Ire

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Ariana

Neil schubste mich auf den Rücksitz des Autos, dessen Scheiben getönt waren. Der Fahrer setzte sich hinters Lenkrad und fuhr die Trennwand runter. Ich starrte geradeaus, wünschte die Trennwand gäbe es nicht. Ich könnte den Hals des Fahrers packen, vielleicht würde er einen Unfall bauen, gegen irgendetwas rasen und dann wären wir alle tot. Oder noch besser, sie würden sterben, aber ich würde überleben...
Eine zu schöne Vorstellung.
Das Auto fuhr los und reihte sich in den Verkehr ein. Als wir eine Weile gefahren waren, sah Neil mich an.
Seine Augen waren hell und blau, die Art von Augen, die im Sternenlicht funkelten. Einen Moment lang ließen sie ihn unschuldig wirken. Aber nach einem einzelnen Blinzeln schien das Böse in seiner Seele durch sie hindurch. Er starrte mich an, als wäre ich die Beute und er der Jäger. Spannung lag in der Luft und Furcht breitete sich in meinem Herzen aus. Sein blondes Haar war ordentlich zurück gekämmt. Ich hielt seinem Blick stand und schwor mir im Stillen, dass ich ihn umbringen würde, wenn er versuchen sollte, mich anzufassen. Es wäre zu einfach ihn hier zu töten. Aber ich musste schlauer sein. Es waren zu viele Leute von ihm um uns herum.
„Schönheit sag was."
Ich weigerte mich, ihm zu antworten, weigerte mich, ihm zu gehorchen. Wenn er wollte, dass ich irgendetwas tat, würde er sich anstrengen müssen, ohne dass ihm das etwas brächte.
Er lachte kurz auf und lehnte sich im Ledersitz zurück.
„Du wirst mir viel Spaß bereiten, sehr gut."
Seine Hose war eng über die Stelle gespannt, an der sein Schwanz hart wurde und sich aufstellte. Seine Hand griff nach meinem Schenkel und er drückte ihn sanft.
Angewidert riss ich meinen Schenkel zur Seite, sodass seine Hand abrutschte. Er schien das erwartet zu haben, denn er zog seine Hand zurück und lachte erneut.
„Ich werde so eine tolle Zeit mit dir haben wenn ich dich breche und ein reite. Du bist wie ein wilder Hengst, den niemand reiten kann. Du bist wie ein Stier, den niemand unter Kontrolle bekommt. Mein Bruder wird begeistert von dir sein."
Ich dachte an Alice... verdammt er teilt seine Frauen immer.
Angst breitete sich von meinem Inneren durch meinen ganzen Körper aus. Als sie mein Herz erreichte, stoppte es einen Moment lang. Die Gefangene dieses Mannes zu sein, würde all meine Kräfte fordern. Ich würde solcher Grausamkeit und Brutalität ausgesetzt werden, dass ich es nicht überleben würde, nicht mit einem intakten Verstand, aber ich konnte mich nicht von der Angst beherrschen lassen. Ich musste weiterkämpfen. Für jedes Problem gab es eine Lösung und ich würde eine finden. Meine Tochter wartete auf mich und er hielt mich fest.
Ihn zu verbrennen würde mir nicht mal Seelenfrieden bescheren so sehr hasste ich ihn.
„Wenn wir in meinem Haus angekommen sind, werde ich dich so hart in den Arsch ficken, dass du eine Woche lang nicht sitzen kannst. Betrachte das als ein Willkommensgeschenk."
Er blickte aus dem Fenster, so als wäre das, was er gesagt hatte, nicht so schlimm, wie es geklungen hatte.
„Wenn wir bei dem Haus angekommen sind, werde ich dich umbringen. Betrachte es als ein Abschiedsgeschenk."
Sein Kopf wandte sich wieder zu mir, als er mich sprechen hörte. Anstatt mich zu schlagen, dass ich es gewagt hatte, so mit ihm zu sprechen oder mich anzubrüllen, lächelte er einfach nur. Es war ein grotesker Anblick. Meine Aufmüpfigkeit schien ihn sich nur noch mehr darauf freuen zu lassen, mich foltern zu können.
„Ich mag Herausforderungen Schönheit. Das weißt du doch."

Damon

Wir kamen heil in unserem Apartment an und wir hatten Jasmin gebeten erstmal bei uns zu bleiben. Wir hatten einige Männer geschickt um ihre besorgten Eltern zu holen. Ich hatte viele Fragen an sie, weswegen ich sie hier behalten wollte.
George öffnete die Tür zu Jannas Apartment und wir betraten den Eingangsbereich.
„Mein Gott da seit ihr!", sagte Janna überglücklich.
„Sie ist weg oder?", fragte sie traurig.
„Naja..." Tyler hielt einen Bildschirm hoch.
„Wir tracken sie."
„Was wenn er es raus schneidet?", fragte sie ihren Mann besorgt, während sie die Kleine aus meinem Arm nahm. Sie schlief tief und fest.
„Sie verblutet dann", sagte ich nur.
„Also ist es keine Option?"
„Wir wissen alle, dass Ariana eine Blutgerinnungsstörung hat. Sie wird verbluten, Neil wird das nicht riskieren, erstmal nicht!", besänftigte ich sie.
„Sie ist unglaublich!", sagte Janna weinend.
„Ihre Windeln scheinen nicht voll zu sein. Ich denke, ich lege sie in die Wiege. Sie schläft fest."
„Hat Ari die Kleine gesehen?", fragte Janna hoffnungsvoll.
„Nur einen Blick", sagte Tyler verbittert.
„Er ist der Teufel! Er verletzt eine Mutter! Das ist unverzeihlich!", sagte meine Schwägerin.
„In welche Richtung fahren Sie? Denkst du er verlässt das Land?", fragte ich meinen Bruder.
„Damit hatte ich gerechnet, aber er fährt in eine komplett andere Richtung, ich denke er bleibt."
„Aber das ist doch bescheuert! Er ist nur in Irland sicher!"
„Keine Ahnung, was in seinem kranken Hirn vor sich geht", seufzte Ty.
„Was jetzt?"
„Unsere Leute machen sich ein Bild von allem. Ich habe drei Leute unter seine Männern geschleust. Ich hoffe, wir bekommen Sie zurück, ich werde nur einen Versuch wagen, wenn er fehl..."
„Nein! Wir werden das schaffen!", sagte ich überzeugt.
„Ich hoffe es!", sagte Janna.
„Ich denke es ist an der Zeit, Irland dem Erdboden gleich zu machen. Noel ist da und seine ganze verfluchte Familie und das Kartell. Wir beauftragen die Bulgaren, Noel und alle Männer da auszuschalten und wir kümmern uns hier um Neil."
Ich überlegte.
„Gute Idee Ty, aber wieso sollten die Bulgaren das für uns machen?"
„Sie haben mit Neil auch eine Rechnung offen. Außerdem kriegen sie jeden Tot, wir beauftragen sie. Die nächste Ladung an Waffen kriegen sie von uns geschenkt", schlug Ty vor.
Ich nickte.
„Sind das nicht 200 Millionen?", fragte Janna schockiert.
„Das Geld ist egal. Ariana ist wichtiger."

Ariana

Neil hielt sein Versprechen und verletzte mich genauso, wie er es gesagt hatte. Ich wehrte mich, so gut ich konnte, aber er fesselte mich so fest, dass es schmerzte, und schob sich in mich.
Es tat weh.... So verflucht weh.
Und ich konnte nur da liegen und es geschehen lassen.
Ich fühlte mich Schmutzig.
Ich wollte weinen, aber ich weigerte mich, es zu tun, weigerte mich ihm diese Befriedigung zu geben. Er verdiente meine Schreie oder Tränen nicht. Er wollte mich brechen, weil er wusste, dass es eine Herausforderung werden würde.
Aber ich würde mich nicht unterkriegen lassen.
Als er fertig war, nahm er mich wieder und wieder. Die Nacht verging in Agonie, und ich dachte, ich würde in zwei Hälften gerissen, genau durch meine Mitte. Als er endlich fertig war, war ich kaum noch bei Bewusstsein. Mein Hintern tat so weh, dass ich nur auf meinem Bauch liegen konnte. Und mir graute vor der Vorstellung, aufs Klo gehen zu müssen.
Er beugte sich über mich und drückte seine Lippen an mein Ohr.
„Ich werde das jeden Tag mit dir machen bis du für mich weinst. Und unter uns gesagt, ich hoffe, du tust es nicht."
Er gab mir einen Klaps auf den Po und ging aus dem Zimmer. Er war so krank!
Als ich endlich alleine war, ging ich ins Bad und wusch mich. Ich war mit seinem Sperma bedeckt und er war so oft und so hart in mich eingedrungen, dass ich blutete. Ich stellte mich unter die Dusche und blieb lange unter dem warmen Wasser stehen, denn es war mein einziger sicherer Ort. Ich hatte ein Schlafzimmer, aber es hatte keine abschließbare Tür. Er konnte, wann immer er wollte, einfach hereinkommen. Das Bad konnte ich zumindest abschließen.
Vergewaltigung war sehr viel schmerzhafter, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich verstand endlich, warum Menschen sagten, dass es nicht ein Verbrechen aus Lust, sondern ein Gewaltverbrechen war. Es erregte ihn nicht, in mir zu sein. Es erregte ihn, zu wissen, dass ich furchtbare Schmerzen hatte.
Ich wusste, dass meine Gefangenschaft degradierend und schmerzvoll sein würde, und dass sie mir viele Narben zufügen würde. Aber ich hatte keine Ahnung, wie schlimm es sein würde. Der Mann war ein Psychopath, und er würde noch viel schlimmere Dinge mit mir tun, je länger ich hierblieb.
Ich wollte nur noch heulen und für ein Wunder beten.
Ich wollte mich zusammenrollen und sterben.
Ich wollte vergessen, wer ich war und irgendwo anders hinreisen, in ein Reich, in dem keine Gedanken existierten. Ich wollte einfach nur dort sein und in einem Halbbewusstsein vor mich hindämmern.
Aber ich musste stark bleiben. Ich musste dem Plan folgen, den ich gemacht hatte. Ihn töten!
Meine Hände waren gefesselt, ansonsten hätte ich es schon längst versucht.
Damon musste auf unsere Tochter aufpassen. Ich musste hier alleine raus kommen!

TTD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt