verschwendet werden, dass wäre echt schade."
Ich umarmte ihn.
,,Also deine Ceo wird in zwei Stunden da sein. Ich habe Lenden gesagt, er soll euch etwas ordentliches zum Essen besorgen und ihr könnt euch in Ruhe unterhalten und du zeigst ihr die fertigen Designs und deine Skizzen."
,,Gehst du wieder?", fragte ich überrascht.
,,Ja ich muss zurück."
,,Hast du etwas Zeit für mich?", fragte ich verlegen.
,,Für dich habe ich immer Zeit Baby", er küsste mich und beförderte mich in eine andere Welt.

Ariana

Weinen... wie sollte ich bitte weinen lernen? Ich versuchte jede Art von Emotion in mir durchlaufen zu lassen, aber mein Gott, ich schaffte es nicht zu weinen. Damon hatte recht, ich weinte nur wenn ich schmerzen hatte. Was sollte ich tun? Ich fühlte mich eigentlich ganz gut, von Depressionen konnte ich momentan nicht wirklich sprechen, aber trotzdem konnte ich nicht bei einer emotionalen Stelle im Film weinen, Ja traurig wurde ich, aber weinen? Nein!
Das war leider nicht so toll.
Damon und ich hatten die Zeit auf der Insel größtenteils im Bett verbracht. Ansonsten hatten wir draußen gesessen und sind einige male mit der Yacht gefahren. Wir haben Filme geschaut und gekocht. So ist die ganze Woche wie im Fluge vergangen und wir flogen zurück. Wir kamen spät Nachts wieder zurück in unser Apartment und ich konnte nichts anderes tun als erschöpft einzuschlafen. Am nächsten Tag wachte ich alleine auf, es war kein Damon in Sicht und seine Betthälfte war verlassen und kalt.
Ich machte mich fertig für den Tag und ging in die Küche. Ich erschrak mich etwas als ich einen älteren Mann in Smocking sah.
,,Ähh hallo?"
,,Mrs. Carta. Ich freue mich sie kennen zu lernen. Ich bin ihr Butler Greg und werde sie bedienen. Was wollen Sie zum Frühstück?"
Ich starrte ihn an. Davon sagte Damon doch was oder?
,,Ja ich freue mich auch. Nennen Sie mich doch Ariana oder Ari. Wie sie mögen", schlug ich vor. Er schüttelte leicht den Kopf.
,,Das steht mir nicht zu Mrs Carta. Ich kann sie aber Miss Ariana nennen, wenn sie sich besser fühlen", machte er einen Gegenvorschlag.
,,Ja gut. Dann fühle ich mich zumindest nicht alt, aber ich kann mein Essen selber machen. Das kann..."
,,Miss Ariana, ich bitte Sie! Sagen Sie unter keinen Umständen sowas. Ich brauche diesen Job."
Ich nickte einfach.
,,Gut ich sage nichts. Machen sie irgendwas Greg."
Toll, jetzt hatte ich noch eine Tätigkeit weniger. Damon konnte mein Leben nicht schwieriger machen.
Ich setzte mich an den Tisch und Greg brachte mir sofort meinen Cappuccino und machte mir ein Eier-Omelett, der Typ konnte kochen das stand fest. Nach dem ich gegessen hatte, wollte ich mein Geschirr abspülen.
,,Miss Ariana. Um Gottes willen was tun Sie?", er nahm mein Geschirr aus der Hand.
,,Ich muss doch etwas tun", murmelte ich.
,,Tut mir leid, aber um das Essen, Wäsche und Putzen kümmere ich mich", sagt er etwas beleidigt.
,,Ich wollte dich nicht verärgern", sagte ich entschuldigend.
,,Ich gehe nebenan zu meiner Schwester", teilte ich ihm mit und er nickte.
Ich öffnete meine Haustür und sah drei Bodyguards dort stehen. Innerlich ging ich in Flammen auf. Sie sagten nichts als ich auf Jannas Haustür zuging. Das wäre wahrscheinlich anders verlaufen, wenn ich den Weg zum Aufzug gewählt hatte. Eine verdammt glückliche Janna öffnete die Tür und zog mich in ihre Arme.
,,Du bist zurück. Ich bin so froh dich zu sehen!", sagt sie überglücklich.
,,Ja ich freue mich auch", sagte ich weniger euphorisch.
Sie schloss die Tür hinter sich und zog mich mit sich in einen der Räume, den ich mir fasziniert anschaue. Es standen drei Mannequins an der Seite. Jede Menge Stoffrollen und ein großer Tisch war in der Mitte auf der eine Nähmaschine stand. Überall war Nähzeug und Skizzen.
,,Wow Janna. Wahnsinns Idee!", lobte ich sie.
,,Ich bin Inhaberin einer Modemarke!", sagt sie begeistert.
,,Was?", fragte ich ebenso begeistert.
Ihr traten Tränen in die Augen.
,,Tyler hat für mich ein ganzes Team zusammen gestellt. Ich habe eine Ceo und meine Marke habe ich Pearl&Precious genannt", ich stockte.
,,Pearl&Precious?", sie nickte stark.
,,Oh mein Gott Janna. Das ist Wahnsinnig süß von dir. Pearl wird sich sehr freuen."
Sie nickte stark.
,,In drei Monaten findet sogar eine Modeschau statt. Stell dir das mal vor", sagte sie verträumt.
,,Ich freue mich sehr für dich. Du hast viel geschafft Janna. Tyler zu überzeugen war wohl nicht leicht", vermutete ich.
,,Er liebt mich. Er hat meine Liebe erwidert Ari! Er hat das alles von sich aus gemacht. Ich wollte nur eine Boutique und er hat mir so viel gegeben!"
Ich lächelte.
,,Freut mich Janna. Damon hat einen Butler eingestellt! Ich habe gar nichts mehr zu tun", seufzte ich.
,,Geh doch zu Uni. Hast doch nur fast einen Monat verpasst. Ich bin mir sicher du kannst das aufholen", ermutigt sie mich.
,,Ich darf nicht."
Janna sah mich geschockt an.
,,Was?"
,,Ja, ich darf nicht studieren."
,,Aber du kannst doch von zuhause aus lernen und dann die Prüfungen schreiben. Wo liegt das Problem?", fragt sie mich fassungslos.
,,Ich habe gar nicht erst mit Damon diskutiert. Er hat es so gesagt und fertig."
,,Ari du hast noch nie so schnell nachgegeben. Warum jetzt?", fragt sie mich ernst.
,,Ich habe doch den Vertrag unterschrieben Janna", erinnerte ich sie.
,,Na und? Man kann Kompromisse eingehen Ari. Wieso lässt du dich unterkriegen?"
,,Weil es einfach so ist. Ich will nicht, dass Tyler auch nur einen Grund hat, etwas gegen mich zu haben. Er hat einen verdammt großen Verlust gemacht in dem er Damon mit mir verheiratet hat", sagte ich verärgert.
,,Was meinst du mit Verlust?", fragte sie mich verwirrt.
,,Ist doch klar Janna. Er wollte eine eine Frau vom hohen Stand für Damon. Jemandes Tochter wie die vom Präsidenten oder was weiß ich?", sagte ich sauer.
,,Er hat nicht nur einen sondern zwei Verluste gemacht. Es gibt zu wenige Frauen die Heiratsfähig sind. Ich war eine der letzten. Er hat zwei Leute die wichtig waren miteinander verheiratet und er sagt das vielleicht nicht, aber er ist sehr verärgert. Ich will ihm keinen Grund geben, mich noch mehr zu hassen", anscheinend verstand Janna nun was ich meinte.
,,Gut dann meld dich an einer Online- Uni an und mach dein letztes Jahr online", schlug sie vor.
,,Du hast doch eine Kreditkarte, du kannst Geld ausgeben wo du willst. Das kostet ungefähr 300 Doller pro Monat. Das ist nichts für Damon", sagte sie ernst.
Ich überlegte, das war wirklich eine Möglichkeit.
,,Frag Damon. Ich denke nicht das er nein sagt. Wieso auch? Du gehst ja nirgendwo hin. Dann studier halt Vollzeit."
Ich umarmte Janna.
Ich würde sofort nach einer geeigneten Möglichkeit suchen. Mein Laptop war ja in unserem Apartment.
,,Dieser Vorschlag ist Goldwert Janna. Ich danke dir. Ich suche sofort nach einem geeigneten Online-Platz."
Sie nickte breit lächelnd.
Solange ich zuhause war, konnte ich doch studieren. Was sollte Damon dagegen haben?

TTD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt