Belize

1.5K 44 3
                                    

Ariana

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, die Insel ist nicht schön, den genau das war sie. Sie war wunderschön und ich lächelte die ganze Zeit, was Damon anscheinend auch bemerkt hatte.
„Muss ich kochen?", fragte ich ihn interessiert.
Er schüttelte den Kopf.
„Ich werde kochen."
Ich starrte ihn an, während wir das Haus auf der Insel betraten. Das Wasser draußen war so klar und blau. Der Sand war so weich und der Himmel war auch so schön leer heute. Die Sonne schien, aber es war trotzdem etwas kalt. Immerhin waren wir Anfang Dezember hier her gereist. Wirklich draußen würden wir nicht sein, wie es schien. Das Haus war größtenteils in einer Holzoptik gehalten. Es wirkte genauso wie eine Strandwohnung wirken sollte. Zwei Meter von der Haustür war die Treppe, die nach oben führte. Damon trug zwei Koffer hoch und ich nahm die Tasche. Er öffnete die Tür zum Schlafzimmer und ich betrat ein hellblau gehaltenes Zimmer. Das Bett war aus Eichenholz mit weißem Lack. Ein Moskitonetz hang darüber und an der Wand lehnte ein ebenso weißer Schrank, an dem Schrank- Fenster klebte auch ein Spiegel. Das Zimmer war klein, aber gemütlich.
,,Müssen wir einkaufen gehen?", fragte ich ihn. Wir müssten mit Damons Boot dann zurück fahren. Er besaß eine sechs- Sitz Yacht. Das Fiberglas war schwarzgetönt an den Seiten und vorne natürlich klar. So ein Boot musste natürlich auch eine Menge kosten, aber Damon meinte, das wäre seine kleinste Yacht. Er hätte sogar Urlaubsyachten. Es war anscheinend auch ein Business das er am laufen hatte. Wäre ja auch zu Dumm keins auf dem Wasser zu haben, wo sie doch mit Waffen handelten.
Damon sah mich nachdenklich an. Ich hatte noch nie einen Typen getroffen, der nachdenklicher wirkte als Damon.
,,Wir haben alles da", sagt er.
,,Wirklich? Wie das?"
,,Der Caretaker hat sich darum gekümmert", sagt er schlicht.
,,Ohh verstehe", sagte ich und legte meinen Koffer auf das Bett. Ich öffnete es und stockte. Ich merkte wie mir heiß wurde. Ich sah zu Damon, den das überhaupt nicht störte. Mein Koffer war voll mit Dessous und Negligés. Was sollte ich anziehen, wenn sich hier nur Unterwäsche befand? Ich schluckte und schlug fen Koffer zu.
,,Wo ist meine Kleidung?", fragte ich ihn in einem sanften Ton. Er deutete auf den Koffer, der neben der Tür stand.
,,Zieh das rote Teil an und komm runter", sagte er während er seine Hemdärmel hochkrempelte und das Zimmer verlief.
,,Warte. Wo ist der Schlüssel zu dem Koffer?", fragte ich ihn.
,,Brauchst du nicht. Zieh die rote Dessous an."
Sein Ton duldete keine Wiederworte und ich schluckte wieder. Er ließ mich alleine und ich öffnete wieder den Koffer auf dem Bett. Es war alles durchsichtige Spitze.
*Ich bin Dankbar dafür, dass er ein sauberer Typ ist.
Ich bin Dankbar dafür, dass ich nicht hungere oder vergewaltigt werde.
Ich bin Dankbar dafür, dass ich trotz allem eine Wahl habe!*
Ich wiederholte die Worte in meinem Kopf und zog mein Kleid aus, dann die Unterwäsche. Ich nahm das rote Dessou aus der Tasche und betrachtete es. Ein Zartes Stay-up FrontKorsett mit BH aus eleganter französischer Spitze. Es müsste eine perfekte Passform haben, die Träger waren Verstellbar.
Der Verschluss befindet sich auf der Rückseite wie ich es gewohnt war von Normaler Unterwäsche. Die Panties waren auch aus französischer Spitze und bedeckten zumindest meine Scham. Da ich keine andere Wahl hatte, seufzte ich und legte es auf das Bett bereit. Ich ging in das Bad neben an und duschte ausgiebig. Dann kam ich zurück und zog das Dessous an. Ich fühlte mich so unwohl und schaute mich um. Ich öffnete seinen Koffer und griff nach einem Shirt von ihm und zog es mir an. Ich schminkte mich etwas und ließ meine Haare offen. Dann machte ich mich auf den Weg nach unten. Er sah auf, während er etwas umrührte und sagte nichts. Ich schätzte das sehr an ihm. Egal wie sehr ich mich widersetzte, er blieb immer ruhig und gab keine Reaktion.
Ich setzte mich auf den Bar-Hocker. Der Herd war direkt auf der Kücheninsel. Auf einem der Hocker die hier zum sitzen standen, hatte ich mich niedergelassen.
Es war ruhig, während er kochte. Es war echt heiß einen so attraktiven Mann beim Kochen zuzusehen.
Er schob den Topf in den Ofen und nahm sich anschließend zwei Weingläser aus dem Schrank. Die Küche war in dunkelblau gehalten. Hier war fast alles blau, sogar die Fliesen.
Er öffnete eine Rotweinflasche und schüttete etwas in beide Gläser.
Oh Gott... er sah sogar dabei heiß aus. Er kam rum und lehnte sich an die Kücheninsel während er mir ein Glas reichte.
,,Wie ist es so?", fragt er leise.
,,Was?", sagte ich in der selben Lautstärke.
,,Mich in deinen Gedanken auszuziehen", mir wurde heiß und ich verschluckte mich am Wein und begann zu husten. Ich sehe ihn an, er lächelte leicht und hatte seinen Blick gesenkt.
,,Ich stelle mir vor wie ich dir mein T- Shirt hochziehe und du dann auf dem Bett liegst in dieser roten Spitzenunterwäsche. Deine Haare wären auf dem Kissen verteilt und deine Wangen wären Rosa. Du würdest schüchtern wegsehen und dich total unwohl fühlen bis ich dich küsse", ich bemerkte wie ich zu schwitzten begann.
,,Hör auf dich unwohl zu fühlen Precious", murmelte er und drückte sich hoch um zurück zum Ofen zu gehen.
,,Ich hoffe du magst gebratenen Reis mit Hähnchen-Curry Soße."
Er sah mich abwartend an. Ich nickte einfach nur und schaute weg.
,,Sieh mich an", ich tat es.
,,Du siehst wunderschön aus wenn du lächelst, tu es öfter", sagte er sanft.
Ich schluckte. Das hatte Vater auch zu mir gesagt. Ich lächelte leicht.
Er lud das Essen auf den Teller und setzte sich neben mich auf den Hocker. Ich nahm die Gabel die er mir hin hielt und betrachtete das dampfende Essen.
,,Ich dachte, du würdest das Essen anbrennen", sagte ich ehrlich. Er lachte nur.
,,Ich habe sehr lange alleine gewohnt. Es ist ein muss, es zu können, wenn man nicht von Fertiggerichten leben möchte", ich nahm einen bissen. Der Geschmack explodierte auf meiner Zunge und ich starrte das Essen an. Dieser Mann sah nicht nur gut aus, er konnte auch unglaublich kochen.
,,Das ist sehr lecker!", lobte ich ihn.
,,Danke."
,,Warst du mir Ilana zusammen?", fragte ich ihn.
Er schien inne zu halten und sein Ausdruck wurde wieder nachdenklich.
,,Wir waren verlobt gewesen Precious", erinnert er mich.
,,Ich meine nicht euer Beziehungsstatus. Ich meine...", ich zögerte. Hätte ich überhaupt fragen sollen. Das habe ich mir selber eingebrockt.
,,Vergiss es", murmelte ich.
,,Ich war mindestens drei mal in der Woche mit einer Frau im Bett bevor wir uns verlobt haben. Manchmal war es Ilana manchmal nicht", sagt er in einem ziemlich kühlen Ton.
,,Das... das ist nicht der Punkt...", murmelte ich und sah nur meine Hände an.
,,Natürlich nicht...", sagt er angespannt.
,,Ich bin sauber wenn du das meinst. Ich nutze immer Kondome. Bei dir ist es etwas anderes", sagte er.
Ich sehe ihn zögerlich.
,,Meine Frage hat dich verärgert... ich wollte..."
,,Es ist alles in Ordnung", unterbrach er mich.
,,Ich verstehe das. Es ist nicht einfach für dich, ich verstehe es sogar vielleicht besser als du es verstehst Precious. Denk nicht, dass ich dich nicht verstehe. Es ist nicht selbstverständlich für mich, dass du so ruhig neben mir sitzt. Du wurdest mit einem sieben Jahre älteren Mann verheiratet, der schon viel weiter im Leben ist als du. Es ist in Ordnung wenn du dich unwohl fühlst, aber ich will nicht das du so fühlst", er nahm meine Hand und drückte sie leicht.
