TTD, A Dark Mafia Romance

Ex

Janna

Der Gedanke wieder jemanden verloren zu haben mit dem man über alles reden konnte war schrecklich. Ariana hatte mich verstanden und mir immer viel Liebe geschenkt. Ohne sie zu leben war, als würde man mit einer Lücke im Herzen leben.
Es war schrecklich.
,,Ich mache mir Sorgen um Damon", sagte Tyler eines Tages und ich ich betrachtete ihn. Er hatte gestern das erste mal seit Monaten mit seinem Bruder geredet und seitdem ist er sehr nachdenklich.
„Ich denke, er bessert sich. Pearl meinte, dass er gestunken hatte und sein Bart lang war, er hatte zehn Jahre älter gewirkt. Er hat sich rasiert und gewaschen. Er ist auf dem besten Weg der Besserung. Seinen Partner zu verlieren ist nicht einfach. Sechs Monate haben natürlich nicht ausgereicht, er braucht noch Zeit, aber er lässt uns wieder in sein Leben!", sagte ich sanft zu meinem Ehemann und lächelte ihn an.
„Ich hatte mit dem Gedanken gespielt Anisha anzurufen, aber sie ist mit einem Ingenieur in Australien verheiratet und hat zwei Kinder. Ich denke nicht, dass sie ihre Familie für Damon zurück lässt", überlegte er laut.
„Wer ist Anisha?", fragte ich verwirrt und sah Ty gespannt an.
„Seine Ex."
,,Wie bitte? Du wolltest seine Ex anrufen? Gehts noch?", fragte ich laut. Ich könnte echt wieder Sachen nach ihm werfen. Wie konnte er nur so dumm sein?
„Naja ich dachte..."
,,Hör auf zu denken!", sagte ich verärgert.
„Damon braucht nicht seine Ex oder eine andere Frau in seinem Bett. Er braucht seine Familie! Er braucht seinen Bruder! Es reicht ihm wenn du neben ihm sitzt und ihm sagst, dass du da bist! Warum zur Hölle rennst du von deinen Verantwortungen weg?", fragte ich ihn fassungslos.
„Wieso willst du deine Aufgaben immer an Fremde vergeben. Er braucht seine verheiratete Ex nicht. Er braucht seine Familie. Er braucht seinen einzigen Bruder! Er fühlt sich alleine. Ich hatte einmal zu Ari gesagt, dass ich mich einsam fühle und ich niemanden jederzeit anrufen kann, sie war eine gute Schwester und sagte, ich könnte sie immer anrufen auch für Kleinigkeiten. Das ist Familie, Tyler!", versuchte ich ihm die Wichtigkeit zu erklären. Er seufzte.
„Vergiss nicht, dass er nicht nur seine Frau verloren hat. Er hat auch sein ungeborenes Kind verloren", erinnerte ich ihn.
Er nickte.
,,Tut mir ja leid, mein Fehler. Du hast recht, wieso sollte ich die Ex anrufen. Dummer Gedanke."
,,Sehr dummer!", bestätigte ich.

Damon

Ich sah wieder aus wie ein Mensch und stürzte mich auf die Arbeit. Ich hatte den Alkoholkonsum stark minimiert und konzentrierte mich auf mein Training. Das einzige was ich nicht los lassen konnte, waren diese verfluchten Zigarren und Zigaretten.
Ariana wäre durch gedreht, wenn sie wüsste wie viel ich bereits rauchte.
Der Manager meiner Bank hatte seine eigene Tochter als Sekretärin eingestellt. Da ich nicht da gewesen war, nutzt man seine Positionen natürlich aus. Der einzige Grund, wieso ich sie nicht raus geschmissen hatte, war das sie wirklich ihre Arbeit tat. Sie hatte kein unnötiges Gespräch mir mir geführt noch hat sie mich angemacht. Wahrscheinlich lag es an ihrem mangelnden Selbstwertgefühl. Ihr war nicht klar, wie gut sie eigentlich aussah. Jeder sollte seinen Körper lieben, doch das taten viele einfach nicht.
,,Sir ich habe die Kasse fertig. Wollen sie einmal drüber schauen?", da war sie. Wenn man vom Teufel spricht. Romy Theen...
,,Ja Miss Theen geben Sie her."
Sie gab mir die Mappe und ich schaute sie kurz an. Ihre Haare waren streng nach hinten gebunden und sie trug ein schönes Businesskostüm.
,,Sie sehen gut aus", sagte ich zu ihr.
,,Danke Sir", sagte sie etwas überrascht.
,,Haben Sie einen Freund Romy?", fragte ich sie und nannte sie extra beim Namen.
„Nein... Sir...", stotterte sie.
,,Wissen Sie, sie sind eine wunderschöne junge Frau. Daran müssen Sie glauben. Stottern Sie nicht. Wiederholen Sie das mit fester Stimme!"
,,Nein Sir, habe ich nicht!", sagte sie etwas selbstbewusster.
„Sehen Sie, geht doch. Ich will das Sie ab jetzt immer so sprechen. Selbstbewusst! Sie arbeiten in einer sehr angesehenen Bank und sind auf einer guten Position. Sie wissen wie man arbeitet. Tun Sie das mit stolz und Würde. Sie schaffen das Romy!", ermutigte ich sie.
Sie lächelte und nickte.
„Vielen Dank Sir. Es ist mir eine Ehre von Ihnen zu lernen", ich nickte.
„Ja es kommt selten vor, dass ich jemandem einen Ratschlag gebe, aber sie sehen immer so verloren aus. Lassen Sie sich von niemanden was sagen oder herum schubsen. Den Kaffee der Mr. Pius von Ihnen verlangt, kann er sich selber holen. Das brauchen Sie natürlich nicht so unhöflich zu sagen, aber Sie verstehen was ich meine?"
Sie nickte.
,,Super. Hier nehmen Sie die Mappe und lassen Sie sie der Finanzabteilung zu kommen. Gute Arbeit Romy", sie lächelte glücklich, nahm die Mappe und verließ mein Büro. Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück und schloss meine Augen.
Es klopfte und Romy kam wieder rein.
,,Ähm Sir. Eine Frau ist hier um Sie zu sehen. Sie sagt, sie sei aus Australien gekommen", ich sah auf und nickte.
„Name?"
,,Anisha Brown. Sie hat im Arm auch einen kleinen Jungen. Sie sagt, das sie versteht, wenn Sie sie nicht sehen wollen."
,,Schick Sie rein und sag jemanden, er soll ihr etwas zum Trinken bringen", Romy nickte.
Es waren Jahre vergangen. Was wollte Sie nun hier?
Es klopfte und ich bat sie hinein.
,,Anisha", begrüßte ich sie.
,,Damon", sagte sie.
,,Setz dich", sagte ich und deutete auf den Stuhl. Sie setzte sich. Ihre blonden Haare waren braun gefärbt und sie war natürlich älter geworden. Es war fast ein Jahrzehnt her.
,,Was kann ich für dich tun?", fragte ich sie sachlich.
,,Ich war hier bei meinen Eltern zu Besuch. Ich hörte von deinem Verlust und dachte ich spreche dir mein Beileid aus. Ich habe gehört du hast viel verloren."
„Witzig oder? Ich habe alles, nur die Liebe meines Lebens ist zusammen mit meinem ungeborenem Kind gestorben. Ich hätte Haufen von Geld hergeben können, aber das hätte sie nicht zurück gebracht", sagte ich verbittert.
,,Tut mir wirklich leid Damon. Ich verstehe das", sagte sie traurig.
„Du hast doch noch ein Kind oder?"
Sie nickte.
,,Ja, Tanja ist schon vier und ich konnte Sie bei meinen Eltern lassen. Der Kleine ist zwei und lässt mich nie los", sagte sie seufzend.
„Hallo kleiner Mann!", ich hielt ihm meine Hand hin, die er ergriff.
„Wie geht es deinem Mann?"
,,Gut so weit. Australien ist wirklich schön. Ich vermisse es dennoch hier zu sein. Meine Eltern sind hier und sie wollen einfach nicht nach Australien ziehen."
Ich nickte.
,,Ja es ist schwer."
,,Wie ist den deine Frau gestorben? Die Ursache habe ich nicht mitbekommen", fragte sie mich.
„Tragischer Autounfall. Ein LKW hat sie von der Straße geschleudert und das Auto entfachte ein Feuer und explodierte."
Sie hielt sich den Mund zu.
„Das ist schlimm. Ich dachte..."
,,Du dachtest sie wurde umgebracht. Schon klar... sie wurde umgebracht, aber das hatte nichts mit uns zu tun. Auch wir können durch Unfälle sterben, wir sind Menschen. Man muss uns nicht töten", erinnerte ich sie.
„Jetzt bist du sauer. Das meinte ich nicht", sagte sie sanft.
Ich sah in ihren haselnussbraunen Augen. Früher hatte ich sie hübsch gefunden, jetzt konnte ich nur noch an tiefblaue Augen denken.
„Ich weiß, ich bin immer noch nicht drüber weg", erklärte ich ihr.
„Verständlich. Ist sie das?", fragte sie und deutete auf dem Bilderrahmen, der auf meinen Tisch lag. Ich nickte und drehte das Bild zu ihr. Dort waren Ariana und ich zu sehen, während wir unsere Hände hielten und uns trauen ließen. Wir hatten uns angelächelt und das war ein Schnappschuss vom Fotografen auf den ich stolz war.
„Sie war wunderschön", flüsterte sie.
„Schön!", klatsche ihr Sohn erfreut.
,,Ich werde dich nicht weiter stören Damon. Ich wollte dir nur mein Beileid aussprechen", sagte sie und ich nickte.
,,Ich danke dir für deinen Besuch. Hat mich gefreut dich nach Jahren wieder zu sehen Anisha", ich schüttelte ihre Hand und brachte sie zur Tür.
„Pass auf dich auf Damon. Das Leben beinhaltet viele Überraschungen! Auf Wiedersehen"
„Auf Wiedersehen", sagte ich und schloss meine Tür wieder.
Dieser Besuch war unerwartet. Mit ihr hatte ich so gar nicht gerechnet....