,,Danke das du so Verständnisvoll bist. Das ist für mich auch nicht selbstverständlich. Vor allem weil Neil mir gesagt hat, was passiert wäre wenn ich in seine Familie eingeheiratet hätte", ein Schauer überfiel mich.
Ich merkte wie angespannt Damon wurde.
,,Was hat er gesagt?", fragte er mich ruhig.
,,Spielt das eine Rolle?", flüsterte ich. Er schob alles beiseite und stand auf.
Er drückte seine Oberkörper gegen meine Schulte und legte seinen Arm um meine Taille. Sein Kinn ruhte auf meinen Kopf.
,,Nein, aber ich muss es wissen. Zwing mich nicht nochmal zu fragen Precious!", drohte er leise.
,,Er sagte, es sei egal wen ich geheiratet hätte, die Hochzeitsnacht hätte ich nur mit ihm verbracht...", flüsterte ich. Sein Griff um meine Taille wurde etwas fester.
,,Er sagte auch, dass er mich nicht wie Alice mit allen teilen würde sondern nur mit seinem Bruder", mir war komplett der Appetit vergangen und mir war sogar etwas übel, wenn ich daran zurück dachte. Damon sagte nichts und ich lehnte meinen Kopf an seine Brust. Er hielt mich von nichts ab.
,,Was hat er gemacht? Willst du es mir sagen?" fragt er mich.
,,Er dachte, Tyler schläft mit mir und er dachte er könnte mich kurz ausleihen. Es ist nichts passiert, aber wäre Tyler nur zwei Sekunden zu spät gewesen, wäre meine Bluse gerissen", seufzte ich leise.
,,Er fand es witzig, dass ich mit dir verlobt bin...."
Damon hörte schweigend zu.
,,Er meinte, die ältere hat sich den Boss geschnappt und die zweite den Bruder", erzählte ich ihm. Es fühlte sich befreiend an mit jemandem darüber zu sprechen. Ich hatte weder mit Sisi noch mit Janna darüber gesprochen.
,,Es ist nichts passiert, aber das Gefühl gegen den eigenen Willen angefasst zu werden ist ekelig. Das Gefühl hatte ich noch nie... es war sehr beängstigend", flüsterte ich.
,,Ich wäre lieber gestorben als dieses Gefühl zu durchleben. Dieses Gefühl ist so intensiv. So habe ich noch nie gefühlt. Es ist schrecklicher als wenn man Angst vor dem Tod hätte. Die Welt bleibt für den Moment stehen und ich war kurz davor abzudriften. Das war das erste Mal im Leben, dass ich froh war Tyler zu sehen und er war nett zu mir. Ich dachte er würde mich wie immer blöd anmachen oder irgendwas blödes sagen, aber er hat es nicht getan und ich war so erleichtert als Tyler ihn quasi raus geschmissen hat", ich zitterte und klammerte mich an seinen Arm.
,,Alice sagt ihr Schwager hält sie fest während ihr Schwiegervater sie anfasst. Ich konnte mir nicht mal vorstellen von einem Mann angefasst zu werden, der Gedanke daran das mich jemand vergewaltigt ist schrecklich, aber sie wird von unzähligen...."
,,Sie ist Tot", unterbrach er mich.
Ich zuckte von der Kälte in seiner Stimme zusammen.
,,Sag nichts mehr dazu", bat ich ihn. Er respektierte meine Meinung und sagte kein Wort. Ich wollte nicht wissen wie oder was geschehen war. Es war vorbei und für mich war das ein Punkt. Egal wie sie gestorben war, sie war nun frei.
Ich löste mich von ihm und sah ihn an. Er sah mich emotionslos an.
,,Ich will dich nicht ausnutzen oder so...", murmelte ich.
Ich brauchte ihn.
,,Kann ich in deinen Armen..."
Ich musste es nicht mal aussprechen, er hob mich auf seine Arme und trug mich aus der Küche raus, er sah mich nicht an. Der Abend hatte nicht den Verlauf genommen, den er erwartet hatte. Alles nur weil ich Fragen stellen musste. Alle rieten mir Damons Kopf zu verdrehen, aber was wenn ich ihn nur verrückt machte und er mir überhaupt nicht verfiel?

TTD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt